Cover-Bild Der Sommer der unmöglichen Dinge
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 15.05.2025
  • ISBN: 9783423765725
Kate DiCamillo

Der Sommer der unmöglichen Dinge

Uwe-Michael Gutzschhahn (Übersetzer)

Ein unvergesslicher Sommer

Die Sommerferien sind da und die zehnjährige Ferris hat alle Hände voll zu tun. Während ihre aufmüpfige kleine Schwester die Nachbarschaft schikaniert, muss Ferris ihre Tante ausspionieren, ihre Klassenlehrerin aufheitern und ihrem Vater im Kampf gegen eine Waschbären-Invasion helfen. Außerdem macht sie sich Sorgen um ihre Oma, die fast nur noch im Bett liegt und behauptet, einen Geist zu sehen, der einen ganz speziellen Auftrag für Ferris hat. Den zu erfüllen, scheint fast unmöglich bei all dem Trubel im Haus. Aber wenn es jemand schaffen kann, alle Probleme zu lösen, während die ganze Familie verrückt spielt – dann Ferris!  

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2025

Mehr als ein Auftrag von Ferris

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Ferris hat alle Hände voll zu tun. Und dabei haben die Sommerferien doch gerade erst begonnen. Ferris heißt eigentlich Emma Phineas Wilkey und kommt bald in die 5. Klasse. Ihre Familie ist ein wenig gewöhnungsbedürftig ...


Ferris hat alle Hände voll zu tun. Und dabei haben die Sommerferien doch gerade erst begonnen. Ferris heißt eigentlich Emma Phineas Wilkey und kommt bald in die 5. Klasse. Ihre Familie ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und hält Ferris ganz schön auf Trab. Da ist ihre kleine Schwester, die einmal Bankräuberin werden will und auch sonst alles Mögliche anstellt, um mit ihren sechs Jahren nicht gerade als brav zu gelten. Ihr Vater vermutet eine Waschbären-Invasion im Haus. Onkel und Tante haben gerade eine Ehekrise, sodass der Onkel in den Keller von Ferris Elternhaus gezogen ist und Ferris nun zu Vermittlungszwecken herangezogen wird. Ferris Oma geht es in letzter Zeit nicht besonders gut und sieht Geister, unheilvolle Vorboten, die Ferris Angst und Bange machen. Dieser Geist wartet, so Ferris’ Oma, auf die Wiederkehr ihres Mannes. Dafür muss Ferris den alten Familienkronleuchter wieder zum Brennen bringen. Und auch Ferris alte Lehrerin ist einsam und ein wenig verloren nach dem Tod ihres Mannes. Zum Glück ist Ferris nicht allein mit all diesen Problemen, sondern hat Billy Jackson, ihren besten Freund, an ihrer Seite, für den alles im Leben Musik ist.
Kate DiCamillo hat eine sehr skurrile Familien- und Figurenkonstellation geschaffen, die schon ein wenig gewöhnungsbedürftig ist zu Anfang. Man kann sich schon ein wenig überfordert fühlen mit den schrägen Figuren, zwischen denen Ferris doch recht verlassen wirkt. Insbesondere Ferris’ kleine Schwester ist eigentlich keine Figur, die man in einem Jugendbuch erwartet, sondern vielleicht eher in einem Horrorroman. Doch es lohnt sich, den sehr mit sich selbst beschäftigten Figuren eine Chance zu geben. Und Ferris Oma sowie ihre Freundschaft mit Billy stimmen dann auch wieder versöhnlich. So wird am Ende aus den schrägen Typen doch noch eine Gemeinschaft, die einander hilft und die einzelnen aus ihrer Einsamkeit befreit. So hat das Licht des Kronleuchters nicht nur wegweisende Funktion für den verschollenen Mann des Geistes, der im Haus sein Unwesen treibt. Und am Ende bleibt eine berührende Geschichte über Freundschaft und Verlust, über den Umgang mit den Macken der anderen und den Wert der Gemeinschaft.

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Veröffentlicht am 19.06.2025

Warmherzig, ziemlich verrückt, dabei auch sehr klug. Ein außergewöhnliches Kinderbuch.

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Die Sommerferien haben begonnen und die zehnjährige Ferris hat ganz schön viel um die Ohren. Da ist ihre kleine eigensinnige Schwester, die es sich in den Kopf gesetzt hat, eine Verbrecherin zu werden ...

Die Sommerferien haben begonnen und die zehnjährige Ferris hat ganz schön viel um die Ohren. Da ist ihre kleine eigensinnige Schwester, die es sich in den Kopf gesetzt hat, eine Verbrecherin zu werden und dafür allerhand abgedrehte Versuche unternimmt. Ihr Vater geht auf dem Dachboden auf Waschbären-Jagd, ihr Onkel Ted lebt zurzeit in ihrem Keller, ihre Tante verpasst ihr eine schreckliche Dauerwellenfrisur und dann ist da noch ihre Oma, der es gesundheitlich immer schlechter geht - und die behauptet, einen Geist gesehen zu haben, der sie darum bittet, den Kronleuchter im Esszimmer zum Erstrahlen zu bringen. Ein sehr merkwürdiger Auftrag, aber Ferris möchte ihn unbedingt für ihre Oma erfüllen. Zum Glück hat sie ihren besten Freund Billy Jackson an ihrer Seite, auf den sie sich immer verlassen kann.

Die Bücher von Kate DiCamillo begleiten und begeistern mich seit meiner Kindheit. Jedes neue Buch von ihr darf blind bei mir einziehen – und „Der Sommer der unmöglichen Dinge“ bildet da natürlich keine Ausnahme. Schon das Cover, das die Regina Kehn entworfen hat, verzauberte mich mit seiner verträumten Stimmung auf Anhieb. Die Geschichte dahinter konnte mich anfangs jedoch nicht komplett überzeugen. Und auch jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, bin ich etwas hin und her gerissen, wie ich es bewerten soll. Mir, als Erwachsene, hat es sehr gut gefallen, auch wenn ich ein wenig gebraucht habe um hineinzufinden. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie es bei der Zielgruppe ankommen wird. Für fortgeschrittene Leser*innen, die es gerne ruhig und anspruchsvoll mögen, wird das Buch sicherlich etwas sein, genauso wie für kinderbuchliebende Erwachsene. Es ist jedoch fraglich, ob es Kinder ab 10 Jahren zu fesseln vermag. Die Handlung wird sehr unaufgeregt erzählt und wirkt bisweilen etwas verworren. Vermutlich wird der Großteil der jungen Leserschaft schnell die Lust am Lesen verlieren, da ihnen zu wenig Spannendes passiert.

Kate DiCamillo hat definitiv mal wieder einen Kinderroman geschrieben, der sich von der Masse abhebt. Was optisch wie eine locker-leichte Sommerlektüre daherkommt, entpuppt sich nur kurz darauf als so viel mehr. Mit ihrem gewohnt wunderschönen Schreibstil (übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn) erzählt Kate DiCamillo hier eine bewegende Geschichte voller Emotionen und Tiefgang. Neben Familie, Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt werden hier auch ernste Themen angesprochen wie Angst, Verlust und Trauer. Dank der sehr behutsamen und humorvollen Erzählweise erscheint die Handlung aber zu keiner Zeit bedrückend. Ganz im Gegenteil, sie ist sogar sehr oft ziemlich lustig und erzeugt ein wohlig-warmes Gefühl im Bauch. In kleinen Episoden, die ein stimmiges Gesamtbild ergeben, begleiten wir die 10-jährige Ferris und ihre schräge Familie durch den Alltag und erleben dabei allerhand Kurioses. Ferris ist eine sehr sympathische Protagonistin, die man mit ihrer einfühlsamen und fürsorglichen Art direkt ins Herz schließt. Generell sind die Charaktere mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Kate DiCamillo weiß, wie man einzigartige Figuren erschafft, die man mit all ihren Macken einfach gernhaben muss. Vor allem Ferris' kleine Schwester Pinky ist eine recht spezielle und unvergessliche Persönlichkeit.
Ganz nebenbei lernt man auch die Bedeutung von einigen nicht ganz so alltäglichen Begrifflichkeiten, Ferris’ sogenannte Mielk-Wörter, benannt nach ihrer wörterbesessenen Lehrerin. Das Ende ist überraschend, aber passend und rundet das Ganze perfekt ab.

