Cover-Bild Jugend ohne Gott
Band 230 der Reihe "Hamburger Lesehefte"
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2,60
inkl. MwSt
  • Verlag: Hamburger Lesehefte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 112
  • Ersterscheinung: 2023
  • ISBN: 9783872912299
Ödön von Horvath

Jugend ohne Gott

Roman

In "Jugend ohne Gott" schildert Ödön von Horváth die Gefahren eines faschistischen Staates und dessen schädliche Wirkung auf die Jugendlichen. Am Beispiel eines 34-jährigen Lehrers zeigt er auf, wie der Einzelne in einer Diktatur für das freie Äußern seiner Meinung verurteilt wird. Also passt er sich an, um seine Stellung nicht zu verlieren. Im Laufe des Romans, nach den Erfahrungen in einem militärisch organisierten Zeltlager und dem Mord an einem Schüler, vollzieht sich in dem Lehrer ein Wandel. Er, der nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs nicht mehr an Gott glaubt, beschließt nun, als Konsequenz seines zurückgewonnenen Glaubens, die Wahrheit zu sagen und den Mord aufzuklären – auch mit der Gefahr, selbst belastet zu werden.

Das Hamburger Leseheft enthält neben dem ungekürzten Text (mit seitenweiser Zeilenzählung) ein Nachwort, eine Zeittafel zu Leben und Werk Ödön von Horváths sowie das Verständnis erleichternde Anmerkungen bzw. Worterläuterungen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2018

Jugend ohne Gott

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Der Roman wird aus der Perspektive eines Lehrers erzählt, der an einer Schule für eher privilegierte Schüler unterrichtet. Der Pädagoge hat seinen Glauben sowohl an Gott als auch an die Menschheit im ersten ...

Der Roman wird aus der Perspektive eines Lehrers erzählt, der an einer Schule für eher privilegierte Schüler unterrichtet. Der Pädagoge hat seinen Glauben sowohl an Gott als auch an die Menschheit im ersten Weltkrieg verloren. Die „Blutpumpe“, die „Knochenmühle“, die „Schlachtbank“, oder einfach nur die „Hölle“ des großen Krieges der alle Kriege beenden sollte, hat nicht nur Millionen Menschen massakriert, sondern auch hunderttausende traumatisiert. Jugend ohne Gott" wurde von Ödön von Horváth geschrieben und 1937 erstmals veröffentlicht. In der Ich-Form beschreibt es einen jungen Geschichtslehrer, der sich nach rassistischen Bemerkungen seiner Schüler mit ihnen anfeindet. Als Gegner des NS-Regimes und somit klarer Feind der Schüler, fährt er gemeinsam mit seiner Klasse in ein Zeltlager, wo sich ein Großteil der Geschichte abspielt.
In der Geschichte wird der Lehrer oft mit Gott konfrontiert. Er versucht beispielsweise zu hinterfragen, wie ein Gott so etwas Schreckliches wie das NS-Regime zulassen kann. Er hinterfragt sich selbst ebenfalls und trifft oft auf Schuld, Angst und sein eigenes Gewissen. Dieses Buch ist jedem kritischen Menschen zu empfehlen und vor allem auch den anderen, da es vielleicht dem einen oder anderen die Augen öffnet!

Veröffentlicht am 17.11.2016

Im Kleinen wie im Großen

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Die Plebejer sind an der Macht, sie feiern den Geburtstag des Oberplebejers und auch sonst folgen sie ganz unkritisch seinen Worten und den Reden seiner Unterstützer, die flächendeckend, das Land durch ...

Die Plebejer sind an der Macht, sie feiern den Geburtstag des Oberplebejers und auch sonst folgen sie ganz unkritisch seinen Worten und den Reden seiner Unterstützer, die flächendeckend, das Land durch das Radio beschallen.

Darin ein Lehrer der verzweifelt eine Nische für sich und seine Ansichten sucht. Auffallen will er um keinen Preis, seinen Schülern aber verkommene Werte vermitteln auch nicht, so windet er sich zwischen den Stühlen und scheitert wohl gerade durch diese Unentschlossenheit am Allermeisten.

Als es auf einem Zeltlager zu einem tragischen Zwischenfall kommt verändert sich nicht nur für den Lehrer das komplette Denken und Handeln.

Aus der Ich-Perspektive des Lehrers werden die Ereignisse geschildert, dabei tritt auch der Charakter dieser Person deutlich zu Tage. Klar und mit umsichtig gesetzten Worten führt uns Horvàth in die Lebenswelt des Protagonisten und macht ihn für uns mit allen seinen Schwächen und den wenigen Stärken, die er sein Eigen nennen mag lebendig.

Mit „Jugend ohne Gott“ legte Ödön von Horvàth einen sozialkritischen Roman vor, der Seinesgleichen sucht. Auf 182 Seiten bemüht der Autor Metapher um Metapher, zitiert die Bibel und andere bekannte Schriften und spart nicht an kritischen und sarkastischen Aussagen.

