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Veröffentlicht am 02.11.2022

Föhr Reihe Band 2

Inselhoffnung
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Der zweite Band der Föhr-Reihe von Autorin Jette Hansen.

Nachdem ich im Frühjahr den ersten Teil Inselluft beendet hatte, war ich natürlich gespannt, wie es mit Sarah und Marten, aber auch Fee und ihrer ...

Der zweite Band der Föhr-Reihe von Autorin Jette Hansen.

Nachdem ich im Frühjahr den ersten Teil Inselluft beendet hatte, war ich natürlich gespannt, wie es mit Sarah und Marten, aber auch Fee und ihrer Tochter Ida weitergeht. Lange musste ich zum Glück nicht warten.

Sarah hatte Marten ihre Vergangenheit verschwiegen. Doch als plötzlich ihre 16jährige Tochter Emily, die sie nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatte, vor der Tür steht, muss sie Marten die Wahrheit sagen und davor hat sie einen Heidenbammel. Auch bei Fee gibt es wieder einige Turbulenzen, als Idas Vater wieder zurück auf die Insel kommt.

Wieder einmal konnte mich Jette Hansen mich mit ihren Figuren fesseln und natürlich auch mit dem tollen Setting Föhr. Auch wenn ich noch nie da war, man kann sich sehr vieles bildhaft vorstellen. Ich hatte immer das Gefühl beim Lesen, die Orte und das Meer vor Augen zu haben. Diese Beschreibungen haben mir richtig Lust gemacht eines Tages mal dort Urlaub zu machen und die verschiedenen Plätze, die hier beschrieben werden, aufzusuchen.

Die Turbulenzen in den Beziehungen der Protagonisten machen die Geschichte spannend. Die Dialoge sind wieder sehr lebendig und sorgen dafür, dass man sich in diese hineinfühlen.

Freundschaft, Liebe, Verdrängung, Vergangenheit, Familienbande, Zweifel, aber auch Mut, Veränderungen, Entscheidungen, die man treffen muss und Verzeihen, das sind die Themen, um die es sich in diesem Band geht. Ein zu langes Schweigen wird mit der Zeit immer schwerer, ein immer größerer Ballast. Wie reagiert ein Partner, der Lügen über alles verabscheut? Welches Risiko wiegt großer ? Ein weiteres Verschweigen oder ein Geständnis? Wie würde man selbst - unter diesen Vorrausetzungen - handeln?

Sarah, aus deren Sicht die Geschichte geschildert wird, ist eine sympathische junge Frau, die in ihrer Jugend traumatische Erfahrungen gemacht hat, die sie nie aufgearbeitet, sonden nur verdrängt hat und die ihr daher immer wieder erneut im Wege stehen, um glücklich zu werden. Sie wirkt, so wie sie hier dargestellt wird, sehr authentisch. Ich konnte ihre Zweifel, ihre Ängste mehr über sich zu erzählen, sehr gut nachempfinden. Bei Emily hatte ich das ein oder andere Mal ein bisschen Bedenken was ihre (unabhängige) Rolle in der Geschichte angeht, aber vielleicht passte es so dramaturgischer besser. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.
Ich habe sehr gerne diese Geschichte weiterverfolgt und bin nun natürlich mächtig gespannt, wie es im dritten Band, der dann Inselfest heißen wird und der im März 2023 erscheinen wird, weitergeht.

Falls ihr die Reihe noch nicht kennen solltet, fangt bitte mit Band 1 an ! Es ist zwar keine Voraussetzung, aber dennoch ratsam, da es sich immer um die selben Protagonisten handelt.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Das Leben läuft manchmal anders als geplant

Himmelblaue Sommerträume
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Die Geschichte hat den nötigen Tiefgang für die geschilderte Krise, ist aber dennoch auch humorvoll. Zudem baut die Autorin viele traumhaften Beschreibungen von Teneriffa mit ein, die die Lust auf eine ...

