Profilbild von tinstamp

tinstamp

Lesejury Star
offline

tinstamp ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tinstamp über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2025

Morden mit Nadel und Zwirn?

Das Korsett
0

Dorothea Truelove kommt aus gutem Hause und verbringt ihre Freizeit mit Wohltätigkeitsarbeit. Schon ihre geliebte Mutter lehrte sie Barmherzigkeit.
Dorothea ist bereits 25 Jahre alt und noch unverheiratet, ...

Dorothea Truelove kommt aus gutem Hause und verbringt ihre Freizeit mit Wohltätigkeitsarbeit. Schon ihre geliebte Mutter lehrte sie Barmherzigkeit.
Dorothea ist bereits 25 Jahre alt und noch unverheiratet, was ihrem Vater ein Dorn im Auge ist. Doch sie hängt an ihrem Heim und an dem von der verstorbenen Mutter geerbten Geld. Soll sie das alles für einen Mann aufgeben? Außerdem interessiert sich Dorothea für Phrenologie. Anhand von Kopfformen erforscht sie die Eigenschaft und Bereitschaft zu Gewalt. Lässt sich anhand des Schädels vorhersagen, ob jemand zum Mörder taugt?
Regelmäßig geht sie deshalb ins Oakgate Frauengefängnis und versucht nicht nur den Frauen Trost zu spenden, sondern auch ihrer Leidenschaft nachzugehen. Als sie von einer sehr gewalttätigen Mörderin erfährt, die erst kürzlich ins Gefängnis eingewiesen wurde, muss sie diese kennenlernen.
Die erst 16jährige Ruth Butterham wurde angeklagt mit Nadel und Faden ihre Herrin getötet zu haben. Sie glaubt, dass in ihren Stichen eine übernatürliche Kraft steckt. Dorothea hält dies für reinen Aberglauben...
Ruth stammt aus ärmlichen Verhältnissen, die sich nach dem Tod des Vaters noch weiter verschlimmern. Ihre kurze Lebensgeschichte ist eine einzige Tragödie, die sie Dorothea während ihrer Besuche erzählt.

Abwechselnd wird aus der Sicht von Dorothea und Ruth erzählt, wobei die Spannung aufrecht bleibt. Ruths Erzählungen haben mich sehr berührt. Die Grausamkeiten, die sie erleiden muss, sind wirklich heftig. Ihr Leidensweg ist geprägt von Armut, Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Oftmals kommt sie einfach unverschuldet in eine noch schlimmere Situation, die mich ungläubig den Kopf schütteln hat lassen.

Laura Purcell entführt uns in eine düstere und atmosphärische Welt. Ihr gelingt es perfekt die Kluft zwischen Arm und Reich zu dieser Zeit zu zeigen und zeigt uns, wie Frauen aus der Armut heraus oftmals ausgebeutet und versklavt wurden. Aber auch in der Oberschicht müssen sich Frauen den gesellschaftlichen Normen der damaligen Zeit anpassen.
Die Sprache ist poetisch und der Zeit angepasst. Ich mag ganz einfach ihre Art zu schreiben, auch wenn ich mit den Enden hadere...
Die überraschenden Wendungen zum Ende hin haben uns wieder spekulieren lassen, denn auch diesmal lädt es zur Diskussion ein.

Obwohl ich offenen Enden nichts abgewinnen kann, habe ich mich diesmal weniger damit gehadert.


Fazit:
"Das Korsett" von Laura Purcell hat mir noch besser als "Die stillen Gefährten" gefallen und wird sicher nicht mein letztes Buch der Autorin sein, auch wenn ich offenen Enden nichts abgewinnen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2025

Sehr zäh

Himmelerdenblau
0

Auf den neuen Thriller von Romy Hausmann war ich schon sehr gespannt, denn das Thema der Demenz und ein dazugehöriger Cold Case haben mich neugierig gemacht.
Seit zwanzig Jahren ist die damals 16jährige ...

