Profilbild von vipfoto

vipfoto

Lesejury Star
offline

vipfoto ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit vipfoto über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2022

Pariser Chic …

Das verlorene Kleid
0

Jedes Mädchen träumt wohl davon, ein paar Dior Kleidungsstücke im eigenen Kleiderschrank zu hängen zu haben, kicher, mich eingeschlossen. Mein neuester Roman „Das verlorene Kleid“ von Jade Beer passt hervorragend ...

Jedes Mädchen träumt wohl davon, ein paar Dior Kleidungsstücke im eigenen Kleiderschrank zu hängen zu haben, kicher, mich eingeschlossen. Mein neuester Roman „Das verlorene Kleid“ von Jade Beer passt hervorragend in mein Lesebeuteschema. Geht es doch um Familiengeheimnisse, Liebe, verschwundene Dior-Kleider und spielt in meinen Lieblingsstädten London und Paris. Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten. Es zeigt eine Szene in einem Pariser Café, wo eine junge Frau, an einem Tisch sitzt und Kaffee trinkt. Besonders exponiert sticht dem Betrachter in diesem schwarz-weiß gehaltenen Bild, das in türkis hervorgehobene flotte Kleid ins Auge. Im Klappentext sieht man einen Ausschnitt einer Stadtkarte von Paris, was mir prima gefällt. Gespannt fange ich an zu lesen. Das Buch startet mit einem Zitat von Christian Dior und ist für meinen Geschmack sehr treffend:

…In der heutigen Welt ist Haute Couture eine der letzten Quellen für das Wunderbare, und die Couturiers sind die letzten Besitzer des Zauberstabes der guten Fee. …

Dann folgt ein Prolog der den Leser ins Jahr 1952 katapultiert. Die Autorin ist mir neu und unbekannt und das finde ich auch mal etwas aufregend. Der Schreibstil und die Wortwahl gefallen mir. Der Roman spielt in verschiedenen Zeitebenen, nämlich 2017 und 1952. Der Spannungsbogen ist geschickt aufgebaut und wird Seite für Seite geschickt gesponnen. Die Sprache ist bildhaft und passend. Die Protagonisten sind fein erdacht und authentisch beschrieben. Als Leser lernt man Alice Ainsley, ihren Mann, den englischen Botschafter und einen geheimnisvollen neuen Mann kennen. Ich möchte nicht zu viel verraten, das ist wie im wirklichen Leben, „Drei ist einer zu viel“ und kann nicht gutgehen. Tut es auch hier nicht. Glamourös, romantisch, tragisch und mit ganz viel Herzblut für die Thematik. Dieser Roman ist großartig und gefällt mir sehr gut. Nicht nur die Mode der 50ziger Jahre, nein auch Paris und London, mit den erwähnten Zeitsprüngen, machen den Roman spannend. Denn jetzt taucht Großmutter Sylvie, deren Enkelin Lucille sowie die verschwundenen „Dior Kleider“ auf. Eine fesselnde Familiengeschichte, die nach und nach aufgelöst wird und die aus zwei Geschichten eine ganze machen. Genial und stimmungsvoll gemacht. Als Leser taucht man in diese glitzernde und funkelnde Modewelt ein und ist gebannt vom Schreibstil der Autorin. Und by the way, richtig gut hat mir auch der Epilog und der Hintergrund zum Buch gefallen. Der Gedanke, für wen dieses Kleid gedacht ist, und wie wird er sich beim Tragen fühlen? Oder ob dieses Kleid wie auch immer ein Leben verändern wird, diese Fragen habe ich mir so noch nie gestellt, aber sie gefallen mir sehr gut. Also Augen auf bei der Kleiderwahl und beim nächsten Stadtbummel. Eigentlich solltet ihr euch sofort in die Buchhandlung eures Vertrauens bemühen und euch dieses super Buch gönnen.

