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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2017

Ruhiger Thriller

Die Grausamen
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Da ich gerade in Thrillerstimmung bin, habe ich zu diesem Buch gegriffen.
John Katzenbachs Die Grausamen stellt ein ungewöhnliches Ermittlerpaar vor: Marta Johnson-Rodriguez und Gabriel "Gabe" Dickinson ...

Da ich gerade in Thrillerstimmung bin, habe ich zu diesem Buch gegriffen.
John Katzenbachs Die Grausamen stellt ein ungewöhnliches Ermittlerpaar vor: Marta Johnson-Rodriguez und Gabriel "Gabe" Dickinson

Der Roman beginnt mit einem kurzen Prolog, bei dem ein 13jähriges Mädchen verschwunden ist. Danach kommt gleich eine wirklich packende Szene, die Katzenbach eindringlich beschreibt.
Gabes Schwager Teddy ist bei einem Unwetter bei einer Bootsfahrt ertrunken. Gabe fühlt sich schuldig, trinkt zuviel, seine Frau hat ihn verlassen. Er ist völlig von der Rolle.
Das gilt auch für Marta, die beim Drogendezernat arbeitet und versehentlich im Einsatz ihren Partner erschossen hat.
Zusammen sollen sie ein neues Team bilden, die „Cold Cases“ zu bearbeiten haben.
Eigentlich eine ziemliche Degradierung.

Jetzt sind angeschlagene Ermittler natürlich auch interessanter als die perfekten, idealisierten. Der Autor schafft es, die seelische Verfassung seiner Protagonisten einfühlsam dem Leser nahezubringen.
Ich finde es auch spannend, zu verfolgen, wie die beiden als Team zusammenwachsen.
Die Ermittlungsarbeit wird detailliert dargestellt.
John Katzenbach hat das Genre „Kriminalroman mit Ermittlerteams im Mittelpunkt“ nicht neu erfunden, aber er hat immerhin einen guten Roman dazugetan. Was kann man sich mehr wünschen.

Veröffentlicht am 22.04.2017

Berührende Geschichte

Wünsche, die uns tragen
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Kathryn Hughes, Autorin von Drei Worte Glück, verfügt über einen warmen Ton und gut zu lesenden Stil, der mich leicht an den von der amerikanischen Erfolgsautorin Judy Blume erinnert.
Doch Kathryn Hughes ...

Kathryn Hughes, Autorin von Drei Worte Glück, verfügt über einen warmen Ton und gut zu lesenden Stil, der mich leicht an den von der amerikanischen Erfolgsautorin Judy Blume erinnert.
Doch Kathryn Hughes ist Britin, sie blendet realismus nicht aus und ihre Figuren sind normal und aus dem Alltag heraus gezeigt. Vielleicht mag man sie deswegen umso mehr und es kommt einem vor, als würde man sie schon lange kennen.

Kathryn Hughes schreibt gut, aner , dass muss man auch sagen, etwas umständlich.
Beginnt es 1975 mit Mary, die gerade ihren Mann bei einem Unglück verliert, schwenkt die handlung dann zu Beth und ihrer Familie und dann zu einer ganzh anderen Gruppe von leuten. Man weiß nicht, was die mit der ursprünglichen Geschichte zu tun haben und es dauert bis Kapitel 19 bis Mary wieder auftaucht. dann wird es aber klar, warum der erzählerische Aufwand nötig war.

Es sind ziemlich viele Figuren, die meisten sind sympathsich.
Neben Mary gehören Babs und Servyn zu meinen Favoriten und den Figuren. Sie sind geschieden, aber empfinden doch noch etwas füreinander.
Weniger gelungen war die egoistsiche Trisha,da sie zu schematisch wirkt. Aber die meisten Figuren sind sehr gelungen.

Schließlich konzentriert sich die Handlung wieder auf den Fall des kleinen Jake, der dringend eine Nierenspende benötigt. Ein anrührende Geschichte, die ich gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Widerstand in Last Haven

Last Haven – Tödliche Geheimnisse
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Last Haven wird schon in Anlehnung an das große Vorbild vermarktet und das ist auch gut so. Die Trilogie hat viele beeindruckt und beeinflusst. Die Leser also, was sie in Last Haven erwartet und können ...

Last Haven wird schon in Anlehnung an das große Vorbild vermarktet und das ist auch gut so. Die Trilogie hat viele beeindruckt und beeinflusst. Die Leser also, was sie in Last Haven erwartet und können sich gelassen auf die Geschichte einlassen. Die Konsequenz und kompromisslose Düsternis der Tribute von Panem kann aber nicht so ohne weiteres erreicht werden. Das bleibt eine andauernde Einschränkung während des gesamten Lektüre.

Aida Green arbeitete schon als Kind für die Rüstungsindustrie, nach einem Arbeitsunfall wird sie versetzt und erfährt in neuer Position unangenehme Wahrheiten über die Schattenseiten der Gesellschaftsform, in der sie in Last Haven leben. Es geht einiges nicht mit rechten Dingen zu. Aida wirkt zunächst naiv. Das ist auch glaubwürdig und so wirken die neuen Erkenntnisse entsprechend stark auf sie. Ihre inneren Nöte werden nachvollziehbar gezeigt. Der Handlungsverlauf läuft auf Widerstand hinaus und Aida wird ihre Rolle dabei einnehmen. Sie kümmert sich auch um ihre neuen Freunde, Ben und die junge Ivy.
Bei dem Ausmaß an Bedrohung verstehe ich jedoch nicht, wieso Themen wie Freundschaft, Loyalität und Küssen so großen Raum einnehmen. Die Zielgruppe sind wohl doch mehr Young Adults.

Last Haven ist so geschrieben, dass das Buch lange Zeit angenehm zu lesen ist, vielleicht zu harmlos, später im Finale nehmen Härte und Entschlossenheit zu.