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Veröffentlicht am 13.09.2023

Wunderbare Reihe

A Place to Shine
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Mit "A Place to Shine" ist auch die Cherry Hill Reihe von Lilly Lucas beendet und ich muss mich von Poppy, Lilac und Juniper und dem Örtchen Palisade verabschieden. Schade!

Schon der Klappentext zu diesem ...

Mit "A Place to Shine" ist auch die Cherry Hill Reihe von Lilly Lucas beendet und ich muss mich von Poppy, Lilac und Juniper und dem Örtchen Palisade verabschieden. Schade!

Schon der Klappentext zu diesem Abschlussband ließ mich schmunzeln. Trace Bradley, der berühmte Countrysänger, der aus Palisade stammt, ist bereits seit dem Beginn der Reihe immer wieder Gesprächsthema. Vorallem Lilac, Poppys ältere Schwester, schwärmte immer für den jungen Mann und holte ihn regelmäßig zum Peach Festival. Poppy hingegen ließ nie ein gutes Haar an Trace und erst im dritten Band erzählt Poppy den Schwestern ein Geheimnis...ein Geheimnis um den Song, mit dem Trace berühmt wurde.

Als Poppy eines Abends auf den Weg nach Hause einen Wagen abseits der Straße im Graben sieht, eilt sie dem Unfalllenker zu Hilfe. Er ist ansprechbar und es ist tatsächlich Trace Bradley, der Countrystar aus Palisade. Poppy leistet Erste Hilfe und sorgt dafür, dass er nach seinem Autounfall ins Krankenhaus geliefert wird. Jedoch ahnt sie noch nicht, was demnächst auf sie zukommen wird. Kurze Zeit später sieht sie sich nämlich als seine neue Freundin in den Medien. Die Fans sind entsetzt, denn eigentlich ist Trace mit der ebenfalls erfolgreichen Countrysängerin Hannah liiert und Poppy erntet erst mal Hasskommentare. Doch der gewiefte Manager von Trace hat eine Lösung parat und schon sind Poppy und Trace das neue (fake) Traumpaar.....

Poppy ist die jüngste und lebhafteste der McCarthy Schwestern. Sie hatte am Tod ihres Vaters wohl am meisten zu knabbern und hat Trace nie verziehen, dass er sie damals so enttäuscht hat. Der Deal des Managers, den sie unwillig unterschreibt, setzt ihr ganz schön zu. Sie muss jedoch die Schulden für die neuen Solarpaneele für die Baumhäuser zahlen und so willigt sie schlussendlich ein. Poppy kann jedoch nicht abstreiten, dass Trace immer mehr in ihrem Kopf herumspukt.

Die Geschichte lebt von den beiden sehr sympathischen Protagonisten, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Poppy ist das Nesthäkchen der Familie und eine kleine Drama-Queen. Sie ist aber auch willensstark und hilfsbereit. Trace lernt man mit der Zeit immer besser kennen und bemerkt schnell, dass er trotz Star-Ruhm immer auf den Boden geblieben und sein Herz in Palisade verloren hat. Ich mochte die Dynamik zwischen Poppy und Trace und hatte oft ein Grinsen im Gesicht.
Natürlich spielen auch wieder bereits bekannte Nebenfiguren eine große Rolle. Mit den Eltern von Trace und Marcus, seinem Personal Trainer, sowie seinem Manager Tanner, kommen auch wieder neue Figuren in die Handlung. Besonders Marcus ist wirklich ein toller Charakter, der sich schnell in mein Herz geschlichen hat.

Auch diesmal gibt es wieder Rückblenden und zwar in die Zeit vor fünf Jahren, als Trace noch kein Star war und er in einer Nacht vor fünf Jahren vor dem Grill auf Poppy traf. Wir erleben dieses Zusammentreffen aus der Sicht von Poppy und erfahren dadurch, warum sie Trace seitdem nicht mehr leiden kann.

Der Schreibstil ist leicht und man ist nach wenigen Seiten sofort wieder in der Geschichte drinnen. Die Figuren sind lebendig und facettenreich beschrieben. Man spürt den Zusammenhalt der Familie und fühlt sich auf Cherry Hill sofort wieder wohl. Es ist wie ein "nach Hause kommen".....
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich die letzten Seiten gelesen und werde Juniper, Lilac und Poppy vermissen.