Inhalt:
London 2017. Lucille liebt niemanden mehr als ihre Großmutter. Als diese sie um einen Gefallen bittet, findet Lucille sich im Zug nach Paris wieder. Sie soll ein Dior-Kleid von unschätzbarem Wert aufspüren. Granny Sylvie hat es Jahrzehnte zuvor in der Stadt der Liebe getragen. Bei der Suche stößt Lucille in einem Pariser Apartment auf eine Frage, die ihr ganzes Leben verändern könnte.
Paris 1952. Das Nachkriegsfrankreich ist glamourös, und Alice ist mittendrin. Sehen und gesehen werden. Darum dreht sich alles im Leben der jungen Frau des englischen Botschafters – doch sie spürt, dass da noch mehr sein müsste. Ihr Ehemann überschüttet sie mit Juwelen und Dior-Kleidern, doch seine Liebe zu ihr scheint erkaltet. Als ein neues Gesicht in Alice’ Salon auftaucht, folgt sie ihrem einsamen Herzen – ungeachtet aller Konsequenzen …

Die Autorin:
Jade Beer war über acht Jahre Chefredakteurin der Condé Nast Brides, des größten englischen Hochzeitsmagazins. Heute schreibt sie unter anderem für die Sunday Times Style, The Telegraph und Glamour. »Das verlorene Kleid« ist ihr erster Roman im Diana Verlag und entführt in die pulsierende Modemetropole Paris der 1950er Jahre und der Gegenwart. Jade lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in London und den Cotswolds.

Fazit: ***** Der Roman „Das verlorene Kleid“ von Jade Beer ist ein echter Pageturner, der mich in die Stadt der Lichter und der Mode gebracht hat. Ich habe wie immer heftig mit meinen Romanfiguren gelitten und geliebt und fand den Ausflug in die Modewelt zu Dior sehr faszinierend. Das broschierte Taschenbuch hat 448 Seiten und ist im Diana Verlag erschienen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 24.10.2022

Einkaufsmeile ...

KaDeWe. Haus der Träume
0

Werbung Bloggerportal Autorin Verlag Berlibn Kaufhaus
MarieLacrosse Goldmann Krieg Hunger Arbeit Leben Pracht Luxus Nöte Geldsorgen Knappheit Glück Träume Liebe Familie Wahlrecht Politik historisch fiktiv ...

Werbung

Bloggerportal

Autorin

Verlag

Berlibn

Kaufhaus

MarieLacrosse

Goldmann

Krieg

Hunger

Arbeit

Leben

Pracht

Luxus

Nöte

Geldsorgen

Knappheit

Glück

Träume

Liebe

Familie

Wahlrecht

Politik

historisch

fiktiv

Frauen

Rolle

DianeJordan

Danke für diesen tollen Roman !

