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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2022

Besessenheit

Ambivalenz
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Von Amelie Nothomb habe ich schon viele Bücher gelesen. Wie schon die vorherigen ist auch dieser Roman von geringen Umfang, originell und sehr gut lesbar. Einige Elemente erinnern mich an Nothombs früheren ...



Von Amelie Nothomb habe ich schon viele Bücher gelesen. Wie schon die vorherigen ist auch dieser Roman von geringen Umfang, originell und sehr gut lesbar. Einige Elemente erinnern mich an Nothombs früheren Roman „Klopf an dein Herz“, z.B. die Erkenntnis eines Kindes von einem Elternteil nicht geliebt zu werden.
Im Mittelpunkt steht der Unternehmer Claude, den nur die Rache an die Frau vorantreibt, die ihn verschmäht hatte. Das bestimmt sein Leben und schließlich auch das seiner Frau und Tochter.
Die Idee von Claudes Besessenheit ist vielleicht etwas weit hergeholt, doch es ist spannend gemacht und als Leser bleibt man lange am Stück am lesen.
Zum Ende gibt es noch eine unerwartete Überraschung, die für Nothomb so typisch ist.
Der Stil der Autorin ist unverändert direkt und frisch!
Nothomb-Fans werden auch von diesen Roman begeistert sein.

Veröffentlicht am 16.06.2022

Ein besonderer Ort, eine besondere Zeit

Wiedersehen in Positano
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Die italienische Schauspielerin und vor allen Schriftstellerin Goliardo Sapienza überzeugt mit diesem Buch durch messerscharfe Beobachtungen und Beschreibungen. Die Zeit der fünfziger Jahre in einem Bergdorf ...

Die italienische Schauspielerin und vor allen Schriftstellerin Goliardo Sapienza überzeugt mit diesem Buch durch messerscharfe Beobachtungen und Beschreibungen. Die Zeit der fünfziger Jahre in einem Bergdorf an der Amalfiküste werden lebendig. Im Vordergrund steht die Begegnung mit Erica Beneventano, genannt Die Prinzessin, von der die Autorin fasziniert ist. Ich teile die Bewunderung nicht unbedingt, interessant ist aber die Wirkung, die sie ausstrahlt. Zwischen Goliardo und Erica entsteht eine Feundschaft.

Dass die Autorin als Erzählerin und Beobachterin auftritt, verleiht dem Buch etwas halbdokumentarisches. Das funktioniert auch so gut, weil es dem Buch jeglichen Kitsch nimmt.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Ein starker Roman

Die Letzten werden die Ersten sein
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Lionel Shriver ist ein kluge Autorin, die ihre Themen adäquat und mit Leichtigkeit vermittelt.
Es sind meinem Eindruck nach gesellschaftsrelevante Themen, die Interesse beim Lesen wecken.
Die Autorin zeigt ...

Lionel Shriver ist ein kluge Autorin, die ihre Themen adäquat und mit Leichtigkeit vermittelt.
Es sind meinem Eindruck nach gesellschaftsrelevante Themen, die Interesse beim Lesen wecken.
Die Autorin zeigt die Beziehung eines Paares über 60, die sich langsam aber stetig in eine Schieflage bewegt. Auch die Mutter-Tochter Beziehung ist gestört, da die Tochter in eine sektenartige religiöse Bewegung abgedriftet ist.

Serenata und Reminton sind schon lange zusammen, die Kinder erwachsen.
Serenata nimmt die skeptische Podition in der Handlung ein, Remington die euphorische.
Es sind 2 Figuren, die den Roman tragen. Die Dialoge sind ausgezeichnet gemacht, Durch Serenata kommt auch eine ironische Note hinzu, die den Roman sehr unterhaltsam werden lässt.

Veröffentlicht am 12.06.2022

Krasse Stories

Schlachtensee
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Schlachtensee ist ein Band mit Erzählungen von Helene Hegemann.
Die Stories sind manchmal witzig, oft ätzend und eigentlich immer originell.
Schon die erste Geschichte über eine Surferin, deren Vater an ...

Schlachtensee ist ein Band mit Erzählungen von Helene Hegemann.
Die Stories sind manchmal witzig, oft ätzend und eigentlich immer originell.
Schon die erste Geschichte über eine Surferin, deren Vater an Krebs erkrankt ist, wirkt in seiner Vielschichtigkeit eindrucksvoll.

Oft wird eine Erzählstimme eingesetzt, mit ein Figuren, die in ihrem Ton typisch Helene Hegemann sind und die teilweise absurde Situationen schildern. Dazu gehört gelegentlich Schockeffekte, z.B. wenn ein Mann einen Pfau erschlägt, oder eine Katze einen Vorgel zu Tode quält. Tiere kommen häufiger vor, z.B. Hunde und Wildschweine.
Einmal ist es ein Bruder, der über seine schöne, aber selbstzerstörerischen Schwester spricht.
Manchmal erscheint die Krassheit der Schilderungen zu gewollt.

Es sind insgesamt 15 Texte, die fast alle Passagen von außerordentlicher Anschaulichkeit und Plastizität besitzen, die aber in Teilen auch rätselhaft bleiben und nicht alle haben mich wirklich erreicht.

Veröffentlicht am 11.06.2022

Trauer und Liebe in Kyoto

Eine Rose allein
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Das Hörbuch geht um die 4,5 Stunden. Das ist zwar relativ kurz, doch wegen des bedachten Erzählstils kommt es einem nicht so vor. Auch die lebensphilosophischen Diskussionen zwischen den Figuren tragen ...

Das Hörbuch geht um die 4,5 Stunden. Das ist zwar relativ kurz, doch wegen des bedachten Erzählstils kommt es einem nicht so vor. Auch die lebensphilosophischen Diskussionen zwischen den Figuren tragen dem Gefühl bei.
Die Themen sind schwer: Trauer, Verlust, dem inneren Versteinert sein und der Möglichkeit, diesen Zustand aufzulösen.
Ein wenig verhebt sich die Autorin an ihren Ambitionen. Manche Sätze wirken prätenziös.

Die Handlung wird durch den Schauplatz Kyoto in Japan sehr geprägt.
Muriel Barbery setzt lange Landschaftsbeschreibungen ein.

Das Hörbuch wird von Elisabeth Günther gesprochen. Sie hat eine warme Stimme, die es dem Zuhörer leicht macht, die Protagonistin Rose durch die Handlung zu begleiten.

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