Cover-Bild Flüstern mit Megafon
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 22.09.2015
  • ISBN: 9783036957265
Rachel Elliott

Flüstern mit Megafon

Verena Kilchling (Übersetzer)

Die Wege von Ralph und Miriam könnten unterschiedlicher kaum verlaufen. Der Psychotherapeut und Familienvater Ralph führt ein scheinbar glückliches Leben, bis er seine Frau Sadie auf seiner Geburtstagsparty mit ihrer besten Freundin in flagranti erwischt. Schlimmer noch: Dank Twitter scheint außer ihm bereits die ganze Welt über die wahren Gefühle seiner Frau Bescheid zu wissen. Während Ralph wutentbrannt das Weite sucht, verlässt am anderen Ende der Stadt auch Miriam ihr Haus – das erste Mal seit Langem. Nach Jahren der Isolation wagt sie endlich den Schritt hinaus in die Welt. Mitten im Wald treffen sie und Ralph aufeinander. Was als zaghafte Begegnung beginnt, entwickelt sich zu einer unerwarteten Freundschaft und stellt das Leben der beiden komplett auf den Kopf.

Rachel Elliott erzählt mit viel Witz und Tempo von verborgenen Sehnsüchten, dem Wunsch, neu anzufangen, und dem befreienden Gefühl, aus alten Mustern auszubrechen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2020

Eine merkwürdige Zufallsbegegnung mitten im Wald

0

Eine merkwürdige Zufallsbegegnung mitten im Wald
ist es, die Miriam und Ralph zusammenführt, die beiden Protagonisten von "Flüstern mit Megafon", die uns die Autorin zu diesem Zeitpunkt bereits recht detailliert ...

Eine merkwürdige Zufallsbegegnung mitten im Wald
ist es, die Miriam und Ralph zusammenführt, die beiden Protagonisten von "Flüstern mit Megafon", die uns die Autorin zu diesem Zeitpunkt bereits recht detailliert vorgestellt hat. Zwei Menschen mit einer merkwürdigen - Miriams Fall muss man sogar sagen: grausamen Biografie, die jeder für sich ian einen bestimmten Punkt gelangt sind, der sie in den Wald führte.

Es ist ein Aufeinandertreffen von zwei verlorenen Seelen, die dennoch unterschiedlicher nicht sein könnten. Ralph, ein gestandener Familienvater, fühlt sich in seinem Leben, seinem Beruf als Psychotherapeut, in seiner Ehe mit Sadie, nicht (mehr) gut aufgehoben. Miriam hingegen hatte gar kein "normales" soziales Leben, seit drei Jahren ist sie nicht mehr aus dem Haus gegangen, ihre Kontakte beschränken sich auf ihre beste Freundin und auf einen Nachbarn. Es gibt einen Grund, aber im Hinblick auf ihre Vergangenheit, auf das von ihr Erlebte, ist dieser eher nebensächlich, bzw. unbedeutend. Und man kann gut verstehen, warum Miriam nur noch flüsternd durch die Welt geht.

Was ich allerdings weniger verstehe, ist: aus diesem so fantasievollen, so anregenden Stoff ist einfach nicht genug herausgeholt worden - irgendwie kann ich der Geschichte oft nicht folgen, vieles ist unlogisch und vermag irgendwann auch einfach nicht mehr zu fesseln. Es sind interessante Charaktere, die in der Welt des Romans leben - aber sie sind einfach nicht von dieser Welt! Wäre ja nicht weiter schlimm, wenn sie und ihre Geschichte uns in irgendeiner Form nahegebracht worden wären, doch das ist nicht der Fall - im Gegenteil, ich habe mich mehr und mehr von dieser Geschichte entfernt, so dass der Abschied am Ende des Romans vollkommen emotionslos ausfiel. Für mich keine Geschichte, die mir mißfiel - aber doch eine, die - leider - stellenweise so ziemlich an mir vorbeiging. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies für jemanden das Nonplusultra, der Roman schlechthin sein könnte, daher gibt es von mir nicht einmal eine eingeschränkte Leseempfehlung - obwohl ich an einigen Ideen der Autorin durchaus meine Freude hatte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht ganz ausgereift

0

Erzählt wird die Geschichte von Miriam und Ralph - das stimmt nur halb: eigentlich hat jeder der beiden nämlich seine eigene Geschichte.
Hierbei hat mich Miriams Geschichte mehr gefesselt. Miriam ist eine ...

Erzählt wird die Geschichte von Miriam und Ralph - das stimmt nur halb: eigentlich hat jeder der beiden nämlich seine eigene Geschichte.
Hierbei hat mich Miriams Geschichte mehr gefesselt. Miriam ist eine komplexe Persönlichkeit: einerseits durch eine tyranische, gestörte Mutter unterdrückt, entwickelt sie doch erstaunlich viel Selbständigkeit, Selbstbewußtsein und Lebensmut. Wie und warum sie sich in der Zeit vor Einsetzen der eigentlichen Handlung positiv entwickelt, kommt mir aber zu kurz.
Ralphs Geschichte ist eher etwas langweilig. Für mich auch unerklärlich, was er an seiner Ehefrau findet.
Während Miriam dabei ist, ihren Weg aus dem Haus und dem Schatten ihrer Mutter hinein in ein eigenes Leben zu finden, geht es bei Ralph (und Sadie) vorwiegend um die Liebe - alte, ganz alte und neue; erfüllte und nicht erfüllte; homo- und heterosexuelle ... eigentlich ist alles dabei.

An dem Buch haben mir die verschiedenen Charaktere gefallen. Auch die Nebendarsteller sind komplexe Persönlichkeiten. So gut wieder jeder hat mehr oder minder psychische Probleme, die meisten sind auf der Suche nach sich selbst, einer Aufgabe etc. Die extremsten psychischen Probleme hat wohl Miriams Mutter Frances, die ihre Tochter ein Leben lang psychisch und physisch misshandelt hat und auch zu anderen Leuten ein echtes Biest war.
Leider wird das Potential dieser komplexen Protagonisten in vielen Fällen nicht ausgeschöpft. Über viele Personen würde ich gerne viel mehr erfahren. Ich denke hier vor allem an Stanley und Hugh. Leider wird das Buch diesen Personen nicht gerecht. Natürlich wäre das Buch viel umfangreicher und eventuell auch unübersichtlicher, wenn diese Personen mehr Raum einnähmen ... keine Ahnung, was besser wäre: das oder aber doch einige der Nebendarsteller komplett wegzulassen.

Meine Frage: wurde an dem Buch zu viel oder zu wenig vom Lektorat redigiert?

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zu viel des Guten....

0

Ich finde, die Autorin ist hier mit ihrem guten Ansatz über's Ziel hinaus geschossen.
Das Buch liest sich zwar flüssig. Allerdings ist es eine endlose Aneinanderreihung von Gesellschaftskritik, Psycho-Problemen ...

Ich finde, die Autorin ist hier mit ihrem guten Ansatz über's Ziel hinaus geschossen.
Das Buch liest sich zwar flüssig. Allerdings ist es eine endlose Aneinanderreihung von Gesellschaftskritik, Psycho-Problemen und sexueller Neigungen der Protagonisten.. Im Grunde gibt es keine "normale" Figur in diesem Roman. Die Protagonisten wirken am Ende völlig überladen und unglaubwürdig. Hinzu kommen die mehr als problematischen Beziehungen der Figuren untereinander, geprägt durch langatmige "Selbstfindungswege" sexueller oder alltäglicher Art.
Insgesamt hat mich das Buch wirklich aufgeregt! Man ärgert sich teils sehr über die Protagonisten oder deren Verhaltensweisen (die definitiv oft weit hergeholt sind..) und fragt sich beim Lesen permanent: "Na, was kommt als Nächstes?! Das ist jetzt doch ZU NORMAL!" Zumindest erging es mir beim Lesen so...
Ich weiß nicht, ob es nur mein Eindruck war.. Aber ich denke, die Autorin hätte diese vielfältigen Themenblöcke auf mehrere Bücher / Romane verteilen sollen. So, wie "Flüstern mit Megafon" nun vor mir liegt, kann ich es leider nicht weiterempfehlen! Ich bewerte es noch mit 2 Sternen, weil ich anfangs die einzelnen Protagonisten witzig fand und erpicht darauf war, zu erfahren wie es weiter geht. Ab Buch-Mitte konnte / wollte man es eigentlich nicht mehr wissen.. Sorry!