Auf den neuen Thriller von Romy Hausmann war ich schon sehr gespannt, denn das Thema der Demenz und ein dazugehöriger Cold Case haben mich neugierig gemacht.
Seit zwanzig Jahren ist die damals 16jährige Julie Novak verschwunden und der Fall wurde nie aufgelöst. Ein Grund für Liv und Phil, die einen True Crime Podcast betreiben, das Verschwinden von Julie wieder aufzurollen. In der Zwischenzeit ist Julies Mutter gestorben und ihr Vater Theo, ein ehemalig sehr angesehener Chirurg der Berliner Charité, leidet an fortschreitender Demenz. Er hat jedoch die Suche nach seiner Tochter all die Jahre nie aufgegeben. Als Liv über neue Erkenntnisse zu verfügen scheint, möchte sie Theo für ein Interview gewinnen. Julies Schwester Sophie, die sich liebevoll um ihren Vater kümmert, möchte endlich mit der Vergangenheit abschließen. Sie möchte nicht wieder neue Hoffnungen in Theo wecken...

Romy Hausmann hat Erfahrung mit True Crime, dem sie sich bereits in ihrem Sachbuch "True Crime: Der Abgrund in dir - Was den Menschen zum Mörder macht" gewidmet hat. Ich fand ihre dargestellten Fälle damals sehr interessant zu lesen. Leider habe ich das Buch noch immer nicht rezensiert.
In "Himmelerdenblau" greift sie auf einen Cold Case zurück, dem in einem True Crime Podcast neuerlich Aufmerksamkeit gewidmet wird. Das Verschwinden von Julie ist genau 20 Jahre her und Phil und Liv sehen darin ihre Chance mehr Follower zu gewinnen, in dem sie ihn neu aufrollen.
Als Verdächtiger stand damals Julies Ex-Freund Daniel, der wesentlich älter als sie war, im Fokus. Die Ermittlungen gegen ihn wurden jedoch eingestellt. Er leidet noch heute an den damaligen Beschuldigungen und hat diesen Makel nie ablegen können.

Romy Hausmann erzählt aus verschiedenen Sichten ihrer Protagonisten. Bei Theo hat sie sich etwas Spezielles einfallen lassen, denn seine Kapitel stecken oft voller Rechtschreibfehler, falschen Wörtern und unzusammenhängenden Ereignissen, die sein Chaos im Kopf sehr deutlich darstellen. Ich fand diese Art der Schilderung interessant. Als Leser wusste man immer, was er eigentlich meinte, wenn sich ein falsches Wort eingeschlichen hatte. Selbst habe ich allerdings noch nie jemanden kennengelernt, der an Demenz leidet und statt dem fehlenden Wort in seinem Kopf ein anderes einsetzt.
Das Thema der Demenz hat Romy Hausmann jedoch sehr authentisch und mit viel Sensibilität dargestellt, was mir gefallen hat. Generell sind die Charaktere facettenreich und komplex gezeichnet. Man durchschaut sie schwer und man hat das Gefühl, dass man keinen von ihnen wirklich trauen kann. Nur Liv und Phil blieben mir etwas zu blass und unglaubwürdig. Vor allem Phil wirkt zwielichtig und es fehlen jegliche Hintergrundinformationen zu seiner Figur.

Leider kam es aber auch sehr oft zu Wiederholungen und für mich hatte dieser Thriller erhebliche Längen und leider kaum Spannung. Mir fehlte es an Tempo und an dem Wunsch weiterzulesen. Ich musste mich überwinden zum Buch zu greifen und habe daher das letzte Viertel nur mehr quer gelesen.

Fazit:
Für mich stand leider nur Thriller drauf - der Inhalt konnte mich weder packen, noch überzeugen. Viele Längen und das fehlende Tempo ließen mich das letzte Viertel nur mehr querlesen. Schade!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2025

Berührend und großartig erzählt

Zwei Leben: Das Versprechen
0

Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt und spielt in Brügge 2014 und in Antwerpen in den Jahren 1942 und 1943.
In der Gegenwart lernen wir die 32jährige Juna kennen, die wegen eines Burn-Outs krankgeschrieben ...

Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt und spielt in Brügge 2014 und in Antwerpen in den Jahren 1942 und 1943.
In der Gegenwart lernen wir die 32jährige Juna kennen, die wegen eines Burn-Outs krankgeschrieben ist. Sie fühlt sich nutzlos und beginnt sich in ihrer kleinen Wohnung immer mehr von der Außenwelt zurückzuziehen.
Um sie aus ihrem tiefen Loch zu befreien, schlägt ihr Bruder vor, sich ehrenamtlich zu betätigen. Sie soll als "Buddy" jemanden begleiten, der Hilfe oder Gesellschaft braucht. Sie bekommt den 93jährigen Vincent Molen zugeteilt, der keine Familie hat und als etwas schwierig gilt. Er zeigt sich auch zu Beginn verschlossen, doch Juna gelingt es, zu ihm durchzudringen. Und Vincent beginnt zu erzählen...von der Zeit während des Zweiten Weltkrieges und seiner großen Liebe Esther.
Vincents und Esthers Geschichte ist erschütternd und lässt den Leser in die damals sehr dunkle Zeit der Judenverfolgung eintauchen.

In der Vergangenheit lernen wir Esther näher kennen, die unter den Repressalien der Besatzer leidet. Sie muss sich neben ihrer Arbeit als Buchhalterin in der Diamantenschleiferei noch um ihre kranke Mutter kümmern. Zum Glück kommt jeden Tag auch noch ihre Großmutter vorbei, die für die beiden kocht. Doch eines Tages kommt ihre geliebte Oma nicht mehr und Esther erhält ein Deportationsschreiben....
Vincent engagiert sich im Untergrund und hilft Juden zu verstecken. Er verliebt sich in Esther und versucht sie am Bauernhof seiner Tante zu verstecken....

Astrid Korten erzählt mitreißend und voller Empathie, wie das Leben die Menschen auseinanderreißen und wie oft schicksalshafte Begegnungen die Zukunft beeinflussen können. Ich hatten nicht nur einmal eine dicken Kloß im Hals und habe mit den Charakteren mitgefiebert.
Die Autorin versteht es hervorragend die Charaktertiefe der Figuren darzustellen und vermittelt Emotionen, die beim Lesen schmerzen. Dabei vermittelt sie neben all dem Leid und der Not auch Hoffnung und Mut. Ein Zeitdokument, welches tief berührt.

Fazit:
Eine sehr berührende Geschichte, die noch lange nachhallt und im Herzen bleibt. Ich empfehle sie allen weiter, die Romane #gegendasvergessen lesen und nach weiterer Literatur suchen. Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2025

Es gibt bessere Geschichten aus der Reihe

Das kleine Zuhause in Prag
0

Der zwölfte Band der "Romantic Escape Reihe" spielt in einer meiner Lieblingsstädte: Prag. Deshalb habe ich mich schon sehr auf diese Geschichte gefreut, die in sich abgeschlossen ist, aber bei der man ...

Der zwölfte Band der "Romantic Escape Reihe" spielt in einer meiner Lieblingsstädte: Prag. Deshalb habe ich mich schon sehr auf diese Geschichte gefreut, die in sich abgeschlossen ist, aber bei der man meistens einen Charakter aus einem der Vorgängerbände wieder trifft.

Julie Caplins Bücher dieser Reihe sind für mich immer wieder wie ein Glückskeks. Manche verzaubern mich von Beginn an, andere wiederum lassen mich etwas enttäuscht zurück. Cosy sind sie aber alle und was ich am meisten mag ist, dass wir bei jedem ihrer Romane in ein anderes Land reisen dürfen.