Fazit: „Der Sommer der unmöglichen Dinge“ ist eine leise und kraftvolle Geschichte über einen unvergesslichen Sommer, in dem alles Unmögliche möglich ist. Ein ganz besonderer Kinderroman, der berührt, überrascht und nachdenklich stimmt. Warmherzig, ziemlich verrückt, dabei auch sehr klug. Auch wenn ich mit der Altersangabe etwas hadere, kann ich das neue Buch von Kate DiCamillo sehr empfehlen, mir hat die US-amerikanische Autorin mal wieder wunderbare Lesestunden bereiten können. Wer gerne Kinderbücher liest, die sich abseits des Mainstreams bewegen, sollte an Ferris und ihrer liebevoll-chaotischen Familie auf keinen Fall vorbeigehen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Literarisches Lesestück für interessierte Kids

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Ferris, so benannt nach dem Riesenrad (auf Englisch Ferris Wheel), unter dem sie geboren wurde, erlebt während ihrer Ferien mit ihrer Familie einen seltsamen Sommer, der sie auf Trab hält und einige Veränderungen ...

Ferris, so benannt nach dem Riesenrad (auf Englisch Ferris Wheel), unter dem sie geboren wurde, erlebt während ihrer Ferien mit ihrer Familie einen seltsamen Sommer, der sie auf Trab hält und einige Veränderungen für alle bedeutet.
Die Geschichte, deren Handlung wahrscheinlich in den 80ern angesiedelt ist, macht es nicht leicht, sie zu bewerten. Als Erwachsene fand ich sie schön zu lesen, fand mich gut rein und hatte auch Spaß daran, den Wortschatzerweiterungen der Lehrerin Mrs Mielk zu folgen, die Ferris und ihr Freund Billy verinnerlicht haben. Es ist eine sehr nachdenkliche, literarische Geschichte, in der ein ganz eigener Klang mitschwingt und die sowohl Lachen als auch Weinen zulässt. Ich fand, dass das Buch einen roten Faden hatte und zum Ende auch rund erschien.
Ich habe aber meine Zweifel, ob das Buch für Kinder ab 10 Jahren taugt, denn ob sie den roten Faden in der Handlung entdecken werden, ist nicht gewiss. Es wird zwischen den Protagonisten gesprungen, die Persönlichkeiten und die Beziehungen untereinander werden nur angerissen, ohne tieferzugehen. Das Warum der Handlungen wird nicht wirklich hinterfragt. Alles geht einfach seinen Gang. Mit den Verlusten nachstehender Personen wird nicht erkennbar umgegangen, sie werden nicht richtig verarbeitet. Auch die Gründe für Pinkys Wandlung, Ferris jüngerer psychopathischer Schwester, sind nur zu erahnen.
Von daher bin ich zwiegespalten, ob ich dieses Buch, jenseits des derzeitigen Mainstreams, als Kinderbuch empfehlen kann. Für fortgeschrittene junge Leseratten ja. Es ist einfach mal etwas Anderes. Auch wenn mir das Buch gut gefallen hat, kann ich von daher keine echte Leseempfehlung aussprechen und vergebe nur drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Die Musik des Sommers

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„Der Sommer der unmöglichen Dinge“ ist eine emotionale und schräge Familiengeschichte über einen Sommer, der alles verändert. Die Autorin Kare DiCamillo erzählt von Liebe und Verlust, aufgelockert durch ...

„Der Sommer der unmöglichen Dinge“ ist eine emotionale und schräge Familiengeschichte über einen Sommer, der alles verändert. Die Autorin Kare DiCamillo erzählt von Liebe und Verlust, aufgelockert durch schräge Einfälle, viele Wörter und ihre Bedeutung und chaotische Verhältnisse.

Die 10-jährige Ferris erbringt diesen Sommer nicht nur ein haariges Opfer für die Liebe, sondern erkennt, was wirklich wichtig ist und erlebt mit ihrer Familie ein paar verrückte Dinge, hilft anderen Menschen und sorgt sich um ihre Großmutter. Es werden Zähne gezogen, Geister gesehen, Briefe geschrieben, die zu Tränen rühren, Füße werden gemalt und Bienen gebändigt. Gerade wegen ihrer sanftmütigen Seite, hat Ferris eine besondere Position in der Familie. Ihre kleine Schwester Pinky ist ganz anders als sie und unternimmt einige abgedrehte Versuche, die Aufmerksamkeit ihrer Familie zu bekommen. Die Handlung spielt nicht in der Gegenwart, sondern in einer Zeit, in der es noch keine Smartphones oder Computer gab. Die Freundschaft zwischen Ferris und dem musikalischen Billy Jackson gleicht einer Seelenverwandschaft. Ihre Gespräche sind klug und zurückhaltend. Dabei werden ernste Themen kindgerecht behandelt, aber nur angerissen, nicht besprochen - als Erwachsener kann man zwischen den Zeilen lesen. Dann kommt hinzu, dass der szenenhafte Schreibstil von gewohnten Erzählmustern abweicht und es dadurch an Spannung fehlt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Buch von Zehnjährigen irgendwann frustriert zur Seite gelegt wird, ist leider hoch. Dabei gibt es einige tolle Ansätze und wertvolle Botschaften. Ich würde das Buch für Erwachsene empfehlen, die Kinderbücher mögen oder vielleicht für ältere Kinder, die mit dem Stil gut zurechtkommen und skurrile Geschichten mögen.

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Veröffentlicht am 26.05.2025

Mir fehlte die Tiefe

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Der Klappentext ist sehr irre führend. Er klingt freundlich, abenteuerlich, ein bisschen Tom Saywer, etwas Gregs Tagebuch, nostalgisch eher typisch amerikanische Jugend auf dem Land. Für mich war das Buch ...

Der Klappentext ist sehr irre führend. Er klingt freundlich, abenteuerlich, ein bisschen Tom Saywer, etwas Gregs Tagebuch, nostalgisch eher typisch amerikanische Jugend auf dem Land. Für mich war das Buch als Erwachsene fast schwere Kost. Ich würde es nicht für zehnjährige empfehlen. Es werden viele Probleme die in Familien auftreten können, nur angerissen ohne das es Lösungen oder Erklärungen gibt. Trennung, Tod, Beziehungen im Alter, Eifersucht und einfach das Alleinsein in einer Familie. Ferries ist ein angepasstes Kind, während ihre Schwester die Rebellin gibt. Warum das os ist wird in Nebensätzen und kurzen Szenen erwähnt. Aber wie die Reaktionen der Eltern sind kommt nicht zur Sprache. Überhaupt spielen die Eltern eine untergeordnete Rolle. Wichitg scheint die Großmutter für die Kinder zu sein.

Das Buch erinnert mich stark an die Romane von Kent Haruf dessen Geschichten in der fiktiven Kleinstadt Holt spielen. Es ist ein ähnlicher Schreibstil, die Erzählweise erinnert auch daran.

Ebenso das man schwer einordnen kann in welchen Zeitrahmen die Geschichte spielt. Zumindestens gibt es anscheinend keine PCs oder Handys. Selbst von Fernsehern oder Radios ist keine Rede. Es scheint normal zu sein das ein Kind gut Klavier spielen kann, denn in den beiden Haushalten die eine Rolle spielen gibt es eins.

Eher eine nostalgische Geschichte die sich schwer mit den heutigen Szenene vereinbaren lässt.Eine Geschichte ohne Anfang und ohne Ende, einfach aus der Mitte des Sommers gegriffen. Wir platzen als Leser mitten rein und gehen auch genau so wieder raus.