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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2025

Assassine gegen Killer

Monsieur le Comte und die Kunst der Entführung
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Lucien liebt das süße Leben an der Cote d` Azur, wenn da nicht sein Familienerbe wäre. Seine Familie stellt seit Generationen einen Auftragsmörder. Nur er will diese Aufgabe nicht weiter erfüllen. Sehr ...

Lucien liebt das süße Leben an der Cote d` Azur, wenn da nicht sein Familienerbe wäre. Seine Familie stellt seit Generationen einen Auftragsmörder. Nur er will diese Aufgabe nicht weiter erfüllen. Sehr erfinderisch tötet er seine Klienten nicht und trotzdem verschwinden sie von der Bildfläche. Diese Quadratur des Kreises ist in den bisher drei Büchern sehr gelungen. Sehr humorvoll und sehr erfinderisch wird in diesem Band auch ein Zweikampf zwischen zwei Auftragsmördern erzählt. Wer bringt wen um?
Trotzdem gibt es in dem Buch einige Längen. Denn wenn man alle drei bisherigen Bände kennt, weiß auch genug über den Onkel, die Haushälterin und die Sekretärin. Für jemanden der das Buch als erstes liest daist muessen diese Personen vorgestellt werden, Eine schwierige Aufgabe denn auch mir gefällt das sich jeder Band einzeln zu lesen ist.
Die Ideen wie Menschen nicht zu Tode kommen können, sind vielseitig und wenn man grundsätzlich seine Aufträge nicht erfüllen will, dann erwischt man auch mal jemanden der den Tod verdient. Wer soll den dann töten. Auch hier werden kreative Ideen offenbart.
Die Handschrift des Autors kennt man schon von anderen Krimireihen, sie ist unverwechselbar,, Jede dieser Reihen steht für sich allein, gemeinsam haben sie nur ein schönes Setting, ein leiser Humor und sehr wechselhafte Szenarien.

Veröffentlicht am 11.11.2025

neuanfangen

In den Scherben das Licht
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Hamburg in der Nachkriegszeit. 1946 trifft Gisela eine junge Waise in die Stadt auf Gert ebenfalls allein. Er lebt bei der Schauspielerin Friede im Keller und lässt auch Gisela dort wohnen. Die ...

Hamburg in der Nachkriegszeit. 1946 trifft Gisela eine junge Waise in die Stadt auf Gert ebenfalls allein. Er lebt bei der Schauspielerin Friede im Keller und lässt auch Gisela dort wohnen. Die drei bilden eine Schicksalsgemeinschaft. Sie sind Überlebende aber was ist Leben? Was war in den zurück liegenden Jahren, wie hat die Zeit sie geprägt? Die Vergangenheit ist allgegenwärtig. In Gedanken, in Gefühlen und in der Erinnerung. Gisela denkt an ihre Eltern als verstorben. Gert will das von seiner Mutter und Schwester nicht denken, er hat Suchanträge gestellt. Friede dagegen weiß das einer ihrer Liebhaber in der Stadt schon wieder gut gestellt ist, während der Andere wahrscheinlich im Ghetto gestorben ist. Hat sie Schuld auf sich geladen?
In dem Buch wird teilweise episodenhaft beschrieben wie sich die Menschen, die Stadt entwicklen. Wie eine lebenswerte Zukunft möglich erscheint, wie sich die Hoffnung auf einen Neuanfang erfüllt, aber auch das die Vergangenheit nicht gestorben ist.
Friede, Gert und Gisela sind Menschensammler, sie treffen andere wie Robert, sie kennen Marta und lernen den Professor kennen allen gemeinsam ist der Mut zum Neuanfang. Während Victor als Heimkehrer aus dem Ghetto zögerlich agiert, misstrauisch gegen seine Fähigkeiten wieder Anschluss an die Gemeinschaft zu finden.
Diese Geschichten berühren, weil sie so voller Zuversicht sind, vor allem weil die kleinen Dinge so wichtig erscheinen. Ein Besuch im Kino, ein Sträußchen Maiglöckchen, eine Tasse Bohnenkaffee und bald auch wieder mehr, wie eine schöne Wohnung, Reisen, die Anfänge des Wirtschaftswunders zeichnen sich ab.
Das Buch ist intensiv, vor allem weil alles bekannte Grauen hinter den Protagonisten liegt, weil alle in die Zukunft schauen und wir schauen mit.

Veröffentlicht am 08.11.2025

zuhören und zuordnen

Mein erstes Magnetbuch - Was machen wir in der Kita?
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Auf zehn starken Seiten sind verschiedene Situationen im abendlichen Alltag dargestellt. Aufräumen, Abendessen, Abendrituale wie Zähneputzen usw. Die Bilder sind detailgetreu und realistisch ...

Auf zehn starken Seiten sind verschiedene Situationen im abendlichen Alltag dargestellt. Aufräumen, Abendessen, Abendrituale wie Zähneputzen usw. Die Bilder sind detailgetreu und realistisch dargestellt. Dazu gibt es viele Magnete die sehr gut auf den Seiten haften. Sie ergänzen die Bilder. Im Text wird genau erzählt welcher Magnet wohin gehört. Das kleine Bild mit der Jacke gehört an den Kleiderhaken. Die Puppe kann mit ins Bett. Dazu gibt es eine Seite auf der man mit zusätzlichen Motiven den eigenen Abend darstellen kann.
Der Kleine mag interaktive Bilderbücher sehr gern. Überall wo er etwas tun kann findet er spannend und hat große Freude daran. Vor allem immer wieder neu und auch neue Geschichten erzählen mal witzig mal unordentlich er findet nach einigen Suchen bald die passenden Bildermagnete und legt sie ab. Das Buch wirkt nach einigen Malen trotzdem immer wieder neu. Er kann es dann auch schon wie ein Puzzle allein spielen.
Die stabile Konstruktion hat mich sehr beeindruckt. Eine Spiralbindung und eine Box für die Magnete vervollständigen die Ausstattung.

Veröffentlicht am 07.11.2025

Büchersuche

Die geheime Weihnachtsbibliothek
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Mirren langweilt sich in ihrem Beruf, auch ihr Privatleben ist ereignislos. Vor einem Jahr war es spannender. Sie hat ein seltenes Buch gefunden und war dadurch für kurze Zeit ein Star. Nun soll sie wieder ...

Mirren langweilt sich in ihrem Beruf, auch ihr Privatleben ist ereignislos. Vor einem Jahr war es spannender. Sie hat ein seltenes Buch gefunden und war dadurch für kurze Zeit ein Star. Nun soll sie wieder ein Buch finden, obwohl sie dafür keine Ausbildung hat, aber eine sehr große Liebe zu Büchern. In einem altem Schloss in Schottland soll ein wertvolles Buch versteckt sein, der Verkauf würde dem Besitzer helfen dieses Schloss zu renovieren und ihm seinen alten Glanz zurück zu geben. Zusammen mit Theo suchen alle drei im kalten Schloss nach einem einzigen Buch unter Tausenden. Wenn es nicht so kalt wäre, wäre es romantisch und da Weihnachten vor der Tür steht wunderschön. Aber es sind zuviele Bücher der alte Herr war ein exzentrischer Sammler.
Für mich klingt die Geschichte nach paradiesischen Zuständen, aber wie immer gibt es eine Schlange. Das sind in diesem Fall die Anziehungskräfte zwischen Mirren und den Männern, welcher ist der Richtige?
Wie immer von dieser Autorin, sind die Bücher in ihrer Gesamtheit wie ein wichtiger Protagonist, die Menschen wirken ziemlich klein daneben. Es ist eine liebenswerte Geschichte vor allem weil auch die Emotionen nicht zu kurz kommen. Unterschiedliche Lebenstile machen die Sache spannend, dazu der Gedanke eingeschneit an Weihnachten zu sein, das macht etwas beim Lesen. So warm und gemütlich, mit einem Tee dazu dieses Buch da wird meine Welt trotz Stress etwas entschleunigt und ich verabschiede mich nach Schottland.

Veröffentlicht am 04.11.2025

Leipzig Stadt der Bücher

Das Antiquariat am alten Friedhof
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Leipzig 1930, vier junge Männer aus gutem Haus bilden eine verschworene Gemeinschaft, aus Langeweile stehlen sie Bücher, auch als eine Art Mutprobe gehen sie unnötige Risiken ein. Bis eine junge ...

Leipzig 1930, vier junge Männer aus gutem Haus bilden eine verschworene Gemeinschaft, aus Langeweile stehlen sie Bücher, auch als eine Art Mutprobe gehen sie unnötige Risiken ein. Bis eine junge Frau ihre Freundschaft auf die Probe stellt. Kriegsende, Felix ist für die Amerikaner auf der Suche nach bibliophihlen Schätzen und wird aus diesem Grund zurück nach Leipzig geschickt. Die Stadt die er vor fünfzehn Jahren verlies. Was ist damals passiert, warum ging er, hatte er eine Vorahnung, war er aus persönlichen Gründen schon in Gefahr?
Der Autor beschreibt die Stimmungen zu diesen verschiedenen Zeiten mit leisen Tönen, es geschieht nie etwas Großartiges, es sind immer die kleinen Geschehnisse die fesseln, die Beschreibung in den Vergleichen der Stadt, damals war es Nebel der durch die vielen Schornsteine entstand, Jahre später sind es die Trümmer die die Stadt unheimlich wirken lässt.
Der Erzähler lässt die Stimmung aus dem Buch heraus nach dem Leser greifen, faszinierend wird die Suche und die Sucht nach alten Büchern beschrieben. Eine Leidenschaft die ich als Lesende gut verstehen kann. Gleichzeitig erlebt man die Entwicklung von einem jungen Menschen der bisher oberflächlich gelebt hat, zu einem Mann mit Verantwortung mit, der geprägt von Schuldgefühlen versucht sich davon zu befreien.
Das Wissen um die geschichtlichen Hintergründe tritt in den Schatten einer Erzählung die voller diffuser Gefühle, Gedanken um Glauben, Wissen und Okkultismus ein buntes Kaleidoskop darstellt, die immer neue Bilder im Kopf hervor ruft. Es ist der vierte Band um das graphische Viertel, jeder ist unabhängig trotzdem darf es gerne mehr geben, denn Bücher sind einfach etwas Besonderes und Geschichten über sie sind ein Höhepunkt.
Die subtilen Fantasyaspekte, die feinen Krimielemente gepaart mit einer leisen Liebesgeschichte zusammen ein Gedicht.