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Veröffentlicht am 03.02.2020

spannender Regiokrimi

Und es wurde finster
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Klappentext: "Kriminalhauptkommissar Brauner aus Ingolstadt hat einen schwierigen Fall zu lösen: Im Dorf Moosbach wurde auf dem heruntergekommenen Bauernhof Finsterholz ein schrecklicher Mehrfachmord verübt ...

Klappentext: "Kriminalhauptkommissar Brauner aus Ingolstadt hat einen schwierigen Fall zu lösen: Im Dorf Moosbach wurde auf dem heruntergekommenen Bauernhof Finsterholz ein schrecklicher Mehrfachmord verübt und eine ganze Familie ausgelöscht. Die Ermittlungen verlaufen stockend, denn die Dorfbewohner vertrauen eher Gott als der Polizei und ein landwirtschaftlicher Helfer scheint seit der Tat wie vom Erdboden verschluckt. Die einzige Zeugin ist Amelie, doch das 14-jährige Mädchen hat Trisomie 21 und kann nicht sprechen. Wenn Brauner und sein Team doch nur ihre Zeichnungen erkennen könnten … Je weiter das Team ermittelt, desto mehr offenbart sich die Ähnlichkeit zu einem bis heute nicht aufgeklärtem Verbrechen. Ein schlechtes Omen für Brauner und sein Team?"

Ich konnte gut in die Geschichte einsteigen, was auch am einfachen Schreibstil lag, der sich flüssig lesen lässt. Der Fall, den Brauner hier zu bearbeiten hat, ist schockierend. Ein Mehrfachmord, bei dem nur die kleine Amelie überlebt hat. Amelie ist durch die Trisomie 21 zwar gehandikapt, kann aber durch ihre Zeichenbegabung wesentlich dazu beitragen, dass der Fall schließlich gelöst werden kann. Mit Kommissar Brauner bin ich nicht so richtig warm geworden, seine Kollegen waren mir dagegen sympathischer. Die Geschichte ist düster, blutig, bietet Lokalkolorit und eine überraschende Auflösung.

Fazit: Spannender Regiokrimi mit düsterer Atmosphäre.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

unterhaltsamer Regiokrimi

Das Lazarett
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Klappentext: "Auf dem Gelände einer Koblenzer Klinik findet man die abscheulich zugerichtete Leiche einer Frau. Die Ermittlerinnen Anna Steinmeier und Henrike Carlson müssen es nicht nur mit einem scheinbar ...

Klappentext: "Auf dem Gelände einer Koblenzer Klinik findet man die abscheulich zugerichtete Leiche einer Frau. Die Ermittlerinnen Anna Steinmeier und Henrike Carlson müssen es nicht nur mit einem scheinbar wahnsinnigen Mörder aufnehmen, sondern auch gegen Vorurteile und Lügen kämpfen.Die blutige Spur des Täters führt sie schliesslich an ihre Grenzen und droht die beiden Frauen in den Abgrund zu reißen. Jetzt zählt nur noch das Überleben."

"Das Lazarett" ist ein gelungener Regiokrimi mit Schauplatz Koblenz und Umgebung, das Lokalkolorit ist wunderbar eingefangen. Der Schauplatz im Krankenhausmilieu hat mir sehr gut gefallen, auch die Story hat mich überzeugt, auch wenn ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte. Man kann gut miträtseln und mit den beiden Ermittlerinnen nach und nach die Puzzleteile zusammensetzen.

Anna Steinmeier und Henrike Carlson sind gut charakterisiert, Henrike ist eine sympathische Ermittlerin, mit der ich auch mitfiebern konnte. Leider ist das bei der hitzköpfigen und aufbrausenden Anna ganz anders und der Zickenkieg zwischen den beiden hat mich leider über lange Strecken genervt. Anna ermittelt unprofessionell und verlässt sich lieber auf ihr Gespür und mögliche Szenarien, als "ordentliche" Ermittlungsarbeit zu leisten. Leider setzt sie sich durch, auch wenn Henrike oft anderer Meinung ist.

Fazit: Unterhaltsamer Lokalkrimi mit einer etwas nervigen Ermittlerin.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

ein eher ruhiger Thriller, der sich zum Ende hin unheimlich steigert

Neuschnee
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Klappentext: War es ein Unfall? Oder doch nur ein Mord unter Freunden?

Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, ...