KaDeWe. Haus der Träume

Diane Jordan

Einkaufsmeile …

Fashion, Schuhe, Accessoires , alles was das Herz begehrt. Im Kaufhaus des Westens, flott KaDeWe genannt, findet man es. Mein neuester Roman „Kadewe-Haus der Träume“ von Marie Lacrosse beschäftigt sich mit dem Glanz und Luxus dieses mondänen Kaufhauses. Das Buchcover ist perfekt und passend gestaltet. Als Betrachter sieht man eine Straßenszene. Colorierte Menschen flanieren mit typischer Bekleidung und Sonnenschirmchen oder adretten Hüten über Pflastersteine. Im Hintergrund, in sepia Tönen, ist das KaDeWe angedeutet. Links am Rand steht eine junge, blonde Frau mit Hochsteckfrisur und blauem langen Kleid. Sie ist dem Betrachter abgewandt und blickt Richtung Kaufhaus. Es spielt in Berlin, Anfang des 20 Jahrhunderts. Als Leser erfährt man eine Menge historischer Fakten, die angenehm mit einigen fiktiven Highlights verbunden sind. Dadurch wird das Gelesene nicht zu dröge und geschichtliche Hintergründe bleiben besser haften. Das Buch beginnt mit einer Widmung, die den Menschen in der Ukraine gewidmet ist, die momentan einen fürchterlichen Krieg erleiden müssen. Dann folgt ein Personenverzeichnis mit den wichtigsten Personen. Das finde ich immer wieder gelungen, da es doch ein recht dicker Wälzer ist und schon einige Personen lesetechnisch den Weg mit mir teilen. Gestartet wird mit einem spannenden Prolog im August 1907. Als Leser lernt man Judith Bergmann, Tochter des KaDeWe Justiziars und die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rieke Krause kennen, aber auch die Familie Jandorf spielt eine elementare Rolle. War Adolf Jandorf doch der Familienpatriarch und Besitzer des KaDeWe und hatte auch einen Sohn namens Harry, der im Buch vorkommt. Die Eröffnung des Kaufhauses, der Besuch des Königs von Siam, der Krieg und die damit verbundenen Sorgen und Nöte, werden von der Autorin geschickt aufgegriffen und gekonnt zum Leser transportiert. Die Lebenswege der beiden vorher genannten Protagonistinnen könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Träume dieser beiden jungen Frauen ebenso. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Mitreißend und emotional packend, werden die dramatischen Ereignisse, die sich zu dieser Zeit in Berlin abgespielt haben, angesprochen. Sei es die Revolution, das Wahlrecht für Frauen oder auch ähnlich wie bei Babylon Berlin, das sündige Nachtleben. Immer im Fokus das Kaufhaus des Westens. Ich fiebere wie immer mit meinen Romanhelden mit. Sauge das gelesene förmlich, wie den Rauch einer heimlichen & verbotenen Zigarette ein. Gesellschaftliche Standesunterschiede, Geld, Armut, Macht sowie die Rolle der Frau, blitzen zwischen den Zeilen verführerisch, wie „Bling-Bling“ auf und regen zum Nachdenken an. Der Spannungsaufbau ist grandios, ein echter Pageturner, wie ich finde. Bildgewaltig, fantastisch recherchiert und thematisch gut gegliedert. Die Wortwahl und der flüssige Schreibstil sind grandios und lesenswert. Liebe, Intrigen, Hunger, Angst und der Kampf ums Überleben machen für mich diese historisch/fiktive Familiensaga rund. In diesem Roman steckt viel. Leidenschaft, Recherche und Faszination für das, was an den Leser vermittelt wird. Dies merkt man Seite um Seite. Diese gekonnte „Schreibe“ hat mich auch schon beim „Kaffeehaus“ verzaubert. Der vorliegende Roman ist tatsächlich ein sehr gelungener Auftakt, der angekündigten Dilogie. Und ich finde auch das Nachwort der Autorin zum Thema Wahrheit/Fiktion durchaus lesenswert.
Jetzt warte ich gespannt auf die Fortsetzung, dieser tollen Geschichte!!!!!
Inhalt (Buchrücken/Schutzumschlag):
Berlin, Anfang des 20 Jahrhunderts: Das Kaufhaus KaDeWe erstrahlt in Glanz und Luxus – eine Welt, die Judith Bergmann wohl vertraut ist. Denn die Tochter des KaDeWe-Justiziars soll Harry Jandorf heiraten, den einzigen Sohn des Kaufhausgründers. Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rieke Krause hingegen ist von der Pracht des Kaufhauses schier überwältigt, als sie dort eine Stelle als Verkäuferin antritt. Schon bald verliebt sie sich in ihren Kollegen Hermann. Doch in den Wirren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit werden die Lebenspläne von Judith und Rieke gewaltig durcheinandergewirbelt. Und auch das KaDeWe und sein Eigner Adolf Jandorf stehen vor großen Herausforderungen ….
Die Autorin:
Marie Lacrosse hat in Psychologie promoviert und arbeitete viele Jahre hauptberuflich als selbstständige Beraterin überwiegend in der freien Wirtschaft. Ihre Autorentätigkeit begann sie unter ihrem wahren Namen Marita Spang und schrieb erfolgreich historische Romane. Heute konzentriert sie sich fast ausschließlich aufs Schreiben. Ihre Trilogie »Das Weingut « wurde ebenso zu einem großen SPIEGEL-Bestseller wie die »Kaffeehaus«-Saga. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem beschaulichen Weinort. Weitere Romane der Autorin sind bei Goldmann in Vorbereitung.
Weitere Bücher:
KaDeWe. Haus der Wünsche (Teil 2), Kaffeehaus (Teil 1-3), Weingut (Teil 1-3),
Fazit:
***** Der Roman „Kadewe – Haus der Träume“ von Marie Lacrosse ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 720 fantastische Seiten, die mir supergut gefallen haben. Mein Oktober-Highlight 2022!



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2022

Auren ...

