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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2018

genialer Auftakt einer neuen reihe, spannungsgeladen und temporeich

Freak City / Hexenkessel
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Inhalt: Patsy und ihr Freund Milo haben einen Raub geplant. Doch ist das Haus, in dem sie einsteigen, unerwartet hoch besucht. Ganz anders als es anfangs schien. Ein Mann wird vor ihren Augen erschossen. ...

Inhalt: Patsy und ihr Freund Milo haben einen Raub geplant. Doch ist das Haus, in dem sie einsteigen, unerwartet hoch besucht. Ganz anders als es anfangs schien. Ein Mann wird vor ihren Augen erschossen. In ihrem Versuch zu fliehen nehmen sie den falschen Weg und gelangen in das Schlafzimmer der Familie. Dort liegt eine Frau auf dem Bett. Tot. Die Augen ausgestochen. Voller Panik finden sie einen Weg nach draußen. Die erlangte Beute auf ihren Schultern in einem Rucksack. Wie soll es jetzt weitergehen? Der Mörder hat sie gesehen. Das wird mit Sicherheit nicht ohne Folgen bleiben.
Pearl löst, in dem Versuch einen Auftrag auszuführen, ein heikles Durcheinander an. Der Laden, in dem er gerade noch den Besitzer zur Rede stellte, steht nun in Flammen und die Polizei und Feuerwehr sind bereits unterwegs. Er darf nicht gefasst werden. Also weg da. Als er in seiner Lieblings-Bar sich von dem Schreck zu erholen versucht, wird er von Jesus, dem Inhaber, gebeten sich einer anderen Sache anzunehmen. Eine Frau ist verschwunden. Pearl ist bekannt für seinen Spürsinn. Nun, eigentlich hat er so gar keine Lust auf diesen Auftrag, aber die Polizei scheint nichts zu unternehmen. Warum nicht? Was ist da los?

Wertung: Die Bücher von Martin Krist sind ja bekannt für ihr Tempo und die enorme Spannung, die dadurch entsteht. So auch wieder dieses Werk. „Hexenkessel“ ist der Auftakt zu seiner neuen Freak-City –Reihe, die diesmal in New York spielt. Damit begibt er sich auf neues Gebiet und in eine neue Herausforderung.
Der Titel ist im Bezug auf die Stadt gut gewählt und lässt den Leser schon gleich die Hektik und kriminelle Atmosphäre der Stadt spüren. Auch der Untertitel gibt die Verstrickung der Handlung deutlich wieder.
Der Hauptprotagonist, der uns durch diese Reihe begleiten soll, ist ein Halbblut, der wohl schon einiges in seinem Leben erlebt hat. Davon sprechen seine Narben, die er mit sich rumträgt und auch seine Unerschrockenheit und Neigung zur Gewalt. Trotz seines krassen Charakters ist er doch eine recht sympathische Person. Noch schlägt ein Herz in ihm, welches ihn davor hütet wahllos zu töten. Auch zeigt er Mitgefühl und Opferbereitschaft.
Sein Auftraggeber Bobby dagegen ist eine zwiespältige Person. Allein seine Ausdrucksweise lässt nicht darauf schließen, dass er Polizist ist. Zudem ist er sehr impulsiv und scheint was im Schilde zuführen.
Patsy, der in diesem Teil die Nebenrolle gebührt, ist eine sensible und labile junge Mutter, die tatsächlich glaubt, mit einer kriminellen Handlung ihr Leben in rechte Bahnen rücken zu können. Ihr Freund Milo ist nicht gerade unschuldig an diesen Gedanken. Er hat bereits eine kriminelle Laufbahn hinter sich und bestärkt sie in ihren naiven Gedanken noch, indem er sie in ihren Vorhaben aktiv unterstützt.
Im Ganzen alles sehr eigenartige Persönlichkeiten, die hier aufeinandertreffen. Desweiteren spielen auch noch ein Serienkiller, eine verschollene Schauspielerin, eine geheimnisumwobene Liebhaberin und das FBI eine Rolle in dem Werk. Die Szenerie ist sehr wohl authentisch für diese Stad, auch wenn sie extrem erscheint.
Die Spannung baut sich von der ersten Seite an auf und erst auf den letzten Seiten kommt der Leser etwas zu Atem. Ein Ereignis jagt das andere und baut ein Mysterium auf, welches Fragen aufwirft. Anfangs fragt man sich beispielsweise was Pearl mit Patsy zu tun hat, doch bald kreuzen sich ihre Wege und keine Fragen bleiben zurück.
Der Schreibstil von Krist ist auch hier wieder unangetastet einzigartig. Wiedermal dudelt überall Musik, welche vom Text her, der immer mal wieder eingeworfen wird, auch noch zu der Situation zu passen scheint. Da ist alles vertreten, von den Stones bis Rihanna. Auch die gedanklichen Rückblenden, die immer einem Teilsatz aus vorangegangenen Gesprächen entsprechen, sind hier zu finden. Diese sorgen dafür, dass der Leser immer eng am Geschehen bleibt und sich leicht an vorausgegangenes erinnern kann. Nicht das das nötig wäre, da man geneigt ist das Buch in einem Rutsch zu lesen. Aber sollte man tatsächlich mal das Buch aus der Hand legen müssen und die Lesepause etwas länger dauern, ist man sofort wieder im Geschehen. Krist scheint an alles gedacht zu haben. Die Sätze sind einfach und leicht verständlich, die Kapitel von der Länge her dem Spannungsbogen angepasst und angenehm. Im Ganzen ein gelungenes Werk

Fazit: Kein Krist-Fan kommt um dieses Buch herum! Und wer es mit Martin Krist noch nicht probiert hat, wird spätestens nach diesem Buch ein Fan. Voraussetzung ist natürlich der Hang zur Dramatik und zur nervenaufreibender Spannung, den der Leser aufweisen sollte.
Und wem der Krist-Neulinge dieses Buch gefällt, sollte es auch unbedingt mit der Henry Frey-Reihe probieren. Ich verspreche spannend prickelnde Lesemomente im Überfluss.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die, wie der Autor mir versprach, nicht lange auf sich warten lassen soll.

Veröffentlicht am 14.04.2020

wer bin ich wirklich?

Tot bist du perfekt
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Stell dir vor, du erwachst in einem Krankenhausbett und weißt nicht, wie du dorthin gekommen bist. Es heißt, es gab einen Unfall. Dein Mann hat Tränen in den Augen vor Glück als er dich sieht, und obwohl ...

Stell dir vor, du erwachst in einem Krankenhausbett und weißt nicht, wie du dorthin gekommen bist. Es heißt, es gab einen Unfall. Dein Mann hat Tränen in den Augen vor Glück als er dich sieht, und obwohl man auf Station ihm davon abrät, nimmt er dich kurzentschlossen mit nach Hause. Deine Motorik scheint eingerostet zu sein und du kannst dich an so vieles nicht mehr erinnern. Auch deine Mimik scheint steif, aber du bist dir sicher, dass du deinen Mann genauso sehr liebst, wie er dich. Du hast einen Sohn. Doch so groß hast du ihn gar nicht in Erinnerung. Was ist nur passiert?
Nach und nach erscheinen immer mehr verwirrende Bilder aus vergangenen Tagen vor deinem inneren Auge. Dein Mann weicht anfangs deinen Fragen aus. Eines Tages meint er, du seist reif für die Wahrheit. Er erzählt dir, wer du wirklich bist, oder vielmehr, was du wirklich bist. Du hast eine Mission, die du zu erfüllen hast, sonst macht er kurzen Prozess mit dir. Du bist gezwungen ihm zu gehorchen. Aber du machst das nicht ganz selbstlos. Du verfolgst deine eigenen Pläne und in denen spielt nicht er dir Hauptrolle, sondern dein Kind und dein anderes „Ich“.

Ein Roman, der mich vollkommen überrascht hat. Die Thematik ist zukunftsorientiert. Also eine Dystrophie. Und doch so realistisch geschrieben, als fände das Geschehen direkt in deiner Nachbarschaft statt. Und wer hat sich noch nie die Frage gestellt nachdem man bereits etliche Individuen geklont hat, ob nicht eines Tages auch der Mensch dran ist. Oder, ob in dem heutigen Computerzeitalter nicht nur Maschinen, sondern auch Menschen steuerbar wären. Wo mag die ganze Technik noch hinführen? Dieser Roman gibt uns Einblick in das, was kommen könnte.
J P Delaney hat hier ein sehr interessantes Thema zu einer aufregenden, spannenden und mit einer Emotionsvielfalt beladenen Geschichte verwandelt, die überrascht und gefangen nimmt.
Gegenwart und Vergangenheit wechseln stetig und konstruieren nach und nach das Leben der Künstlerin Abbie Cullen. Der Abbie vor dem Unfall und der nach diesem. Der Schreibstil ist locker, flockig und die Spannungskurve stetig steigend. Es gibt nur kurze Passagen, die auch ruhig unter den Tisch hätten fallen dürfen. Die Hauptfigur wurde sehr gut durchleuchtet. Bei dem Ehemann fehlte mir eine Winzigkeit zu seiner Charaktere.

Rundum ist dieses Buch eine Bereicherung für den Buchmarkt und absolut lesenswert. Und wiedermal ein riesen Erfolg des Autors. Ich freue mich auf weitere Werke von ihm.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.09.2019

wunderschön und sehr emotional

Der lange Weg zu dir
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Dieses Buch erzählt die Geschichte zweier Kinder, Sonia und Adam, die eine emotionale Bindung zu einem Tier haben. Es gibt zu jedem Kind jeweils einen Erzählstrang, die schließlich zu einer Geschichte ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte zweier Kinder, Sonia und Adam, die eine emotionale Bindung zu einem Tier haben. Es gibt zu jedem Kind jeweils einen Erzählstrang, die schließlich zu einer Geschichte zusammenlaufen. Ihre Schicksale gehen sehr ans Herz. Sie sind geprägt von kindlicher Neugier, Liebe, Trauer, Leid und Freude. Es ist zwar nur ein Kinderbuch, doch ist gibt es so viel her, als sei es ein Roman. Die wunderschönen Illustrationen untermalen das geschriebene und vertiefen die Emotionen beim Lesen. Dunkle Farben kombiniert mit Pastelltönen zeigen deutlich, dass auch Armut und Leid nicht gleich Freudlosigkeit und Wehmut bedeutet. Aber lest selbst, wie die kleine Sonia dem Adam das Leben rettet.

Im Übrigen gibt es noch weitere so wunderschöne Werke der Illustratorin Emilia Dziubak und des Autors Martin Widmark, die ich mir, zur Freude meiner Enkeltochter, auch noch zulegen werde.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Action - Action - Action

Die letzte Witwe
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Sara und Will sind zu Besuch bei Sara's Tante als plötzlich die Erde erbebt und ein lauter Knall zu hören ist. Beide laufen raus um zu helfen. Dabei kommen sie auf einen Unfall zu. Nur, dieser scheint ...

Sara und Will sind zu Besuch bei Sara's Tante als plötzlich die Erde erbebt und ein lauter Knall zu hören ist. Beide laufen raus um zu helfen. Dabei kommen sie auf einen Unfall zu. Nur, dieser scheint nicht gewöhnlich zu sein. Drei Autos, ein Toter, ein Angeschossener und ein Bewusstloser. Hier ist was faul. Und prompt wird Sara vor Will's Augen entführt. Im Hintergrund: Rauchwolken und eine Stadt in Panik. Was ist hier los? Wieso wurde Sara entführt? Wer sind diese Leute? Wird Will Sara retten können?

Auch in ihrem 7. Teil der Georgia-Reihe beweist Karin Slaughter wieder einmal ihr Talent Höchstspannung zu erzeugen und aktuelle Themen für jedermann ins offensichtliche zu rücken. Enorm actiongeladen beginnt das Buch und geht nahtlos in die aufregende Ermittlungsarbeit über. Wie immer wird auch der private Bereich der Protagonisten beleuchtet und intensiv auf Gefühle und Gedanken eingegangen.
Die Spannungskurve erhält allerdings einige Brüche durch überaus lange Erklärungen und Beschreibungen in Gesprächen zwischen FBI und GBI. Dies ist dennoch nicht uninteressant und für politisch wache Menschen durchaus sehr unterhaltsam. Für mich persönlich aber etwas zu trocken.
Lange Zeit habe ich mich während des Lesens gefragt, was der Titel des Buches zu bedeuten hat. Aber auch das wird im späteren Verlauf ersichtlich und erscheint dann logisch.
Mir kam einst zu Ohren, dass dieser Teil der letzte der Reihe sein solle, doch das Ende lässt auf Fortsetzung hoffen. Ich jedenfalls würde mich riesig freuen, da ich denke, Will hat noch jede Menge Potential, welches ausgeschöpft werden kann. Nun bin ich gespannt und voller Hoffnung. Aber auch andere Bücher der Autorin sind bei mir immer wieder willkommen. Der Schreibstil der Autorin ist einfach super und ich fliege nur so durch die Seiten. Auch die gewählten Themen sind immer wieder überraschend und sehr interessant. Es gab noch kein Buch von ihr, welches ich nicht mochte.

Veröffentlicht am 29.05.2019

spannend, aber auch verwirrend

10 Stunden tot
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Fabian Risk und sein Team sind gleich an mehreren Fällen dran. Hier ein toter Junge, da Brandstiftung, ein entführtes Mädchen und ein Mord im Supermarkt. Und ganz nebenbei geht er auch noch privat einem ...

Fabian Risk und sein Team sind gleich an mehreren Fällen dran. Hier ein toter Junge, da Brandstiftung, ein entführtes Mädchen und ein Mord im Supermarkt. Und ganz nebenbei geht er auch noch privat einem alten Fall nach, bei dem er versucht den Tod seines Kollegen zu durchleuchten.

"10 Stunden Tot" ist nun schon der vierte Fall aus der Fabian Risk Reihe von Stefan Ahnhem. Für mich war es der erste. Das war nicht so gut, denn ich hatte Schwierigkeiten viele Dinge, die sich auf vergangenes bezogen, zu verstehen. Trotzdem hat Ahnhem mit seinen kurzen Kapiteln und ständig wechselnden Handlungsorten für Kurzweile gesorgt. Sein Schreibstil ist flüssig und einfach. Die Spannungskurve verläuft ganz oben und fällt kaum ab. Und doch gibt es einige Längen und die Vielzahl an Fällen ist verwirrend. Zum traurigen Abschluss findet auch nicht wirklich jeder Fall seinen Abschluss. Es bleiben viele Fragen offen. Natürlich will Ahnhem damit gleich Spannung auf sein nächstes Werk aufbauen. Doch sind es einfach zu viele offene Fakten. Es wirkt so, als dürfte er nicht mehr als 500 Seiten schreiben. Wegen meiner aber gerne.

Um nun den gesamten Inhalt um Fabian Risk zu verstehen, bleibt mir nichts anderes übrig, als die drei Vorgänger zeitnah noch zu lesen. Da diese ja um einiges besser sein sollen, steht dem von meiner Seite her nichts entgegen. Natürlich bin ich auch gespannt auf den nächsten Teil und erhoffe mir dort dann mehr Durchblick und etwas mehr Ordnung. Und vor allem Abschlüsse.