Wer trägt welche Schuld?
Sieben letzte TageAlice kümmert sich um ihre alleinstehende Mutter, die nach einem Schlaganfall auf ihre Hilfe angewiesen ist.
Beruflich hat Alice als Juristin fest Wurzeln geschlagen und geht zufrieden in ihrem Wirken ...
Alice kümmert sich um ihre alleinstehende Mutter, die nach einem Schlaganfall auf ihre Hilfe angewiesen ist.
Beruflich hat Alice als Juristin fest Wurzeln geschlagen und geht zufrieden in ihrem Wirken auf.
Doch ein Anruf ihrer Schwester bringt ihre heil anmutende Welt ins Wanken.
Ihr Vater, zu dem sie seit vielen Jahren jeden Kontakt abgebrochen hat, wurde als Mörder in den USA inhaftiert und wartet dort auf die Vollstreckung der Todesstrafe, die bereits in 7 Tagen vollzogen werden soll.
Emotional ist Alice hin und her gerissen.
Zum Einen werden die persönlichen Wunden wieder angekratzt, die Traumata und ihr Familienleben in der Vergangenheit hervorgebracht haben. Nach einem großen Vertrauensbruch ihres Vaters wollte Alice eigentlich jeglichen Kontakt zu ihm meiden. Vor vielen Jahren ist sie damals ihrer Mutter und Schwester gefolgt, die die Heimat verlassen hatten. Alice kann auch den Unschuldsbeteuerung ihres Vaters keinen Glauben schenken.
Zum Anderen aber übermannt Alice als Strafverteidigerin ihr Gerechtigkeitssinn, insbesondere da der Verdacht in ihr aufkeimt, dass ihr Vater Opfer einer Verschwörung geworden ist.
So beschließt Alice dann doch, sich der Angelegenheit anzunehmen.
Rasant wird sie in einen Strudel aus verstrickten Intrigen gezogen.
Die Tage bis zur Vollstreckung des Todesurteils gegen ihren Vater rücken unaufhaltsam näher.
Während sie mehr und mehr von Bedrohung, Verrat, Vertuschung umzingelt wird, tickt die Zeit unbarmherzig gegen sie und ihren Vater...
Die Geschichte selbst ist interessant und de facto durchaus vorstellbar.
Die Personen sind reell charakterisiert, mit all ihren menschlichen Stärken sowie Schwächen. Auch können deren Emotionen und Gedanken gut nachempfunden werden.
Der gewählte und gut ausformulierte Sprachstil sowie tiefgründige Beschreibungen haben mich als Leser die Atmosphäre, die Örtlichkeiten und auch die Geschehnisse regelrecht spüren lassen.
Auch der Kriminalfall bietet aus meiner Sicht alles, was einen hervorragenden Thriller ausmacht: Handlung, Hochspannung, Verstrickungen, unklare Einordnung, zahlreiche Wendungen und ein logisch strukturiertes Finale.
Dies ist kein blutiger und spektakulärer Thriller sondern punktet meiner Meinung nach besonders durch ausgefeilte Machenschaften und die Charaktere, die insgesamt völlig real wirken.
Liebhabern von raffinierten und spannenden Thrillern kann ich dieses Buch sehr empfehlen.
Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.