Anna hat früh ihre Eltern verloren und wurde adoptiert. Ihre Adoptivfamilie besitzt eine Brauerei und deshalb ist sie schon früh mit der Bierbraukunst in Kontakt gekommen. Doch bisher durfte sie ihre eigenen Ideen nie umsetzen. Im Moment fühlt sie sich weder in der Familie, noch mit ihrer Beziehung wohl und freut sich über eine kleine Auszeit. Diese soll sie in Prag verbringen und bei einem Wettbewerb antreten. Sie will der Familie beweisen, dass sie sich in der Braukunst auskennt und will unbedingt gewinnen. Jeder der Teilnehmer muss sein eigenes Bier brauen und vorstellen. Dem Gewinner winkt ein toller Preis - ein komplette Ausstattung für die eigene Brauerei.
Anna verliebt sich sofort in die ihr zugeteilte Dachgeschoßwohnung in einer alten Villa mitten in der Stadt, in der sie einige Monate wohnen wird. Doch als sie ihren neuen Mitbewohner und Mitbewerber kennenlernt, fällt sie aus allen Wolken. Es ist Leo, mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit hat. Und außerdem: Seit wann interessiert sich Leo fürs Bier brauen?
Beide werden in einer jeweils anderen ansässigen Brauerei eingeschult und versuchen sich mehr oder weniger aus dem Weg zu gehen und sich zu arrangieren. Doch so ganz klappt das nicht...

Die Ausgangssituation ist eine, die ich normaler Weise nicht mag: Eine Frau und zwei Männer, wobei Anna mit ihrem derzeitigen Freund Steve einen wirklichen Kotzbrocken an der Hand hat. Somit ist man als Leserin sofort auf Leos Seite und hofft auf ein kleines Happy End. Doch sowohl Anna, als auch Leo wollen ihre gemeinsame Vergangenheit hinter sich lassen.

Julie Caplin schreibt bildhaft und locker leicht. Die Ausflüge in die Welt der Braukunst ist spannend und fand ich interessant, auch wenn ich Bier überhaupt nicht mag. Nachdem ich erst 2023 wieder in Prag war, habe ich auch einige Plätze wiedererkannt und bin gerne mit Anna und Leo durch diese bezaubernde Stadt gelaufen.
Die Autorin versteht es sehr gut ihre gewählten Settings so zu beschreiben, dass man am liebsten gleich den Koffer packen möchte. Auch für das leibliche Wohl ist buchtechnisch mit tschechischen Spezialitäten gut gesorgt. Manche davon sind natürlich uns Österreicher bekannt, da wir selbst noch aus der Kaiserzeit viele böhmische Köstlichkeiten bei uns finden.

Die beiden Protagonisten lassen uns abwechselnd einen Blick in ihre Gedankenwelt erhaschen. Man versucht ihre Sichtweisen zu verstehen, die mich allerdings oftmals die Haare raufen ließen. Vor allem mit Anna und ihrer vorgefertigten Meinung über Leo hatte ich immer wieder zu kämpfen. Sie ist keine einfache Protagonistin. Auf der einen Seite liebenswert, aber auch stur und voller Selbstzweifel. Diese führten auch dazu, dass sie sich einfach von Leo trennte, bevor er sich von ihr trennen konnte. Eine Handlung, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Zusätzlich sprechen die Beiden nicht über die früheren Konflikte miteinander und Anna bildet sich einfach immer wieder ihre eigene Meinung - ohne Rücksicht auf Verluste.
Leo ist das komplette Gegenteil: offen, immer guter Laune und voller positiver Energie. Nach einer gescheiterten Beziehung, die ihm das Herz gebrochen hat, bleiben seine weiteren Beziehungen gewollt oberflächlich.
Die Nebencharaktere sind sehr sympathische Figuren, allen voran die netten Nachbarn Jan und Michaela, die den beiden auch das Land etwas näher bringen.

"Das kleine Zuhause in Prag" hat viele Momente, die ich sehr mochte. Leider gab es aber auch einige Handlungsstränge, die irgendwie ins Leere liefen. Außerdem fand ich einige Handlungen etwas sehr weit hergeholt, wie zum Beispiel, dass Anna und Leo die einzigen Teilnehmer bei diesen hoch dotierten Wettbewerb sind oder generell ihr Zusammentreffen.


Fazit:
Eine nette Unterhaltung, die mir an manchen Stellen zu unlogisch war. Dafür ist das Setting wieder toll gewählt. Die kleinen Wohfühlmomente dieser Reihe sprechen mich immer wieder an und lassen mich regelmäßig zu den Büchern der "Romantic Escape Reihe" greifen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2025

War diesmal leider nicht mein Buch

Dunkelnah
0

Dies ist leider der erste Thriller von Roman Klementovic, der mich nicht wirklich überzeugen konnte. Ich bin schon seit "Verspielt", seinem ersten Thriller, ein Fan des Autors.
Daher war es für mich überraschend, ...

Dies ist leider der erste Thriller von Roman Klementovic, der mich nicht wirklich überzeugen konnte. Ich bin schon seit "Verspielt", seinem ersten Thriller, ein Fan des Autors.
Daher war es für mich überraschend, dass ich schon von Beginn an schwer in die Geschichte fand. Das ist mir bisher bei Klementovic noch nie passiert. Der Prolog war hingegen noch richtig fesselnd und auch sehr grausam. Ein toller Start!

Danach trat ich gemeinsam mit unserem Protagonisten Simon Winter aus dem Wald, den er auf den Weg zu seinen neuen Arbeitsplatz durchquerte. Ein vor langer Zeit erfolgreiches Hotel, welches nun eher einen Lost Place entspricht, wartet auf seine Renovierungskünste. Das zukünftige Luxushotel soll bald eröffnet werden, was für Simon beim Anblick als unmöglich erscheint. Als er auf die sehr merkwürdigen Besitzer des Hotels trifft, scheint er außerdem der einzige Arbeiter zu sein. Der Mann empfängt ihn mit angelegten Gewehr und einem bissigen Hund, während seine Frau von den grandiosen Möglichkeiten des Hotels schwärmt und den desolaten Zustand nicht zu erkennen scheint. Die vielen dunklen Gänge und Zimmer wirken wie ein Labyrinth und Simon verirrt sich immer wieder darin. Als er erfährt, dass vor nicht langer Zeit eine Frau, die im Hotel gearbeitet hat, verschwunden ist, will er unbedingt herausfinden, was mit ihr geschehen ist. Dies wird bald zur Obsession und man fragt sich als Leser, warum ihm die Sache keine Ruhe lässt. Außerdem spürt man, dass im Hotel etwas Unheimliches vor sich geht und das Gebäude, sowie ihre Bewohner, Gefahr ausstrahlen.
Die inneren Monologe, die Simon mit sich führt, lassen auf sein Innenleben und seine Gefühlswelt schließen.

Zitat, Seite 26:
„Dabei meldet sich seine innere Stimme zurück – noch eindringlicher als zuvor: Du machst einen großen Fehler! Verschwinde, solange du noch kannst!“

Doch Simon bleibt und wird in ein unergründliches Spiel hineingezogen, in dem nichts so ist, wie es scheint.
Von der ersten Seite an weiß man, dass hier etwas nicht stimmen kann. Genau solche Ausgangssituationen beherrscht Roman Klementovic hervorragend. Bei jedem seiner Psychothriller fragt man sich, wer hier die Wahrheit spricht und wer ein unzuverlässiger Erzähler ist. Am Ende gelingt es dem Autor immer wieder, den Leser mit seinen Auflösungen zu überraschen.

Klementovic erzählt seine Psychothriller in Präsens. Die Spannung erhöht er gekonnt mit falschen Fährten. Die düstere und beängstigende Atmosphäre, die der Autor meisterhaft beherrscht, ist ihm auch diesmal gelungen und deshalb gebe ich dem Psychothrilller gerade noch 3 Sterne.
Leider hat mich alles andere an der Geschichte diesmal nicht wirklich überzeugen können und ich kann euch gar nicht wirklich erklären WARUM. Es hat mich ganz einfach nicht gepackt und ich fand doch einiges etwas konstruiert. Das überraschende Ende war jedoch wieder gewohnt unerwartet und trotzdem logisch.

Fazit:
Vielleicht war es nicht der richtige Zeitpunkt oder dieser Psychothriller des Autors ganz einfach nicht meins. Bisher haben mich alle seine Geschichten begeistert und ich kann nicht genau sagen, warum es diesmal leider nicht so war. Am Besten ihr macht euch selbst ein Bild davon oder lest einfach einen seiner anderen tollen Thriller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere