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Veröffentlicht am 04.03.2024

DARK ACADEMIA - EMPFEHLUNG!

Vampire Academy - Blutsschwestern
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Vielleicht kennt ihr schon den Film oder die Serie „Vampire Academy“?
Nein? Dann könnt ihr die Dhampirin Rose, ihre beste Freundin Lissa und den sexy Wächter Dimitri in dieser wunderschönen Neuauflage ...

Vielleicht kennt ihr schon den Film oder die Serie „Vampire Academy“?
Nein? Dann könnt ihr die Dhampirin Rose, ihre beste Freundin Lissa und den sexy Wächter Dimitri in dieser wunderschönen Neuauflage der Originalausgabe von 2007 kennenlernen. „Vampire Academy – Blutsschwestern“ ist der Auftakt zu einer sechsteiligen Reihe, in der Dhampire, quasi Halbvampire, und Moroi, Vollvampire wie Lissa, gegen die bösen Strigoi kämpfen.
Die temperamentvolle, vorlaute Rose, die gerade zur Wächterin ausgebildet wird, versucht mit allen Mitteln Lissa zu beschützen, zu der sie eine ganz besondere Verbindung hat. Doch in der streng bewachten und hochsicheren Akademie kommt es immer wieder zu merkwürdigen Ereignissen, die Lissa sehr zu schaffen machen. Zusätzlich haben beide mit Lügen, Intrigen und Gerüchten zu kämpfen und Rose spürt immer mehr Anziehung zu ihrem Mentor Dimitri…

Gleich vorneweg sei gesagt, dass der Fantasy-Anteil die Romance-Szenen deutlich überwiegt und Leser, die eine leidenschaftliche Love Story erwarten, hier eher enttäuscht werden. Dafür punktet das Buch mit Spannung und wirklich guten plot twists.
Die Protagonistin Rose, die als schlagfertige, toughe und freche junge Frau das komplette Gegenstück zu der ruhigen, zurückhaltenden und freundlichen Lissa ist, legt leider eine etwas negative Persönlichkeitsentwicklung hin. Im Mittelteil konnte ich mich wenig in sie hineinversetzen und ihre teilweise etwas fragwürdigen Handlungen nicht ganz nachvollziehen. Dafür wurde mir Lissa, die im Laufe des Buches immer mehr mit Depressionen und irrationalen Angstgefühlen konfrontiert wird, immer sympathischer. Von den vielen Nebencharakteren lernen wir leider wenige gut kennen, bis auf Christian, der als Außenseiter Gefühle für die beliebte Lissa entwickelt und mein persönlicher Held war.

Die Geschichte beginnt stark und lässt im Mittelteil etwas nach, bis die letzten hundert Seiten noch mal richtig mitreißend werden. Zu kritisieren bleibt der Spannungsaufbau, der vielleicht ein wenig homogener und fließender gestaltet hätte werden können. Auch das Worldbuilding kam etwas zu kurz, sodass mir der Vampirwelt an manchen Stellen etwas Tiefe und Vielschichtigkeit gefehlt haben. Trotzdem hat mich das Buch mit dem wirklich gut gemachten Ende dann doch noch überzeugt – ich würde am liebsten gleich den nächsten Teil aufschlagen!

Eine Empfehlung für alle, die gerne Dark Academia und Romantasy lesen :)

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Veröffentlicht am 08.12.2023

EIN NEUES WOHLFÜHLBUCH VON DER CINDER & ELLA – AUTORIN KELLY ORAM

Alice in La La Land
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Wer ist bereit für eine Romanze in Hollywood und möchte noch einmal in Cinder & Ellas Welt eintauchen?

Alice ist ohne Vater aufgewachsen, doch anstatt ihr zum Ausgleich eine doppelt so gute Mutter zu ...

Wer ist bereit für eine Romanze in Hollywood und möchte noch einmal in Cinder & Ellas Welt eintauchen?

Alice ist ohne Vater aufgewachsen, doch anstatt ihr zum Ausgleich eine doppelt so gute Mutter zu sein, macht ihre Mom ihr es schwer, glücklich zu sein. Denn Alice würde am liebsten Musik studieren und mit ihren Freunden Matt und Lexie eine Rockband gründen, während ihre strenge, ehrgeizige Mutter sich eine Zukunft in Yale für sie wünscht. Als sie erfährt, dass ihr Vater ein berühmter Regisseur ist, macht sie sich auf den Weg nach Hollywood und plötzlich droht sie alles zu verlieren: ihre Privatsphäre, ihr halbwegs gutes Verhältnis zu ihrer Mom und ihr Herz – an den süßen Schauspieler Dylan Reese…

Eine schöne Geschichte über Selbstbestimmung und über das Erwachsenwerden, die dazu ermutigt, den eigenen Träumen zu folgen!

Für mich war „Alice in La La Land“ das perfekte Wohlfühlbuch, wenn man über ein paar kleine Kritikpunkte hinwegsieht.
Teilweise hätte ich mir ein wenig mehr Spannung gewünscht, aber nichtsdestotrotz ist die story lustig, überraschend und mitreißend – allerdings wird man ab und zu von kleinen Details, die nicht hundertprozentig logisch sind und ein bisschen den Lesefluss stören, kurz aus der Hollywood-Welt herauskatapultiert. Zudem ist diese Welt fast ein wenig oberflächlich und zu optimiert: ich konnte mich nicht immer gut in Alice hineinversetzen, weil sie mir als Einserschülerin, natürliche Schönheit und großes Musiktalent ein wenig zu perfekt war. Auch die Nebencharaktere waren mir ein wenig zu einseitig gezeichnet.
Aber insgesamt hat das alles auch seinen ganz besonderen Reiz: die story wirkt so unbeschwert und ist perfekt dazu, um sich nach einem langen Tag zum Abschalten hineinzuflüchten und mit Alice und Dylan mitzufiebern. Man möchte so sehr, dass die beiden es schaffen, sich gegen die Idealvorstellungen, die ihnen von ihren bestimmenden Müttern auferlegt werden, und für die eigenen Träume zu entscheiden!

Fazit:

Trotz einiger kleinerer Kritikpunkte habe ich das Buch wirklich geliebt und würde es in Situationen, die die Flucht in ein gutes Wohlfühlbuch mit Happy End und einen nicht allzu komplexen plot erfordern, jederzeit wieder lesen!

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Veröffentlicht am 18.08.2023

EIN WASSERFALL AN GEFÜHLEN

A Whisper Around Your Name
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So schön das Cover aussieht, so schrecklich sieht Jos Vergangenheit aus. Niemanden lässt sie die Wahrheit über ihre Narbe auf der Wange und die damit verbundenen Traumata wissen, bis sie Evan trifft, der ...

So schön das Cover aussieht, so schrecklich sieht Jos Vergangenheit aus. Niemanden lässt sie die Wahrheit über ihre Narbe auf der Wange und die damit verbundenen Traumata wissen, bis sie Evan trifft, der ebenfalls eine schlimme Geschichte zu verarbeiten hat. Die beiden nähern sich trotz aller Widrigkeiten an, doch dann werden die beiden durch ein tragisches Ereignis wieder auseinandergerissen…

Emma Scotts Geschichte hat mein Herz gleich mehrfach gebrochen und wieder repariert. Jo und Evan sind so liebenswerte Charaktere und es gibt wenig Pärchen, denen man eine glückliche Beziehung so sehr gönnen würde wie den beiden. Doch das Leben meint es nicht gut mit den beiden – das Buch ist voller Tiefe und schwerer Schicksale, welche mich tief drin berührt, schockiert und zum Schluss mit mehr Verständnis für Betroffene von sexuellem Missbrauch, häuslicher Gewalt und toxischen Familienverhältnissen wieder losgelassen haben. Emma Scott schafft es wie fast keine andere Autorin, so intensive Emotionen im Leser zu wecken: man fiebert, leidet und liebt mit, und ich habe selten so eine Wut auf fiktive Charaktere verspürt wie auf Shane und Lee. Auch genügen wenige Worte, und schon hat man so lebendige Bilder im Kopf, dass man wie von selbst in Evans und Jos Welt hinübertreibt und darin versinkt.

Der zweite Teil war allerdings nicht mehr so überzeugend wie der erste Teil. Für mich waren einige Aspekte unlogisch und für meinen Geschmack beruht die storyline zu auf dem „Gut gegen Böse“–Schema: Evan und Jo kämpfen allein gegen den Rest der Welt und die wenigen Nebencharaktere sind mit zwei Ausnahmen alle „die Bösen“. Hier hat mir ein wenig die Vorbild – bzw. Lernfunktion gefehlt. Trotz des schwachen Mittelteils und aller Kritikpunkte hat der hochemotionale Schluss mit einem krassen plot twist das Ruder aber noch einmal herumgerissen.

Ich habe das Buch geliebt und werde den zweiten Teil der Dilogie definitiv auch lesen, allerdings muss man als Leser wegen der hochkonzentrierten Dosis an traurigen Themen (Triggerwarnungen beachten!) viel Leid verarbeiten und darf sich nicht in der drückenden Atmosphäre verlieren. Daher würde ich das Buch niemandem empfehlen, der gerade eher eine Aufmunterung braucht oder nur eine schöne Liebesgeschichte erwartet.

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Veröffentlicht am 23.06.2023

GOLDEN VIBES

All My Golden Memories
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Wer durch das atemberaubend schöne Cover auf dieses Buch aufmerksam geworden ist, dem sei versichert: die Geschichte, die sich darunter versteckt, ist genauso schön… oder noch schöner.

Ellis lebt seit ...

Wer durch das atemberaubend schöne Cover auf dieses Buch aufmerksam geworden ist, dem sei versichert: die Geschichte, die sich darunter versteckt, ist genauso schön… oder noch schöner.

Ellis lebt seit ihrer Kindheit im märchenhaften New Yorker Luxushotel Van Day, genau wie Ryan – er als Sohn der Hotelbesitzer und Teil der High Society, sie als Tochter der Chefköchin im Trakt für die Angestellten. Wo er ruhig, still und Einzelgänger ist, ist sie frech, quirlig und abenteuerlustig. Trotz aller Unterschiede werden sie beste Freunde, bis etwas passiert – und Ryan daraufhin aus Ellis´ Leben verschwindet. Zwei Jahre später taucht er plötzlich wieder im Hotel auf und bringt Ellis´ Leben durcheinander…

Aber dieses Buch ist so viel mehr als nur eine zuckerwattesüße love story! Es ist auch eine Reise nach New York, in eine Welt voller Glamour, in die man dank Mounias detailverliebter Art zu erzählen direkt eintaucht und die einen nicht mehr loslässt. Das Hotel wird zu einem unglaublich realistischen und gleichzeitig doch märchenhaften Ort… das Setting ist einfach ein Traum. Und doch gibt es Intrigen und Gerüchte, mit denen irgendjemand dem Hotel schaden möchte, welche die Krimi-Komponente des Buches darstellen. Außerdem lässt sich zwischen den Zeilen auch etwas Gesellschaftskritik finden, denn die Charaktere müssen sich gegen Klatsch und Fake News, ungleiche Bildungs- und Karrierechancen, toxische Familienverhältnisse und strukturelle Diskriminierung behaupten.
Apropos Charaktere! Die Figuren (auch die Nebencharaktere wie die rätselhafte Riley und Ellis´ funky Dad!) sind wahnsinnig fein gezeichnet und wirklich herzerwärmend. Man kann sich sofort in die lustige, hilfsbereite, liebe Ellis hineinversetzen, aus deren Sicht die Geschichte in der Gegenwart erzählt wird. Überhaupt nicht hineinversetzen kann man sich in Ryan, wessen abweisendes und distanziertes Verhalten Ellis so aus dem Konzept bringt. Eine geschickte Erzähltaktik Mounias! Denn stattdessen lernt man sein jüngeres Ich in Rückblenden, welche durch kleine Insider geschickt mit der Gegenwart verknüpft sind, besser kennen und versteht so Ellis´ Verwirrung und ihre Gefühle noch besser.
Diese Insider ziehen sich wie ein roter Faden durchs Buch und sorgen immer wieder für ein Schmunzeln. Sie tragen genau wie Mounias flüssige, angenehme Art zu schreiben dazu bei, dass man automatisch weiterblättert und ganz in der Geschichte versinkt. Vor allem das letzte Drittel hat mich wirklich mitgerissen, und natürlich gab es noch einen (für mich ziemlich verblüffenden) plot twist. Das Buch endet mit einem echt fiesen Cliffhanger, der es einem unmöglich macht, sich NICHT sofort den 22.12.2023 in den Kalender einzutragen – da erscheint nämlich Band II. Ich freue mich schon auf das Wiedersehen mit Ellis und Ryan, die Auflösung des Netzes aus Problemen, Konflikten und Rätseln und besonders auf die wunderschöne, ästhetische Stimmung, die das Buch versprüht!

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Die Welt mal aus einer anderen Perspektive

When the Stars Align
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Dieses Buch ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes.

Das beginnt bereits bei der extrem introvertierten Protagonistin Lola, die eigentlich gar nicht Lola heißt, und deren Leben sich zwangsläufig in ihrer ...

Dieses Buch ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes.

Das beginnt bereits bei der extrem introvertierten Protagonistin Lola, die eigentlich gar nicht Lola heißt, und deren Leben sich zwangsläufig in ihrer Einzimmerwohnung abspielt – warum? Weil sie sich aufgrund ihrer Zwangsstörung in der Nähe anderer Menschen nicht wohlfühlt. Doch dann wird sie gezwungen, in eine WG zu ziehen…

Das Thema Zwangsstörung mithilfe eines Buches der Gesellschaft näher zu bringen, halte ich für eine sehr gute Idee. Vor allem Lolas sensible Art und ihr schwarzer Humor wecken Sympathien; und die Autorin hat es mit ihrem metapherreichem und einfühlsamen Schreibstil geschafft, dass man sich gut in Lola hineinversetzen und ihre Zwangsstörung (und wie sie den Alltag einer Betroffenen beeinflusst) bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann. Die Zwangsstörung beeinflusst auch das Verhältnis von innerer und realer Handlung: es spielt sich sehr viel in Lolas Innerem ab, während in der Realität wenige Ereignisse geschehen, die Lola allerdings sehr beschäftigen. Obwohl die erste Hälfte des Buches sich deshalb ein wenig zieht, ist sie sehr wichtig, um Lolas besondere Art richtig kennenzulernen.

Erst der zweite Teil des Buches hat mich dann mitgerissen, denn in diesem Abschnitt lernt Lola dann, durch ihre Rückenschmerzen zur Physiotherapie gezwungen, ihren Therapeuten Felix kennen. Felix wirkt erst ein wenig unnahbar und schlecht einschätzbar, bis er sich Lola dann öffnet und man seine Geschichte erfährt, die auf ihre Art und Weise genauso belastend ist wie Lolas Vergangenheit. Zwar sehen wir die Welt ausschließlich durch Lolas Augen, aber durch lange einfühlsame Dialoge lernt man Felix auch so sehr gut kennen (und lieben :) ).

Auch Lolas Mitbewohnerinnen sind gut gezeichnete Charaktere und sofort sympathisch, wohingegen mir bei den Antagonisten einfach etwas Charakter gefehlt hat. Beide fungieren ausschließlich als „die Bösen“ und für mich waren ihre Arten und Handlungen nicht ganz nachvollziehbar.

Mir hat Lolas Entwicklung total gut gefallen. Man fiebert mit, möchte ihr aus ihrem Schneckenhaus helfen und sie dazu zwingen, sich dem Leben zu stellen. Das Ende ist ein kleiner Aufruf dazu, sich nicht klein zu machen, an sich zu glauben und sowohl andere als auch sich selbst mehr zu akzeptieren. Auch sagt Lola zum Schluss: „Ich werde nie normaler oder ganz normal sein, weil es das nicht gibt.“ Die Message des Buches ist wichtig und hat mich wirklich berührt.
Auch wenn das Buch mit seinem blau – goldenen Cover, das passend zum Titel an den Nachthimmel erinnert (das Sternemotiv zieht sich auch soo schön durch die Geschichte!), wunderschön in meinem Regal aussehen würde, werde ich es gleich meinen Schwestern zum Lesen geben. Man muss es einfach gelesen und sich mit der Thematik auseinandergesetzt haben :)

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