Fazit:
Ich mochte diese Reihe und die wundervolle Atmophäre, die Lilly Lucas geschaffen hat, sehr. Cherry Hill und seine Bewohner sind mir von den ersten Seiten ans Herz gewachsen und ich habe die vier Teile sehr gern gelesen. Wer Wohlfühlromane sucht, die ein warmes Gefühl zurücklassen und bei denen man sich beim Lesen wie ein Familienmitglied fühlt, sollte hier zugreifen!

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Großartige Reihe

Zeiten der Versöhnung
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Nun sind wir leider beim letzten Band dieser grandiosen Reihe um die Familie Delgado angekommen. Diesmal befinden wir uns bereits in den Fünfziger Jahren und halten uns hauptsächlich auf Mallorca auf. ...

Nun sind wir leider beim letzten Band dieser grandiosen Reihe um die Familie Delgado angekommen. Diesmal befinden wir uns bereits in den Fünfziger Jahren und halten uns hauptsächlich auf Mallorca auf. Aber auch Kuba und die Vereinigten Staaten sind wieder Nebenschauplätze.
Während sich die Örtlichkeiten minimieren, wird die Anzahl der handelnden Figuren mehr, denn die Familie Delgado wächst. Ein Familienstammbaum am Ende des Buches hilft dabei sehr.

Wie bereits angesprochen, steht das Weingut auf Mallorca diesmal im Mittelpunkt. Carla, Leo und nun auch Lilia und ihr Mann Marco haben sich weiterhin den Weinbau verschrieben, wobei jeder andere Wege zu gehen versucht. Während Carla weiterhin auf Qualitätswein setzt, interessieren Leo weiterhin nur die Verkaufszahlen und die Menge, die er abgibt. Lilia und Marco sind sich noch nicht im Klaren, welchen Weg sie beschreiten wollen.
Alba hat weiterhin Erfolg mit ihren gut laufenden Hotels, aber auch mit ihren Bildern.
Doch der Fokus dieses letzten Bandes liegt bei den Kindern von Antonia und Alba. Vorallem Rodrigo, der sich auf Kuba den Aufständischen anschließt, macht Antonia Sorgen.

In "Zeiten der Versöhnung" lassen auch diesmal die beiden Autorinnen Elke Becker und Ute Köhler uns Leser:innen kaum Luft holen. Es gibt so einige Schicksalschläge und Tragödien. Das Autorenpaar ist dabei nicht zimperlich und lässt oftmals auch geliebte Figuren sterben. Dadurch ist die Story oftmals aufwühlend, aber zum Ende hin auch versöhnlich, was der Titel dieses letzten Bandes bereits ankündigt.

Die Geschichte wird wieder aus verschiedenen Sichtweisen einiger Figuren erzählt. Alle Familienmitglieder haben sich seit dem Beginn dieser Reihe weiterentwickelt und man fiebert mit den bereits liebgewonnenen Figuren mit.
Auch die Landschaftsbeschreibungen sind wieder sehr gelungen. Einige der Plätze auf Mallorca habe ich selbst schon besucht. Besonders interessant fand ich die Darstellung der Anfänge des Tourismus auf der Baleareninsel, die heute dem Massentourismus verschrieben ist.
Leider muss ich mich nun von den liebgewonnenen Figuren verabschieden. Es war ein wunderbares Erlebnis die Familie Delgado auf ihren Weg, der von Höhen und Tiefen gespickt war, zu begleiten.

Fazit:
Ein fantastischer Abschluss dieser wirklich großartigen Reihe, die ich sehr gerne weiterempfehle! Eine Geschichte, die sich über zwei Kontinente spannt und nicht an Überraschungen spart. Fesselnd erzählt, mit interessanten Schauplätzen und Themen. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Zurück in Amalfi

Die Zitronenblüten von Amalfi (Kleine Läden in Amalfi 3)
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Nachdem ich vor kurzem die ersten beiden Bände der "Kleine Läden in Amalfi" Reihe von Roberta Gregorio verschlungen habe, geht es nochmals an dieses wunderschöne Plätzchen Erde. Diesmal steht von den drei ...

