Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
offline

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2025

Eine Bucht voller Geheimnisse

Die Bucht
0

Nancy und ihr Mann Calder wollen einen Neuanfang starten und ziehen von London auf eine kleine Insel vor der Westküste Schottlands. Dies ist Calders Heimat, Nancy jedoch tut sich schwer mit der kargen ...

Nancy und ihr Mann Calder wollen einen Neuanfang starten und ziehen von London auf eine kleine Insel vor der Westküste Schottlands. Dies ist Calders Heimat, Nancy jedoch tut sich schwer mit der kargen Landschaft voller Schiefer und den Bewohnern, die ihr gegenüber sehr verschlossen wirken. Dann geschieht ein Unglück - Nancy findet Calders Boot umgestürzt in der Bucht, er selbst treibt leblos im eiskalten Wasser. Durch ein medizinisches Wunder kann er wieder zum Leben erweckt werden. Doch Nancy spürt deutlich, daß er sich verändert hat, ihren liebenswerten Calder gibt es nicht mehr. Dann wird ein ehemaliger Inselbewohner tot an den Strand gespült. Nancy kommt immer mehr hinter Calders Geheimnisse- und die der Insel!

"Die Bucht" von Liz Webb ist ein absolutes Highlight! Die Autorin hat mich sofort für dieses Buch eingenommen. Schon die Beschreibungen der Insel lassen die düstere Atmosphäre greifbar werden, man sieht die karge Landschaft vor sich und hört das Klirren des Schiefers, wenn es von einer Welle überrollt wird. Hier wird Gänsehaut groß geschrieben, was noch durch von Felsen herabstürzende Schafe verschärft wird, die hier durchaus zweideutig gesehen werden können. Hierfür sorgt Pfarrer Arran perfekt. Liz Webb hat hier auch ein Händchen für ihre Charaktere bewiesen. Die Inselbewohner und auch Calder haben alle ihre Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen. Und auch Nancy ist nicht so unschuldig, wie es zunächst aussieht, auch hier erfährt man Stück für Stück ihre dunklen Geheimnisse. Man weiß hier wirklich nicht, wem man sein Vertrauen schenken kann und wen Nancy besser meiden sollte. Dabei wird man immer wieder in die Irre geleitet und sieht sich am Ende einer großen Überraschung gegenüber.

"Die Bucht" hat mich komplett überzeugt und ich empfehle es sehr gern weiter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2025

Ein tödlicher Sprung

Höllische Küste
0

Jaline hat sich schon sehr lang auf ihren ersten Tandemsprung gefreut. Nun ist es soweit. Jedoch öffnet sich der Fallschirm nicht, Jaline stirbt, ihr Begleiter wird schwer verletzt. Kommissarin Liv Lammers ...

Jaline hat sich schon sehr lang auf ihren ersten Tandemsprung gefreut. Nun ist es soweit. Jedoch öffnet sich der Fallschirm nicht, Jaline stirbt, ihr Begleiter wird schwer verletzt. Kommissarin Liv Lammers nimmt mit ihren Kollegen die Ermittlungen auf. Währenddessen kommt es auf Sylt zu weiteren Unfällen, einige davon enden tödlich. Die Vorfälle scheinen keinen Bezug zueinander zu haben, doch dann fällt Liv etwas auf....

"Höllische Küste" von Sabine Weiss spielt auf Sylt, zeigt jedoch nicht nur die Seite der Reichen und Schönen. Die Autorin zeigt zwar bildhaft die schöne Seite Sylts mit seiner traumhaften Landschaft, man erlebt hier aber auch die Kehrseite des Tourismus. Sylter können sich ihr Leben auf ihrer Heimatinsel kaum bis gar nicht mehr leisten, während die Partystimmung bestehen bleiben muß. Dies habe ich als erfrischend anders empfunden und es macht nachdenklich, lenkt aber nicht allzu sehr von dem spannenden Fall ab, der von Beginn bis Ende fesselt. Man hat bis zum Ende keine Ahnung, wer hinter den Taten steckt und verfolgt gebannt die Ermittlungsarbeit, die durch Liv eine persönliche Note bekommt. Denn sie muß einen wahren Spagat zwischen Arbeit und privaten Problemen vollbringen. Ihre Zweifel an der Gestaltung ihrer Zukunft sind absolut nachvollziehbar und machen sie menschlich. Sie ist hier definitiv Sympathieträgerin. Sabine Weiss überzeugt auch hier durch ihren lockeren und flüssig lesbaren Schreibstil. An keiner Stelle verliert man den roten Faden und kann der Handlung gut folgen. Sie schafft es, die Handlung zu einem schlüssigen und logisch gut aufgebautem Ende zu führen, welches überrascht und keine Fragen offen lässt.
Ich kann auch diesen 9. Fall für Liv Lammers uneingeschränkt empfehlen. Hier bekommt man wirklich gute und spannende Unterhaltung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2025

Hier passt alles

Ostseedämmerung
2

Die Kinder Trine und Vito finden beim Spielen im Dorfteich eine bronzene Gewand-Fibel aus Wikingerzeiten. Zuletzt war dies Objekt in Obhut der Archäologiestudentin Mira, die seit mehr als einem Jahr als ...

Die Kinder Trine und Vito finden beim Spielen im Dorfteich eine bronzene Gewand-Fibel aus Wikingerzeiten. Zuletzt war dies Objekt in Obhut der Archäologiestudentin Mira, die seit mehr als einem Jahr als vermisst gilt. Pia Korittki und ihr Cold Case Team aus Lübeck rollen den Fall wieder auf. Sie sollen recht behalten, denn Mira wird kurz darauf ermordet in einem Waldstück gefunden. Pia sieht sich nun mit einer Vielzahl an Verdächtigen konfrontiert. Als ob dies noch nicht genug wäre, verschwindet ihr Kollege Broders während seiner Ermittlungen spurlos...

"Ostseedämmerung" ist der 20. Fall für Pia Korittki und ihr Team. Auch hier hat Eva Almstädt mich fest an das Buch gefesselt. Es ist einfach immer wieder eine Freude, Pia, ihre Familie und ihr Team sowohl in den Ermittlungen, als auch im Privatleben verfolgen zu können. Denn neben dem spannenden Fall hat Pia auch privat wieder einige Probleme zu lösen, die sie sehr authentisch und sympathisch machen. Sie ist keine Überfrau, der alles locker von der Hand geht, sondern ein normaler Mensch. So wie alle hier vertretenen Charaktere. Der Fall selbst macht ebenfalls richtig Spaß. Spannend von Beginn bis Ende, viele Verdächtige und falsche Fährten - so kann man prima mitermitteln! Dazu schreibt Eva Almstädt herrlich locker und leicht, der Text liest sich wunderbar flüssig, verfügt über Kapitel von angenehmer Länge - da fliegt man nur so durch die Seiten! Besonders toll ist es für mich, daß die Region richtig gut beschrieben wird. Man sieht Hövelau und Umgebung genau vor sich und wird so direkt nach Ostholstein versetzt.

Für mich ist dieses Buch einfach perfekt!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 10.04.2025

Ein wichtiger Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte

Schlehengrund
0

Im Jahr 1950 wird den ehemaligen Bewohnern des kleinen Ortes Wollseifen klar, daß sie in ihre Heimat nicht mehr zurückkehren können. Die Bäuerin Johanna Lintermann und ihr Schwiegervater Albert kaufen ...

