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Veröffentlicht am 22.07.2023

Ausgetindert

Tinder Trubel
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„Tinder Trubel“ von Erin Andrews schickt die Heldin auf eine teils unterhaltsame Partnersuche, die mich aber nicht in allen Dingen überzeugen konnte.
Anne ist nach dreijähriger Beziehung frisch getrennt ...

„Tinder Trubel“ von Erin Andrews schickt die Heldin auf eine teils unterhaltsame Partnersuche, die mich aber nicht in allen Dingen überzeugen konnte.
Anne ist nach dreijähriger Beziehung frisch getrennt und will sich auf Druck ihrer besten Freundin wieder in den Datingwahnsinn stürzen. Die allseits beliebte App soll dabei helfen, auch wenn Anne bisher nur mäßig Erfolg hatte. Der Chat mit Hunter entwickelt sich jedoch vielversprechend, so dass sich Anne auf ein Date einlässt. Sie hat jedoch niemals mit dem echten Hunter gechattet, denn der erfolgreiche Anwalt lässt sein Tinder-Profil von seinem Assistenten Jonathan betreuen und geht nur zu den Dates, um die Frauen letztendlich klarzumachen. Jonathan hat von diesem Arrangement aber langsam die Nase voll, denn Anne würde er gern für sich selbst gewinnen.

Die Grundidee hat viel Potenzial für eine amüsante Lovestory und vor allem das Setting finde ich sehr gelungen. Erin Andrews hat einen durchaus humorvollen Schreibstil und die selbstironischen Gedanken ihrer Protogonisten sind oft sehr unterhaltsam.
Anne mochte ich am Anfang richtig gern, aber im Laufe der Handlung zeigt ihre Persönlichkeit einige Seiten, die ich nicht sonderlich sympathisch finde. Anne ist oft sehr egoistisch und merkt es nicht mal.
Über Jonathan kann ich das gleiche sagen, wobei ich sein Verhalten fast schon gruselig finde. Zu Beginn ist er echt liebenswert, aber als er beginnt, eine völlig andere Person vorzutäuschen, um Annes Zuneigung zu erlangen, wird es wirklich awkward.
Ich konnte ehrlich gesagt keine Funken zwischen Anne und Jonathan fühlen, maximal bei ihren anfänglichen Chats. Am schlimmsten ist jedoch das abrupte Ende, welches mir einen absoluten WTF-Moment bescherte. Vielleicht liegt es an mir, denn ich mag keine offenen Enden oder fehlende Happy Ends. Für mich persönlich ist das Buch eine durchaus unterhaltsame und manchmal witzige Geschichte, die auch einige ernstere Themen aufgreift, aber eben keine Lovestory.

Mein Fazit:
Für mich war es nix, aber es gab immerhin einige lustige Momente.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Tödliche Geisterbahn

Dunkelfahrt
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„Dunkelfahrt“ von Nick Jentsch ist das Debüt des Autors und entführt uns auf die dunkle Seite vom Hamburger DOM.
Max will eigentlich nur einen entspannten Abend mit seiner besten Freundin Paula verbringen ...

„Dunkelfahrt“ von Nick Jentsch ist das Debüt des Autors und entführt uns auf die dunkle Seite vom Hamburger DOM.
Max will eigentlich nur einen entspannten Abend mit seiner besten Freundin Paula verbringen und beide genießen die Attraktionen auf dem Hamburger DOM. Also das bedeutet, die temperamentvolle Paula genießt, während es Max lieber ruhiger angehen lassen würde. Trotzdem lässt sich Max zu einer Fahrt auf der neuen Hauptattraktion überreden, einer gigantischen Horror-Geisterbahn. Der Horror soll für Max bald sehr real werden, denn als plötzlich der Strom ausfällt, lässt sich die ungeduldige Paula nicht davon abhalten, auszusteigen und auf eigene Faust einen Ausweg aus der Dunkelheit zu suchen. Max bleibt im Käfig und diese Entscheidung wird er bitter bereuen.

Nick Jentsch fängt die flirrende Atmosphäre vom Hamburger DOM in seinem Thrillerdebüt perfekt ein und man kann beim Lesen die Geräusch- und Geruchskulisse fast live mitfühlen. Das Setting hat mir richtig gut gefallen und vor allem die kleinen Details lassen den Schauplatz sehr lebendig wirken.
Der Schreibstil liest sich grundsätzlich leicht und flüssig, aber ich bin manchmal über die plötzlichen Perspektivwechsel gestolpert, sowohl zwischen den jeweiligen Figuren als auch innerhalb der Erzählweise einer Figur von der ersten zur dritten Person. Es hat mir aber gefallen, dass die Handlung aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt wird.
Die Grundidee steckt voller Potenzial und hat mich schon im Klappentext neugierig gemacht. Ich muss aber zugeben, dass meine Erwartungen nicht komplett erfüllt wurden. Es dauert anfangs sehr lange, bis überhaupt etwas passiert und auch dann schafft es die Spannungskurve leider nicht auf ein hohes Nervenkitzelniveau. Ich hatte aufgrund der Beschreibung wahrscheinlich eine völlig andere Richtung erwartet und vielleicht ist auch die Einordnung als Thriller etwas hochgegriffen.
Max ist mit all seinen Eigenarten ein sympathischer Protagonist, doch die übrigen Charaktere bleiben ziemlich oberflächlich. Die fast schon unspektakuläre Auflösung lässt am Ende einige Fragen offen.