Alle Farben meines Lebens
0


Alle Farben meines Lebens

Mein neuester Roman „Alle Farben meines Lebens“ von Cecelia Ahern begeistert mich auf den ersten Blick. Als Betrachter sieht man eine Menge bunter Farben, die harmonisch fließend ...


Alle Farben meines Lebens

Mein neuester Roman „Alle Farben meines Lebens“ von Cecelia Ahern begeistert mich auf den ersten Blick. Als Betrachter sieht man eine Menge bunter Farben, die harmonisch fließend und transparent, wie ein Hauch dahingehuscht, ergänzt wird das Bildnis von goldenen Punkten, die erhaben aufgetragen sind. Das Cover wirkt warm und positiv auf mich. Der Klappentext spricht mich an, da ich selber gerne male und Farbdeutung spannend finde. Die Protagonistin Alice, (die auf dem Buchrückencover-Umschlag fälschlicher Weise Violet genannt wird????) hat eine besondere Gabe, die mir durchaus interessant erscheint. Sie nennt sich Synästhesie und ist angeboren. Aber diese besondere Form der Wahrnehmung hat es in sich. Jedes Kapitel im vorliegenden Roman ist einer entsprechenden Farbe zugeordnet. Begonnen wird mit meiner Lieblingsfarbe: „Blau“, dann folgt „Rost“ und „Grün“. Der Schreibstil von Cecelia Ahern begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Der Plot ist spannend. Die Handlung mal was anderes. Die Thematik wird fein zum Leser transportiert. Die Worte, die die Autorin findet scheinen mir passend. Die Protagonistin Alice ist liebevoll erdacht und gut beschrieben. Es gibt einige Zeitsprünge und einen Mix aus Gegenwart und Vergangenheit. Der Spannungsaufbau ist durchweg gelungen. Man lernt als Leser so ganz nebenbei, die Bedeutung der esoterischen Ausstrahlung und was die Aurafarbe über dein Leben verrät. Das Ganze wirkt geheimnisvoll und magisch. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Kicher und irgendwie möchte ich auch zu gerne wissen, was ich wohl für eine Aura hätte und wie meine Farben aussehen würden. Diese bunten Energiefelder geben ja auch irgendwie Aufschluss über den Charakter einer Person. Und Ahern gelingt es großartig über Gefühle und Emotionen zu schreiben. Der Roman geht unter die Haut und mitten ins Herz, zumindest ist das bei mir der Fall. Klug und sensibel werden auch philosophische Fragen ganz nebenbei thematisiert. Fesselnd und mitreißend, wie der Blick in einen Farbkasten, werden die Gefühle, Emotionen und Stimmungen von der Autorin beeindruckend wie ein Schmetterling mit einem Kescher eingefangen. Eine tolle Geschichte die zum Träumen und Nachdenken anregt und von mir wärmstens empfohlen wird.


Fazit: ***** Der Roman „Alle Farben meines Lebens“ von Cecelia Ahern ist im Piper Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 368 Seiten die mir hervorragend gefallen haben und die einen animieren, an sich selbst zu glauben und seine Träume zu leben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2022

Ein Satz mit X …

Mode-Atelier Rosen
0

Oft, allzu oft werden hohe Erwartungen an eine Fortsetzung und an einen neuen Roman nicht erfüllt. Bei meinem neuesten Taschenbuch „Mode-Atelier Rosen: Träume einer neuen Zeit“ von Marie Lamballe war das ...