Die Geschichte hat den nötigen Tiefgang für die geschilderte Krise, ist aber dennoch auch humorvoll. Zudem baut die Autorin viele traumhaften Beschreibungen von Teneriffa mit ein, die die Lust auf eine Reise dahin wecken. Der Roman ist abwechslungsreich und man kann durch die Seiten fliegen. Es ist allerdings nicht alles so "himmelblau" strahlend bei Sabine, der Protagonistin, wie der Titel vermeintlich verspricht. Aus den Träumen, die sie am Anfang hatte, wird sie unsanft geweckt, als ihr Mann ihr kurz vor dem Abflug in den Silberhochzeitsurlaub mitteilt, dass er eine wichtige Fortbildung hat, die er nicht absagen kann. So fliegt Sabine, statt mit Frank nach Afrika, alleine nach Teneriffa zu ihrer Freundin Lisa, um sich von dem Schock zu erholen. Der größte Schock steht ihr aber erst noch bevor. Zum Glück hat sie nicht nur Lisa an ihrer Seite, sondern auch einen kleinen, süßen Findelhund, den sie in ihr Herz schließt. Manches im Roman geschieht mir zu schnell oder zu einfach, allerdings soll es ja auch ein hoffnungsvoller und vor allem ermutigender Roman über eine Neugestaltung eines Lebens gehen, es handelt sich um hierbei eben "nur" um einen Roman, bei dem durchaus auch manches besser laufen kann als in so mancher Realität.

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Veröffentlicht am 20.05.2022

Ungewöhnlicher Roadtrip

Ende in Sicht
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Ein ungewöhnlicher Roadtrip. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander. Die 69jährige Hella, deren Karriere als Sängerin schon lange den Zenit überschritten hat, ist auf ...

Ein ungewöhnlicher Roadtrip. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander. Die 69jährige Hella, deren Karriere als Sängerin schon lange den Zenit überschritten hat, ist auf dem Weg zu dignitas in der Schweiz, als ihr die 15jährige Juli, als diese von einer niedrigen Brücke springt, vors Auto fällt. Beide wollen aus ganz unterschiedlichen Gründen ihrem Leben ein Ende setzen, doch entwickelt sich bei der nun gemeinsamen Reise eine ambivalente Beziehung zwischen den beiden. Autorin Ronja von Rönnen hat für mich die beiden Protagonistinnen tiefgründig angelegt, nach und nach erfährt der Leser, was die beiden an diesen Punkt gebracht hat. Man fühlt mit den beiden, spürt ihre Depression und Hoffnungslosigkeit, auch ihr Unvermögen klar miteinander zu sprechen, oft gibt's auch Situationen zum Schmunzeln, aber auch zum Kopfschütteln. Gerade Hellas Verhalten ist "speziell", dennoch ist sie es, die versucht Juli zu helfen, auf ihre eigenwillige, ungelenke Art. In der ersten Hälfte hat mich die Autorin mit ihrer ganz besonderen Art des Erzählens mitgerissen. Zwischendrin ist mir aber die ein oder andere Zeile sauer aufgestoßen. Das letzte Drittel ist wieder ein auf und ab an Gefühlen. Einerseits manchmal seicht,, anderseits zeigt sich hier aber auch, ob die beiden Figuren auf ihrem gemeinsamen Weg voneinander gelernt haben oder nicht. Es ist auch für den Leser ein auf und ab an Gefühlen. Das Ende lässt einen lange grübeln, meines Erachtens kann man sich hier das Ende so oder so auslegen. Gewollt oder ungewollt, es lässt einen jedenfalls noch eine lange Weile darüber Nachdenken.
Fazit: eine Mischung aus Ernst und etwas schrägem Humor, auf den man sich einlassen muss, sprachlich sehr gut, manchmal etwas zu abgedreht/überdreht. Alles in allem hat es mich aber dennoch gut unterhalten und mir vor allem den ein oder anderen Denkimpuls gegeben.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Wohlfühlgeschichte

Inselliebe und Meer
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Das Geschäft von Liz in Berlin läuft mehr schlecht als recht, da kommt ihr der Auftrag ihres Großonkels Alfonso wie gerufen. Sie soll in seinem Namen nach Mallorca fliegen, um dort bei seinem Anwesen nach ...

Das Geschäft von Liz in Berlin läuft mehr schlecht als recht, da kommt ihr der Auftrag ihres Großonkels Alfonso wie gerufen. Sie soll in seinem Namen nach Mallorca fliegen, um dort bei seinem Anwesen nach dem Rechten sehen. Dieses Anwesen hat er seiner Familie bislang immer verschwiegen. Doch diese Reise nach Mallorca wird anders als gedacht, sie trifft den Olivenbauern und Verwalter Cristian, zu dem sie sich hingezogen fühlt, auch wenn er unnahbar und geheimnisvoll wirkt. Oder gerade deshalb? Und ihm soll sie nun im Auftrag ihres Großonkels auf die "Füße treten"? Und was hat ihr verstorbener Großvater Benito mit der Finca zu tun?

Man bekommt beim Lesen Lust auf Sonne, Meer und Urlaub, auf Olivenhaine und ganz besonders auf die mallorquinische Spezialitäten. Die Personen im Roman haben alle Ecken und Kanten und daher bleibt es interessant. Auch die Nebenfiguren bereichern die Geschichte. Liz, die Hauptfigur ist mir ans Herz gewachsen, sie ist symphatisch und macht genau die richtige Entwicklung im Laufe der Zeit durch. Es ist romantisch knisternd, es gibt das ein oder andere Geheimnis, das aufgeklärt werden muss und das ein oder andere Abenteuer, was überstanden werden muss. Dann gibt es natürlich auch noch den Esel Picasso, der auch seine ganz besondere Rolle im Buch hat. Inselliebe ist eine interessante Wohlfühlgeschichte mit kleinen Vorbehalten, was aber nur manche (zufälligen) Geschehnissen anbelangt. Vor allem die Beschreibungen rund um Oliven, deren Ernte, Olivenbäume und die Herstellung von Olivenöl haben mir aber wiederum außerordentlich gut gefallen. Der Roman hat mich insgesamt gut unterhalten und daher freut es mich, dass es weitere (unabhängig voneinander zu lesende) Romane mit anderen Figuren aus dieser Geschichte gibt.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Abwechslungsreich mit Humor und Tiefe

Auf und mehr davon
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Lisa Keil hat mich mit ihrem dritten Roman wieder fesseln und verzaubern können. "Alte Gesichter" aus den Vorgängerbänden tauchen wieder auf, doch diesmal stehen Milli und ihre Mutter Cordula im Mittelpunkt. ...

Lisa Keil hat mich mit ihrem dritten Roman wieder fesseln und verzaubern können. "Alte Gesichter" aus den Vorgängerbänden tauchen wieder auf, doch diesmal stehen Milli und ihre Mutter Cordula im Mittelpunkt. Cordula möchte mit ihrem Heimatort Neuberg schon lange nichts mehr zu tun haben, doch inzwischen fühlt sie sich auch in der großen Stadt und in ihrem geliebten Beruf nicht mehr wohl. Sie braucht dringend eine Auszeit und zieht daher in das frei gewordene WG-Zimmer ihrer Tochter um herauszufinden, ob vielleicht eine neuer Studiengang und eine Neuausrichtung ihres Lebens ihr mehr Glück, Inspiration und vor allem Zufriedenheit bringt, denn zur Zeit läuft nichts rund bei ihr. Könnte sie es schaffen ihre verlorene Jugend nach zu erleben? Schließlich musste sie, gerade mal mit 17 Mutter geworden, schnell erwachsen werden. Milli studiert Tiermedizin und darf auf der Rinderklinik der Uni mitarbeiten, dort trifft sie auf den Austauschstudenden Noe....Die Beziehung zwischen Milli und Cordula ist eher kühl und distanziert, werden es die beiden schaffen, sich wieder näher zu kommen?

Wieder Mal konnte mich Lisa Keil mit ihrer humorvollen, romantischen und fesselnden Art begeistern. Der Roman ist abwechslungsreich und bleibt auch spannend, dafür sorgt die ein oder andere Turbulenz. Aber auch die liebenswerten Protagonisten, die mit Ecken und Kanten interessant und authentisch angelegt wurden, sowie das Wiedersehen mit den Figuren aus den Vorgängerbänden tun ihr übriges, um zu fesseln. Die Tiefe der Gefühle, Ängste und Sorgen, die die Protas umtreiben, sind durch die abwechselnd erzählten Sichtweisen sehr gut dargestellt und man kann sich gut in die Figuren hineinfühlen.

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