Nachdem ich vor kurzem die ersten beiden Bände der "Kleine Läden in Amalfi" Reihe von Roberta Gregorio verschlungen habe, geht es nochmals an dieses wunderschöne Plätzchen Erde. Diesmal steht von den drei Freundinnen Diletta im Mittelpunkt, die den Zitronenladen in Amalfi führt.

Kleine Triggerwarnung vorab: Es geht um unerfüllten Kinderwunsch.
Als Einzige der drei Freundinnen ist Diletta schon länger mit Ezio verheiratet und die beiden wünschen sich seit einiger Zeit Nachwuchs. Doch dieser will sich nicht einstellen. Nach einer Fehlgeburt fällt Diletta in ein tiefes Loch und Ezio und sie sprechen immer weniger miteinander. Keiner der Beiden kann sich dem Anderen öffnen und die erste größere Ehekrise hält Einzug.
Als der charmante Mike in Dilettas Lädchen kommt und sich für den Kauf einer Zitronenplantage interessiert, knistert es von Beginn an zwischen den Beiden. Diletta hilft ihm nur zu gerne, um sich von ihren Problemen abzulenken, doch Mike hat noch einen anderen Grund, der ihn nach Amalfi geführt hat. Diesen verschweigt er jedoch...

Roberta Gregorio führt uns wieder an die traumhafte Amalfiküste. Doch diesmal hat der Wohlfühlroman ein tiefergehendes Thema, welches ein bisschen die Leichtigkeit aus der Geschichte nimmt.
Trotzallem ist es wieder schön auf die drei Freundinnen zu treffen und zu erfahren, wie es Livia und Carolina weiter ergangen ist. Die Freundschaft, die durch Livias Schwangerschaft, zwischen ihr und Diletta fast in die Brüche gegangen ist, ist wieder intakt und die drei sind wieder eine Herz und eine Seele. Trotzdem erzählt Diletta den Beiden nicht von den verwirrenden Gefühlen, die sie Mike gegenüber hegt. Den Charme, den der Brite versprüht und die Sprachlosigkeit, die sich in ihrer Ehe mit Ezio ausgebreitet hat, lässt sie ihre Beziehung überdenken und fürht sie in Versuchung.
In einem Vergangenheitsstrang erfahren wir, wie Diletta und Ezio damals ein Paar geworden sind. Umso besser versteht man den Konflikt, in dem die beiden stecken und hofft, dass sie eine Lösung finden.

Die Schönheit dieser traumhaften Region wurde von der Autorin wieder wunderbar eingefangen und wie schon in den Vorgängerbänden bekommt man sofort Lust die Koffer zu packen und Richtung Süden aufzubrechen. Nicht nur die Landschaft, sondern auch die italienischen Köstlichkeiten der Amalfiküste werden sehr bildhaft dargestellt.
Auch die Figuren sind wieder - bis zum kleinsten Nebencharakter - sehr liebevoll gezeichnet. Da es sich bereits um den dritten Band der Reihe handelt, fühlt man sich teilweise wie ein Teil der kleinen Familie. Man kennt viele der Charaktere und möchte am liebsten noch länger in Amalfi verweilen.

Wie bei den anderen beiden Romanen stehen über jedem Kapitel wieder tolle Sprüche, die zum kommenden Inhalt passen.
Wie sich Diletta schlussendlich entscheidet, müsst ihr jedoch selbst lesen!

Fazit:
Die "Kleine Läden in Amalfi" Bände sind wunderbare Wohlfühlromane mit einem einmaligen und traumhaften Setting. Diesem dritten Teil fehlt es jedoch ein bisschen an Leichtigkeit, denn er behandelt ein Thema, welches sehr zum Nachdenken anregt. "Die Zitronenblüten von Amalfi" ist trotzdem wieder eine tolle Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Band Eins um die Eismanufaktur bleibt aber mein Favorit.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Turbulente Jahre

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
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Nachdem Band 1 mit einem Cliffhanger geendet hat, war ich gespannt, wie es mit Malou weitergehen wird. Und schon nach den ersten Zeilen war mir klar, dass Band 2 nahtlos an den Vorgänger anschließt. Man ...