Kein Wunder, dass der Roman 1938 auf der „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ geführt wurde und im gesamten Reichsgebiet eingezogen wurde, zu offensichtlich waren die Vergleiche zum Deutschen Reich und seiner Propagandamaschinerie.

Mehr als nur einmal fragt man sich bei „Jugend ohne Gott“, welche Generation Horvàth wohl gemeint haben mag, die gottlos durch ihr Leben geht. Die damaligen Jugendlichen, oder vielleicht doch die Erwachsenen, denen es nicht gelingt Verständnis für die Jüngeren aufzubringen und damit eine Brücke zu deren Einstellungen zu schlagen?

Am Ende mag ich für mich herauslesen, dass jede Generation gottlos ist und es immer an uns selbst liegt, dies zu ändern oder noch zu verstärken. Im Kleinen wie im Großen.

Veröffentlicht am 10.10.2025

Verstörend, aber gut

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Kinder zu traumatisieren scheint wohl der insgeheime Zweck jeder Klassenlektüre zu sein (ich sag nur "Die Wolke", "Herr der Fliegen", "Krabat", usw...) und den erfüllt "Jugend ohne Gott" definitiv!
Aber ...

Kinder zu traumatisieren scheint wohl der insgeheime Zweck jeder Klassenlektüre zu sein (ich sag nur "Die Wolke", "Herr der Fliegen", "Krabat", usw...) und den erfüllt "Jugend ohne Gott" definitiv!
Aber all diese Bücher sind dennoch eindeutig lehrreich und haben auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung.
Natürlich wirkt der Roman auf den ersten Blick einfach nur abscheulich, sinnlos und gestört, aber wagt man einen Blick zwischen die Zeilen, entdeckt man durchaus Moral, geistreiche innere Monologe und ein echtes Meisterwerk.
Wie es "die Jugend" in "Jugend ohne Gott" schon zeigt, brauchen wir Jugendlichen wohl ab und an mal solche (ziemlich heftigen) Denkanstöße, um zu verantwortungsbewussten und moralischen Erwachsenen aufgezogen zu werden (manche kapieren den Sinn dahinter natürlich leider trotzdem nicht, wie man - ich will hier niemanden schlecht machen - bei einer gewissen Rezension hier merkt - ich denke, das hier wird sowieso keiner lesen, also kann ich mir den Seitenhieb erlauben... 😉
Echt nicht böse gemeint, falls es doch jemand bis hierher schafft!)


Definitive Leseempfehlung daher!
(Der halbe Stern Abzug ist für die durchaus umständliche Sprache, aber der Roman ist schließlich schon alt, also eigentlich ist der Abzug unbegründet, aber was solls)

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Veröffentlicht am 07.02.2025

Zwischen Moral und Manipulation – Eine fesselnde, aber nicht ganz tiefgehende Lektüre

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Ödön von Horváths Jugend ohne Gott ist ein faszinierender Roman, der mit seiner klaren Sprache und seiner düsteren Atmosphäre beeindruckt. Die Geschichte eines Lehrers, der in einer von Nationalismus und ...

Ödön von Horváths Jugend ohne Gott ist ein faszinierender Roman, der mit seiner klaren Sprache und seiner düsteren Atmosphäre beeindruckt. Die Geschichte eines Lehrers, der in einer von Nationalismus und Gleichgültigkeit geprägten Gesellschaft mit seiner eigenen Moral ringt, bleibt spannend und gut lesbar.

Besonders gelungen ist die Art, wie Horváth das beklemmende Klima der Vorkriegszeit einfängt und die manipulative Macht von Ideologien thematisiert. Die schnörkellose Erzählweise trägt zur Intensität der Handlung bei und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.

Allerdings hätte ich mir stellenweise noch mehr Tiefgang gewünscht. Die Figuren bleiben manchmal etwas distanziert, und einige moralische Fragestellungen hätten noch stärker ausgearbeitet werden können. Das Potenzial für noch tiefere psychologische Einblicke war definitiv vorhanden.

Insgesamt ist Jugend ohne Gott ein lesenswerter Roman mit einer starken Botschaft, auch wenn er für mich nicht die volle emotionale Wirkung entfalten konnte. Wer sich für zeitkritische Literatur interessiert, wird hier dennoch eine spannende und nachdenklich stimmende Lektüre finden.

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Veröffentlicht am 21.02.2025

Nein

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Minus 100 ⭐️

Ich habe schon viele schlechte Klassenlektüren gelesen, aber diese war der Höhepunkt… oder soll ich sagen Niederpunkt??

Ich konnte schon den Film nicht leiden, trotzdem war dieser noch besser ...

Minus 100 ⭐️

Ich habe schon viele schlechte Klassenlektüren gelesen, aber diese war der Höhepunkt… oder soll ich sagen Niederpunkt??

Ich konnte schon den Film nicht leiden, trotzdem war dieser noch besser als das Buch 🙄