Mein Fazit:
Großartiges Setting und Grundidee, aber beim Rest noch etwas Luft nach oben. Ich gebe trotzdem gern eine Leseempfehlung und gute drei Sterne!

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Ständige Rivalen

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
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„The Love Test – Versuch’s nochmal mit Liebe“ von Jenny L. Howe ist ihr Debütroman, der zwischen Enemies-to-lovers und Second Chance Romance pendelt.
Allison hat sich gegen alle Widerstände ihren Traum ...

„The Love Test – Versuch’s nochmal mit Liebe“ von Jenny L. Howe ist ihr Debütroman, der zwischen Enemies-to-lovers und Second Chance Romance pendelt.
Allison hat sich gegen alle Widerstände ihren Traum von einem Studium der englischen Literatur erfüllt und befindet sich mittlerweile im Promotionsprogramm. Sie liebt ihre gewählte Fachrichtung, auch wenn einige ihrer Kommilitonen manchmal nerven. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, denn ausgerechnet Allisons Ex Colin, der sie mitten im Studium eiskalt abservierte, gehört zum Kreis der angehenden Doktoranden. Und jetzt ist er auch noch ihr unmittelbarer Konkurrent um die lang ersehnte Tutorenstelle bei ihre Wunschprofessorin. Schon früher artete ihre Beziehung oft in einen Konkurrenzkampf aus und auch jetzt scheint dieser Weg unausweichlich.

Ich liebe die Bücher von Ali Hazelwood über Frauen in wissenschaftlichen Berufen und ich hatte aufgrund der Beschreibung wohl etwas ähnliches erwartet. Für ein Debüt ist der Roman von Jenny L. Howe durchaus gelungen, aber an das große Vorbild kommt sie einfach nicht heran. Mir fehlt hier der unvergleichliche Humor und der Funke, der bei den Charakteren überspringt, egal wie grumpy sie sind.
Zu Allison konnte ich keinen richtigen Draht aufbauen und das wurde auch im Laufe der Handlung nicht besser. Ich finde ihren permanenten Drang, überall zu gewinnen und die Beste zu sein, mega anstrengend und sowohl bei ihrer Beziehung als auch in ihren Freundschaften eher negativ. Gesunder Ehrgeiz ist absolut toll, um das nicht misszuverstehen, aber dieser ständige Wettkampf bei wirklich allem, ist nervig.
Colin ist ehrlich gesagt nicht viel besser und ich habe mich oft gefragt, warum sie überhaupt zusammen waren. Ich konnte die Chemie zwischen den beiden nicht fühlen, denn dieser kindische Wettstreit ohne Rücksicht auf Verluste oder Gefühle überstrahlt alles. Sie sind kein Team, sondern arbeiten ständig gegeneinander ohne gescheite Kommunikation.
Die Emotionen kommen zwar teilweise zum Ausdruck und ich konnte die Sichtweisen und Beweggründe von Allison und Colin manchmal nachempfinden, aber insgesamt ist kein Funke übergesprungen. Dass mich die mittelalterlichen Abhandlungen stellenweise mehr mitreißen konnten als die Lovestory, sagt schon alles.

Mein Fazit:
Hier ist noch Luft nach oben, aber ich glaube, die Autorin hat definitiv Potenzial. Von mir gibt es gute drei Sterne und trotzdem eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Jede Menge Drama

Es braucht zwei, um mich zu erinnern (Es braucht - Reihe 2)
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„Es braucht zwei, um mich zu erinnern“ von Jenny Exler ist der zweite Band ihrer Es-braucht-Reihe, in der das Drama um die Tänzerin Liz nahtlos weitergeht.
Fast wirkt es so, als hätte es das Ende des letzten ...

„Es braucht zwei, um mich zu erinnern“ von Jenny Exler ist der zweite Band ihrer Es-braucht-Reihe, in der das Drama um die Tänzerin Liz nahtlos weitergeht.
Fast wirkt es so, als hätte es das Ende des letzten Bandes überhaupt nicht gegeben, denn weder der Unfall von Liz noch ihre Zwangsrückkehr nach Australien wird großartig thematisiert. Als hätte es die Dramen im Vorgänger nie gegeben, ist Liz samt ihrem Vater zurück in New York und setzt auch problemlos ihr Studium an der Juilliard fort. Auch ihr Freund Logan ist wieder an ihrer Seite, obwohl die Beziehung der beiden ziemlich angeschlagen wirkt. Während Liz mit den offenen Baustellen in ihrem Leben kämpft, taucht plötzlich jemand aus ihrer Vergangenheit auf, der ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf stellt.

Das Thema Tanzen steht erneut im Mittelpunkt und zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung. Doch selbst durch Tanzen lassen sich nicht alle Probleme lösen, wie die Protagonisten hier beweisen.
Ich hatte ehrlich gesagt so sehr auf eine Weiterentwicklung von Liz gehofft, doch sie behält ihr kindisches, trotziges und divenhaftes Verhalten konstant bei. Es fiel mir echt schwer, irgendwelche positiven Seiten an ihr zu sehen.
Ihr Freund Logan steht ihren Verhalten mittlerweile in nichts nach. Ich konnte das Verhalten und die Entscheidungen bei beiden Charaktere fast überhaupt nicht nachvollziehen. Ich glaube, im gesamten Buch gibt es keine einzige Konversation, die nicht nach gefühlt drei Sätzen von einem der beiden abrupt abgebrochen wird, damit man ohne Erklärung und höchst dramatisch den Abflug machen kann. Irgendwann ist es nur noch lächerlich und nervt.
Von den angesprochenen Gefühlen ist meiner Ansicht nach überhaupt nichts zu spüren, denn sobald auch nur ein Hauch von Verbindung und ein kleines Fünkchen erkennbar sind, folgt ein künstlich aufgebauschtes Drama, ein theatralischer Abgang und anschließende Funkstille. Und dies wiederholt sich permanent. Dabei geht auch der eigentlich spannende Konflikt unter, auf den ich in der Fortsetzung am neugierigsten war.
Ein Lichtblick sind wieder einmal die Freunde von Liz und Logan, die wesentlich authentischer und sympathischer wirken. Der Rest der Story ist total unruhig und sprunghaft und ergibt nicht ernsthaft einen Sinn. Wer das große Drama liebt, wird hier aber definitiv Freude haben.

Mein Fazit:
Es tut mir wirklich leid, aber ich werde mit diesen Hauptfiguren nicht warm. Die Leidenschaft für den Tanz ist aber komplett spürbar.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Klinikdrama

Beautiful Secrets – Wenn du mich berührst
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„Beautiful Secrets – Wenn du mich berührst“ vom Autorinnenduo Mia Moreno ist der Auftakt ihrer New Adult Trilogie über drei Freundinnen in Berlin.
Die 28-jährige frischgebackene Fachärztin Layla hat sich ...

„Beautiful Secrets – Wenn du mich berührst“ vom Autorinnenduo Mia Moreno ist der Auftakt ihrer New Adult Trilogie über drei Freundinnen in Berlin.
Die 28-jährige frischgebackene Fachärztin Layla hat sich gegen zahlreiche Bewerber durchgesetzt und eine Stelle als plastische Chirurgin an einer exklusiven Berliner Privatklinik ergattert. Vor allem das umfangreiche Charity-Projekt der Klinik, bei dem Frauen in Not aus ärmeren Ländern geholfen wird, ist Laylas größte Motivation. Als sie ihren Erfolg mit ihren Freunden in einem Club feiert, lernt sie den charmanten Gabriel kennen. Doch am nächsten Morgen entpuppt sich ihr heißer Flirt als ihr neuer Chefarzt Dr. Gabriel Goldberg, mit dem romantische Verwicklungen am Arbeitsplatz absolut tabu sind. Und dies sollen nicht die einzigen Komplikationen bei Laylas vermeintlichem Traumjob bleiben.

In letzter Zeit habe ich einige Bücher mit ähnlichem Setting gelesen und so hatte ich entsprechende Erwartungen an dieses Buch. Den Vergleich mit Grey’s Anatomy kann ich persönlich jetzt nicht unbedingt sehen. Für mich geht der Stil eher Richtung Vorabendserie und Dr. Stefan Frank. Es ist sicher immer ein schwieriger Balanceakt zwischen zu viel Fachjargon und Authentizität und dem angestrebten Romance- oder Spannungsfaktor. In diesem Fall bleiben für mich die Charaktere leider viel zu oberflächlich und klischeehaft.
Layla ist grundsätzlich eine sympathische Figur, wobei sie für ihr Alter und ihren Job viel zu naiv und unprofessionell wirkt. Bei ihrer selbst gewählten Lebenssituation habe ich nur mit dem Kopf geschüttelt, genau wie bei ihrer verträumten Schwärmerei für ihren neuen Chef.
Gabriel bleibt als Charakter zu blass und nichtssagend Seine Emotionen kommen gefühlt gar nicht zum Ausdruck, auch wenn dies Teil seiner undurchschaubaren Rolle sein soll.
Die Nebenfiguren sind ebenfalls nicht unsympathisch, aber sie hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. Die Handlung und die Dramen wirken meiner Meinung nach ziemlich konstruiert und unglaubwürdig. Gegen Ende zieht die Spannung doch noch ein wenig an, denn der Auftakt endet offen und mit einem Cliffhanger. Einige angesprochene Themen sind wirklich interessant und voller Potenzial, welches hoffentlich in den Fortsetzungen noch vertieft wird.

Mein Fazit:
Das Drama im weißen Kittel konnte mich leider nicht so ganz packen. Trotzdem gute drei Sterne für diesen Auftaktband von mir.

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