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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2020

Wunderbare Ausgabe eines Klassikers.

Walden
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Thoreaus zivilisationskritisches Werk Walden ist zweifelslos ein Klassiker und mit seinem Plädoyer für ein minimalistisches, freies und selbstbestimmtes Leben im Einklang mit der Natur nach wie vor höchst ...

Thoreaus zivilisationskritisches Werk Walden ist zweifelslos ein Klassiker und mit seinem Plädoyer für ein minimalistisches, freies und selbstbestimmtes Leben im Einklang mit der Natur nach wie vor höchst aktuell. Dass dieses Werk an sich lesenswert ist, verwundert nicht weiter, denn trotz einiger Längen taucht man wunderbar in die Erzählungen ein, erlebt an Thoreaus Seite die vielen Facetten des von der Zivilisation abgeschiedenen Lebens und erfährt so auch einiges über das Menschsein; darüber, was man wirklich benötigt und welche Kleinigkeiten bereits zufrieden stellen können.

Besonders lobend ist für mich zu erwähnen, dass der Manesse-Verlag mit dieser Ausgabe ein Waldschutzprojekt in Brasilien fördert und dass das handliche Büchlein klimaneutral gedruckt wurde. Das Projekt, der aktuelle Fortschritt und so weiter lassen sich übrigens hier einsehen klick. In meinen Augen ist dies gerade bei einem Werk dieser Art sehr ansprechend und gut gedacht. Auch das Nachwort Susanne Ostwalds rundet das Buch gekonnt ab.

Veröffentlicht am 03.04.2020

Einfach wunderbar!

Bangkok Streetfood
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In diesem Werk werden 70 authentische Streetfood-Rezepte vorgestellt, die man in den Straßen Bangkoks finden kann. Dabei lassen einen zahlreiche Fotografien in die Metropole eintauchen und bringen einen ...

In diesem Werk werden 70 authentische Streetfood-Rezepte vorgestellt, die man in den Straßen Bangkoks finden kann. Dabei lassen einen zahlreiche Fotografien in die Metropole eintauchen und bringen einen ins Schwelgen. Ein paar Mal schon habe ich die Stadt erkundet und war deswegen ganz gespannt darauf, welche Rezepte mich in dem Werk erwarten würden. Enttäuscht wurde ich trotz meiner hohen Erwartungen nicht. Da das Werk in Gerichte für den Morgen, Mittag und Abend sowie die Grundrezepte unterteilt ist, findet man blitzschnell eine wunderbare Anregung für jede Gelegenheit und jeden Geschmack. Denn abwechslungsreich sind die vorgestellten Köstlichkeiten allemal. An dem Nachkochen hatte und habe ich große Freude, da die Rezepte wirklich authentisch, sehr verständlich beschrieben und ganz liebevoll präsentiert werden. So erhält man beispielsweise zu jedem Rezept zunächste ein paar Informationen dazu, wo oder wie das Rezept zubereitet wird, woher es stammt, was sich gut kombinieren oder abwandeln lässt oder durch welche üblicheren Utensilien sich asiatisches Zubehör ersetzen lassen. Die Zutaten lassen sich in jedem Asiamarkt mit Sicherheit und ein Großteil im normalen Supermarkt finden. Dabei wird viel mit Gewürzen gearbeitet, was mir sehr zusagt. Besonders gut haben mir der gebratene Reis mit Ananas (S.57), die arme-Leute-Pfannkuchen (S.40), der Pomelo-Salat (S.93), die Cupcakes mit Kokoscreme (S.50) und den gelben Klebreis mit süßen Garnelen (Khao Niaew Na Goong) gefallen. Diese werde ich ab jetzt regelmäßig zubereiten!

Insgesamt kann ich dieses Kochbuch allen Thailand- und Streetfood-Begeisterten ans Herz legen und vergebe 5 Sterne!

Veröffentlicht am 03.04.2020

Anders als erwartet

Die Vogel-WG
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Mit ihren Studien an ihren 1000 Vögeln, legten die Heinroths nicht nur Grundsteine für die Verhaltensforschung sondern trieben auch die Ornithologie maßgeblich voran.
In diesem Werk sollen die Heinroths ...

Mit ihren Studien an ihren 1000 Vögeln, legten die Heinroths nicht nur Grundsteine für die Verhaltensforschung sondern trieben auch die Ornithologie maßgeblich voran.
In diesem Werk sollen die Heinroths und ihre Arbeiten vorgestellt und begreifbar gemacht werden. Dies geschieht auf sehr verständliche Art und Weise, sodass man auch als Nichtvogelkenner gut die Inhalte versteht.
Dabei lassen die Autoren des Werkes Oskar und Magdalena Heinroth selbst zu Wort kommen, indem sie aus deren Werk „Die Vögel Mitteleuropas“ die ihnen liebsten Einträge zitieren… Und das bereits ab Seite 95. Bei einem Buch von 272 Seiten ist schnell klar, wo der Fokus liegt. Mich hat dies offen gestanden etwas enttäuscht, denn – auch wenn ich die einzelnen Vogelportraits interessant fand – waren für mich die Passagen über den Einfluss und die geschichtlichen Umstände wesentlich ansprechender.
So haben mich einige Abschnitte aus den Schriften der Heinroths verblüfft oder befremdet zurück gelassen, wenn beispielsweise die Turteltaube durch Kussmund gefüttert wird (S. 145), die Rohrdrommel blutig beißt (S. 161) oder der Wachtelkönig Magdalenas Hand mehrfach begattet (S. 146). Zweifellos ist das Ehepaar den Tieren so nah gekommen wie sonst niemand und hat definitiv zahlrecihe Erkenntnisse im Bereich der Ornithologie gewonnen, trotzdem vermochten mich die kommentierten Auszüge nicht wirklich zu überzeugen.
Was mich hingegen sehr beeindruckt hat, ist die qualitativ sehr hochwertige Gestaltung des Buches. Zahlreiche Fotografien dokumentieren die Erkenntnisse, den Alltag oder die Fortschritte der Vogel-WG. Auch der lange Anhang mit einer Vielzahl an Belegen spricht für das Werk und bietet die Möglichkeit, eienständig tiefer in das Thema einzutauchen.

Insgesamt weiß ich nicht so recht was ich von dem Werk halten soll, da ich nach lesen des Klappentext eine andere Vorstellung vom Werk hatte. Nichtsdestotrotz habe ich einiges dazu lernen können und bin (besonders bei dem ersten leider recht kurz ausfallenden Part)froh, „Die Vogel-WG“ gelesen zu haben.
Somit vergebe ich drei Sterne

Veröffentlicht am 03.04.2020

Schön!

Der Wildkräutersammler
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Dass sich am Wegesrand leicht essbare Pflanzen finden lassen, ist kein Geheimnis. Dennoch ist die Hemmschwelle nicht gerade gering, da man sich sicher sein muss, was man gerade erntet. In diesem Werk werden ...

Dass sich am Wegesrand leicht essbare Pflanzen finden lassen, ist kein Geheimnis. Dennoch ist die Hemmschwelle nicht gerade gering, da man sich sicher sein muss, was man gerade erntet. In diesem Werk werden daher Beschreibungen und Abgrenzungen zu anderen Pflanzen gegeben, Anwendungsbereiche genannt und tolle Rezepte an die Hand gegeben. Auch erfährt man, wie man Pflanzen aus freier Wildbahn sicher und hygienisch zubereitet.
Dabei wird sich den einzelnen Pflanzen sehr ausgiebig auf zwei Doppelseiten gewidmet. Besonders haben mir die Rezepte für Taubnesseltee (S.87) und das Kartoffelgratin mit Brennnesseln (S.103) gefallen. Was ich persönlich jedoch sehr schade finde, ist, dass das Werk auf Frankreich ausgelegt ist, weswegen sich auch Pflanzen in dem Werk befinden, die es – und das wird auch explizit gesagt – in Deutschland gar nicht gibt. So beispielsweise der echte Venusnabel, den man etwa in der Bretagne und im Mittelmeerraum aufspüren kann (S.97).
Die Illustrationen helfen meines Erachtens zwar nicht gänzlich um Pflanzen voneinander abzugrenzen, sind aber wunderschön filigran und ansprechend und verleihen dem Buch eine sehr hochwertig wirkende Gestaltung.

Insgesamt handelt es sich um ein ansprechendes Werk, das für meinen Geschmack jedoch etwas mehr auf die lokale Pflanzenwelt ausgerichtet sein sollte.

Veröffentlicht am 03.04.2020

Packend!

Der Fall der verhängnisvollen Blumen
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Als Enola Holmes von dem mysteriösen Verschwinden Dr. Watsons erfährt, befindet sie sich in einem gehörigen Konflikt. Einerseits möchte sie unbedingt helfen und Ermittlungen anstellen, andererseits würde ...

Als Enola Holmes von dem mysteriösen Verschwinden Dr. Watsons erfährt, befindet sie sich in einem gehörigen Konflikt. Einerseits möchte sie unbedingt helfen und Ermittlungen anstellen, andererseits würde sie mit Untersuchungen im derart nahen Umfeld ihres Bruders Sherlock ihre erst so kürzlich gewonnene Freiheit unnötig töricht aufs Spiel setzen. Nichtsdestotrotz kann sie nicht widerstehen in neuer Kostümierung Mrs. Watson einen kurzen Besuch abzustatten. Diese zweifelt ihre neue Identität – Viola Everseau – keineswegs an und bittet die junge Detektivin daher zum Tee. Zu dringend benötigt sie jemanden um sich den Kummer und die Sorgen von der Seele zu reden. Auch wenn Enola gebannt ihren Worten lauscht kommt sie nicht umher die vielen Blumensträuße zu bemerken, welche Patienten vorbeigebracht haben. Doch eine Zusammenstellung fällt der Blumenkennerin besonders ins Auge… Ausgehend von der Jahreszeit schon ist der Strauß sehr kurios. Und nimmt man dann noch die Bedeutung der einzelnen Gewächse hinzu… Nun, Enola kommt nicht umher, eine deutlich gehässige Drohung zu erkennen. Jetzt hat sie keine Wahl: Sie muss ermitteln und Dr. Watson retten. Dabei hat sie es mit einem sehr kuriosen, gehässigen und unberechenbaren Täter zu tun, der einen wahnsinnigen Plan ausgeklügelt hat.

Bei diesem Fall flogen die Seiten nur so dahin. Auch wenn ich gerne mehr zu den Nebenhandlungen gelesen hätte – also der Suche nach Enolas Mutter oder der Beziehung zu ihrem Bruder Sherlock – empfand ich die Lektüre als spannend und unterhaltsam. Auch der Kritikpunkt, der sich mir beim letzten Fall aufdrängte, die Lösung des Falles käme zu plötzlich und sei an den Haaren herbeigezogen, trifft hier keineswegs zu. Die Aufklärung wird Stück für Stück aufgebaut und ist stimmig. Insgesamt handelt es sich um einen schönen Krimi, der die Neugierde auf den nächsten Fall wachsen lässt.

Ich vergebe 4,5 von 5 möglichen Sternen