Nachdem Band 1 mit einem Cliffhanger geendet hat, war ich gespannt, wie es mit Malou weitergehen wird. Und schon nach den ersten Zeilen war mir klar, dass Band 2 nahtlos an den Vorgänger anschließt. Man trifft auf alte Bekannte und ist schnell wieder mitten im Geschehen.

Mit der Geburt von Töchterchen Leonie erkennt Malou bald, dass es nicht so einfach ist Beruf und Kind zu vereinbaren. Ihre Sorgen und Nöte kann sicher auch noch heute jede Mutter nachvollziehen, trotz einiger (kleiner) Verbesserungen auf diesem Gebiet. Mit Hilfe von Freunden und Verwandten schafft sie den Spagat zwischen beruf und Muttersein. Doch ein schlimmer Schicksalsschlag holt sie kurze Zeit später ein.
Das Angebot, die Biografie von Zarah Leander zu schreiben, hilft ihr wieder auf die Beine zu kommen und sich ihrer Tochter und auch dem Beruf zu widmen. Sie zieht dafür kurzerhand in ein altes Bauernhaus auf dem Lande, wo sie an der Biografie arbeitet und gleichzeitig Leonie bei sich haben kann. Doch ihr Boss möchte sie so bald wie möglich wieder in der Redaktion sehen...

Wie schon im ersten Band ist die Story rund um Malou und ihr Job als Society Reporterin wieder fesselnd erzählt. Diesmal begleiten wir sie durch die Jahre 1965-1969. Der damalige Zeitgeist wurde von Teresa Simon wieder grandios eingefangen. Diesmal dürfen wir gemeinsam mit Malou so spannende Persönlichkeiten wie Romy Schneider, Newcomer Roy Black, Zarah Leander, Heinz Rühmann, Dietmar Schönherr, Esther Ofarim oder Mick Jagger von den Rolling Stones interviewen.
Große Aufregung gibt es bei der Aufführung des Musicals "Haare" und der Eröffnung der ersten Großraumdisco in München. Die Zeit in den 1960igern ist von Umwälzungen geprägt. Die Jugend möchte nicht mehr so leben, wie ihre Eltern und es wird gegen den Vietnamkrieg demonstriert. Friede und Freiheit sind nicht nur Schlagworte.
Neben dem Promiklatsch werden deswegen auch auch politische Themen angesprochen. Die damaligen Studentenunruhen und der unerwünschte Besuch des persischen Schahs Mohammea Reza Pahlawi sind nur einige politische Vorkommnisse in dieser doch unruhigen Zeit des Kalten Krieges. Die kommende Mondlandung wird auch noch erwähnt, bevor dieser zweite Teil leider auch schon wieder zu Ende geht.

Die Figuren sind alle wieder sehr liebevoll und lebendig gezeichnet. Neben Malou dürfen wir auch einige Nebencharaktere auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten. Ihre beste Freundin Roxy überrascht Malou mit einem neuen Mann und einer neuen Karriere, Onkel Julius und ihr bester Freund und Kollege Samy stehen Malou in vielen Situationen bei und das Verhältnis zu ihren Eltern scheint sich auch endlich zu verbessern.

Der lebendige und gefühlvolle Schreibstil lässt einem wieder nur so durch die Seiten rasen und man ist viel zu schnell durch die Geschichte durch.
Der Roman enthält eine Playlist der erwähnten Musiktitel (die ich beim Lesen immer im Ohr hatte) und zwei wundervolle Gedichte von Frida Kahlo und Mascha Kaléko

Fazit:
Der Nachfolgeband schließt nahtlos an Band 1 an und konnte mich genauso begeistern. Teresa Simon fängt den Zeitgeist und die gesellschaftlichen Veränderungen der Sechziger Jahre wunderbar ein und lässt einem durch den lebendigen Schreibstil direkt daran teilhaben. Eine Leseempfehlung für diese großartige Dilogie!

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Humor mit Tiefgang

Hör auf dein Herz, auch wenn es stolpert
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Erst vor kurzem habe ich einen Roman von Heike Abidi gelesen und nun darf es auch schon der nächste sein.
Mit Floriane lernen wir eine sehr sympathische Frau kennen, die eben ihren fünfzigen Geburtstag ...