Klappentext: War es ein Unfall? Oder doch nur ein Mord unter Freunden?

Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, erkunden die eindrucksvolle Landschaft und gehen auf die Jagd – doch was als ein unbeschwerter Ausflug beginnt, wird bitterer Ernst, als heftiger Schneefall das Anwesen von der Außenwelt abschneidet. Nicht nur das Gerücht von einem umherstreifenden Serienmörder lässt die Stimmung immer beklemmender werden, auch innerhalb der Gruppe suchen sich lang begrabene Geheimnisse ihren gefährlichen Weg ans Licht. Dann wird einer der Freunde tot draußen im Schnee gefunden. Und die Situation in der Hütte eskaliert …"

Ein Thriller der etwas anderen Art, ein Slowburner der sich langsam aufbaut um in einem super spannenden Showdown zu enden. Die Handlung spielt im hier und jetzt und switcht zurück zu dem Tag, als die Clique auf dem Anwesen ankommt. Als Leser wissen wir von Anfang an, dass eine Leiche gefunden wurde. Doch wer es ist, wird erst am Ende verraten. So lernen wir die einzelnen Mitglieder der Clique um Miranda kennen, erfahren wie die Freundschaften entstanden sind. Schnell wird klar, dass die Freundschaft längst nicht mehr so gefestigt ist wie vor Jahren, dass sie nur noch am berühmten seidenen Faden hängt. Unterdrückte Feindschaften, Geheimnisse, Neid, die Gefühle brechen sich Bahn und gipfeln in einem absoluten Desaster, der Silvesterfeier. Die sich so bestimmt keiner vorgestellt hat.


Der Schreibstil ist zeitgemäß, lässt sich flüssig lesen. Und die Figuren sind wirklich gut gezeichnet, von den Hauptprotagonisten lernt man jede Facette kennen. So richtig sympathisch war mir keiner aus der Clique, aber das ist für die Story auch nicht zwingend erforderlich. Soll heißen, es hat mich nicht gestört. Fesselnd ist von Anfang an die Dynamik in der Gruppe. Miranda ist der Fixstern, um den sich alles dreht. Sie steht im Mittelpunkt, aber sie hat auch ihre Schattenseiten.

Die Story ist fesselnd, man kann bei diesem Thriller sehr gut miträtseln und hat doch bis zum Ende keine Idee, was genau passiert ist. Die Auflösung ist schockierend, die Handlung nimmt dann noch einen Twist, der absolut nicht vorhersehbar ist.


Fazit: Ein Thriller der eher leise anfängt, sich aber unheimlich steigert bis zum überraschenden Ende.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

spannender historischer Krimi mit sympathischen Protagonisten

Der Zug aus Enfield
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Klappentext: "Kurzentschlossen verschiebt Celeste Summersteen ihre Heimreise, um Inspector Edwards bei der Suche nach dem entflohenen Osbert Pudley zur Seite zu stehen. Doch der Verbrecher bleibt verschwunden ...

Klappentext: "Kurzentschlossen verschiebt Celeste Summersteen ihre Heimreise, um Inspector Edwards bei der Suche nach dem entflohenen Osbert Pudley zur Seite zu stehen. Doch der Verbrecher bleibt verschwunden und Pinkerton drängt Celeste nach Chicago zurückzukehren.
Da geschieht ein Mord, bei dem Sergeant Fulston in die Schussbahn gerät.
Er ringt mit dem Tod.
Während ein brutaler Zugüberfall die Aufmerksamkeit von Edwards fordert, wird Celeste von Fulstons Verlobten gebeten, in London zu bleiben und den Täter zu finden.
Schnell ahnen die beiden Ermittler, dass ihre Fälle miteinander verwoben sein könnten. Erneut muss das ungleiche Duo zusammenarbeiten.
Dabei geraten sie in einen Strudel aus Rache und Gewalt und bekommen es mit Gegnern zu tun, die nichts mehr zu verlieren haben."


"Der Zug aus Enfield" ist der zweite Teil um Inspector Edwards und Celeste Summersteen, auch ohne den ersten Teil zu kennen konnte ich problemlos in die Geschichte einsteigen. Es beginnt spannend mit dem spektakulären Überfall auf den Zug, bei dem neuartige Waffen gestohlen werden. Edwards wird mit den Ermittlungen betraut, ein brisanter Fall der ganz London aufwühlt. Als Sergeant Fulston angeschossen wird bleibt Celeste Summersteen weiterhin in London, um den Schützen zu finden. Schnell wird klar, dass Edwards und Summersteen zusammenarbeiten müssen, da ihre Fälle zusammenhängen.


Die Geschichte wird aus der Sicht des auktorialen Erzählers geschildert, ich fühlte mich beim lesen tatsächlich in diese längst vergangene Zeit versetzt, die Atmosphäre im viktorianischen London kommt authentisch rüber. Es geht um Politik, Spannungen und Anfeindungen gegen die Iren, die durch die Presse noch geschürt werden. Edwards hat alle Hände voll zu tun, da er auch persönlich verunglimpft wird.

Die Handlung ist fesselnd und spannend, durch die bildhafte Erzählweise fühlt man sich mitten drin im kalten und nebligen London. Es gibt viel Action und auch einige blutige, brutale Szenen, vor allem als es am Ende zum großen Showdown geht.

Die Charaktere sind gut dargestellt, mir hat vor allem Celeste gefallen, eine Frau die für ihre Zeit tough ist und versucht ihren Mann zu stehen. Intelligente Frauenpower und Menschlichkeit zeichnen Celeste aus. Sie kennt keine Standesunterschiede, geht mit ihrem Kutscher Mr. Gold fast freundschaftlich um. Man muss sie einfach mögen. Edwards ist aufrichtig, macht seinen Job auf manchmal ungewöhnliche Weise.


Fazit: Spannender historischer Krimi mit zwei sympathischen Ermittlern.

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Zombie-Thriller vom feinsten

Frischfleisch
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Klappentext: "Ein kannibalistischer Gerichtsmediziner aus dem norddeutschen Wakendorf II geht auf einem zurückgezogenen Resthof seiner Leidenschaft nach und wird zum allerersten Untoten. Von dort aus greift ...

Klappentext: "Ein kannibalistischer Gerichtsmediziner aus dem norddeutschen Wakendorf II geht auf einem zurückgezogenen Resthof seiner Leidenschaft nach und wird zum allerersten Untoten. Von dort aus greift das Phänomen um sich und überrollt Deutschland. Lediglich Tim Fabian, ein Journalist und Professor Dr. Robert Jäger, ein Ethnologe, kämpfen gegen das Unmögliche, warnen die Bevölkerung, die gezielt im Unklaren gelassen wird und schmieden einen Plan, der sie zurück nach Wakendorf II bringt.
Dort nehmen sie den Kampf gegen die Untoten auf."

Auch ohne den ersten Teil zu kennen, konnte ich problemlos in die Story einsteigen, und die hat es in sich. Der Horror schlechthin, Zombies mitten in Deutschland. So realistisch geschrieben, dass es sich im Ernstfall wohl genauso abspielen würde. Die Politik mauert, versucht alles klein zu halten, erkennt das Problem viel zu spät. Die Bevölkerung wird nicht gewarnt und das Unheil nimmt seinen Lauf. Und der Wunsch den verletzten Menschen zu helfen wird so vielen zum Verhängnis. Die Zombie-Seuche verbreitet sich rasend schnell, wie ein Flächenbrand. Nur wenige Menschen wissen was läuft, darunter der freischaffende Journalist Tim Fabian und die Radiomoderatorin Kesh. Beide versuchen auf ihre Weise die Bevölkerung zu überzeugen und zu warnen.


Aus unterschiedlichen Perspektiven rollt sich die Handlung auf, durch schnelle Wechsel und verschiedene Schauplätze wird eine ganz eigene Dynamik erzeugt. Durch den bildhaften Schreibstil läuft die Handlung wie ein Film ab, Kopfkino pur. Die Stimmung der Angst, der Panik kommt sehr gut rüber, genauso wie die Unsicherheit der Bevölkerung, keiner weiß, was eigentlich abgeht. Unwillkürlich fragt man sich, wie man in solch einer Situation reagieren würde. Schlimme blutige Szenen, besonders nah ging es mir, wenn Kinder im Spiel waren. Und immer wieder wird der Drang, anderen zu helfen, zur Todesfalle.


Fazit: Super geschrieben, harter Tobak. Ein Zombie-Thriller vom feinsten, durch die Schauplätze in Deutschland besonders realistisch. Für Fans des Genre wärmstens zu empfehlen.

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