Oft, allzu oft werden hohe Erwartungen an eine Fortsetzung und an einen neuen Roman nicht erfüllt. Bei meinem neuesten Taschenbuch „Mode-Atelier Rosen: Träume einer neuen Zeit“ von Marie Lamballe war das jetzt so. Das Cover kommt noch recht hübsch und ansprechend daher. Als Betrachter sieht man rechts auf dem Buchdeckel Elise mit einem langen grünen Rock und Buch, in den verschränkten Händen. Sie blickt durch das Atelierfenster in die Marktgasse. Diese ist schwach angedeutet und erahnbar auf der gegenüberliegenden Seite. Links am Bildrand sind ein paar dekorative, modische flotte Hüte in cremefarben und grün auf Ständern drapiert. Der Klappentext liest sich noch ganz vielversprechend. Gespannt fange ich an zu lesen. Der Schreibstil ist diesmal nicht so bildgewaltig, wie ich ihn von der Autorin gewohnt bin. Mein Buch führt mich ins historische Kassel um 1834. Die Protagonisten sind mir aus Teil eins, größtenteils bekannt. Es gibt die junge Elise Rosen und deren Mutter Charlotte, ein neues Lehrmädchen namens Grete, einen lebensfrohen Studenten, Schwerenöter Moritz sowie den Vater von Elise. Diese spielen die Hauptrollen. Daneben gibt es noch ein paar Randfiguren und einen pfiffigen Hund namens Fidibus. Allerdings ist der Plot, meiner Meinung nach, diesmal zäh und dröge, trotz des treuherzigen Vierbeiners. Mein Start ins Mode-Atelier ist/war daher ein wenig holperig, Teil eins hat mir so gut gefallen und daher waren/sind meine Erwartungen an die "Träume einer neuen Zeit" sehr hoch. Gut gefällt mir, dass ich einige der mir ans Herz gewachsene Protagonisten auch in diesem Band wiederentdecke. Allerdings finde ich die Dialoge und auch einige der beschriebenen Szenen irgendwie nicht stimmig und zeitgemäß für 1834. Die Rolle der "Neuen Frau", die meist in Großstädten ansässig war, wird hier schön von der Autorin aufgegriffen, auch die Suche nach dem neuen Lehrmädchen. Jenseits der konventionellen Auffassung von Ehe strebt meine Romanfigur Elise weiter nach beruflichem Erfolg und Anerkennung, was durch Maria Lamballe schön beschrieben wird. Ich bin sehr gespannt, ob mich die Geschichte doch noch in den Bann zieht ...
Aber es kommt keine wirkliche Spannung auf. Alles wirkt konstruiert und künstlich in die Länge gezogen, trotz kleinem Kriminalfall und neuer Liebelei. Ich finde das sehr, sehr schade, denn ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Teil eins habe ich geradezu verschlungen und habe mich fantastisch unterhalten gefühlt. Nun ist es ein ewiges hin und her. Die Handlung ist langatmig und langweilig. Die Charaktere sind nicht wirklich gereift. Einige wirken, wie Schwerenöter Moritz, sogar recht unsympathisch und unangenehm. Trotzdem möchte ich wissen, wer hinter den ganzen fiesen Machenschaften im Roman steckt. Und auch einige ungeklärte Fragen, die das Buch aufwirft, wären meiner Meinung nach noch zu klären. Suspense  bis zum Ende. Mir hat es leider so gar nicht gefallen, ähnlich einem Gericht, dass schwer verdaulich ist. Auch die „Träume einer neuen Zeit“ haben sich mir nicht wirklich erschlossen. PS:(Frau Lamballe, das können Sie besser, siehe Teil 1!)


Fazit: ** Der Roman „Mode-Atelier Rosen: Träume einer neuen Zeit“ von Marie Lamballe ist im Lübbe Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 528 Seiten, die mich diesmal nicht wirklich überzeugen konnten.


  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 14.10.2022

Bücherliebe ...

Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit
0


Das Cover meines neusten Romans „Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit“ von Juliane Michel wirkt wie aus einer anderen Zeit. Auf dem Buchumschlag sieht man teilendsättigt und coloriert beeindruckende ...


