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Veröffentlicht am 15.09.2016

Michael de Leone und Jaelle

Die letzte Jüdin von Würzburg
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Schon das Cover hat mich irgendwie angezogen, obwohl historische Romane eigentlich nicht so mein Ding sind. Ich wurde keinesfalls enttäuscht, eigentlich nur beschenkt und das mit einem sehr eindringlichem ...



Schon das Cover hat mich irgendwie angezogen, obwohl historische Romane eigentlich nicht so mein Ding sind. Ich wurde keinesfalls enttäuscht, eigentlich nur beschenkt und das mit einem sehr eindringlichem und doch flottem und leichtem Schreibstil. Roman Rausch hat es geschafft eine historische Geschichte für mich interessant zu schreiben, ich konnte das Buch nur schwer aus aus der Hand legen und das bei diesem schwierigen Thema. Man kann sich dank des Schreibstils direkt in das Geschehen versetzen und mit den Protagonisten fühlen. Einen Stern mehr hätte ich gerne für das Kapitel Anmerkungen und Danksagung gegeben. Hier kriegt man Michael de Leone, einen der Hauptcharaktere nochmal genauer beschrieben und seine Bedeutung für Würzburg und was man heute noch in Würzburg anschauen kann, sowie noch einige Erklärungen zum jüdischen Leben in Würzburg.
Zur Geschichte:
In Straßburg im Jahr 1349, flieht die junge Jaelle mit einigen wenigen um den Judenhäschern zu entkommen, die einen entsetzlichen Progrom veranstaltet haben. Sie wird vor dem Ertrinken gerettet und erinnert sich an die letzten Worte ihres Vaters, sie solle nach Würzburg durchzukommen versuchen, dort lebe ein Onkel. Inzwischen haßt sie sich dafür, daß sie beim Stammbaumlernen nicht besser war, denn ihre Familienrolle ist verbrannt und viele Namen konnte sie sich nicht merken.
Auf einem Schiff kommt sie bis Frankfurt. Nach dem Rat des Kapitäns tritt sie nun als Jüngling Johan auf. Sie fällt Michael de Leone auf, der sie mit nach Würzburg nimmt. Er ist von dem jungen Mann irgendwie angetan und bietet ihm eine Stellung als Schreiber an. Jaelle will aber erst weitersuchen nach dem Onkel, nach der jüdischen Gemeinde. So kommt sie bei Rabbi Moshe unter. Was sie alles erlebt, ob sie das Angebot vom Löwen annimmt, wie es den Juden ergeht und letztlich , ob sie Familienangehörige findet, sollte der Leser selber herausfinden, ich möchte nicht zuviel verraten.
Ich habe das Buch supergerne gelesen, fand es spannend und auch traurig, für sehr empfindsame Gemüter bitte ein Taschentuch bereithalten. Eine Top-Empfehlung für "Historikliebhaber".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Haus am Alsterufer

Das Haus am Alsterufer
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Micaela Jary hat mich gefesselt, an mein erstes Buch von ihr.
Sie hat eine große Familiengeschichte mit starken, unvergesslichen Protagonisten geschrieben. Es ist unglaublich stark bildhaft geschrieben, ...

Micaela Jary hat mich gefesselt, an mein erstes Buch von ihr.
Sie hat eine große Familiengeschichte mit starken, unvergesslichen Protagonisten geschrieben. Es ist unglaublich stark bildhaft geschrieben, ich konnte mein Kopfkino überhaupt nicht mehr ausschalten. Toll finde ich auch, daß man den ersten Weltkrieg aus der Sicht der "Heimatfront" mitbekommt, meistens liest man die Sicht der Soldaten. Die Lebenskünstler auf dem Monte Verita hat es wirklich gegeben! Überhaupt ist das Schöne, daß es das Haus am Alsterufer auch wirklich gibt, die Wohnungen und Straßen in Hamburg und München auch heute noch da sind, so kann jeder wenn er will an den Originalstätten das Ganze nochmal nachempfinden.
Zur Geschichte:
Es geht im wesentlichen um die Familie Dornhain in den Jahren um 1911, kurz vor und während des 1.Weltkriegs. Die Dornhain besitzen eine Reederei und zählen somit zu den Reichen im damaligen Hamburg. Es gibt den Haushaltsvorstand Victor, seine drei Töchter Ellinor, Helene, genannt Nele und Lavinia, genannt Livi und die Großmutter charlotte. Bedienstete sind auch noch vorhanden, der Fahrer, die Köchin und zwei Hausmädchen, bis Klara dazustößt, das dritte Hausmädchen. Klara bringt ein Geheimnis mit, um das nur Victor und seine Mutter wissen. Leider verlieben sich Nele und Lavinia in den gleichen Mann, wie das ausgeht sollte der geneigte Leser selber lesen. Auch Lavinia, das kapriziöse Nesthäkchen erlebt einiges. Sie schafft es einen Skandal hervorzurufen, an dem ihr Vater schwer zu knabbern hat. Wie und ob Victor das alles aushält und er seine Fassade aufrechterhalten kann, sollten sie auch selber lesen.
Auf jeden Fall eine unbedingte Mußempfehlung, ich hätte gerne 6 Sterne gegeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sarah behauptet sich

