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Veröffentlicht am 17.09.2020

Episches Finale einer großartigen Reihe

Nevernight - Die Rache
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Wer die zwei Vorgängerbände mochte, wird auch im dritten Teil nicht enttäuscht werden. Zumindest nicht vom Schreibstil, nicht von der Spannung und auch nicht von den Dialogen.
Obwohl ich normalerweise ...

Wer die zwei Vorgängerbände mochte, wird auch im dritten Teil nicht enttäuscht werden. Zumindest nicht vom Schreibstil, nicht von der Spannung und auch nicht von den Dialogen.
Obwohl ich normalerweise kein Fan von Love Triangles bin - hier empfand ich die Darstellung sehr gelungen. Positiv finde ich auch, dass die Hauptprotagonistin bisexuell ist.

Allerdings bin ich persönlich mit einigen Entwicklungen nicht zufrieden. Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, daher werde ich nicht genauer darauf eingehen. Insgesamt hatte ich jedoch das Gefühl, Mia verliert an Persönlichkeit, indem sie zum Idealtypos wird. Nicht mehr sie selbst, sondern nur ihre Fähigkeiten stehen im Vordergrund. Dadurch entfernt sie sich von den anderen Charakteren und ist als Figur nicht mehr greifbar.

Ich hatte sehr lange die Befürchtung, das Ende könnte zu überdramatisiert, zerstörerisch und tragisch werden. Schlussendlich kann ich es dann doch akzeptieren. Jedoch hätte ich mir insbesondere für einen Charakter (den ich über die Geschichte hinweg einfach sehr mochte) einen besseren Abschluss gewünscht. Er verdient etwas Besseres.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Die Wahrheit wird dich befreien (?)

Verity
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Noch alle Tassen im Schrank? Die Charaktere in Verity müssen auf jeden Fall an ihrer Küchenausstattung arbeiten.
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Das Genre würde ich als Romance-Psychothriller bezeichnen: eine originelle, wie verstörende ...

Noch alle Tassen im Schrank? Die Charaktere in Verity müssen auf jeden Fall an ihrer Küchenausstattung arbeiten.
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Das Genre würde ich als Romance-Psychothriller bezeichnen: eine originelle, wie verstörende Mischung. Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon einmal ein Buch gelesen habe, dass diese Facetten so miteinander kombiniert. Diese Geschichte solltet ihr lieber nicht abends allein lesen. Sogar über die offensichtlichen Schreckensszenen hinaus haben mir Dinge Unbehagen beschert, die von der Autorin wahrscheinlich nicht als solche vorgesehen waren. Jeremy zum Beispiel, in den sich die Hauptprotagonistin verliebt, war mir von Anfang an suspekt. Eigentlich waren mir alle Charaktere im Buch irgendwie unsympathisch. Aber ich empfand die Charakterisierung dennoch als sehr gelungen.

In jedem Fall war ich froh, dass mir nur die Rolle des unbeteiligten Zuschauers zugedacht war, der getrennt durch die Scheibe aus Papier den Wahnsinn aus sicherer Entfernung miterleben durfte. Womit ich dann auch gleich die Frage beantworten kann: Ja, es ist genauso, wie alle berichten. Verstörend. Eindringlich. Surreal. Fragwürdig.
Zwischendurch gab es ein paar langweiligere Szenen und Wiederholungen, aber insgesamt war es sehr spannend. Einige Handlungen empfand ich persönlich jedoch als unsinnig. Dazu zählt auch das Ende.

In diesem Buch werden verschiedene Inhalte geschildert, die eine Trigger Warnung bedürfen: Verletzung von Kindern, sehr ausführliche Sexszenen (auf die ich durchaus hätte verzichten können), Depression und Mord. Leider löste auch die Schilderung der Liebesbeziehung zwischen Lowen und Jeremy in mir Gänsehaut aus - nicht von der guten Sorte - aber das passt dann wohl zum verstörenden Rest.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

„𝚄𝚗𝚍 𝚓𝚎𝚝𝚣𝚝 𝚕𝚒𝚎𝚋𝚎 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚗𝚞𝚛 𝚗𝚘𝚌𝚑 𝚐𝚎𝚏𝚊𝚗𝚐𝚎𝚗 𝚞𝚗 𝚎𝚒𝚗𝚎𝚛 𝚉𝚠𝚒𝚜𝚌𝚑𝚎𝚗𝚠𝚎𝚕𝚝 𝚊𝚞𝚜 𝙿𝚛𝚊̈𝚝𝚎𝚛𝚒𝚝𝚞𝚖 𝚞𝚗𝚍 𝙺𝚘𝚗𝚓𝚞𝚗𝚔𝚝𝚒𝚟 𝚞𝚗𝚍 𝚒𝚗 𝚎𝚒𝚗𝚎𝚛 𝚁𝚎𝚊𝚕𝚒𝚝𝚊̈𝚝, 𝚍𝚒𝚎 𝚟𝚘𝚛 𝚍𝚎𝚒𝚗𝚎𝚖 𝚃𝚘𝚍 𝚎𝚒𝚗 𝙻𝚎𝚋𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚍𝚊𝚗𝚊𝚌𝚑 𝚗𝚞𝚛 𝚗𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗 𝚉𝚞𝚜𝚝𝚊𝚗𝚍 𝚠𝚊𝚛.“

Marianengraben
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In Marianengraben geht es um ein Thema, über das selten gesprochen wird und das wohl niemand mit Heiterkeit verbindet. Schließlich geht es um den Tod. Und daran gebunden um Verlust, Trauer und Depression.
Aber ...

In Marianengraben geht es um ein Thema, über das selten gesprochen wird und das wohl niemand mit Heiterkeit verbindet. Schließlich geht es um den Tod. Und daran gebunden um Verlust, Trauer und Depression.
Aber für mich war es zuallererst ein Buch über das Leben, über Freundschaft, über Mut und über Träume. Für all das, was unserem Dasein einen Sinn gibt und uns glücklich macht.
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3 Dinge, die ich aus diesem wundervollen Buch mitgenommen habe:
1. Das Leben ist voller Irrsinn und Ironie, dem man manchmal mit spontanen, absurden Einfällen begegnen muss.
2. Auch ein Hund kann sich mit einem Huhn anfreunden.
3. Tränen sind das Meer der Seele - sie tragen die Last mit sich und spülen sie ans Ufer.

Kurz und knapp: Sympathische authentische Charaktere mit Ecken und Kanten. Ein großartiger Schreibstil. Amüsant und witzig, aber gleichzeitig herzzerreißend und traurig. Mit kleinen Anregungen zu gesellschaftlichen Problemen, ohne sie aufdringlich in in den Vordergrund zu stemmen.
Ein Jahreshighlight für mich. <3

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Afrikanische Sci-Fi mit zu vielen Charakteren

Lagune
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„Lagune“ von Nnedi Okorafor konnte mich leider nicht überzeugen.
Weshalb ich das Buch trotzdem beendet habe: wegen der fantastischen Szenerie, der wirklich kreativen Idee, der unglaublichen Spannung und ...

„Lagune“ von Nnedi Okorafor konnte mich leider nicht überzeugen.
Weshalb ich das Buch trotzdem beendet habe: wegen der fantastischen Szenerie, der wirklich kreativen Idee, der unglaublichen Spannung und aus Neugier.

Weshalb ich es fast abgebrochen hätte: wegen des für mich oft zu nüchternen Schreibstils, der wechselnden Perspektiven, die mich verwirrt und irgendwann genervt haben und den viel zu vielen Nebencharakteren. Am Ende wusste ich nicht mehr, wer jetzt Haupt- und Nebencharakter war. So schien mir dann auch die Charakterisierung zugunsten der Menge zu leiden, insbesondere Anthony war für mich ein leeres Blatt. Irgendwie nur da, aber nicht existent.

Obwohl mir die Integration der LGBTQ-Bewegung gefallen hat, kann ich das Gleiche nicht über die Interpretation der christlichen Religion behaupten. Ich bin selbst nicht gläubig oder religiös, daher hat die Darstellung mich nicht verletzt. Aber ich hatte das Gefühl, hier wurde Religion mit Fanatismus verwechselt und ein sehr einseitiges, mittelalterliches Bild beschrieben. Geldgierige, machthungrige Prediger, die öffentlich Menschen schlagen und diese als Hexen beschimpfen, weil sie einen Beruf ausüben. Das empfand ich als überzogen und ich bin der Meinung, wenn Religion (egal welche) schon eingebunden wird, so sollte dies respektvoll geschehen.
Leider fand ich auch die Liebesbeziehung, die zwischendrin kurz erwähnt wurde, sehr seltsam.

Insgesamt hat mir das Buch daher leider nicht so zugesagt. Obwohl ich es so gerne gemocht hätte, da es sich von der üblichen Sci-Fi abhebt.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Die Spannung verliert sich im Alltag

Obsidian 3: Opal. Schattenglanz
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„Opal“ setzt die Lux-Reihe als drittes Buch fort, doch meiner Meinung nach kann es nicht mit den Vorgängerbänden mithalten. Tatsächlich habe ich mich sehr geärgert, weil ich einmal beschlossen hatte, ...

„Opal“ setzt die Lux-Reihe als drittes Buch fort, doch meiner Meinung nach kann es nicht mit den Vorgängerbänden mithalten. Tatsächlich habe ich mich sehr geärgert, weil ich einmal beschlossen hatte, die Reihe nicht zu Ende zu lesen und nun genauso enttäuscht wurde, wie mein früheres Ich es bereits vorhergesehen hat. Hätte ich doch nur auf meine Intention vertraut.

Zum Wesentlichen: Der Schreibstil ist weiterhin gut, die Charaktere entwickeln sich innerhalb der Geschichte und verarbeiten das Vorherige. Allein auf der zwischenmenschlichen Ebene passiert sehr viel, insbesondere bei Dee, Dawson und Katy.

Doch wo mich zuvor Spannung und Dramatik zum Weiterlesen animiert haben, baut die Handlung vermehrt auf endlosen Streitgesprächen, Alltag und Nichtigkeiten auf. Hinzukommen die üblichen Klischees, die mir bereits in den vorherigen Bänden aufgefallen sind.

Insbesondere Daemons übereifriger Beschützerinstinkt hat sich nicht verbessert. Eher noch verschlimmert, was aber auch kein Wunder ist, denn immerzu muss er „Damsel in distress“-Katy retten. Katy’s Bemühungen für mehr Selbstständigkeit werden so beinahe der Lächerlichkeit preisgegeben, was mein Feminismus-Herz sehr bedrückt hat. Am Ende steht ein Cliffhanger, der mir trotzdem nicht das Gefühl gegeben hat, jetzt sofort weiterlesen zu wollen.

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