Das Cover meines neusten Romans „Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit“ von Juliane Michel wirkt wie aus einer anderen Zeit. Auf dem Buchumschlag sieht man teilendsättigt und coloriert beeindruckende Gebäude, davor in einem erdbeerroten Kleid mit Tupfen, eine junge blonde Frau. Diese trägt keck ein modisches Hütchen, feuerrote Pumps und in der linken Hand ein blau-goldenes Buch. Der Titel ist in einer altmodischen Schrift in blau mit goldenem Schatten, so wie es in den 50ziger Jahren modern war. Der Klappentext ist spannend und verführt mich zum sofortigen Lesen. Die Protagonisten Karin Wünsche sowie deren Familie sind fein erdacht und gut beschrieben. Sie könnten so tatsächlich irgendwo gelebt und das alles erlebt haben. Der Roman startet mit einem packenden Prolog im Juni 1946. Dann folgt ein Zeitsprung nach Silvester 1949. Der Plot hat einige Stärken, aber auch Schwächen. Der Neuanfang, die Widerstände, der Neuaufbau sowie die Entbehrungen werden glaubhaft dargestellt. Die „Träume von der weiten Welt“ finde ich auch noch nachvollziehbar. Allerdings ist mir Karin irgendwie zu impulsiv und leicht entflammbar. Sie scheint mir etwas unreif für ihr Alter, manche spontanen Entscheidungen hätten besser zu einer etwas jüngeren Frau gepasst, wie ich finde. Auch die Liebelei mit dem afroamerikanischen GI Billy beginnt mir zu stürmisch. Was mir allerdings sehr gut gefällt, ist das die Liebe zu Büchern und das Lesen Grenzen überwindet. Seien es Sprachbarrieren, Standesunterschiede, sozialer Status, Nationalität oder auch Einheimische und Besatzer. Man lernt dabei, wird kreativ und es beflügelt gleichzeitig die Phantasie. Mir geht es genauso. Mein Kopfkino springt an und ich male mir die gelesen Szenen in den passenden Farben, wie bei einem Bild. Stück für Stück wird so nach und nach ein Gesamtes daraus, so auch hier. Als Leser darf man Kapitel um Kapitel erfahren, wie es Karin und ihrem Billy ergeht. Den „Zauber vom Anfang“, über die Träume der jungen Leute bis hin zum „Besatzungs-Baby“ Caroline. Einige Tabus werden durch diese Geschichte in den Fokus gerückt. Verhaltensweisen die uns heute „normal“ erscheinen, waren es zur damaligen Zeit noch lange nicht. Das Schicksal der Mütter und Besatzer-Kinder oder auch deren Väter wurde stillschweigend von allen toleriert. Diskriminierung war damals noch schlimmer als heute und kam sogar in Büchern wie „10 kleine Negerlein“ vor, was heute so bestimmt kein Verlag mehr drucken würde. Benachteiligung von dunkelhäutigen Personen wurde nicht gemaßregelt. Das Frauenbild in den 50ziger Jahren war klassisch. Sie dürfen weder über sich selbst bestimmen, siehe Kündigung des Lehrvertrages ohne Unterschrift des Vaters, noch andere wichtige Entscheidungen alleine und verantwortlich treffen. Das Karin und ihre Schwester von einer besseren Zeit oder Welt träumen ist da mehr als verständlich. Und das die Geschichte am Ende (fast) ein Happy End hat, passt für mich ebenfalls. Aber lest bitte selber, es lohnt sich!

Inhalt:
Ein Land wagt den Neuanfang und eine junge Frau kämpft gegen alle Widerstände um ihr Glück

Frankfurt, 1950: Zwischen den Trümmern ist der Wiederaufbau der Stadt in vollem Gange. Nach der Flucht aus Leipzig will sich auch Karin Wünsches Familie hier eine neue Existenz aufbauen. Die 20-jährige liebt Bücher und Geschichten und träumt von der großen weiten Welt. Als sie sich in den afroamerikanischen GI Billy verliebt, schwebt sie im siebten Himmel. Doch dann muss Billy zurück in die USA, und Karin macht eine Entdeckung, die ihr Leben auf einen Schlag verändert: Sie ist schwanger! Und sie ahnt, dass das Leben für die Mutter eines Besatzerkindes nicht leicht sein wird. Aber sie will kämpfen. Für sich und ihr Kind.

Die Autorin:
Bücher begleiten Juliane Michel schon ihr Leben lang. Sie wurde in Darmstadt geboren und studierte in Frankfurt am Main Bibliothekswissenschaften. Seit Jahren schreibt sie bereits erfolgreich Romane. Heute lebt sie mit ihrem Mann in der Nähe von Würzburg, ist aber in ihrem Herzen immer noch eine Hessin. Für die Geschichte von Fräulein Wünsche recherchierte sie akribisch über das Frankfurt der Nachkriegsjahre und sprach mit Menschen, deren Schicksal eng mit den amerikanischen Besatzern verbunden ist.

Fazit: **** „Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit“ von Juliane Michel ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 432 Seiten, die eine „unmögliche“ Liebe und deren Folgen in den Nachkriegsjahren thematisieren und sensibel für Diskriminierung und Anfeindungen machen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere