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Veröffentlicht am 12.04.2024

Ein Orkan deckt die Wahrheit auf

Orkantief
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Vor drei Jahren verschwand in Schilksee der 6jährige Kalli spurlos, kurz darauf auch seine Mutter Anne und der Familienhund. Doch nun fegt ein Orkan über Schilksee hinweg und Kallis Leiche kommt ans Tageslicht. ...

Vor drei Jahren verschwand in Schilksee der 6jährige Kalli spurlos, kurz darauf auch seine Mutter Anne und der Familienhund. Doch nun fegt ein Orkan über Schilksee hinweg und Kallis Leiche kommt ans Tageslicht. Von Anne fehlt weiterhin jede Spur. Telse Himmel und Wanda Holle spüren, daß es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Da die Polizei die Sache nicht ernsthaft verfolgt, nehmen Telse und Wanda die Dinge selbst in die Hand. Ihre Ermittlungen führen sie zu Kreuzfahrtgegnern und in ein Besetzercamp gegen ein Bauvorhaben im Olympiahafen.

"Orkantief" ist der zweite Band rund um die Freundinnen Wanda Holle und Telse Himmel aus dem schönen Kiel-Schilksee. Susanne Bergstedt hat in diesem Krimi wieder an nichts gespart. Sie hat einen sehr spannenden Fall geschaffen, der den Leser sofort in seinen Bann zieht. Im Prolog erlebt man Kalli, der geradewegs in sein Verhängnis schlittert. Auch wenn sein Schicksal von Beginn an klar ist, bleibt immer noch die Frage, wo Anna geblieben ist. Ihr Schicksal bleibt bis zum Schluß spannend und lädt zum miträtseln ein. Susanne Bergstedt flicht hier ganz aktuelle Themen wie Umweltbelastung durch Kreuzfahrtschiffe oder Bereicherung von Investoren durch Bebauung im Olympiahafen ein. Hier kann man sich zu jedem Thema eine eigene Meinung bilden, denn Susanne Bergstedt erläutert diese Themen von allen Seiten. Durch diese speziellen Problematiken und den herrlichen Ortsbeschreibungen kommt die Regionalität richtig heraus. Ich habe hier einige Orte entdeckt, die ich selbst kenne und an denen ich mich immer wieder wohl fühle. Wanda, Telse, Camilla und Olaf sind so richtig sympathische Charaktere, in deren Mitte man gern mitermittelt. Sie sind authentisch, denn jeder hat seine Eigenheiten, es herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen zwischen ihnen und doch finden sie immer wieder zueinander. Hier erlebt man echte norddeutsche Freundschaft hautnah mit.

Mir hat "Orkantief" wunderbare Lesestunden beschert und ich würde mich freuen, wenn es noch weitere spannende Fälle aus Schilksee geben würde!

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Griechische Mythologie trifft Entenhausen

Theseus und der Entotaurus
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Den Minotaurus kennt wohl jeder - aber wer hat schon vom Entotaurus gehört? Den gibt es wohl nur bei Disney. In "Theseus und der Entotaurus" trifft man auf bekannte Mitglieder der Familie Duck in der griechischen ...

Den Minotaurus kennt wohl jeder - aber wer hat schon vom Entotaurus gehört? Den gibt es wohl nur bei Disney. In "Theseus und der Entotaurus" trifft man auf bekannte Mitglieder der Familie Duck in der griechischen Mythologie. Die Geschichte rund um den Minotaurus wurde hier leicht abgewandelt, so daß die Geschichte für Kinder wohl besser geeignet ist und man ihnen so griechische Mythologie nahe bringen kann. Donald, Dagobert, Daisy, Tick, Trick und Track sowie Dicky, Dacky und Ducky und Daniel Düsentrieb bekommen hier eine der Sage entsprechende Rolle bzw. sind einfach dabei, weil sie zur Familie Duck gehören. Die Geschichte ist, wie man es aus Entenhausen gewohnt ist, sehr humorvoll und bereitet jung und alt Spaß. Das Buch ist durch die prächtigen Zeichnungen, die zum Teil ganzseitig sind, ein wahres Schmuckstück und gehören für mich in die Kategorie Sammelobjekte für jeden, der Disney so liebt, wie ich!