Die Sehnsucht der Albatrosse
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Eine mitreißende Geschichte, die ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Supergut recherchiert! Der Erzählstil einmalig, man wurde direkt auf die Victory versetzt und konnte die Seeluft riechen, bei ...

Eine mitreißende Geschichte, die ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Supergut recherchiert! Der Erzählstil einmalig, man wurde direkt auf die Victory versetzt und konnte die Seeluft riechen, bei den einzelnen Konflikten konnte und mußte man mitleiden. Die Charaktere sind auf jedenfall sowas von authentisch, ich hab sie eigentlich alle gemocht. Die Autorin hat jedem soviel Leben aingehaucht.Auch die Liebesgeschichte kommt sehr schön feinfühlig rüber, es muß ja nicht immer "Shades of Grey" sein. Selbst der Robbenfang kam deutlich, aber nicht so blutig daher. Gelernt habe ich auch etwas, eigentlich zwei Sachen, man wurde locker in das Leben auf Segelschiffen eingeführt, hat Spezialausdrücke gelernt und über den Albatross und sein Beziehung habe ich bisher nichts gewußt.
Zur Geschichte:
Die Opernsängerin Sarah erleidet Schiffbruch auf dem Weg nach Hawaii und muß nun auf einem Robbenfänger unter lauter Männern zurecht kommen. Sie lernt auf dem Schiff einen alten verloren geglaubten Freund kennen. Wer, das ist, wird nicht verraten und sie verliebt sich in Svensson. Auch den Freund aus alten Tagen, der einige Geschichten, die sie vergraben glaubt, wieder in ihr Bewußtsein holt, findet sie sympathisch.
Zum Schluß versteht man auf jeden Fall den Titel sehr gut!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spitzbergen 1907 und 2013, zwei starke Frauen Emilie und Hanna

Insel der blauen Gletscher
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Christine Kabus hat mich mitgenommen auf eine faszinierende, spannende Reise, genaugenommen zwei, nach Norwegen und Spitzbergen. Durch ihren sehr anschaulichen, bildhaften Schreibstil konnte ich mir ...



Christine Kabus hat mich mitgenommen auf eine faszinierende, spannende Reise, genaugenommen zwei, nach Norwegen und Spitzbergen. Durch ihren sehr anschaulichen, bildhaften Schreibstil konnte ich mir Spitzbergen, Longyearbyen, Ny Alesund und die Fjorde sehr gut vorstellen. ja ich habe mich richtig zuhause gefühlt, denn auf Spitzbergen war ich vor mehr als 30 Jahren schon mal.
Das Buch fällt als erstes durch das Cover auf, irgendwo habe ich das Wort Kitsch gelesen. Ich glaube solche Menschen haben dieses wirklich blau, türkis schimmernde Eis noch nie selbst gesehen. Der Husky paßt und kommt ja auch in der Geschichte vor.
Schlägt man das Buch auf, fallen als erstes die Aufstellung der Personen, die in den zwei Geschichten vorkommen und die zwei Karten von Norwegen und Spitzbergen auf, so hat man gleich eine Vorstellung davon, wer mitspielt und durch die Karten kann man sich die Reisen blendend vorstellen. Insgesamt ein Buch, daß Sehnsüchte weckt. Für Norwegenliebhaber sicher normal, aber für alle anderen nur halbwegs offenen, landschaftsbegeisterten Menschen eine indirekte Aufforderung sich das Ganze mal selbst anzuschauen.
Geschichte:
1907 lernen wir die Familie Berghoff kennen. Sie hat drei Kinder Emilie, Max und Friedrich. Emilie ist das Enfant terrible. Sie soll jetzt verheiratet werden. DA sie den Menschen nicht mag, kommt es ihr passend, daß ihr Bruder Max nicht an der geplanten Expedition nach Spitzbergen teilnehmen will. Sie tritt an seiner Stelle an. Max und sie haben eine Helferin und Mitwisserin, Tante Fanny.
Hanna wird 2013 wegen einer wesentlich jüngeren Frau von jetzt auf nachher verlassen,Sie beschliesst wieder zu arbeiten und meldet sich bei ihrem alten Verlag und wird prompt nach Spitzbergen geschickt.
Wie die zwei Frauen sich durchschlagen und letztendlich die Liebe ihres Lebens treffen, müssen sie selbst lesen. Es wird spannend im Wechsel erzählt, ein Kapitel gehört Emilie, eines Hanna. Obwohl man sich total in die jeweilige Zeit versetzt fühlt, fällt es sehr leicht umzudenken. Sehr schön auch die im ersten Band entstandenen Familiengeschichten weiterspinnt.
Eine unbedingte Leseempfehlung

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend verknüpft gekonnt zwei Zeitstränge.

Tochter des Drachenbaums
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Eigene Meinung:
Schon von außen imponiert mir das Buch, wenn man den Klappentext aufschlägt kommt eine Karte von La Palma zum Vorschein und auch ddie rückwärtige Klappe beeindruckt. Hier sieht man die ...

Eigene Meinung:
Schon von außen imponiert mir das Buch, wenn man den Klappentext aufschlägt kommt eine Karte von La Palma zum Vorschein und auch ddie rückwärtige Klappe beeindruckt. Hier sieht man die Fluchtroute von Iriome durch Spanien und die vielen Hauptfiguren der Vergangenheit, wie der Gegenwart werden einem vorgestellt.
Es ist eine tolle Geschichte, die einen schnell die Zeit vergessen läßt, weil man nämlich immer weiter lesen will und muß
Es ist unglaublich gut recherchiert und man merkt der Autorin ihre Liebe zu La Palma an.
Zu Zeiten von Iriome erfährt man viel über die damalige Zeit, die Guanchen, die Inquisition, die spanische Eroberungshabgier, interessant fand ich, daß schon damals die Juden verfolgt wurden.
Wenn man von Romy liest, kriegt man einiges über die Machenschaften, wie sie wahrscheinlich herrschen, der modernen Pharmaindustrie mit. Das ist vor allem bezogen auf Avistan, ein Krebsmittel, daß zumindest Thea nicht geholfen hat.
Zur Geschichte:
Romy, eine junge Ärztin, ist wieder mal alleine zum Klettern unterwegs. Ein bißchen will sie sich auch ablenken von der Krankheit ihrer guten Freundin Thea. Plötzlich stürzt sie ab und ist sich sicher, daß sie eine unglaubliche Sache im Traum erlebt hat. Zudem hat sie keinen Schaden erlitten, obwohl sie ca. 8 Meter tief gefallen ist. Auch geht es ihr körperlich gut, trotz winterlicher Temperaturen und das, obwohl sie mehrere Stunden geschlafen haben muß.Sie hat einen besonderen Baum gesehen, ein junges Mädchen und eine uralte Medizinfrau. Das junge Mädchen reicht der Alten einen Todestrank.Romy hat alles verstanden, obwohl die Zwei eine total fremde, alte Sprache benutzten. Sie kehrt zu ihrer Freundin zurück und kann den Baum nicht vergessen. Zuerst "entführt" sie aber ihre Freundin, die in ihrem Institut an einer neuen Medikamentenstudie zur Krebsbekämpfung teilnimmt. Unterwegs sieht sie in einem Reisebüro den Baum aus ihrem Traum, macht auf der Stelle halt und erkundigt sich wo dieser Baum steht. Sie weiß, daß sie dahin muß. Gesagt, getan, die Zwei buchen eine Reise nach La Palma. Sie fühlt sich sofort heimisch und lernt auch einige Leute kennen, die sie später wieder treffen wird. Hier hat sie auch noch mehr Visionen und fühlt sich immer mehr mit dem jungen Mädchen, daß eine Heilerin ist, verbunden, ja sie sieht in den Visionen was Iriome erlebt. Dann fängt es an sehr spannend zu werden. Was Amakuna, Nic Saratoga, Ibn Said, Joaquin. Thea und ein Gemälde in Augsburg mit Romy verbinden, sollen sie lieber Leser selber lesen. Nur soviel, ich kann den zweiten Band kaum erwarten!
Diesem Buch geb ich gerne 5 Sterne!