Cover-Bild Der Junge aus der letzten Reihe
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atrium Verlag AG
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 21.02.2020
  • ISBN: 9783855356300
  • Empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
Onjali Q. Raúf

Der Junge aus der letzten Reihe

Katharina Naumann (Übersetzer), Pippa Curnick (Illustrator)

In der letzten Reihe unseres Klassenzimmers gab es immer einen leeren Platz. Doch jetzt sitzt dort ein Junge namens Ahmet. Er hat graue Augen, ist neun Jahre alt (genau wie ich) und verhält sich ein bisschen komisch. Aber inzwischen weiß ich, warum: Ahmet kommt aus einem Land, in dem Krieg herrscht und aus dem er fliehen musste. Ganz ohne seine Eltern! Seit ich weiß, dass Ahmet ›Tim und Struppi‹ genauso sehr mag wie ich, will ich seine beste Freundin sein. Deshalb müssen wir ihm unbedingt dabei helfen, seine Eltern wiederzufinden! Die Einzige, die uns dabei unterstützen kann, ist die Queen. Aber wie kommen wir nur in den Buckingham-Palast?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2021

Eine berührende und herzerwärmende Geschichte über den Löwenmut eines kleinen Mädchens. Zudem ein lehrreiches Lesevergnügen für Jung und Alt.

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Inhalt:

Alles beginnt mit einem leeren Stuhl:

In der letzten Reihe des Klassenzimmers gibt es einen leeren Platz. Doch auf einmal, kurz nach den Sommerferien sitzt dort ein neuer Junge.

Der Neunjährige ...

Inhalt:

Alles beginnt mit einem leeren Stuhl:

In der letzten Reihe des Klassenzimmers gibt es einen leeren Platz. Doch auf einmal, kurz nach den Sommerferien sitzt dort ein neuer Junge.

Der Neunjährige heißt Ahmet und verhält sich ein wenig sonderbar: ganz still und schweigend sitzt er dort und klammert sich an seinen verschlissenen roten Rucksack.

Eines der Kinder nimmt sich vor, Ahmet zum Freund zu gewinnen. Sie und auch einige der anderen Mitschüler schenken dem Jungen Süßigkeiten und Obst.

Schon bald erfahren sie, dass Ahmet wegen des Krieges aus seiner Heimat Syrien flüchten musste. Zu allem Unglück hat er auf der Flucht seine Familie aus den Augen verloren.

Ganz klar: Ahmet muss geholfen werden?



Altersempfehlung:

ab 9 Jahre



Mein Eindruck:

Die Geschichte wird von einem (bis kurz vor Schluss) namenlosen Mädchen in der Ich-Form erzählt. Aufgrund ihrer Comic-Liebe und ihrem Faible für "Tim und Struppi" hat sie bei mir direkt einen Stein im Brett.

Die Idee, die Protagonistin die gesamte Geschichte hindurch namentlich nicht zu benennen, ist außergewöhnlich und hat mir sehr gefallen. So steht das Mädchen (es hätte auch ein Junge sein können) stellvertretend für jeden von uns. Selbstverständlich werde ich nachfolgend ihren Namen nicht erwähnen

Die Neunjährige schildert auf wundervolle Weise kindlich-naiv und unschuldig die Ereignisse rund um das Kennenlernen, die ersten Auseinandersetzungen Ahmets mit Schul-Schlägern und natürlich die Mission "Familie finden".

Nach und nach erfahren die Kinder und somit auch der Leser einiges über Ahmets unglaubliche Reise (mit "selbstgemalten" Bildern veranschaulicht), sein Leben in Syrien und seine Träume: berührend und aufrüttelnd zugleich.

Immer wieder beeindruckt die herzliche Art, Unvoreingenommenheit und tiefe Überzeugung des Mädchens und die ihrer Freunde. Sie heißen Ahmet herzlich willkommen und sehen ihn völlig frei von Vorurteilen: ein Kind, allein, traumatisiert und eingeschüchtert und trotzdem mit Kampfgeist und einer großen Sehnsucht nach Frieden und einer neuen Heimat.

