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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2021

Mal was anderes

Maike, Martha und die Männer
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Ein Roadmovie der ganz besonderen Art. Maike ist als Omasitter von ihrem Freund im Schwarzwald abgeladen worden. Nun kurvt sie mit Oma und deren Freund durch Frankreich. Anhalter Nico rundet die Gemeinschaft ...

Ein Roadmovie der ganz besonderen Art. Maike ist als Omasitter von ihrem Freund im Schwarzwald abgeladen worden. Nun kurvt sie mit Oma und deren Freund durch Frankreich. Anhalter Nico rundet die Gemeinschaft ab.
Die Figuren am Telefon, Lisa, Merle und Lillifee waren ein absolutes Highlight. Ich hätte nie gedacht das Telefongespräche in kurzen Sätzen so unterhaltsam sein können.
Einerseits konnte ich mich vor Lachen nicht halten, angesichts der Dialoge, Situationskomik und dem Grundthema insgesamt. Andererseits habe ich mich über das Verhalten der Frauen in der Vergangenheit und Gegenwart geärgert. Arne ist das sprichwörtliche A... , trotzdem sagt ihm das Niemand. Alle nehmen sein Verhalten hin und seine Oma deckt es sogar.
Es ist ein leichtes schnell zu lesendes Buch, ein wunderbarer Roman für zwischendurch. Besser als mancher Sonne, Strand und Liebe Roman. Egal von was jemand etwas Ablenkung braucht, dieses Buch ist auf alle Fälle bestens geeignet.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Jüdisch sein

Viktor
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Das Buch teilt sich in zwei Geschichten, einmal in der heutigen Zeit ist Geertje, Jurastudentin und die Enkelin von geflohenen Wiener Juden.
Damals in Wien ist es Viktor, eine in den Augen seiner ...

Das Buch teilt sich in zwei Geschichten, einmal in der heutigen Zeit ist Geertje, Jurastudentin und die Enkelin von geflohenen Wiener Juden.
Damals in Wien ist es Viktor, eine in den Augen seiner Eltern eine verkrachte Existenz, in den Augen der Menschen die ihn ohne Bedingungen lieben einer der 36 Gerechten die die Welt vor dem Absturz ins Böse retten.
Beide sind auf der Suche nach ihrer Identität. Beide begehren gegen die familiären Regeln auf, da enden die Gemeinsamkeiten. Sie kann sich mit ihrer Familie streiten, Namen ändern, weglaufen. Er kann nur versuchen für seine Familie die er trotz allem liebt das Beste zu tun. Sie vor der Shoah zu schützen, ihr Leben zu retten.
Außer den beiden Hauptpersonen gibt es eben die Familie die nicht nur neben den beiden agiert sondern jeder für sich eine kleine Hauptrolle hat. Da ist mir besonders Onkel Ernst aufgefallen, er hat genauso wie Viktor die Zeichen der Zeit erkannt aber niemand will auf die beiden hören. Oder die Oma, sie kocht und sorgt auch im hohen Alter für den Trost durch das Essen.
Ihr Leid aus der Vergangenheit hat sie mitgenommen, genau wie ihr Mann oder ihre Tochter Geertjes Mutter. Es ist nicht zu Ende, es ist für sie mit dem Judentum verbunden. Die unbestimmte Angst ist da.
Das ist für mich eine Kernaussagen des Buchs, warum hat sich niemand gewehrt, warum sind nicht mehr geflohen. Das könnte ich natürlich in eines von vielen wissenschaftlichen Werken nachlesen, aber hier haben die Entscheidungen, Gedanken eine Person die sie ausspricht und begründet.
Es gibt Szenen in dem Buch, da treffen Welten aufeinander und ich wusste nicht ob ich Lachen oder Weinen sollte.
Die Autorin führt uns Leser ganz langsam in das Buch ein, ein Stammbaum zu Beginn erleichtert die Zuordnung sehr. Die Distanz zu den Personen der Gegenwart ist wie ein erstes Kennenlernen, nach und nach weicht sie einer Vertrautheit bis hin zu tiefer Freundschaft mit den Familien in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Wechselhaft erzählt, gibt es immer einen Grund warum von Geertje zu Viktor und umgekehrt erzählt wird. Es war leicht diesen Sprüngen zu folgen.

Das Cover irritiert, die einzige Verbindung die ich gesehen habe ist, dass es einem Bild von Gustav Klimt ähnelt, einem bekannten Wiener Maler, der Frauen der gehobenen Gesellschaft dargestellt hat.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2021

Ein Schatz für den Heiler

Ein Highlander für alle Fälle
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Ein Schatz für den Heiler. Auf diese Nachricht hin macht sich Rory auf den Weg, nur dann stellt sich der Schatz als eine junge Frau vor. Sie braucht seine Hilfe bei der Flucht, die er ihr auch gerne gewährt. ...

Ein Schatz für den Heiler. Auf diese Nachricht hin macht sich Rory auf den Weg, nur dann stellt sich der Schatz als eine junge Frau vor. Sie braucht seine Hilfe bei der Flucht, die er ihr auch gerne gewährt. Denn nicht nur seine Heilkünste sondern auch sein Schwertarm ist gefragt.
Diesmal wissen alle warum die junge Frau in Gefahr ist. Das ist anders als bei den vorherigen Bänden, da erfuhr man das erst im Laufe der Geschichte.
Diese Änderung gefiel mir sehr gut, denn nun waren die Fragen schaffen sie es und wer hilft ihnen, für mich spannender. Die Hilfe hatte nichts mehr mit Freundschaft oder Familienzugehörigkeit zutun, sondern hier waren es Menschen die ein klares Bild von Gut und Böse hatten und ohne die genauen Gründe zu kennen riskierten sie viel.
Die Highlander waren wie immer etwas rustikal, etwas wild und liebenswert. Natürlich war wieder ein Engländer der Bösewicht. Die bedrohte Jungfrau eine Mischung aus beiden. Aber diese Klischees erwarte ich auch in einen Highlander Roman sie gehören einfach dazu. Der Schluss war ein echtes Highlight.
Humor und romantische Szenen mit etwas mehr gab es auch. In einer Art und Weise wieder geschrieben das es für mich passte und ich wieder viel Spaß beim Lesen hatte.

Veröffentlicht am 29.04.2021

Der Jacobsweg

Zum Glück gibt es Umwege
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Der Untertitel lautet, "ein Roman über den Jacobsweg". Wenn man dann die Danksagungen liest erfährt man als Leser, dass der Autor und seine Frau den beschriebenen Weg gegangen sind, das sind ca.2000 Kilometer. ...

Der Untertitel lautet, "ein Roman über den Jacobsweg". Wenn man dann die Danksagungen liest erfährt man als Leser, dass der Autor und seine Frau den beschriebenen Weg gegangen sind, das sind ca.2000 Kilometer. Dass es mehr als ein Roman ist, die Beschreibungen und Erfahrungen des Weges sind authentisch, die Menschen und das Zwischenmenschliche ist teilweise erfunden oder bearbeitet.
Ich kenne den Autor von seinen Rosie Büchern, daher hatte ich große Erwartungen, die nicht enttäuscht wurden.
Er schreibt mit einem sehr feinen Humor und sehr feinfühlig gegenüber Eigenheiten oder Gefühle anderer Personen. Er macht sich allerhöchstens über sich selbst lustig, für seine Mitmenschen hat er nur Respekt. Seine Frau und Co-Autorin hat eine ähnliche Art und Weise zu schreiben.
Wechselseitig wird die Geschichte aus Sicht von Martin und Zoe erzählt, die beide aus unterschiedlichen Gründen den Weg gehen. Pragmatisch, um ein Hilfsmittel zu testen, spirituell, um nach einen schweren Schicksalsschlag wieder zu sich selbst zu finden. Sie treffen die unterschiedlichsten Menschen auf dem Weg. Manche werden Freunde, über die man sich freut wenn man sie wieder trifft, denn jeder geht nach seinem eigenem Tempo. Oder man lernt Menschen kennen die man nie wieder treffen möchte.
Das Buch vermittelt einen Heidenrespekt vor den Wanderern. Egal aus welchen Gründen sie gehen, es ist körperlich eine Riesenherausforderung. Auch die Frage wo schlafe ich, was bekomme ich wo zu essen, gibt es eine Dusche, Fragen die in einem normalen Urlaub ohne Schwierigkeiten im Voraus zu planen sind.
Über allem stehen die Menschen, die in diesem Buch beschrieben sind. Egal welcher Nationalität, egal welches Geschlecht sie sind mutig, hilfsbereit und sympathisch.
Ich möchte jetzt nicht den Weg gehen, mir reichen meine 10km täglich und im Urlaub auch gern das Doppelte und etwas mehr. Vielleicht deshalb hat mich das Buch fasziniert und ein kleines bisschen beneide ich die Menschen die diesen Weg gehen

Veröffentlicht am 27.04.2021

Durcheinander

Die Tierärztin - Große Träume
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Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts konnten die Frauen nicht studieren, es gab da sehr eigenartige Ansichten über ihre Fähigkeiten dazu. Tiermedizin war natürlich genauso unmöglich denn das war außerdem ...

Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts konnten die Frauen nicht studieren, es gab da sehr eigenartige Ansichten über ihre Fähigkeiten dazu. Tiermedizin war natürlich genauso unmöglich denn das war außerdem auch noch körperlich anstrengend. Als Nellie trotzdem Himmel und Hölle in Bewegung setzt und abenteuerliche Ideen hat um ihren Wunsch trotzdem umzusetzen kann man nur stauen. Außer ihren Freund unterstützt sie in Belgien niemand. Im Gegenteil zu Marie, sie ist besonders und darum darf sie in Deutschland ausnahmsweise studieren.
Diese Geschichten werden sehr langsam und ausführlich erzählt. Die dazu gehörigen Männer sind auch eher außergewöhnlich. Hauptthema ist die Liebe zu den Tieren, dem sich vieles unterordnen muss. Die Protagonisten sind entweder in Tiere vernarrt oder sie können sie nicht leiden. Dazwischen gibt es nichts. Dadurch verliert man als Leser den Blick auf die eigentlichen Charaktereigenschaften , wie Starrsinn bei den Frauen und Unentschlossenheit bei den Männern. Zum Ende entwickelt sich eine Mischung dieser Eigenschaften und die Figuren werden sympathischer.
Der Autorin ist in vielen Fällen über das Ziel hinaus geschossen. Die vielen Einzelheiten, die verworrenen Gedankenspielereien und Wendungen haben das Lesen anstrengend gemacht. Weniger wäre mehr gewesen.
Denn soviel Schicksal auch wenn es teilweise nur angedeutet wurde kann auch in einem Buch niemand erleben. Ich frage mich was in den nächsten beiden Bänden noch kommt, wenn hier schon soviel passiert ist und damit meine ich nicht den ersten Weltkrieg.4