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Veröffentlicht am 16.06.2018

spannende Geschichte für Kinder ab 8 Jahren

Ben & Lasse - Agenten hinter Schloss und Riegel
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Den Autor Harry Voß kennen mein 10jähriger Sohn und ich schon von den Schlunz-Geschichten. "Ben und Lasse" kannten wir bisher gar nicht. "Agentern hinter Schloss und Riegel" ist bereits der vierte Band ...

Den Autor Harry Voß kennen mein 10jähriger Sohn und ich schon von den Schlunz-Geschichten. "Ben und Lasse" kannten wir bisher gar nicht. "Agentern hinter Schloss und Riegel" ist bereits der vierte Band um die beiden taffen Geschwister. Dennoch braucht man die keine Vorkenntnisse um diese Geschichte zu verstehen, die Bände sind in sich abgeschlossen.

Ben und Lasse reisen mit dem Zug zur Oma. Sie sind alleine unterwegs, der 6. Klässler Ben passt dabei auf den 1.Klässler Lasse auf. Anfangs läuft auch alles ohne Probleme, sie haben ja reservierte Plätze, genügend Proviant und müssen nur einmal umsteigen. Doch dann gerät alles aus dem Ruder. Erst sitzen sie im falschen Wagon, dann verpassen sie durch das Spielen am Handy den rechtzeitigen Ausstieg und dann wird ihnen auch noch Portemonnaie, Handy und ein wertvoller Ring gestohlen. Aber der Dieb hat nicht mit der Hartnäckigkeit der beiden Brüder gerechnet. die ihm dicht auf den Fersen sind und dadurch von einem Abenteuer ins nächste stürzen.

Harry Voß kann spannend erzählen. Ich habe das Buch zusammen mit meinem 10jährigen Sohn gelesen, der leider ein kleiner Lesemuffel ist. Der einige Kritikpunkt ist, dass das Buch eine relativ kleine Schriftart hat und es daher für nicht so begeisterte Leser sehr anspruchsvoll erscheint. Da sich mein Sohn aber noch gerne vorlesen lässt, haben wir es zusammen gelesen. Auch ich empfand die Geschichte als spannend, aber auch als lehrreich, weil hier viele Themen thematisiert werden, die wichtig für Kinder sind. Zum Beispiel nicht Fremden zu vertrauen, nur weil sie vertrauensvoll aussehen oder nicht jeder ist ehrlich, nur weil er ein öffentliches Amt inne hat. Aber auch christliche Themen spielen in dem Buch eine Rolle und Werte und der Glauben werden hier gut mit hinein gearbeitet.

Uns hat das Buch so gut gefallen, dass wir nun promt den ersten Band bestellt haben und ich denke, auch die beiden anderen werden bald bei uns einziehen.

Vollste Leseempfehlung von uns !

Veröffentlicht am 10.06.2018

Ausgefeilter und gut aufgebauter Krimi

Im Netz der Schuld
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Ein Roman, der mit zwei Toten und einem Schwerstverletzten in der Gegenwart beginnt. War der Überlebende der Schießerei, der Polizist Billy Harney, auch der Täter ? Billy kann sich an die Tatnacht und ...

Ein Roman, der mit zwei Toten und einem Schwerstverletzten in der Gegenwart beginnt. War der Überlebende der Schießerei, der Polizist Billy Harney, auch der Täter ? Billy kann sich an die Tatnacht und die Tage davor erinnern. Er macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und verstrickt sich damit immer tiefer in ein gefährliches Netz, denn er wird schnell zum Hauptverdächtigen. Doch was ist die Wahrheit?

Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. Wie alles begann, die Razzia in einem Bordell, die Suche nach dem "schwarzen Buch", die vielen prominenten Besucher, die nun ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten....Billy hat sich damit mehr als einen Feind gemacht. Aber wer ist der Cop, der die Hand aufgehalten hat um solche Machenschaften zu decken? Billy gerät bei der Suche nach dem schwarzen Schaf immer mehr in Gefahr.
James Patterson springt dann wieder in die Gegenwart, in der Billy - im Gegensatz zu den zwei Frauen - überlebt hat. Die jeweiligen Teile sind gut voneinander getrennt und dem jeweiligen Abschnitt vorangestellt sind die Übertitelungen "Vergangenheit" bzw. "Gegenwart", so dass man beim Lesen nicht den Überblick verliert.

