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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.06.2021
  • ISBN: 9783458768876
Rebecca Hardiman

Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt

Roman

Kevin Gogarty hat es zurzeit wirklich nicht leicht: Er ist arbeitslos, Hausmann, kümmert sich um die vier Kinder. Für die pubertierende Tochter Aideen fällt ihm nur noch ein Mittel ein, um den Familienfrieden zu retten: Ab ins Internat mit ihr. Und als seine Mutter, Oma Millie, wiederholt beim Ladendiebstahl erwischt wird, heuert er für die renitente alte Dame eine Aufpasserin an – Probleme gelöst! Tatsächlich? Als Millie merkt, dass ihre Aufpasserin noch geschickter klaut als sie selbst, schnappt sie sich kurzerhand Aideen aus dem Internat – und eine wilde Jagd auf Omas Erspartes beginnt.

Eine urkomische, turbulente und herzerwärmende Geschichte über verrückte Familienbande und darüber, dass es nie zu spät ist, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Familie außer Rand und Band

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Kevin Gogarty hat es nicht leicht, er ist arbeitslos geworden und hat an diesem Umstand stark zu knabbern. Als Hausmann mit vier Kindern macht er sich nicht besonders gut. Seine Tochter Aideen ist ein ...


Kevin Gogarty hat es nicht leicht, er ist arbeitslos geworden und hat an diesem Umstand stark zu knabbern. Als Hausmann mit vier Kindern macht er sich nicht besonders gut. Seine Tochter Aideen ist ein schwieriger Teenager, der ständig Probleme macht, der sich von aller Welt unverstanden fühlt und eigentlich versteht sich das Mädel auch selber nicht. Fest steht, sie hasst ihre Zwillingsschwester Nuala aus vollem Herzen. Diese wird ihr immer wieder als Vorbild hingestellt. Und Millie, seine betagte Mutter scheint langsam in die Demenz abzugleiten. Sie ist in den letzten Jahren zunehmend tüdelig geworden. Jetzt ist sie zum wiederholten Male beim Ladendiebstahl erwischt worden. Für ihn steht es fest, er kann seine Mutter nicht mehr alleine lassen. Die alte Dame benötigt eine Aufsicht und für seine Tochter sieht er als letzten Ausweg ein Internat. Klar, dass sich Millie damit nicht einverstanden erklärt und doch zieht Silvia bei ihr ein. Und auch Aideen rebelliert dagegen weggesperrt zu werden.

Interessant ist vor allem, dass die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Hier erzählt nicht nur Kevin, auch Millie und Aideen kommen zu Wort. Die Autorin schreibt größtenteils unterhaltsam, doch es gab auch Strecken die ich als ziemlich ermüdend empfand. Besonders Millies Eskapaden regten oft zum Schmunzeln an, aber um ehrlich zu sein, für Betroffene wie Kevin ist das alles kein Spaß. Millie ist mein absoluter Liebling in dieser Geschichte. Auch wenn ihre Entscheidungen oft verquer daherkommen, so zeigen sie doch, diese Frau hat noch Feuer. Die anderen Charaktere sind ebenfalls gut gezeichnet. Aideen tat mir manchmal richtig leid. Das Teenagerleben ist nicht immer leicht, vor allem wenn man sich mit anderen vergleicht.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman für lange Sommerabende.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Eine traurige Familiengeschichte mit vielen Missverständnissen und zu wenigen Wo

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„Andererseits ist es nicht ihre Mutter; Kernfamilie kann durchaus wie Kernspaltung sein.“
Seite 61

Nach einigen Zwischenfällen ist für Kevin klar: Seine Mutter kann nicht mehr alleine wohnen, sie braucht ...

„Andererseits ist es nicht ihre Mutter; Kernfamilie kann durchaus wie Kernspaltung sein.“
Seite 61

Nach einigen Zwischenfällen ist für Kevin klar: Seine Mutter kann nicht mehr alleine wohnen, sie braucht jemanden, der ihr im Haushalt zur Hand geht und ein wenig auf sie aufpasst. Doch sie ist nicht das einzige Familienmitglied, das ihm Sorgen macht… Auch eine seiner Zwillingstöchter rebelliert gerade und seine Frau? Die ist immer in der Arbeit…

Ich tu mir gerade wirklich schwer damit, zu beschreiben, wie es mir mit diesem Buch ging… „Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt‘“ verspricht von Titel und Aufmachung her einen lustigen Oma-Enkelin-Roadtrip, mit viel Witz und somit eine leichte Unterhaltung.
Für mich entwickelte sich die Geschichte aber rasch zu einem etwas emotionslos geschriebenen Beziehungsdrama. Die Seiten ziehen sich dahin, bis zuletzt kann ich nicht genau sagen, wer für mich der Hauptprotagonist ist. Wir erfahren viel darüber, was die Mitglieder der Familie Gogarty tun, aber niemals wirklich die Beweggründe, die tiefen Gefühle, die dahinter stecken.
Millie Gogarty ist eine ältere, allein lebende Dame, um die sich ihre Familie nur mäßig kümmert. Bis zuletzt bin ich mir nicht sicher, ob sie verschroben oder doch schon dement ist bei all den kleinen und großen „Hoppalas“, die ihr so passieren. Ihr Sohn Kevin suhlt sich in Selbstmitleid ob seines verlorenen Jobs, und weil er daheim sein muss, während seine Frau Tag und Nacht arbeitet, um die Familie zu ernähren. Neben zwei Jungs haben sie auch die Zwillingstöchter Aideen und Nuala, wobei Aideen definitiv die Rolle des bösen Zwillings zufällt, während alle Nuala vergöttern. Bei jedem Streit ist klar, Aideen ist schuld und niemand nimmt sich die Zeit zu fragen, was wirklich geschehen ist.
Sie sind seltsam sprachlos, die Gogartys, nie fragt jemand warum etwas getan wurde, wie sich jemand dabei fühlt, und so sind für mich als Leserin schmerzhafte Zurückweisungen und Missverständnisse übriggeblieben. Für mich war die Sprache sehr neutral, fast schon gefühllos, trotzdem haben mich die Zerwürfnisse der Familie sehr traurig gemacht.
Dennoch habe ich die verletzliche und verletzende Aideen ins Herz geschlossen, ihre Limericks waren kurze Einblicke in ihre Gefühlswelt und ein wirkliches Highlight in diesem sonst etwas eintönigen Buch.
Am Ende bleibt für mich eine traurige Familiengeschichte mit vielen Missverständnissen und zu wenigen Worten, ganz anders als erwartet.
Was ich auch schade fand: Ich bin eine seeehr vorsichtige Leserin, meine Bücher sehen nach dem Lesen normalerweise noch immer aus wie neu. Hier nicht, der Buchrücken löst sich am oberen Ende des Buches bereits zur Hälfte von den Seiten…

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