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Veröffentlicht am 16.08.2022

Ganz einfach Brot backen

Das große Brotbackbuch
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Noch nie war Brot backen so einfach, die Autorin sieht nicht nur auf dem Cover freundlich und sehr sympathische aus. Auch ihre Texte wirken so. Bis in alle Einzelheiten wird das Brot backen erklärt, ohne ...

Noch nie war Brot backen so einfach, die Autorin sieht nicht nur auf dem Cover freundlich und sehr sympathische aus. Auch ihre Texte wirken so. Bis in alle Einzelheiten wird das Brot backen erklärt, ohne das der Eindruck entsteht das man am Schulunterricht teilnimmt. Es sind einfach viele Tipps mit den dazu gehörigen Fotos die die Rezepte verständlicher machen und demjenigen der backt das Gefühl gibt, es wird alles gut. Früher habe ich immer gehört Hefe sei schwierig, Christina Bauer erklärt warum sie empfindlich ist und wie wir sie hegen und pflegen auf das es ein perfektes Brot wird.
Es ist mein zweites Back Buch von ihr und mir ist seitdem kein Brot mehr misslungen. Es fängt mit einem einfachen Grundteig an, dann folgen sehr viele Informationen die man nicht alle sofort braucht, sondern sie kann man nach und nach durchlesen und umsetzen. Unter anderen wird erklärt wie man alle Zutaten austauschen kann und welches Mengenverhältnis man dann braucht. Weizenmehl gegen Roggenmehl tauschen dafür braucht es dann etwas mehr Wasser und möglicherweise Sauerteig statt Hefe.
Es gibt auch ein Rezept für Sauerteig, wie man ihn füttert, teilt und weiter verarbeitet. Vielleicht erinnern sich einige noch an "Hermann" einen Sauerteig bei dem man immer einen Teil verschenken musste damit er funktionierte,
Natürlich gibt es auch viele verschiedene Rezepte für Brote, Wecken und süße Teilchen .
Es hat wieder Spaß das Backbuch in einem Rutsch zu lesen und nun werde ich nach und nach und immer wieder Brot backen.

Veröffentlicht am 15.08.2022

Feuerteufel

Im Feuer
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Es ist heiß und trocken, der Klimawandel ist auch in Schweden zu spüren. Und jetzt treibt ein Feuerteufel sein Unwesen. Die Feuerwehr kämpft mit allen Mitteln, die durch Einsparmaßnahmen unzureichend ...

Es ist heiß und trocken, der Klimawandel ist auch in Schweden zu spüren. Und jetzt treibt ein Feuerteufel sein Unwesen. Die Feuerwehr kämpft mit allen Mitteln, die durch Einsparmaßnahmen unzureichend sind. Lilly Hed gerade aus Stockholm nach Nynäshamn gekommen ist, hat einen anderen Verdacht. Was wenn es kein Pyromane ist, sondern ein Mörder. Sie ist neu in der Kleinstadt, bekommt aber trotzdem die nötige Unterstützung vor allem auch durch den Feuerwehrchef Jesper.
Ich habe das Buch gerade bei 34° im Schatten gelesen, geregnet hat es das letzte mal vor zwei Wochen. Die Nachrichten erzählen von Waldbränden, das Buch geht unter die Haut. So nah war ich noch nie im Geschehen.
Feuer übt eine Faszination aus, die schönen Flamen, die Wärme aber wenn es zur Gefahr wird macht es richtig Angst. Diese Angst vermittelt die Autorin sehr intensiv. Die Männer die im Feuer sterben, es sind nicht die Schmerzen die sie beschreibt, sondern den Moment in dem bewusst wird, das sie in den Flammen sterben werden. Das hat mich mitgenommen.
Wäre nicht zeitgleich die spannenden Ermittlungen und das Privatleben der Polizistin gewesen, ich hätte das Buch beiseite gelegt. Diese Gegenpole waren gut getroffen. Die Spannung baute sich kontinuierlich auf, mit jedem Verdächtigen das Gefühl der war es nicht, er hatte nicht genug Gründe. Dann gab es einen Twist und das mit rätseln ging von vorne los.
Ein sehr guter Krimi aber nichts für schwächere Nerven ( eigentlich meine eingeschlossen ), aber wenn man das Buch angefangen hat, lässt es den Leser nicht mehr los.
Die Figur der Lilly Hed ist sehr geradlinig, sehr fokussiert, sie hat eine Vergangenheit die ihr zu schaffen macht. Diese Mischung macht sie sehr sympathisch. Die anderen Personen bilden einen passenden Hintergrund nicht zu viel und nicht zu wenig.

Veröffentlicht am 14.08.2022

Eine Abenteuerreise

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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Ein Dieb, eine Hexe und eine Kämpferin ziehen zusammen los. Anscheinend haben sie unterschiedliche Gründe für ihre Reise. Sie ergänzen einander, obwohl sie so verschiedene Persönlichkeiten sind, ...

Ein Dieb, eine Hexe und eine Kämpferin ziehen zusammen los. Anscheinend haben sie unterschiedliche Gründe für ihre Reise. Sie ergänzen einander, obwohl sie so verschiedene Persönlichkeiten sind, aus verschiedenen Völkern stammen und unterschiedliche Ansichten von Ehre haben.
Kinsch, Norrigal und Galva erleben ein Abenteuer nach dem anderen, eines grausamer als das nächste.
Der Autor lässt Kinsch seine Geschichten berichten als ob er an einem Lagerfeuer oder in einem Wirtshaus vor einer großen Menge Zuhörer spricht. Mit dem gehörigen Abstand ist der Kampf gegen Kobolde, Riesen, verzauberte Wesen und Kraken gut zu ertragen. Ich glaube, wenn die Geschichte mehr in der Gegenwart geschrieben und dadurch eine andere Art Spannung entstanden wäre hätte es mir die Lust am weiterlesen genommen. Aber so wusste ich von einem guten Ende, sonst hätte der Erzähler ja nicht berichten können.
Der Autor hat einen außergewöhnlichen Menschenschlag, mit verschiedenen Feinden untereinander und von außerhalb ersonnen. Die Sprachen und ihre Bedeutung sind wichtig. Kinsch erklärt sie alle, so das man, auch wenn man sich in diesem Genre nicht auskennt, gut folgen kann.
Am auffälligsten ist der Humor. Immer wieder gibt es Stellen da muss man einfach schmunzeln. Manchmal ist die Vorstellung der Szene so absurd da bricht das Lachen beim Lesen heraus. Der Erzähler nimmt sich selbst nicht so wichtig, er berichtet über seine Schwächen als ob sie Stärken wären, er gibt auch zu wenn er in der Vergangenheit Fehler gemacht hat. Genau das macht die Figur spannend und liebenswert. Im Grunde mochte ich alle Figuren, denn sie wirkten glaubwürdig. Die Riesen und Kobolde treten in der Menge auf deshalb braucht man sie nicht zu mögen. Bei den anderen kann man Selbstschutz, Eingennutz und Rache zugute halten.
Es ist eine Fantasy Geschichte da gelten ein paar andere Regeln.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2022

Zusammen sind wir stark

Die Köchinnen von Fenley
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Es ist Krieg und die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung ist äußerst schwierig. Alle müssen mit dem Kochen was gerade da ist. Da ist Phantasie gefragt und Können. Um die englische Bevölkerung ...