Ein dramatischer Anfang, gefolgt von einigen detektivischen Abschnitten, bei denen man den Hauptprotagonisten Billy, aus dessen Sicht die meisten Abschnitte erzählt werden, kennen und einschätzen lernt. Doch auch der Leser ist nicht schlauer oder besser "wissender" als Billy. Genauso wenig wie er, weiß man, wer der Täter ist - es werden so einige ins Visier genommen, viele Fährten gelegt, so dass ich immer wieder in Irrwege geführt wurde, immer wieder neue Theorien aufgestellt habe um am Ende mit einer gelungenen und für mich nicht erwarteten Auflösung überrascht wurde.
Zwischenzeitlich gab es ein paar Längen, nicht weil es nichts zu erzählen gab oder weil nichts passiert ist (im Gegenteil), sondern weil der Spannungsbogen zwischenzeitlich abflaute. Im nachhinein betrachtet, waren diese Abschnitte aber auch wichtig, um Spuren zu legen, um die falsche Fährten zu legen, die handelnden Personen zu beschreiben und um die Story auszuschmücken. Dazu gehört auch, dass Billys Vergangenheit erst nach und nach aufgedeckt wird, auch hier wird immer wieder häppchenweise vor allem Neugier geschürt.
Gerade zum letzten Drittel war es wieder sehr spannend und ab da musste ich auch einfach weiterlesen, denn die große Frage, was ist in dieser Tatnacht passiert, die großen Fragen, die immer über dem gesamten Krimi schwebten, nach dem Wie? dem Wieso? dem Warum? und vor allem nach dem Wer? wollten beantwortet werden, haben mich - je mehr Background-Wissen ich bekommen hatte - umso weniger in Ruhe gelassen.

James Patterson konnte mich am Ende überraschen mit einem finalen Show-down, mit Wendungen, die sich angedeutet hatten, aber - für mich - nicht vorhersehbar waren. Ein tolles Ende und ein gut ausgefeilter und vor allem sehr gut aufgebauter Krimi.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Kann man die Vergangenheit ändern ?

Before you go - Jeder letzte Tag mit dir
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Before you go ist keine Liebesgeschichte im klassischen Sinne. Es ist eine Umkehrung, denn eigentlich beginnt sie mit dem Ende einer Liebe, einer Liebe, die von den Alltagssorgen, von den Problemen aufgefressen ...

Before you go ist keine Liebesgeschichte im klassischen Sinne. Es ist eine Umkehrung, denn eigentlich beginnt sie mit dem Ende einer Liebe, einer Liebe, die von den Alltagssorgen, von den Problemen aufgefressen worden ist. Am Ende standen Zoe und Ed sich meist sprachlos gegenüber, wütend, verletzend. Was war nach all den Jahren von ihrer Liebe noch übrig? Und dann geht Ed aus dem Haus und kehrt nie mehr zurück. Ein Unfall. Er stirbt. Zoe ist todtraurig, warum hat sie ihn ohne Abschiedsworte gehen lassen ? Warum ist ihre Liebe ins Wanken geraten ? Als sie ein paar Wochen nach Eds Tod ausrutscht und mit dem Kopf aufschlägt, erwacht sie in ihrem früheren ich und erlebt die Tage erneut, die so wichtig waren in ihrer Beziehung mit Ed. Ihr erstes Kennenlernen, der erste Kuss....dabei ist sie kein Zuschauer, sondern ist mit dem Wissen um die Zukunft in ihren alten Körper gerutscht. Kann Zoe die Zukunft verändern, wenn sie irgendwann die Weichen anders stellt, anders reagiert oder agiert?

Man muss mit den Erwartungen an dieses Buch gehen, dass es anders ist. Es spielt mit dem Thema, was wäre, wenn ich damals anders gehandelt hätte, wo hätte ich anders reagieren müssen, hätte ich es verhindern können? Fragen, die man sich, wenn es zu spät ist, oft stellt. Hier nimmt es die Autorin als Plot. Sie zeigt aber auch auf, dass es Themen gibt, die auch eine große Liebe ins Wanken bringen können. Bei Zoe und Ed ist es der unerfüllte Kinderwunsch, die vielen vielen Versuche ihn zu erfüllen, die aber die Liebe zermürben. Das Thema ist sehr interessant und den Plot hat die Autorin meines Erachtens sehr gut umgesetzt, auch der überraschende Schluß hat mir gefallen, auch wenn er - ich will nicht zuviel verraten - erst mal bei mir sacken musste.

Es ist vor allem eine fantasievolle Geschichte, eine, die auch zum Nachdenken anregt über das was einem wichtig ist und einen veranlasst auch mal einen Blick zurück zu werfen.
Der Schreibstil ist entspannt locker, manchmal etwas langatmig, ausschweifend, so dass ich im Mittelteil einen kleinen Durchhänger beim Lesen hatte, vielleicht auch deshalb, weil Zoe sich im Laufe der Geschichte nur langsam änderte, meines Erachtens zu wenig. Aber vielleicht auch realistisch? Auch wenn es immer wichtige Tage, entscheidende Tage, oder Tage mit "Langzeitwirkung" waren, da Grundsatzentscheidungen zwischen Zoe und Ed gefallen waren, die Zoe erneut erleben durfte, waren es auch viele sich ähnelnde Tage oder Tagesabläufe. So fehlte der Spannungsbogen. Doch im letzten Drittel hat Clare Swatman mich wieder erneut fesseln können.

Fazit:
etwas mystisch, aber faszinierend, keine Liebesgeschichte im klassischen Sinn. Ein interessanter Plot zum Nachdenken.
Von mir 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 29.05.2018

Ewig leben ?

Wie man die Zeit anhält
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Ewig leben ? Ein Wunschtraum oder ein Alptraum? Tom Hazard lebt schon seit über 400 Jahren. Immer wieder musste er seine Identität und seinen Wohnort wechseln, damit niemand merkt, dass er viel viel weniger ...

Ewig leben ? Ein Wunschtraum oder ein Alptraum? Tom Hazard lebt schon seit über 400 Jahren. Immer wieder musste er seine Identität und seinen Wohnort wechseln, damit niemand merkt, dass er viel viel weniger altert als normale Menschen. Gerade erst wieder hat er so einen Wechsel vollzogen, er ist nun Lehrer für Geschichte in London. Seine Kollegin Camille fasziniert ihn von Anfang an - aber er darf für seine Mitmenschen keine großen Gefühle entwickeln - zu groß ist die Gefahr für sein Leben, aber auch für seine Gefühlswelt.

Matt Haig erzählt aus Sicht von Tom von seinen Gefühlen, seinen Sorgen, er sind depresse Stimmungen, die immer wieder unterbrochen werden von einem goßen Wunsch, den er noch hat, ein Wunsch, eine Hoffnung, die ihn am Leben hält.
Immer wieder gibt es Rückblenden auf sein Leben, nicht chronologisch, sondern wie seine Gedanken - springen sie mal da und dort hin. So erfährt der Leser erst nach und nach von seiner Jugend, in der ihm und anderen zum ersten Mal aufgefallen ist, dass er scheinbar nicht altert, aber auch von seiner großen Liebe Rose. Eine Liebe, die nichts sein durfte. Aber auch wie er zur Albatros-Gesellschaft kam, der er verpflichtet ist. Und immer wieder die Wechsel zur aktuellen Zeit, in der wir seine Einsamkeit und seine Sehnsüchte miterleben.

Der Roman ist kein Spannungsroman, nur selten sind es dramatische Ereignisse, es ist ein ruhiger Erzählfluss, bei der mir etwas Dynamik fehlte, besonders in der zweiten Hälfte. Dafür punktet der Roman mit interessanten Gedankenspielen, manchmal packt er einen emotional (Mittelalter), anderseits gab es auch immer wieder Abschnitte, die mir zu oberflächlich oder lapidar wirkten.
Der Roman kommt einerseits an viele anderen Romane, denen ich auch 4 Sterne gegeben habe, nicht heran. Aber er ist wiederum auch nicht so schlecht, dass ich nur 3 oder 3,5 Sterne vergebe könnte. Diesmal fiel mir die Bewertung wirklich schwer, was vor allem daran liegt, dass das erste Drittel hervorragend war, der mittlere Teil schwächer und das Ende für mich nicht ganz rund war. So richtig schlecht aber auch nicht. Daher habe ich mich für die 4 Sterne entschieden, die unter dem Strich gesehen, wenn man alles mit einbezieht, Schreibfluss, Lebendigkeit der Protas, Grundidee und Umsetzung, gerechtfertigt sind.