Im Jahr 1950 wird den ehemaligen Bewohnern des kleinen Ortes Wollseifen klar, daß sie in ihre Heimat nicht mehr zurückkehren können. Die Bäuerin Johanna Lintermann und ihr Schwiegervater Albert kaufen deshalb einen Bauernhof in Embken. Johanna ist eine selbstbewußte junge Frau und Albert überlässt ihr nur zu gern die Leitung des Hofes. Von ihrem Ehemann Karl hat sie schon lange keine Nachricht mehr erhalten und manchmal fürchtet Johanna, daß er nicht mehr lebt. Sie arbeitet hart, um für ihre Familie und vor allem für ihren Sohn Rolf eine neue Heimat aufzubauen. Da kehrt Karl aus der Gefangenschaft heim. Nach der ersten Freude ziehen dunkle Wolken auf. Obwohl Karl gesundheitlich sehr eingeschränkt ist, reißt er die Führung des Hofes an sich. Das führt oft zu Streit zwischen den Eheleuten. Als Johanna den Grundbesitzer Hans-Christian von Hasselt kennenlernt, träumt sie von einem Leben an seiner Seite...

Im letzten Teil der Eifel-Trilogie von Anna-Maria Caspari geht es um die Nachkriegszeit ab 1950. Der Roman "Schlehengrund" erzählt die Geschichte der Menschen aus dem kleinen Dorf Wollseifen eindrucksvoll weiter. Den Ort hat es tatsächlich so gegeben, die Menschen aber sind fiktiv. Doch man hat das Gefühl, daß alles genau so gewesen sein könnte. Einige Personen konnte man über ihr ganzes Leben begleiten und deshalb werden sie zu guten Freunden. Die Autorin hat sie so lebensnah und natürlich beschrieben, daß sie plötzlich ein vertrautes Gesicht bekamen. Die Ereignisse dieser Zeit werden in die Handlung sehr gut mit einbezogen. Mit großem Interesse habe ich die Tagebucheinträge von Emil Schlösser gelesen. Das war eine kleine Reise in die deutsche Geschichte. Diese Serie hat mich begeistert und auch dieser letzte Teil war wieder ein absoluter Lesegenuß!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2025

Eine Yacht voller Intrigen

Die Yacht
5

Hannah wird von ihrer wohlhabenden Freundin Libby zu einer Silvesterparty auf einer Yacht eingeladen. Gemeinsam mit weiteren schwerreichen Freunden aus der Studienzeit feiern sie den Abend. Hannah fühlt ...

Hannah wird von ihrer wohlhabenden Freundin Libby zu einer Silvesterparty auf einer Yacht eingeladen. Gemeinsam mit weiteren schwerreichen Freunden aus der Studienzeit feiern sie den Abend. Hannah fühlt sich in dieser Gesellschaft immer mehr vorgeführt und beschließt, die Yacht am Neujahrsmorgen zu verlassen. Jedoch muß sie mit Entsetzen feststellen, daß die Yacht auf dem offenen Meer treibt. Der Tank ist leer, die Vorräte knapp und auch Funksprüche gehen ins Leere. Als der erste Passagier vermisst wird, eskaliert die Situation und es kommen Geheimnisse und Intrigen ans Licht, die besser verdeckt geblieben wären...

Mit ihrem neuesten Thriller nimmt Sarah Goodwin ihre Leser mit auf eine Yacht, die führungslos im Meer treibt. Man findet sich inmitten eines Freundeskreises wieder, in dem man selbst nicht feiern möchte. Neureiche Angeber, die stets mehr haben wollen, als der andere hat und nicht merken, wie sie sich damit selbst lediglich lächerlich machen. Das wahre Leben geht komplett an ihnen vorbei und so ist es auch kein Wunder, daß sie mit der Situation komplett überfordert sind. Einzig Hannah und Harry konnte ich hier Sympathien entgegen bringen. Beide wirken patent und stehen mit beiden Beinen im Leben. Die Handlung beginnt eher langatmig, steigert sich im Mittelteil zu sehr guter Spannung, flacht dann jedoch schnell wieder ab. Hier hätte zu Beginn und Ende einiges einfach weggelassen werden können. Dazu baut die Autorin einige sehr unrealistische Fakten und Szenen ein, über die man nur ungläubig den Kopf schütteln kann. Wenn man darüber hinweg sieht, hat man hier ein Buch, das gut unterhält und zumindest zeitweilig sehr spannend ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung