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Veröffentlicht am 27.05.2025

Neue Geschichten aus dem Seniorenheim

Sie haben Ihr Toupet ins Glücksrad geschmissen
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Sibylle ist Pflegerin im Seniorenheim und beschreibt alle Höhen und Tiefen in ihrem Job. Dazu hat sie noch einige Ideen wie sie das Leben der Damen und Herren die ihr anvertraut sind angenehmer und vor ...

Sibylle ist Pflegerin im Seniorenheim und beschreibt alle Höhen und Tiefen in ihrem Job. Dazu hat sie noch einige Ideen wie sie das Leben der Damen und Herren die ihr anvertraut sind angenehmer und vor allem interessanter machen könnte. Das ist zwar nicht unbedingt im Sinne ihres Chefs der es eher aus finanziellen Gesichtspunkten betrachtet oder einiger Kollegen die sich der Meinung des Chefs egal welcher gerne anschließen. Aber die Senioren mögen Sibylle anscheinend gern also machen sie mit.

Es sind mehr oder weniger alltägliche Geschichten aus dem Heim, ein Tenor der immer noch glaubt jeden Tag mehrere Stunden üben zu müssen, Tierbesuche oder die Angehörigen die ihre Liebsten sicher und behütet wissen wollen. Wofür gibt es sonst die Bewertungen im Internet, die schlechten gerne anonym.

Sibylle hat auch noch ein Privatleben, das gestaltet sich eher chaotisch, mit Suche nach einem Partner und der Pflege von Blumen, Post und Haustier der Nachbarn in Urlaub. Das titelgebende Ereignis war am Schluss aktuell aber die Vorbereitungen hatten es in sich.

Warmherzig wird die Geschichte mit viel Humor erzählt. Dabei werden die Tatsachen wie die schwere körperliche Arbeit oder Demenz auch erwähnt. Es gehört eben zur Pflege dazu.. Humor hin oder her.

Gestolpert bin ich über die mundartliche Sprache, überwiegend normal geschrieben waren diese "Aussetzer" für mich irritierend. Im Rückblick vermittelten sie dann ein Gefühl von du und du.

Veröffentlicht am 26.05.2025

Mir fehlte die Tiefe

Der Sommer der unmöglichen Dinge
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Der Klappentext ist sehr irre führend. Er klingt freundlich, abenteuerlich, ein bisschen Tom Saywer, etwas Gregs Tagebuch, nostalgisch eher typisch amerikanische Jugend auf dem Land. Für mich war das Buch ...

Der Klappentext ist sehr irre führend. Er klingt freundlich, abenteuerlich, ein bisschen Tom Saywer, etwas Gregs Tagebuch, nostalgisch eher typisch amerikanische Jugend auf dem Land. Für mich war das Buch als Erwachsene fast schwere Kost. Ich würde es nicht für zehnjährige empfehlen. Es werden viele Probleme die in Familien auftreten können, nur angerissen ohne das es Lösungen oder Erklärungen gibt. Trennung, Tod, Beziehungen im Alter, Eifersucht und einfach das Alleinsein in einer Familie. Ferries ist ein angepasstes Kind, während ihre Schwester die Rebellin gibt. Warum das os ist wird in Nebensätzen und kurzen Szenen erwähnt. Aber wie die Reaktionen der Eltern sind kommt nicht zur Sprache. Überhaupt spielen die Eltern eine untergeordnete Rolle. Wichitg scheint die Großmutter für die Kinder zu sein.

Das Buch erinnert mich stark an die Romane von Kent Haruf dessen Geschichten in der fiktiven Kleinstadt Holt spielen. Es ist ein ähnlicher Schreibstil, die Erzählweise erinnert auch daran.

Ebenso das man schwer einordnen kann in welchen Zeitrahmen die Geschichte spielt. Zumindestens gibt es anscheinend keine PCs oder Handys. Selbst von Fernsehern oder Radios ist keine Rede. Es scheint normal zu sein das ein Kind gut Klavier spielen kann, denn in den beiden Haushalten die eine Rolle spielen gibt es eins.

Eher eine nostalgische Geschichte die sich schwer mit den heutigen Szenene vereinbaren lässt.Eine Geschichte ohne Anfang und ohne Ende, einfach aus der Mitte des Sommers gegriffen. Wir platzen als Leser mitten rein und gehen auch genau so wieder raus.

Veröffentlicht am 21.05.2025

Nicht nur Ballermann

Das Teufelshorn
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Isabel hat auf dem Höhepunkt ihrer Karrieere ihre Polizeilaufbahn aufgegeben und betreibt nun die Verwaltung von Ferienhäusern auf Mallorca, sie lebt zufrieden in einem kleinen Ort, hat noch Kontakt zu ...

Isabel hat auf dem Höhepunkt ihrer Karrieere ihre Polizeilaufbahn aufgegeben und betreibt nun die Verwaltung von Ferienhäusern auf Mallorca, sie lebt zufrieden in einem kleinen Ort, hat noch Kontakt zu ehemaligen Kollegen und ist froh dem verbrecherischen Wahnsinn entkommen zu sein. Als am Strand ein kleines Mädchen entführt wird, soll sie bei den Ermittlungen helfen. Sie war mal ein Ass, denn sie konnte sich auf ihr Gedächtnis und ihr Bauchgefühl verlassen.

Am Anfang erinnerte der Krimi an eine bekannte Serie die in Frankreich spielt, als auch noch ein Mord hinzu kommt und isabel mittlerweile in zwei Fällen parallel ermitteln muss, waren alle Ähnlichkeiten verschwunden.

Das genaue Hinsehen und Hinhören wurde gut dargestellt, deshalb hatte ich sehr schnell die passende Lösung für den Entführungsfall und im Fall des Mordes einen passenden Verdacht. Nur der Grund für dne Mord der blieb bis zum Schluss unklar. Das Bauchgefühl der ehemaligen Kommissarin hatte mehr damit zu tun das sie sehr viele Kontakte hat und diese ohne Schwierigkeiten um Hilfe oder Auskunft bitten konnte. Toll wenn man so gut vernetzt ist. Das Privatleben spielt einen untergeordnete Rolle, etwas was mir in einem Krimi sehr gut gefällt.

Die Protagonisten sind sympathisch selbst die Täter mochte ich. Das heißt nicht das ich Entführung oder Mord billige aber im Falle des Mordes hat es keinen Falschen getroffen. daher war der in Ordnung.

Mallorca als Touristen insel wurde auch dem entsprechend als schön und angenehm beschrieben.

Veröffentlicht am 20.05.2025

Mensch und Drache

Dragons in Secret - Jadeblut
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ch kenn mich mit den Fachausdrücken wie High Fantasy oder ähnliche nicht aus. Für mich war dies eine spannende Drachengeschichte über diese Geschöpfe die sich in der Menschenwelt verstecken und das seit ...

ch kenn mich mit den Fachausdrücken wie High Fantasy oder ähnliche nicht aus. Für mich war dies eine spannende Drachengeschichte über diese Geschöpfe die sich in der Menschenwelt verstecken und das seit ein paar Hundert Jahren. Sie können sich wandeln von Drachen in Menschen und zurück. Ashley erfährt an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag das sie ein ebensolches Geschöpf ist. Eine neue Welt, eine neue Zeitrechnung tut sich auf, aber sie bekommt auch neue Freunde, Drachen diesmal aber in Menschengestalt sehr ansehnlich.

Der Autor kann einfach gut Fantasy erzählen, seine Mischung aus phantastischen Gestalten und Menschen die mit ihnen interagieren ist immer spannend und sehr unterhaltsam. Das Buch vor Ende weglegen um so etwas profanes wie arbeiten oder schlafen ist fast unmöglich.

,Die Geschichte ist sehr komplex, wie kam Ashley an ihre Drachenexistenz, war waren ihre Eltern, welchem Clan gehört sie an, warum wird sie verfolgt, viele Fragen und nicht alle werden in diesem Buch beantwortet. Zum Glück kommt der nächste Band schon im November.

Ashley und das Drachentrio Caleb, Jaco und Greyson stehen vor einer fast unlösbaren Aufgabe, die Geschichte der Drachen wieder umzuschreiben. Denn eindeutig wurde in der Vergangenheit einiges falsch erzählt oder weggelassen. Ich habe richtig mit gefiebert bei den Kämpfen und war über den Cliffhanger am Ende richtig entsetzt.

Denn solche sympathischen Figuren über die man außerdem auch noch lachen kann gibt es nicht so häufig. Die Bösen sind ignorante Idioten nicht schade darum wenn sie eins auf dem Deckel kriegen.

Veröffentlicht am 19.05.2025

Leben lernen

Eine Welt nur für uns
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Kriegsende an der Cote d´ Azur, eine Gruppe Minenräumer versuchen die Strände wieder frei zu bekommen, mit primitiven Hilfsmitteln und ohne Erfahrung sind es Freiwillige die ihr Leben riskieren. Fabien ...

Kriegsende an der Cote d´ Azur, eine Gruppe Minenräumer versuchen die Strände wieder frei zu bekommen, mit primitiven Hilfsmitteln und ohne Erfahrung sind es Freiwillige die ihr Leben riskieren. Fabien ein Resistancekämpfer der vor den Erinnerungen flüchtet, Vincent der aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager geflohen ist, er sucht Ariane und setzt seine Hoffnungen auf die deutschen Kriegsgefangenen. Lucas der Deutsche, der für das Versprechen wenn er mitmacht eher entlassen wird und die anderen die für Bezugsscheine und andere Vergünstigungen diesen gefährlichen Job machen. Da ist außerdem Saskia die als einzige ihrer Familie den Holocaust überlebt hat. Sie alle haben überlebt aber zu welchen Preis. Die Menschenwürde müssen sie sich zurückholen. Das nach Vorne schauen, wie von oben verlangt wird, können sie nicht. Die Erinnerungen sind grenzenlos und allgegenwärtig.

Die Autorin hat die Erinnerungen von vielen in dieses Buch einfließen lassen. In den wenigen Personen in diesem Buch kommen die wahren Erlebnisse von tausenden Franzosen und Deutschen zur Sprache. Es sind die fehlenden lauten Emotionen die die Geschichte so eindringlich machen. Jede Figur agiert vorsichtig, misstrauisch gegenüber jeden, Freundschaft entwickelt sich nur ganz langsam. Die Angst vor erneuten Verrat ist spürbar. Trotzdem hält der Frühling Einzug in den Ort, auch für die Verzweifelten, denn das Überleben ist ein Sieg über die Täter und irgendwann wird es Gerechtigkeit geben.

Ein eindringliches Buch, es ist nicht nur ein Roman oder Zeitzeugenbericht, es vermittelt das Gefühl das Überleben als Schande, als Verrat empfunden werden kann und normale Gefühle wie Trauer um eine verlorene Liebe sich nicht gehören. Das Ganze wird ohne Pathos oder ein nie wieder erzählt. Denn genau das wissen wir alle seit ein paar Jahren genau. Es wird immer wieder geschehen.