Neben vielen berühmten Figuren der Vergangenheit, die in diesem Roman als Randfiguren auftreten (Cook, Shakespeare, Charlie Chaplin u.a.), sind es einige Sätze, die den Leser zum Nachdenken bringen und dem Roman auch etwas Tiefe geben.
Ein Zitat von Seite 78 hat mir besonders gefallen:
"Das Einzige, was man mit der Vergangenheit tun kann, ist , sie mit sich herumzuschleppen, ihr wachsendes Gewicht zu tragen und zu beten, dass es einen nie erdrückt.".
Das beschreibt auch Tom und seine Gefühlslage sehr gut.
Der Roman gibt Stoff zum Nachdenken über die Zeit und das Leben, über das Wichtigste im Leben und relativiert so manchen Wunschtraum von einem ewig währenden Leben.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Amüsant und fesselnd

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Sie schafft es jedes Mal: Petra Hülsmann kann mich mit ihren Büchern begeistern und fesseln, sie bringt mich zum Lachen, aber dennoch sind da auch die ernsten Themen, die mich mitfühlen und mitleiden lassen. ...

Sie schafft es jedes Mal: Petra Hülsmann kann mich mit ihren Büchern begeistern und fesseln, sie bringt mich zum Lachen, aber dennoch sind da auch die ernsten Themen, die mich mitfühlen und mitleiden lassen. Die Protagonisten sind so lebendig, sind so menschlich, mit ihren liebenswerten Eigenheiten, aber auch ihren Fehlern.

Annika ist Musiklehrerin. Eigentlich war das nur Plan B, denn eigentlich wollte sie Pianistin werden. Doch das Leben meinte es nicht immer gut mit ihr. Aber nun hat sich ja alles geändert. Sie unterrichtet am renommierten Werther-Gymnasium, sie lebt mit einer Freundin in einer WG und hat mit Kai und Sebastian zwei tolle Nachbarn. Doch dann kommt der Schock: Annika wird versetzt. Ausgerechnet an eine Brennpunktschule. Sie trauert ihrer alten Schule hinterher und dann kommt ihr eine glorreiche Idee. Sie muss nur Erfolg haben an der neuen Schule, dann ist eine Rückversetzung bestimmt nach einem Schuljahr kein Problem. Also gründet sie eine Musical-AG und holt sich mit Tristan professionelle Hilfe. Tristan war ihr Mädchen-Schwarm, bei ihm hat sie sich damals eine bittere Abfuhr geholt, aber vergessen konnte sie ihn nie. Vielleicht....eventuell...Annika hofft und produziert damit ziemlich viel Chaos.

Petra Hülsmann hat mit Annika wieder eine tolle Hauptfigur geschaffen. Doch Annika ist kein Supergirl, sie ist eine, die sich selbst finden muss, über ihre Schatten springen muss, die sich entwickeln muss und ihre Wünsche und Ziele sortieren lernen muss. Genauso wichtig ist, dass sie mit ihrer Vergangenheit ins Reine kommen muss.

Ein wichtiges Thema dieses Romans ist Mobbing, aber auch Ziele zu haben, auch wenn einem - wie hier durch ein schlechtes soziales Umfeld - viele Steine in den Weg gelegt werden. Es geht um Zusammenhalt, um das Miteinander.

Die Autorin hat es geschafft diese Themen unterhaltsam, sehr humorvoll, aber dennoch auch mit der nötigen Emphatie zu erzählen. Die Figuren durchleben ihre Hochs und Tiefs, sie reifen, verändern sich.
Vor allem der abwechslungsreiche und sehr lebende Erzählstil haben mich rasend schnell durch die immerhin 570 Seiten geführt.
Und natürlich kommt auch das Thema Liebe in diesem Roman - wie bei allen anderen Büchern von Petra Hülsmann - nicht zu kurz. Genauso wie auch der origenelle Taxifahrer Knut wieder seinen Auftritt hat.

Fazit:
amüsant, fesselnd, einfach zum Verlieben, aber auch ernste Themen - wie Mobbing und sozialer Brennpunkt -kommen nicht zu kurz. Klare Leseempfehlung - die perfekte Unterhaltungsliteratur!

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