Cover-Bild Bella Ciao
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.03.2019
  • ISBN: 9783257609554
Raffaella Romagnolo

Bella Ciao

Maja Pflug (Übersetzer)

Piemont, 1946. Giulia Masca kommt als gemachte Frau zurück in das Städtchen ihrer Kindheit, wo sie noch eine Rechnung offen hat. Vor fünfzig Jahren wurde sie von ihrer besten Freundin und ihrem Verlobten hintergangen, weshalb Giulia die Flucht ergriff und sich in New York eine Existenz aufbaute. Nun will sie ihre Freundin wiedertreffen – wie werden sie sich gegenübertreten?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2019

Trauriger Hintergrund eines Sommerhits

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Bella Ciao – spätestens seit 2018 allen bekannt als Titel eines Sommerhits. Doch wer kennt den tristen Hintergrund des Partisanenhits?
Piemont, Borgo di Dentro, ein Dorf oberhalb von Genua, um die Jahrhundertwende. ...

Bella Ciao – spätestens seit 2018 allen bekannt als Titel eines Sommerhits. Doch wer kennt den tristen Hintergrund des Partisanenhits?
Piemont, Borgo di Dentro, ein Dorf oberhalb von Genua, um die Jahrhundertwende. Die junge Giulia und ihre beste Freundin Anita rackern wie viele andere in der Seidenfabrik. Giulia legt jede Lira, die sie verdient, sorgfältig auf die hohe Kante für ihre Hochzeit mit Pietro. Rund um Weihnachten, als ein Streik die Fabrik lahmlegt und das ganze Dorf in Aufruhr scheint, schläft sie mit Pietro, in der Hoffnung, die sich anbahnende Entfremdung damit überwinden zu können. Doch Pietro ist in Gedanken nicht mehr bei Giulia – er hat sich in Anita verliebt.
Wie ein Wink des Schicksals hat Giulia erst kurz zuvor eine Annonce für eine Passage in die USA, wo Arbeiter gesucht werden, gefunden und flüchtet, nachdem sie die Liebschaft zwischen Anita und Pietro entdeckt, Hals über Kopf nach Amerika.
Im Laden von Libero Manfredi in New York findet sie nicht nur Aufnahme und Arbeit, sondern in Libero selbst auch ein großes, liebevolles Herz, der Michael, Giulias Sohn, auch wie sein eigenes Kind annimmt. Im Laden von Libero Manfredi in New York findet sie nicht nur Aufnahme und Arbeit, sondern in Libero selbst auch ein großes, liebevolles Herz, der Michael, Giulias Sohn, auch wie sein eigenes Kind annimmt.
Das Buch schildert nun die Zeitabschnitte von 1900 – 1946 immer abwechselnd – einmal erfahren wir, wie Giulia und Libero in New York die Kriegsjahre – sowohl des ersten als auch des zweiten Weltkrieges – aus der Distanz erleben, dann wieder sind wir in Borgo di Dentro bei Pietro, Anita und ihren Familien mitten im Geschehen.
1946, Giulia ist inzwischen Anfang 60 und sehr krank, kehrt sie mit Michael an den Ort ihrer Kindheit zurück. Giulia ahnt nicht, welche Gräuel Anita und ihre Familie in den beiden Weltkriegen erlebt haben, als sie durch Borgo di Dentro streift – ohne Wissen, ob Anita und Pietro überhaupt noch leben oder ob die beiden jemals an sie gedacht haben. Doch es ist nicht Giulia, sondern Michael, der Anita schlussendlich aufspürt und die beiden alten Damen wieder zusammenbringt.
Raffaela Romagnolo ist mit diesem Buch ein Meisterwerk italienischer Geschichte gelungen. Selten wurde die Geschichte der Partisanen in den Wäldern so anschaulich dargestellt. Für mich ab sofort ein Fixpunkt unter den Autoren!

Veröffentlicht am 22.03.2019

Fordernd, aber überzeugend

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Der Schreibstil ist nicht ganz einfach zu lesen, was man durch den Stammbaum am Anfang bereits erwartet. An den doch etwas anderen Schreibstil gewöhnt man sich recht schnell - über die Personen gewinnt ...

Der Schreibstil ist nicht ganz einfach zu lesen, was man durch den Stammbaum am Anfang bereits erwartet. An den doch etwas anderen Schreibstil gewöhnt man sich recht schnell - über die Personen gewinnt man auch nach und nach einen Überblick, man muss aber immer dabei und voll aufmerksam sein, um nicht den Faden zu verlieren. Der Stammbaum und die Auflistung der handelnden Personen erleichtern das Zurechtfinden im Roman ungemein.
Die Spannung im Buch kommt aber nicht zu kurz.
Im Großen und Ganzen konnte mich die Geschichte überzeugen.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Fern von Ferrante

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Es ist nicht einfach, in das Buch reinzukommen. Eine stringente Handlung erzählt die italienische Schriftstellerin Raffaella Romagnolo kaum. Es sind mehr viele kleine Nebenhandlungen, die überzeugen können ...

Es ist nicht einfach, in das Buch reinzukommen. Eine stringente Handlung erzählt die italienische Schriftstellerin Raffaella Romagnolo kaum. Es sind mehr viele kleine Nebenhandlungen, die überzeugen können und die Sprache reißt es raus. Es gibt viele bemerkenswerte und präzise Sätze. Man bekommt Lust, viel zu zitieren, aber das lasse ich lieber.
Und Atmosphäre entwickelt sich stark. Mit der Protagonistin Giulia Masca wurde ich kaum warm, mit Anita war es auch nicht viel besser. Es wird einfach keine Verbindung zwischen den Figuren und dem Leser aufgebaut. Ein deutliche Schwäche des Romans.
Aber die zeitliche Präsenz der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wirkte stark.
Dabei sind sowohl die Beschreibungen der USA als auch Italiens treffend.
Literatur spielt oft eine Rolle. Erwähnt werden Upton Sinclair, der Jack London beeinflusste, Der Graf von Montechristo, Vom Winde verweht, Shakespeare etc.

Weil Bella Ciao genau wie Elena Ferrantes Neapel-Romane eine Familien-Saga ist, bietet sich ein Vergleich an. Auch hier geht es schicksalhaft um das Leben zweier Freundinnen. Aber die Stimmung und der Erzählton ist doch ein ganz anderer! Deswegen sind Ferrante-Fans hier vielleicht doch nicht so gut aufgehoben.

Veröffentlicht am 15.09.2022

Zu breitgefächert

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Als Giulia Masca 1946 in ihr piemontesisches Heimatdorf zurückkehrt, findet sie an jeder Strassenecke die Schreckgeister ihrer Kindheit. Vor fünfzig Jahren flüchtete sie vor der Armut und vor allem dem ...

Als Giulia Masca 1946 in ihr piemontesisches Heimatdorf zurückkehrt, findet sie an jeder Strassenecke die Schreckgeister ihrer Kindheit. Vor fünfzig Jahren flüchtete sie vor der Armut und vor allem dem Betrug ihrer besten Freundin und baute sich in New York ein erfolgreiches Leben auf. Nun zurück stellt sich nur eine Frage: Kann sie ihrer Freundin vergeben?

Was sich im Klappentext interessant anhört, entpuppt sich als Familiensaga über mehrere Jahrzehnte und vielen Generationen. Geschichtlich ist von Anfang des 19. Jahrhunderts bis nach dem Zweiten Weltkrieg sehr viel passiert und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin an keinem Detail der damaligen italienischen Geschichte sparen wollte. Ergänzt durch immer wieder wechselnden Erzählperspektiven und zeitlichen Sprüngen, wirkte die Geschichte auf mich eher zäh. Man kann aber geschichtlich wirklich etwas mitnehmen.

Mein Fazit: Für mich war diese Erzählung zu komplex gestaltet und dadurch wurde ich mit dem ganzen Roman nicht richtig warm. 3 Sterne.

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