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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2025

Rasant und packend

The Twenty
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Auf einer Mülldeponie werden 5 ausgeblutete Leichen in verschiedenen Verwesungsstadien gefunden. Neben ihnen wurde in römischen Ziffern herunter gezählt. DCI Adam Bishop ist sich sicher, daß der Mörder ...

Auf einer Mülldeponie werden 5 ausgeblutete Leichen in verschiedenen Verwesungsstadien gefunden. Neben ihnen wurde in römischen Ziffern herunter gezählt. DCI Adam Bishop ist sich sicher, daß der Mörder erst Schluß macht, wenn die 20 Toten erreicht sind. Dr. Romily Cole findet einen Zusammenhang zu einer 30 Jahre zurückliegenden Mordserie. Die Zeit drängt, denn die nächsten Opfer folgen schnell!

"The twenty" von Sam Holland ist kein Buch, was mich von Beginn an gepackt hat. Die Charaktere erschienen mir sperrig und die Handlung kam irgendwie nicht richtig in die Gänge. Doch das hat sich ganz schnell geändert. Plötzlich bekam ich Zugang zu Adam Bishop, je mehr ich über ihn erfuhr, desto mehr konnte ich ihn in manchen Situationen verstehen. Nicht in allen, manche seiner Handlungen waren mir bis zum Schluß nicht nachvollziehbar. Auch gab es ein paar Situationen, die für mich unglaubwürdig erschienen. So kann ich mir schlecht vorstellen, daß sich alle an den Ermittlungen beteiligte abends im Pub betrinken. Der Spannungsbogen verläuft erst sacht, um dann dramatisch nach oben zu schnellen. Dies wird durch Rückblenden in die Vergangenheit erreicht und auch durch die Tatsache, daß der Mörder auch vor den Ermittlern und ihren Familien nicht halt macht. Dadurch kommen dem Leser die Ermittler und Opfer näher als gewohnt und man leidet sehr intensiv mit. Die Autorin schreibt sehr locker, so daß man der Handlung gut folgen kann. Ebenso schafft sie es, den Leser mit vielen Spuren und Verdächtigen zu fesseln. Tja - und wenn man denkt, daß der Fall jetzt auf rasante Art gelöst ist, ist noch lange nicht Schluß. Denn auch dann wird es nochmal richtig spannend und man kann nur hoffen, daß die Fortsetzung nicht lange auf sich warten läßt!

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Veröffentlicht am 05.03.2025

Klüpfel kann es auch allein

»Wenn Ende gut, dann alles«
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Tommi, ein erfolgloser aber bemühter Schriftsteller, haust aufgrund von Geldmangel in dem alten Wohnmobil, das ihm sein Vater zusammen mit der ukrainischen Putzfrau Svetlana überlassen hat. Eines Abends ...

Tommi, ein erfolgloser aber bemühter Schriftsteller, haust aufgrund von Geldmangel in dem alten Wohnmobil, das ihm sein Vater zusammen mit der ukrainischen Putzfrau Svetlana überlassen hat. Eines Abends lesen sie am Waldrand ein kleines Mädchen auf. Ahnungslos machen sie sich auf die Suche nach der Mutter. Sie kommen dabei einem ungeheuerlichen Verbrechen auf die Spur und bringen sich damit selbst in große Gefahr!

"Wenn Ende gut, dann alles" ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe von Volker Klüpfel. Dieser erste Band macht durch seine sehr unterhaltsame Art schon jetzt Lust auf die Fortsetzung! Das Ermittlerduo ist extrem skurril und ungewöhnlich. Ein junger erfolgloser Schriftsteller und seine ukrainische, Krimis liebende Putzfrau - da ist der Humor vorprogrammiert. Denn so ungewöhnlich wie das Duo sind auch deren Ermittlungsmethoden. Dabei sind Tommi und Svetlana so herrlich beschrieben, daß man eine gute Vorstellung von ihnen bekommt und sie aufgrund ihrer herzlichen Art sofort fest ins Herz schließt. Gerade Svetlana mit ihrer Sprache fällt hier auf und hat Wiedererkennungswert. Sie nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund und macht einen Großteil der Unterhaltung aus. Sie ist einfach unverwechselbar. Aber auch Tommi mit seiner manchmal tolpatschigen Art sorgt hier für humorvolle Szenen. Beide zusammen sind für mich die Idealbesetzung dieses Krimis. Volker Klüpfel hat es perfekt geschafft, trotz des Humores die Spannung nicht zu kurz kommen zu lassen. Die Handlung lädt ein, selbst zu rätseln und fesselt, so daß die Seiten nur so dahinfliegen. Sein Schreibstil ist wie erwartet flüssig und locker-leicht zu lesen, was den Lesespaß noch erhöht.

Dieses Buch bekommt eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.02.2025

Etwas fürs Herz und eine Prise Spannung

Weserleuchten
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Louise Gildemeester ist eine junge Frau in Bremen im Jahr 1890. Sie ist eine talentierte Malerin, doch dies interessiert ihre Familie nicht. Ihr Vater erwartet nur eines von ihr: Sie soll eine lukrative ...

Louise Gildemeester ist eine junge Frau in Bremen im Jahr 1890. Sie ist eine talentierte Malerin, doch dies interessiert ihre Familie nicht. Ihr Vater erwartet nur eines von ihr: Sie soll eine lukrative Ehe eingehen. Louise hat ihr Herz jedoch bereits vergeben. Sie liebt Alexander Ostherloh. Als der aber mit ihrer Cousine Sophie verheiratet wird, bricht für Louise eine Welt zusammen. Im Stadtpark begegnet ihr die Naturforscherin Emilie Nebelthau. Sie erkennt sofort Louises Talent, Pflanzen naturgetreu zu zeichnen. Emilie will, allen Widerständen zum Trotz, eine Forschungsreise nach Australien unternehmen. Als sie Louise davon erzählt, ist diese von der Idee begeistert. Sie will unbedingt mitfahren und Emilie unterstützen, indem sie die seltenen Pflanzen zeichnet. Sie ertrotzt sich die Genehmigung ihres Vaters, aber zahlt dafür einen hohen Preis.

Der Roman "Weserleuchten - Aufbruch in eine neue Welt" hat mich positiv überrascht. Was so banal begann, wurde zu einer richtig guten und spannenden Geschichte. Die Autorin Christiane Lind hat darin gekonnt den Geist dieser prüden Zeit beschrieben. Die Zwänge, mit denen die jungen Mädchen und Frauen leben mußten, waren enorm. Da half ihnen auch nicht der Reichtum ihrer Väter und Ehemänner. Doch wie man in diesem Roman lernen muß, erging es auch den Söhnen reicher Väter nicht viel besser. Die Geschichte geht sehr ans Herz, ohne aber kitschig zu werden. Dafür sorgen auch die bodenständigen Figuren von Fisch-Lucie und Hedwig. Ihre Sprache ist zwar etwas schwer zu verstehen, aber macht die Geschichte glaubwürdig. Alle Personen werden wie aus dem echten Leben beschrieben. Egal, ob gut oder bösartig.

Dieser Roman hat mir gute Unterhaltung geboten. So macht lesen Spaß und Lust auf mehr!

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Veröffentlicht am 26.02.2025

Braucht etwas Anlauf

Crime im Heim
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Im Seniorenheim "Haus Silberblick" schließen sich ein paar Senioren zusammen, um Hamlet zu inszenieren. Dies soll Abwechslung ins ansonsten eintönige Heimleben bringen. Doch die Senioren bekommen plötzlich ...

Im Seniorenheim "Haus Silberblick" schließen sich ein paar Senioren zusammen, um Hamlet zu inszenieren. Dies soll Abwechslung ins ansonsten eintönige Heimleben bringen. Doch die Senioren bekommen plötzlich mehr Abwechslung, als ihnen lieb ist, denn es gibt schon während der ersten Probe eine Leiche. Mops Ophelia wird tot aufgefunden und auch eine weitere Leiche läßt nicht lang auf sich warten.

"Crime im Heim" von Ida Tannert ist ein Krimi, der ein wenig Anlaufzeit benötigt. Zu Beginn hatte ich etwas Schwierigkeiten, die einzelnen Charaktere auseinander zu halten und auch an den Schreibstil mußte ich mich erst gewöhnen. Dies geht jedoch sehr schnell und dann bekommt man einen Krimi mit sehr viel Lesespaß. Dieser Krimi ist gespickt mit Humor, was schon mit der Namensgebung der Charaktere beginnt. Auch einzelne Szenen und Dialoge sorgen hier für Lachtränen. Manche Szenen sind ein wenig unglaubwürdig und allein durch die Vorstellung über das Geschehen schon wieder witzig. Die Charaktere werden sehr lebendig beschrieben und erwachen dadurch zum Leben. Jeder für sich hat seine Eigenarten und wird dadurch liebenswert. Die Krimihandlung ist naturgemäß etwas seichter, denn von Senioren kann man halt keine actionreichen Verfolgungsjagden erwarten. Hier wird mit Kopf und Herz ermittelt!

Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der die ruhigere Gangart liebt. Ich lese solche Krimis immer wieder gern!

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Veröffentlicht am 24.02.2025

Eine furiose Zeitreise

Himmelsstürmerinnen - Wir leben unsere Träume
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Für die Cousinen Ailis und Donella hat sich ihr Lebenstraum erfüllt. Während Ailis nach Südafrika reist um an der Sternwarte von Johannesburg den Weltraum zu erforschen und neue Sterne zu entdecken, kann ...

Für die Cousinen Ailis und Donella hat sich ihr Lebenstraum erfüllt. Während Ailis nach Südafrika reist um an der Sternwarte von Johannesburg den Weltraum zu erforschen und neue Sterne zu entdecken, kann Donella mit ihrem Mann Armand Heißluftballons und Flugzeuge bauen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, haben sie sich einen Namen als Flugausbilder und Konstrukteure gemacht. Sie reisen deshalb mit der amerikanischen Einheit Lafayette Escadrille nach Frankreich. In all den Jahren wächst Hailys Tochter Mary Ann in einem Waisenhaus in New York auf. Dort lernt sie auch Hoss kennen. Mit ihm zusammen wird sie nach Missouri zu Pflegeeltern geschickt. Doch die beiden Kinder reißen aus und machen sich nur mit einem Foto auf die Suche nach Mary Anns Mutter.

Die Geschichte der "Himmelsstürmerinnen" geht in dem zweiten Buch "Wir leben unsere Träume" furios weiter. Sarah Lark beschreibt darin eine lange Zeit bis nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Sie hat viele Probleme dieser Zeit darin aufgegriffen. Man erlebt die Rassentrennung in Südafrika genauso hautnah wie die Unruhen in Amerika. Schockierend war der Umgang mit den Waisenkindern in New York, der zum Teil aus der bitteren Armut der Einwanderer entstand. All das wurde aber noch gesteigert mit dem Leiden der Soldaten auf allen Seiten der Front im Ersten Weltkrieg. Sarah Lark hat dieses schonungslos in die Handlung ihres Romanes mit einfließen lassen. Trotzdem wird die Geschichte dadurch nicht düster und schwermüig. Das liegt an den Personen darin, die immer wieder mutig ihren Weg gehen, aber auch an der Erzählkunst der Autorin. Dieses Buch gibt eine Zeit wieder, die trotz aller Rückschläge vom Aufbruch und vom Glauben an den Fortschritt geprägt ist. Eine tolle Geschichte!

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