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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2018

Ausgezeichnet

Die Brücke zwischen den Welten
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Konstantinopel im Jahre 1906. Der Hamburger Ludwig Brehm will dort im Handelshaus Ihmsen & Witt sein Wissen in Sachen Orientteppich aufbessern. Zusammen mit Edie Witt, der Frau des Inhabers und Milena ...

Konstantinopel im Jahre 1906. Der Hamburger Ludwig Brehm will dort im Handelshaus Ihmsen & Witt sein Wissen in Sachen Orientteppich aufbessern. Zusammen mit Edie Witt, der Frau des Inhabers und Milena Bonnard lernt er den Orient kennen und lieben. Und nicht nur den Orient - auch Edie. Doch dann kündigt sich Besuch aus Hamburg an und Ludwigs Welt gerät ins Wanken. Denn er verbirgt ein Geheimnis...

Dieses Buch besticht schon durch seine bildhaften Beschreibungen des alten Konstantinopel. Man sieht das rege Treiben und hört die Geräuschkulisse des Orients förmlich. Petra Oelker schafft es durch ihren Erzählstil den Leser mitten in das Geschehen zu versetzen. Dies ist einfach faszinierend. Sie schreibt sehr detailreich und ausführlich, was mir persönlich gut gefällt. Dadurch entsteht bei mir quasi ein Film, der während des Lesens abläuft. Gerade bei historischen Romanen, noch dazu aus einer eher unbekannten Region, finde ich es wichtig, eine genaue Vorstellung vermittelt zu bekommen. Die Charaktere sind gut dargestellt und beginnen zu Leben. Man bekommt ein Gefühl für sie und gerade bei Ludwig zittert man mit, ob er mit seiner Geschichte Glück hat oder auffliegt und blamiert ist. 

Sehr positiv ist das Glossar am Ende des Buches. Somit kann man auch die Fremdwörter verstehen und verliert nicht den roten Faden der Geschichte durch eventuelles Unverständnis. Auch die Karten sind sehr hilfreich für die Vorstellungskraft in Bezug auf die Örtlichkeiten.

Von mir bekommt das Buch eine absolute Empfehlung!

Veröffentlicht am 20.11.2018

Außergewöhnlich

Sophies Tagebuch
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Erika zur Linde findet ihren Vater in seinem Haus tot auf. Er hat sich selbst das Leben genommen. Vier Tage zuvor erhielt er einen mysteriösen Brief aus Amerika. Als Erika in den Sachen ihres Vaters stöbert, ...

Erika zur Linde findet ihren Vater in seinem Haus tot auf. Er hat sich selbst das Leben genommen. Vier Tage zuvor erhielt er einen mysteriösen Brief aus Amerika. Als Erika in den Sachen ihres Vaters stöbert, entdeckt sie das Tagebuch ihrer Mutter Sophie. Und stößt darin auf eine Geschichte, die sie nie vermutet hätte. Hängt diese Geschichte vielleicht mit dem Brief aus Amerika zusammen? Und dies alles vielleicht mit dem Selbstmord ihres Vaters

Dieser Roman ist von Beginn an fesselnd. Man befindet sich sehr schnell in der Handlung und verfolgt die Geschichte mit großem Interesse. Die Geschichte spielt zu zwei Zeiten. Die Vergangenheit wird durch die Tagebucheinträge beleuchtet und beschrieben. Die Gegenwart, also das Berlin im Jahre 1989, erlebt der Leser durch Erika. Dadurch bekommt das Buch einen besonderen Reiz und bietet eine außergewöhnliche Spannung. Man fragt sich die ganze Zeit, wie beide Handlungen mit dem mysteriösen Brief in Verbindung stehen. Beide Zeiten werden sehr bildhaft beschrieben und man hat das Gefühl, Teil der Handlung zu sein. Der Schreibstil ist dabei klar und flüssig, ohne aufgebläht zu sein. Trotzdem wird alles ausreichend beschrieben, so daß man sehr gut folgen kann. Die Charaktere werden ebenfalls gut daegestellt. Sophie erlebt man lediglich durch ihre Einträge in ihr Tagebuch. Sie wirkt, als ob sie sich gar nicht darüber im klaren ist, was um sie herum passiert. Doch sie wird im Laufe der Geschichte erwachsen und entwickelt sich weiter. Auch Erika macht eine bedeutende Entwicklung durch - sie erstarkt. Was das Buch zu einem besonderen Buch macht ist die Tatsache, daß die beiden Geschichten zu Zeiten spielen, die Eckdaten der deutschen Geschichte sind. Hier wird historisches mit Fiktion perfekt verwoben.

Dieser Roman lohnt entdeckt und gelesen zu werden. Er ist etwas ganz besonderes!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Diesmal nicht Föhr

Mein wunderbarer Küstenchor
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Britta leitet ein Hotel in Klütz an der mecklenburgischen Ostseeküste. Als die Saison beendet ist, wird das Hotel über Winter geschlossen. Britta hat für diese Zeit ein großes Hobby: der Chor. Doch dann ...

Britta leitet ein Hotel in Klütz an der mecklenburgischen Ostseeküste. Als die Saison beendet ist, wird das Hotel über Winter geschlossen. Britta hat für diese Zeit ein großes Hobby: der Chor. Doch dann verkündet der Chorleiter, daß er Klütz  und somit auch den Chor verlassen muß. Und nicht nur das - auch die beiden Mänberstimmen drohen zu gehen. Britta versucht es mit einem Chorleiter-Casting. Doch ohne Erfolg. Als ein Klavierprofessor sie überredet, den Chor selbst zu leiten, stellt sie sich dieser Aufgabe.


Hier fehlt mir zwar deutlich die Insel Föhr mit all ihren bekannten Charakteren, aber das Buch macht trotzdem Spaß. Es ist interessant zu erleben, wie Britta sich durch alle Unwägbarkeiten beißt und ihr Ziel verfolgt. Sie wird sehr sympathisch dargestellt und man kann mit ihr fühlen, wenn sie verzweifelt, weil mal wieder nichts klappt. Janne Mommsen schreibt auch hier wieder auf eine lockere und humorvolle Art. Ein wenig hat mich das ganze drumherum um die Singerei gestört. Da waren einige Stellen zu viel. Geschichte rund um den Chor gerne - aber manchmal war es einfach zu genau. Trotzdem würde ich dieses Buch empfehlen!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Pferde und Gefühle

Im Schatten das Licht
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Sarah lebt mit ihrem Großvater in London. Er trainiert sie und ihr Pferd Boo, er selbst war früher Reiter der berühmten Cadre Noir. Doch das schöne Leben ändert sich, als er einen Schlaganfall erleidet. ...

Sarah lebt mit ihrem Großvater in London. Er trainiert sie und ihr Pferd Boo, er selbst war früher Reiter der berühmten Cadre Noir. Doch das schöne Leben ändert sich, als er einen Schlaganfall erleidet. Sarah ist allein mit Boo und droht nun auch noch, ihn zu verlieren. Sie verfolgt nun einen gefährlichen Plan...


Dieser Roman hat mir schon wegen des Themas "Pferd" richtig gut gefallen. Wer einmal dem Pferdefieber verfallen ist, kommt da so schnell nicht wieder von los. Und dieses Thema ist hier wunderbar umgesetzt worden. Wobei es Jojo Moyes gut geschafft hat, das Thema Reiterei so gut zu beschreiben, daß auch Laien es verstehen werden. Die Charaktere sind schnell durchschaut und man bekommt ein Gefühl für ihre Handlungen. Schön ist hier, daß alle ihre Fehler machen. Dies kommt der Realität halt nahe. Wie immer hat Jojo Moyes hier ihren flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil genutzt und einen wunderschönen Roman geschaffen.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Wunderschön

Weit weg und ganz nah
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Jess wurde von ihrem Mann verlassen und trägt nun alleine die Verantwortung für ihre Tochter, den Sohn ihres Mannes aus erster Ehe und den Hund. Finanziell sieht es sehr schlecht für sie aus. Eines Tages ...

Jess wurde von ihrem Mann verlassen und trägt nun alleine die Verantwortung für ihre Tochter, den Sohn ihres Mannes aus erster Ehe und den Hund. Finanziell sieht es sehr schlecht für sie aus. Eines Tages findet sie ein Bündel Geld und steht vor der Frage,  ob sie es nimmt und ihrer Familie damit hilft oder ob sie ehrlich ist.  Spätabends hat sie eine Autopanne - und bekommt Hilfe von dem Mann, dem das Geld eigentlich gehört....

Auch dieses Buch hat mir wieder bestens gefallen. Jojo Moyes gelingt es, den Leser sofort mit den Charakteren vertraut zu machen. Dadurch bekommt man von Beginn an das Gefühl, mit ihnen verbunden zu sein. Die Charaktere sind nebenbei auch alle sehr sympathisch. Langweilig wird die Handlung nie - denn hier passiert einfach sehr viel und manchmal geht es wirklich Schlag auf Schlag. Dabei wirkt das Buch allerdings auf keinen Fall überladen. Dies alles und der gekonnte Schreibstil von Jojo Moyes machen dies Buch einfach lesenswert.