Cover-Bild Sami und der Wunsch nach Freiheit
17,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Julius Beltz GmbH & Co. KG
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 326
  • Ersterscheinung: 14.08.2017
  • ISBN: 9783407823199
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Rafik Schami

Sami und der Wunsch nach Freiheit

Roman
Philip Waechter (Zeichner)

Die unglaubliche Geschichte von Sami und seinem abenteuerlichen Leben in den Gassen von Damaskus. Geschichten um Geschichten reihen sich aneinander. Sie alle erzählen von einer innigen Freundschaft, der Sehnsucht zweier Jungen nach Freiheit und dem Ausbruch der syrischen Rebellion:
Sami und Scharif sind unzertrennlich, sie wachsen wie Brüder auf. Nach seiner Flucht aus Syrien erzählt Scharif von ihrer Kindheit in den verwinkelten Gassen von Damaskus, ihren teuflischen Tricks, die Schule zu überstehen, und von ihrem Beschützer, dem weisen Postboten Elias, dem besten Lautenspieler aller Zeiten. Wie Sami sich mutig in jedes Abenteuer stürzt, weil er Unrecht nicht erträgt, und für seine Liebe Josephine sein Leben aufs Spiel setzt. Und wie er sich im Laufe der Jahre so viele Narben holt, die jede wieder ihre eigene Geschichte hat. Bald passieren Dinge, die ihnen die Augen öffnen. Als der Widerstand gegen den Diktator wächst und der Aufstand in Daraa ausbricht, müssen die Freunde abtauchen. Seitdem hat sich die Spur von Sami verloren …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2017

Geht zu Herzen

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Scharif ist ein syrischer Flüchtling und ein Freund des Autors. Er erzählt von seinem Freund Sami. Die beiden sind zusammen aufgewachsen. Sie leben im Damaskus vor dem Bürgerkrieg, werden älter, entwickeln ...

Scharif ist ein syrischer Flüchtling und ein Freund des Autors. Er erzählt von seinem Freund Sami. Die beiden sind zusammen aufgewachsen. Sie leben im Damaskus vor dem Bürgerkrieg, werden älter, entwickeln sich und werden zu Rebellen.
Einer eher abenteuerlichen Kindheit folgt eine Jugend, in der die Willkür des Regimes immer deutlicher wird, Ungerechtigkeit und Abhängigkeit vom Wohlwollen der Oberen eine immer größere Rolle spielt.
Die einzelnen Episoden beleuchten die unterschiedlichsten Aspekte verschiedener Menschen in Syrien, zeigen, was Willkür bedeutet und wie die Menschen lernen, damit umzugehen.
„Sami und der Wunsch nach Freiheit“ ermöglicht bei aller Grausamkeit der Geschehnisse eine gewissen Distanz für die Leserinnen und Leser, da auch der Autor eine Distanz wahrt, indem er Scharif die Geschichte erzählen lässt und er sie selbst nur aufschreibt – scheinbar ohne innere Beteiligung.
Dadurch gelingt es Rafik Schami, ein eigentlich grausames, ja schon beinahe brutales Geschehen, so darzustellen, dass es die Leser beeindruckt, aber nicht verschreckt oder gar schockiert. Gleichzeitig bekommen die Leser einen klaren Eindruck von den Lebensbedingungen in Syrien, von dem, was die Menschen dort meistern mussten und müssen, wie der Traum von Freiheit alles beeinflussen und verändern kann.
Die einzelnen Episoden sind sehr authentisch beschrieben, wirken gleichzeitig fremd und nah, denn bei allen Unterschieden, die sie trennen, sind sich die syrischen Jugendlichen und die deutschen Jugendlichen doch auch wieder ganz nah, wenn es z.B. um ihre Smartphones geht. Auch ihre Wünsche und Hoffnungen unterscheiden sich nicht wesentlich. So gelingt es Schami, ein Jugendbuch zu schreiben, dass die jugendlichen Leserinnen und Leser in ihren Bann zieht, weil sie sich in weiten Teilen mit Scharif und Sami identifizieren können, zur gleichen Zeit aber unglaublich viel über die syrische Kultur und die Lebensumstände dort erfahren. Ein Buch, das zu Herzen geht und Herzen öffnet.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Ein Traum von Freiheit...

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„…von der Traurigkeit eines uralten, friedlichen und gastfreundlichen Volkes, dass von der Welt im Stich gelassen wurde – nicht erst in den letzten vier, fünf Jahren, sondern seit einem halben Jahrhundert ...

„…von der Traurigkeit eines uralten, friedlichen und gastfreundlichen Volkes, dass von der Welt im Stich gelassen wurde – nicht erst in den letzten vier, fünf Jahren, sondern seit einem halben Jahrhundert – und alle Qualen einer barbarischen Diktatur erdulden musste.“ (Seite 322)


Durch eine Hör- und Leserunde wurde ich auf das Werk "Sami und der Wunsch nach Freiheit" von Rafik Schami aufmerksam.
Ich durfte das Buch im Rahmen der Runde lesen.

Scharif ist ein syrischer Flüchtling und erzählt dem Autor von seinem Freund Sami. Geschichte um Geschichte reiht sich aneinander und erzählt, wie die beiden Jungen in den Gassen von Damaskus aufwachsen. Aus kindlichen Abenteuern wird jugendliches Engagement und mit der Sehnsucht nach Freiheit erwacht der Wunsch nach Veränderung... eine Rebellion beginnt.

Es gibt Bücher, die dringen dir tief ins Herz und verändern dich. "Sami und der Wunsch nach Freiheit" ist für mich zu solch einem Herzensbuch geworden.

Der Autor hat mir mit dem Buch das Land Syrien nahe gebracht. An der Seite von Sami und seinen Freunden entdecke ich das Leben in den Gassen von Damaskus vor dem Bürgerkrieg. Es ist ein entbehrungsreicher und von vielen Unterdrückungen gezeichneter Alltag, der trotz allen Widrigkeiten auch viele humorvolle Momente kennt und vom Zusammenhalt der Leute geprägt ist.

Anfangs kommen die Geschichten der beiden Jungs überwiegend abenteuerlich daher und sind vom kindlichen Übermut geprägt, der Schatten der Diktatur scheint meist recht weit weg. Mit dem Älterwerden ändert sich der Blickwinkel und es schleichen sich immer mehr ernste Untertöne ein.

„Von ihr lernte ich, dass ein Diktator niemanden mehr braucht und schätzt als die Gleichgültigen.“ (Seite 209)

Durch seine Rolle als Aufzeichner der Geschichte gelingt es dem Autor eine gewisse Distanz zu den Ereignissen zu wahren, die auch ich als Leser einhalte. Beim Lesen verbindet sich die Mischung der Erzählung aus bitterem Ernst und süßem Humor zu einem bittersüßen Leseerlebnis und dringt mit seiner Eindringlichkeit direkt ins Herz.

Eine berührende Erzählung über ein Leben in einer unterdrückten Gesellschaft und dem Traum von Freiheit, der 2011 einen Hoffnungsfunken entzündet hat und den inzwischen so unendlich viele Menschen mit ihrem Leben bezahlen mussten und die dennoch immer noch von Frieden und Freiheit träumen.

„Wir träumten alle davon, Schmetterlinge zu werden, doch man will uns nur als Raupen lesen lassen.“ (Seite 117)

Veröffentlicht am 18.09.2017

Freiheit - unbezahlbar

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Klappentext: Die unglaubliche Geschichte von Sami und seinem abenteuerlichen Leben in den Gassen von Damaskus. Geschichten um Geschichten reihen sich aneinander. Sie alle erzählen von einer innigen Freundschaft, ...

Klappentext: Die unglaubliche Geschichte von Sami und seinem abenteuerlichen Leben in den Gassen von Damaskus. Geschichten um Geschichten reihen sich aneinander. Sie alle erzählen von einer innigen Freundschaft, der Sehnsucht zweier Jungen nach Freiheit und dem Ausbruch der syrischen Rebellion
Rafik Schami hat einen sehr emotionalen Roman über eine Freundschaft zweiter Jungen geschrieben, die in Damaskus aufwachsen, unzertrennlich sind, sich wie Brüder fühlen, einen alten sehr weisen Postboten zum Freund haben und deren Wege sich nach dem Aufstand in Daara trennen müssen, da sie in den Untergrund abtauchen müssen. Er erzählt die Geschichte von Scharif und seinem Freund Sami… Die beiden Freunde jedoch gehen erst einmal ihren Weg, machen Abitur, studieren Informatik und teilen viele Erlebnisse, traurige, lustige und mutige miteinander. Nachdem Aufstand müssen beide Freunde untertauchen und hier verliert sich Samis Spur….
In 34 kleinen Episoden erzählt Scharif über sein und Samis Aufwachsen in einem armen christlichen Viertel in Damaskus, der Schule, in der die Kinder vom ersten Schuljahr an indoktriniert wurden, in den ersten Kapiteln spürt man Zuversicht, Hoffnung und die Lebensfreude beide Freunde. Von Kapitel zu Kapitel spürt der Leser, wie sich Bespitzelungen durch Spione des Geheimdienstes, Repressalien gegenüber Andersdenkenden, willkürliche Verhaftungen und Unterdrückungen immer mehr zuspitzen, bis zum Aufstand in Daara, im März 2011. Die beiden Freunde jedoch gehen erst einmal ihren Weg, machen Abitur, studieren Informatik und teilen viele Erlebnisse, traurige, lustige und mutige miteinander. Nachdem Aufstand müssen beide Freunde untertauchen und hier verliert sich Samis Spur….
Dieser Roman ist ein sehr bewegender und eindrücklicher Roman über die syrische Gesellschaft, eine Gesellschaft, unterdrückt und geknechtet durch ein diktatorisches Regime, in Schach gehalten durch die Allmacht der Geheimdienste, die über der regierenden Baath Partei stehen. Ein Regime, das keine Widerstände duldet und mit Verhaftungen, Folter und Hinrichtungen reagiert, ein Regime, vor dem Tausende Syrer in den letzten Jahren geflüchtet sind, ihres Lebens nicht mehr sicher.

Veröffentlicht am 20.01.2018

Sehr interessanter Erzähstil! Mal etwas ganz anderes.

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Die Geschichte:
Scharif ist aus Syrien geflüchtet und erzählt dem Autor die Geschichte von seinem Freund Sami und dessen Narben. Die beiden lebten in Damaskus in einem Armenviertel. Sie wuchsen wie Brüder ...

Die Geschichte:


Scharif ist aus Syrien geflüchtet und erzählt dem Autor die Geschichte von seinem Freund Sami und dessen Narben. Die beiden lebten in Damaskus in einem Armenviertel. Sie wuchsen wie Brüder auf und wurden die besten Freunde. Sami ist ein mutiger Junge, der für seine Freunde und Familie einsteht. Er erlebt so manches Abenteuer und behält von fast jedem eine Narbe zurück, deren Geschichte er stolz seinem Freund erzählt. Doch irgendwann ist die zeit der Unbeschwertheit vorbei und die Aufstände gegen den Diktator erwachen in Syrien. Auch Scharif und Sami schließen sich den Demonstrationen und Revolutionären an. Sie arbeiten als Computerspezialisten im Untergrund und kämpfen für die Freiheit ihres Volkes und ihre eigene. Aus den kleinen Jungen sind junge Erwachsene geworden, die sich immer noch für ihre Mitmenschen einsetzen und niemals ihr Ziel aus den Augen verlieren: Die Freiheit!

Meine Meinung:


Der Erzählstil des Buches ist sehr interessant. Die Rahmengeschichte ist, dass Scharif dem Autor die Geschichte seines Freundes erzählt und in jedem Kapitel geht es um ein Treffen der beiden, bei dem Scharif eine Geschichte aus seinem Leben erzählt. Man bekommt das Gefühl, dass man die Geschichte persönlich erzählt bekommt und das hat mir sehr gefallen.
Eigentlich umfasst das Buch eine Aneinanderreihung von vielen kleinen Geschichten, sodass man nicht immer einen Zusammenhang zwischen ihnen erkennt und die Geschichte nicht immer chronologisch abläuft. Dadurch wurde es am Anfang etwas schwierig, sich in die Story hineinzudenken und der Einstieg ist mir etwas schwergefallen. Aber diese Art des Erzählens macht das Buch gleichzeitig sehr einzigartig und charmant.
Auch die Figuren profitieren von dem tollen Erzählstil: Sie wurden für mich sehr schnell lebendig und ich konnte mir den kleinen Sami gut bei seinen Abenteuern vorstellen. Besonders gefallen hat mir, dass der Autor zeigt, dass Kinder überall auf der Welt die gleichen Wünsche haben. Egal ob in Syrien oder hier in Deutschland: Sie möchten spielen und frei sein. Der einzige Unterschied ist leider: Das diese Freiheit nicht allen Kindern gewährt wird. Dass man es trotzdem schaffen kann, wenn man es einfach selbst in die Hand nimmt, ist ein sehr schöner und Mut machender Gedanke. Auch für Kinder und Jugendliche in Deutschland.