Es ist Krieg und die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung ist äußerst schwierig. Alle müssen mit dem Kochen was gerade da ist. Da ist Phantasie gefragt und Können. Um die englische Bevölkerung zu motivieren gibt es Sendungen in der BBC die Rezepte vorstellen und andere Tipps geben wie man z. B.: Eipulver verwenden kann. Der Moderator der Sendung braucht ein weibliches Pendant, deshalb wird ein Kochwettbewerb veranstaltet. Vier Frauen, unterschiedlicher geht es nicht, sehen darin eine Chance auf ein besseres Leben.
Die Autorin hat vier sehr unterschiedliche Hauptfiguren geschaffen, die durch die Personen in ihrem Umwelt deutlich heraus gehoben werden. Die Lady mit ihrem herrischen Ehemann, das Küchenmädchen und die Köchin des Herrenhauses, Die Witwe und ihre Kinder sowie die Chefköchin und die Männer in dieser Position.
Im Anfang sind die Grenzen der Sympathie sehr eng gesetzt. Es gibt schwarz und weiß, mit jeder weiteren Seite verwischen die Grenzen immer mehr. Die Grauzone wird breiter. Am Ende ist jede Frau sympathisch und hat ihr Profil verändert. Diese Entwicklung machen sie gemeinsam obwohl sie Konkurentinnen sind.
Die Kapitel sind mit der jeweiligen Person überschrieben, sie sind in diesem Abschnitt die Hauptperson aber nicht allein. Das macht beim Lesen den Zusammenhalt deutlich. Es erlebt nicht nur eine Protagonistin das Ereignis alle anderen haben einen Anteil.
Dadurch berührt das Buch, niemand ist je allein, zusammen sind wir stark.
Garniert wird die Geschichte mit Rezepten von denen ich mir einige vorstellen kann, sie einmal nach zu k.ochen. Sie verdeutlichen aber auch wie bitter die Situation damals war. Am spannensten fand ich die Rezepte ohne Ei oder Butter, ich musste die ganze Zeit daran denken was es heute für einen Hype um veganes Kochen gibt. In den Kriegsjahren geschah es aus Not.

Veröffentlicht am 10.08.2022

Späte Folgen

Dein Schweigen, Vater
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Maria und Uli haben einen liebevollen Vater, aber immer wenn sie nach seiner Kindheit fragen, antwortet er: Dafür seid ihr noch zu klein, später. Es gibt kein Später. Er schweigt, erzählt nie ...

Maria und Uli haben einen liebevollen Vater, aber immer wenn sie nach seiner Kindheit fragen, antwortet er: Dafür seid ihr noch zu klein, später. Es gibt kein Später. Er schweigt, erzählt nie von seiner Kindheit in Tschechien. Von der Vertreibung nach Österreich. Die ältesten Fotos von ihm zeigen ihn als Studenten. Von der Zeit davor gibt es keine Belege. Für seine Kinder ist das Schweigen belastend, es begleitet sie ihr Leben lang. Es erschwert ihre Entscheidungen, auch sie reden wenig über Gefühle und Empfindungen. Ist das Schweigen erblich? Sind Kindheitstrauma auf die eigenen Kinder übertragbar?
Pschychologen bestätigen diese Fragen. Die Mechanismen die wir entwickeln wenn wir ein Trauma erleiden übertragen sich auf unsere Nachkommen. Sie kopieren Verhaltensweisen obwohl sie dem Trauma nie ausgesetzt waren.
Die Autorin erzählt in Bildern von diesen Reaktionen. Melancholische, fast schon traurige Bilder. Sie sind überzeugend, genau wie die Reaktionen des Umfelds von Paul dem Vater. Seine Frau liebt ihn, betrachtet ihn aber auch als ihre Aufgabe. Seine Kinder lieben ihn, haben aber Abstand zu ihm. Wenn er sich auf einmal zurück zieht in seine eigene Welt, spricht eine Tante von "Flüchtlingsaugen".
Diese Bilder öffnen einen Zugang zu den möglichen Gedanken der Betroffenen. Die phantasievolle Darstellung vermittelt einen Eindruck wie die Last weiter gegeben wird.
Als die erwachsenen Kinder sich auf eine Reise in die Vergangenheit begeben, treffen sie auf Zeitzeugen und erfahren dadurch endlich etwas von dem Schicksal ihres Vaters und sie können daraus Rückschlüsse auf sich selbst ziehen.
Die Figuren schweigen in dem Buch, die Bilder von der Autorin reden.
Es ist ein nachhaltiges Buch über ein wichtiges Thema.