Die Kinder verstehen nicht, warum andere Menschen (vor allem Erwachsene) in Ahmet nur den Flüchtling sehen und diese durch die Bank weg als Schnorrer, Diebe oder Terroristen bezeichnen.

"Vor ihr auf dem Pult steht ein großes Schild mit der Aufschrift: »Bücher sind wie Menschen. Beurteile sie nicht nach ihrem Äußeren, dann kannst du mit ihnen große Abenteuer erleben! Das mag ich, weil es lustig ist, sich Menschen als Bücher vorzustellen und zu raten, auf welches Abenteuer sie einen mitnehmen würden." (vgl. S. 146)

Obwohl oder gerade weil das Mädchen selbst kein leichtes Leben hat (Außenseiterin, Vater verstorben, Mutter versucht mit mehreren Jobs, die kleine Familie über Wasser zu halten) setzt es alles daran, Ahmet ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sie kratzt ihr letztes Geld zusammen, um ihm einen Granatapfel als Erinnerung an seine Heimat zu kaufen.

Um Ahmets Eltern aufzuspüren, schmiedet die 9 3/4 Jährige gemeinsam mit ihren Freunden Josie, Tom und Michael einen Plan und - weil er vielleicht zu scheitern droht - auch noch einen Notfallplan.

Eine einfühlsam erzählte Geschichte über Ängste, Vorurteile, Ausgrenzung, Mobbing sowie Löwenmut, Courage und Hilfsbereitschaft.

Hinter dieser Geschichte stehen unzählige Kinder und das Nachwort, die persönliche Seite hinter diesem Kinderbuch-Debüt berührt zusätzlich. Abschließend finden sich u.a. kindgerechte Denkanstöße und Anregungen, was man selbst tun kann.

Übrigens ist das Buch nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche und Erwachsene lesenswert. Genauso gut eignet es sich aufgrund wichtiger Themen als Schullektüre.

5 von 5 Sterne für dieses außergewöhnliche und ergreifende Buch, welches ich Jung und Alt ans Herz legen möchte.



Fazit:

Ein großartiges Debüt und ein wahrer Kinderbuchschatz!

Auf altersgerechte und herzerwärmende Weise werden wichtige wie auch schwere Themen (Krieg, Flüchtling, Vorurteile uvm.) Kindern näher gebracht.

Eine Geschichte, die im Kopf bleibt und noch lange nachhallt:

berührend, warmherzig und lehrreich für Kinder, Jugendliche aber auch für Erwachsene.

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Rezensiertes Buch "Der Junge aus der letzten Reihe" aus dem Jahr 2020

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Wunderschönes Buch für Groß und Klein!

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Ich war sehr gespannt auf das Buch "Der Junge aus der letzten Reihe". Ich wusste nur, dass es um einen Flüchtlingsjungen und Rassismus gehen soll, mehr wusste ich noch nicht über dieses Buch. Daher war ...

Ich war sehr gespannt auf das Buch "Der Junge aus der letzten Reihe". Ich wusste nur, dass es um einen Flüchtlingsjungen und Rassismus gehen soll, mehr wusste ich noch nicht über dieses Buch. Daher war ich so gespannt. Ich wurde definitiv nicht enttäuscht!

Ersteinmal habe ich einen Kritikpunkt, der mir aufgefallen ist. Das Buch wurde in der Ich-Form geschrieben. Dahinter steckt ein Mädchen. Allerdings habe ich in den ersten Kapiteln nicht ihren Namen erfahren. Man bekommt auch kein richtiges Bild von ihr, man weiß nur, dass sie wohl Tim und Struppi gerne mag. Vielleicht habe ich es auch versehntlich überlesen, aber ich kann mich nicht erinnern, ihren Namen gelesen zu haben. Jedenfalls heißt sie Alexa, das weiß ich jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe :D

In dem Buch geht es um Alexa, Tom, Michael und Josie, die alle in dieselbe Klasse gehen. Bis jetzt hatten sie in ihrer Klasse immer einen leeren Stuhl, der eines Tages von einem Jungen namens Ahmet besetzt wurde. Ahmet kommt aus einem anderen Land, wo Krieg herrscht und er eine lange Reise antreten musste, um nach Deutschland zu kommen. Ahmet ist ein Flüchtling.

Die vier Freunde finden Ahmet anfangs etwas komisch, da er nicht spricht und sich etwas seltsam verhält. Aber schon bald verstehen sie, warum Ahmet so ist wie er ist. In der Klasse hält Ahmet nach einigen Tagen einen Vortrag über seine Geschichte. Wo genau er herkommt, wieso er nach Deutschland gekommen ist und was er auf dieser Reise alles verloren hat.

Ahmet kommt aus Syrien und spricht daher nicht so gut Deutsch. Er hat ein schönes Zuhause und hat eine Pflegefamilie, die sich gut um ihn kümmert. Alexa, Josie, Tom und Michael möchten Ahmets Freunde werden und versuchen immer wieder ihn anzusprechen oder nach Schulschluss am Eingang abzufangen, um ihm Süßigkeiten zu schenken. Doch Ahmet ist sehr schüchtern. Bis sie ihn eines Tages dazu kriegen in der Pause gemeinsam Fußball zu spielen.

Die Kinder wollen für Ahmet nur Gutes tun. Sie schenken ihm Süßigkeiten und Obst, stellen ihm Fragen und verteidigen ihn vor gemeinen Mobbern in der Schule.
Doch was ist mit Ahmets Eltern? Wieso wohnt er bei einer Pflegefamilie? Wieso hat er seine Eltern auf der Flucht verloren? Das fragen sich die vier die ganze Zeit und wollen mithilfe der Queen Ahmets Eltern finden.

Doch dann erfährt Alexa bei einem Gespräch zwischen zwei Leuten im Bus, dass die Grenzen in zwei Wochen zugemacht werden sollen, damit keine weiteren Flüchtlinge mehr ins Land hineinkommen können. Sie haben also nur noch zwei Wochen Zeit, um sich auf die Suche nach Ahmets Eltern zu machen! Das müssen sie doch irgendwie verhindern. Der einzige Weg führt jetzt nur noch zur Queen von England in den Buckingham-Palast. Sie muss den Kindern weiterhelfen.

Doch die Reise zur Queen zum Buckingham-Palast wird ein riesengroßes Abenteuer. So groß, dass die Kinder es sogar in die Zeitung schaffen ...

Fazit: Ein wunderschönes, aber auch ernstes Buch mit unglaublich wichtigen Themen wie Rassismus und die aktuelle Flüchtlingslage. All das wird super gut anhand dieser schönen kindgerechten Geschichte gut verständlich erklärt. Ein Buch das man einfach liebt und das jeder lesen sollte, weil es sich lohnt!

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Ein wundervolles Buch, ich liebe es!

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„Der Junge aus der letzten Reihe“ war so ein Buch, bei dem ich irgendwie schon vor dem Lesen wusste, dass ich es lieben werde. Der Klappentext klang einfach so schön und auch das Cover mochte vom ersten ...

„Der Junge aus der letzten Reihe“ war so ein Buch, bei dem ich irgendwie schon vor dem Lesen wusste, dass ich es lieben werde. Der Klappentext klang einfach so schön und auch das Cover mochte vom ersten Moment an unheimlich gerne. Da ich zudem bisher nur begeisterte Meinungen über den Titel gehört hatte, konnte ich es wirklich kaum noch abwarten endlich mit dem Lesen loszulegen.

Für die 9-jährige Alexa und ihre Freunde soll kurz nach Beginn des neuen Schuljahres die aufregendste Zeit ihres bisherigen Lebens beginnen. Alles fängt mit einem Stuhl an. In der letzten Reihe ihres Klassenzimmers gab es schon immer einen leeren Platz. Drei Wochen nach Schulstart sitzt auf diesem Stuhl aber auf einmal ein fremder Junge. Er heißt Ahmet, ist neun Jahre alt und irgendwie verhält er sich ein bisschen komisch. Ganz still und bewegungslos sitzt er da und hält seinen roten Rucksack umklammert. Für Alexa steht sofort fest, dass sie sich mit Ahmet anfreunden möchte. Zusammen mit ihren drei besten Freunden Josie, Tom und Michael versucht die Neunjährige Vertrauen zu dem Jungen mit den Löwenaugen aufzubauen. Die Kinder schenken ihm Süßigkeiten und Obst, sie nehmen ihn mit zum Fußball spielen und verteidigen ihn vor mobbenden Mitschülern. Der schüchterne Ahmet taut schließlich auf und kann sich immer besser mit seinen Mitschülern verständigen. Mittlerweile wissen die Kinder auch mehr über ihren neuen Klassenkameraden: Ahmet stammt aus Syrien, musste aber mit seiner Familie fliehen, weil in seinem Land Krieg herrscht. Seine Familie hat er auf der Flucht verloren. Als Alexa und ihre Freunde hören, was Ahmet Schlimmes durchmachen musste und dass er unbedingt seine Eltern wiederfinden möchte, fassen sie umgehend den Entschluss, ihm bei seiner Suche zu helfen. Doch dann erfährt Alexa zufällig, dass in England in zwei Wochen die Grenzen geschlossen werden, weil keine weiteren Flüchtlinge mehr ins Land eingelassen werden sollen. Das darf auf gar keinen Fall passieren! Wie soll Ahmet denn sonst mit seinen Eltern wieder vereint werden? Da kommt Alexa die Tollste Idee der Welt: Die Einzige, die jetzt noch helfen kann, ist die Königin von England. Ob es den Freunden wohl rechtzeitig gelingen wird, zur Queen zu gelangen?

Hach, was für ein wunder-wundervolles Buch! Meine Vermutung, dass ich dieses Schätzchen lieben werde, hat sich mehr als bestätigt. Ich bin ganz hin und weg von „Der Junge aus der letzten Reihe“. Die Autorin Onjali Q. Rauf hat in meinen Augen mit ihrem Debüt ein unbeschreiblich tolles Kinderbuch aufs Papier gebracht, welches mich von der ersten Seite an verzaubern konnte.

„Der Junge aus der letzten Reihe“ erzählt eine unfassbar einfühlsame und herzergreifende Geschichte über Flucht, Freundschaft, Zusammenhalt, Mut, Toleranz, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Ich könnte hier eigentlich noch so einige weitere Dinge aufführen, in dem Buch steckt wahrlich eine Menge, aber ich glaube, es wurde schon so mehr als deutlich, was für großartige Themen Onjali Q. Rauf in ihrem preisgekrönten Erstlingswerk behandelt. Also ich bin total begeistert davon, wie viele wichtige Dinge die Autorin in „Der Junge aus der letzten Reihe“ thematisiert. Und wie sie es tut, ist so, so schön und zauberhaft!

Von der hinreißenden Erzählweise der Geschichte könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen. Wir erfahren alles aus der Sicht von Alexa in der Ich-Perspektive und in meinen Augen ist es der Autorin hervorragend geglückt, aus der Sicht eines neunjährigen Mädchens zu schreiben. Der Erzählton ist so herrlich kindlich-naiv und unschuldig. Es gibt eine Menge Stellen im Buch, bei denen man aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herauskommt, dann gibt es wiederum aber auch Passagen, die einen schockieren, traurig stimmen und sogar die Tränen in die Augen treiben. Aber keine Sorge, die Handlung bleibt stets vollkommen kindgerecht. Onjali Q. Rauf ist es erstklassig gelungen, eine ungemein schwere und bedrückende Thematik so zu behandeln, dass die Geschichte für junge Leser ab 8 Jahren absolut geeignet ist.

Mich hat es zutiefst berührend zu sehen, wie sich Alexa und ihre Freunde darum bemühen, den Flüchtlingsjungen Ahmet in ihrem Land willkommen zu heißen, wie sie versuchen, ihm den Einstieg in sein neues Leben zu erleichtern und sich für ihn einsetzen. Da geht einem so richtig das Herz auf. Ihre behutsame Art, wie sie Vertrauen zu Ahmet aufbauen, wie sie ihn vor ihrem fiesen Mitschüler Brendan beschützen und schließlich alles daran setzen, damit Ahmet seine Eltern wiedersieht – alles wird so bezaubernd schön dargestellt.

Was auch nicht zu kurz kommt, sind die spannenden und überraschenden Momente. Als die Freunde versuchen ihren Notfallplan umzusetzen, kommt man beim Lesen so richtig ins Mitfiebern. Werden es Alexa und Co. schaffen zum Buckingham-Palace zu gelangen? Wird die Queen ihnen dabei helfen, Ahemts Eltern zu finden? Nun, das werde ich euch hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass bei „Der Junge aus der letzten Reihe“ an keiner einzigen Stelle Langeweile beim Lesen aufkommt und die Seiten nur so dahinfliegen.

Empfohlen wird das Buch für Kinder ab 8 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel haben eine optimale Länge. Zwischendurch gibt es zudem entzückende schwarz-weiß Illustrationen von Pippa Curnick, die den Textfluss auflockern und das Lesevergnügen nur noch fantastischer machen.
Für Jugendliche und Erwachsene ist das Buch ebenfalls absolut lesenswert. Ich kann mir zudem nur zu gut vorstellen, dass „Der Junge aus der letzten Reihe“ in Zukunft als Klassenlektüre genutzt werden wird. Meiner Meinung nach eignet sich das Buch dafür wunderbar.

Ein letzter Punkt, ehe ich zu meinem Fazit komme: Mit den Charaktere konnten mich Onjali Q. Rauf ebenfalls vollends überzeugen. Die Figuren wurden allesamt unglaublich liebevoll ausgearbeitet, wobei definitiv nicht alle sympathisch sind. Ich sag nur Brendan-der-Quälgeist. Auch unter den Erwachsenen befinden sich so einige Personen, die man nicht als freundlich und verständnisvoll bezeichnen kann. Aber genau das macht das Buch aus: Diese Authentizität und Ehrlichkeit. Es gibt auf dieser Welt einfach so viele Menschen, die andere gerne mobben, die massive Vorurteile haben, keine Hilfsbereitschaft zeigen oder nichts auf die Meinung von Kindern geben. Mir haben alle Figuren wahnsinnig gut gefallen, sowohl die liebenswerten als auch die unangenehmen.
Wen ich eindeutig am meisten in mein Herz geschlossen habe, ist unsere Protagonistin Alexa. Mit ihr hat die Autorin eine einzigartige Buchheldin erschaffen. Alexa ist witzig, clever, total süß und sie liebt „Tim und Struppi“. Dieses Mädchen muss man einfach sofort ins Herz schließen.
Was ich bezüglich Alexa total ulkig fand: Wir erfahren erst ganz am Ende, wie unsere Ich-Erzählerin eigentlich heißt. Ja, Alexas Name wird tatsächlich nur ein einziges Mal im Buch genannt. Wenn man sich vor dem Lesen nur den Klappentext durchliest, in welchem der Name nicht erwähnt wird, liest man das Buch also ohne zu wissen, wie Alexa heißt. Also mir hat diese Idee total gut gefallen. Das Leseerlebnis wird dadurch irgendwie nur noch aufregender und außergewöhnlicher.

Fazit: Warmherzig, berührend, wunderschön – ein großartiges Debüt, welches man unbedingt gelesen haben muss! Onjali Q. Rauf hat mit „Der Junge aus der letzten Reihe“ einen wahren Kinderbuchschatz aufs Papier gezaubert, welchen ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann! Die Geschichte behandelt auf eine kindgerechte und herzerwärmende Weise viele wichtige und auch schwere Themen. Die Handlung regt extrem zum Nachdenken an und rührt einen stellenweise zu Tränen, zugleich zaubert sie einem aber auch immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen. Ich habe fabelhafte Lesestunden mit „Der Junge aus der letzten Reihe“ verbracht. Ich bin ganz verliebt in dieses Buch und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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