Erst vor kurzem habe ich einen Roman von Heike Abidi gelesen und nun darf es auch schon der nächste sein.
Mit Floriane lernen wir eine sehr sympathische Frau kennen, die eben ihren fünfzigen Geburtstag gefeiert hat und sich am nächsten Tag in einem "neuen" Leben wiederfindet. Ihr Mann Wenzel hat nämlich nur ihre Geburtstagsfeier abgewartet, um ihr am Tag danach zu erklären, dass er nach 25 Jahren Ehe genug von ihr hat und er seine Zukunft mit einer faltenfreien Dreißigjährigen sieht. Floriane soll innerhalb einer Stunde "sein" Haus verlassen und alles packen, was ihr wichtig erscheint.
Floriane ist wie vor dem Kopf gestoßen und übernachtet zuerst in einer Art Dachkammer des Hotels, wo sie als Hotelmanagerin arbeitet. Doch der Hiobs-Botschaften nicht genug: Am nächsten Tag wird sie ins Büro ihrer neuen Chefs zitiert und entlassen. Das Personal des Hotels soll "jünger und hipper" werden und trotz jahrelanger Kenntnisse in der Branche werden sie und einige ihrer langjährigen Kollegen und Freunde mit einer Abfindung "abgestoßen".
Wohin nun ohne Wohnung und Job? Kurzfristig kommt Floriane bei ihrer 80-jährigen Tante Ilse unter, die für drei Monate nach Gran Canaria fliegt, um dort zu "überwintern".
Gemeinsam mit ihren Freunden aus dem Hotel versucht Floriane eine Lösung zu finden, wie ihr aller Leben weitergehen soll. Bald schon öffnen sich für die anderen Türen, doch Floriane ist entweder zu alt oder zu überqualifiziert. Nach einem gemeinsamen "Brainstorming" wird die Idee zu "Ich bin ganz Ohr" geboren, einem Service-Portal für professionelles Zuhören. Umso überraschter ist Floriane, als sie nur kurze Zeit später schon ihre ersten Anmeldungen hat....

Bereits die ersten Seiten des Romans haben mich so aufgeregt, dass ich gemeinsam mit Floriane um Fassung ringen musste! Da kommt dieser arrogante Ehemann daher und schmeißt sie aus "seinem" Haus, nachdem sie 25 Jahre lang neben ihren Vollzeitjob ihrem Wenzel alles abgenommen hat und lässt ihr eine Stunde Zeit zu packen! Und dann die Ansage der beiden Chefs, dass Florianes Alter die Präsenz ihrer Credibility schwächt...boah!
Umso mehr hat mich gefreut, wie Floriane und ihre Freundinnen nicht untätig bleiben und zeigen, was alles in ihnen steckt. Auch ab Fünfzig hat das Leben noch allerhand zu bieten und hält auch (positive) Überraschungen bereit.

Heike Abidi hat mich mit ihrer mitreißenden Art zu schreiben und den liebevoll gezeichneten Figuren auch diesmal sofort wieder überzeugt. Humorvolle Dialoge und Situationen lassen einem mit einem Schmunzeln in die Geschichte versinken und öfters kurz auflachen. Dabei werden trotz des Humors auch ernste Themen wie Alter und Einsamkeit, Verlust und fehlende Anerkennung angesprochen.
Gefallen hat mir ebenfalls, dass wir am Schicksal der Figuren teilhaben dürfen, die Floriane kontaktieren, damit sie ihnen zuhört.

Die Gedanken und Gefühle der Charaktere sind sehr lebendig beschrieben. Mit Rena hat Floriane, neben ihrer Clique vom Hotel, eine ganz wunderbare Freundin, an ihrer Seite. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich aber ihre lebenslustige und extravagante Tante Ilse, die aufzeigt, dass man auch mit Achtzig noch Spaß am Leben haben kann. Und dann ist da noch der gutaussehende Nachbar Gustav, der jedoch einen äußerst dubiosen Job zu haben scheint....
Aber lest doch selbst....!

Fazit:
Heike Abidi hat wieder aufgezeigt, dass man auch ernstere Themen mit viel Humor zu einer wundervollen Geschichte verpacken kann, die mitten aus dem Leben gegriffen ist! Gelungen!

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