Veröffentlicht am 09.04.2024

Eine süße Geschichte

Träume aus Karamell
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Der Bonbon-Hersteller Anton Leyen steht im Jahr 1909 vor einem großen Problem. Seine Firma in Werther in Westfalen floriert, seine Bonbons werden immer beliebter, aber er kann die große Nachfrage nicht ...

Der Bonbon-Hersteller Anton Leyen steht im Jahr 1909 vor einem großen Problem. Seine Firma in Werther in Westfalen floriert, seine Bonbons werden immer beliebter, aber er kann die große Nachfrage nicht befriedigen, denn er hat keine Mitarbeiter. Da kommen der Zuckerbäcker Fritz Dunst und seine Schwester Anne gerade richtig. Sie werden sofort eingestellt. Fritz platzt geradezu vor Ideen, wie er die Bonbons noch verfeinern kann und erfindet mit Anne neue Sorten. Anton Leyen ist nicht nur von den neuen Bonbons begeistert, auch Anne gefällt ihm außerordentlich gut. Sie werden ein Paar. Doch ihr Glück gerät in Gefahr, da jemand ihnen den Erfolg neidet. Durch Sabotage geraten Anton und Anne sogar in Lebensgefahr. Nur weil sie nicht aufgeben und fest zueinander stehen, können sie die Neider besiegen.

"Träume aus Karamell - Die Bonbon - Saga" läßt schon vermuten, daß es süß wird. Und tatsächlich ist der Roman von Luise Bastin eine wunderschöne und süße Geschichte. Die Personen muß man sofort mögen. Obwohl sie so unterschiedlich sind, harmonieren sie perfekt. Der schüchterne Fritz, die kesse Anne und der chaotische Anton bringen Leben in diese Geschichte. Es stimmt mich immer etwas traurig, wenn Romane von den 1910er Jahren handeln, denn man weiß ja nur zu genau, was auf die Menschen zukommt. So ging es mir auch diesmal. Man erlebt mit den Menschen ihr Glück und ahnt, daß alles bald vorbei ist. Luise Bastin erzählt ihren Lesern trotzdem eine fröhliche Geschichte. Ihr humorvoller Schreibstil entschärft auch die brenzligsten Situationen. So kann man sich entspannt zurücklehnen und genießen. "Träume aus Karamell" - Wer kann da schon widerstehen?

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Rhein-Romantik pur

Loreley - Die Frau am Fluss
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Julie lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Ruth in einer Burgruine bei Bacharach. Als im Jahr 1817 die Mutter stirbt, muß Julie zu ihrem Vormund ziehen ,der ein Gasthaus in Bacharach betreibt. Dort ...

Julie lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Ruth in einer Burgruine bei Bacharach. Als im Jahr 1817 die Mutter stirbt, muß Julie zu ihrem Vormund ziehen ,der ein Gasthaus in Bacharach betreibt. Dort muß sie als Magd hart arbeiten. Ihre Schwester Ruth bleibt allein in der alten Burg zurück. Als sich die wohlhabende Elisabeth Merkens im Gasthaus einquartiert, erkennt sie gleich, daß in Julie etwas Besonderes steckt. Zwischen dem armen Mädchen und der reichen Frau entsteht eine seltsame Freundschaft. Auch Johann stammt aus armen Verhältnissen. Nachdem seine Eltern und seine Brüder gestorben sind, sorgt er allein für seine kleine Schwester. Als die kleine Marie auch noch stirbt, verläßt Johann seine Heimat. Er arbeitet eine Weile in Karlsruhe bei der Rheinbegradigung. Dann zieht er weiter. Als er Julie begegnet, ist ihm sofort klar, daß sie die richtige Frau für ihn ist. Doch beide tragen Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit mit sich, die über ihr Schicksal bestimmen.

Susanne Popp hat mit "Loreley - Die Frau am Fluss" einen zauberhaften Roman geschrieben. Von der Hauptperson Julie geht eine Magie aus, die den Leser sofort überzeugt. Alles scheint in ein goldenes Licht getaucht zu sein. Da kann selbst das harte Leben der armen Leute die Geschichte nicht verdunkeln. Durch das Einbinden bekannter Persönlichkeiten dieser Zeit bekommt die Handlung einen ganz besonderen Reiz. Obwohl die Autorin in ihrem Nachwort erklärt, daß die Geschichte in ihrer Phantasie entstanden ist, kann man sich sehr gut vorstellen, daß es genau so gewesen sein könnte. Bis zum Ende baut sich eine gewisse Spannung auf, denn es wird nicht geklärt, warum Julie so besonders ist. Man ahnt und vermutet, doch endgültige Klarheit bekommt der Leser wohl erst im zweiten Teil, den ich auf keinen Fall verpassen möchte.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Zu viel Drama

Die Frauen der Villa Sommerwind. Die Hoffnung am Horizont
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1924, Timmendorfer Strand: Julia und Christine sind zu hübschen jungen Frauen herangewachsen. Obwohl sie Zwillingsschwestern sind, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Christine ist zurückhaltend ...

1924, Timmendorfer Strand: Julia und Christine sind zu hübschen jungen Frauen herangewachsen. Obwohl sie Zwillingsschwestern sind, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Christine ist zurückhaltend und ernsthaft. Sie arbeitet als Krankenschwester, aber ihr großer Traum ist es, Ärztin zu werden. Ihre Schwester Julia ist ein Hitzkopf und bekannt für ihre Wutausbrüche. Sie will Köchin werden und eines Tages die Küche des Hotels Villa Sommerwind leiten. Leider findet dieser Plan nicht die Zustimmung ihrer Eltern. Als Christine Maximilian kennenlernt, schwebt sie im siebten Himmel. Gerne sieht sie darüber hinweg, daß er ein Freiheitskämpfer ist. Auch Julia findet in Johannes die Liebe ihres Lebens. Doch das Glück währt nicht lange, dann bricht der Zweite Weltkrieg aus. Maximilian bringt durch seine Arbeit im Untergrund die Familie in Gefahr und muß fliehen. Jetzt muß ausgerechnet Julia die Verantwortung für das Hotel und die Menschen, die sie liebt, übernehmen.

Im zweiten Teil ihrer Geschichte um "Die Frauen der Villa Sommerwind" erzählt Anna Husen die Jahre 1924 bis 1946. Der Roman trägt den Titel "Die Hoffnung am Horizont". Dieser Roman könnte so vieles sein. Spannend, tragisch und voller Liebe. Doch leider hat die Autorin durch ihren Sprachstil einiges von dieser Geschichte kaputt gemacht, indem sie zu theatralisch wurde. Dazu kommen noch die ständigen Wiederholungen. Gefühlt auf jeder Seite zog jemand scharf die Luft ein, bekam einen Knoten im Magen, schnalzte mit der Zunge oder hob mißbilligend die Augenbrauen. Die vielen Tränenausbrüche will ich gar nicht mehr erwähnen. Das geht auf die Dauer an die Nerven und ermüdet gewaltig. Für die Grundidee zu dieser Geschichte ist das sehr schade, denn die Handlung könnte mit weniger Pathos sehr lesenswert sein. Man spürt nämlich genau, was die Menschen in den Kriegszeiten empfinden und ist ganz bei ihnen. Ihre Schicksale können einen nicht kalt lassen. Deshalb finde ich es doppelt schade, daß man diesen Roman nicht so genießen kann, wie er es verdient hätte.

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