Cover-Bild Die Gescannten
Band 2 der Reihe "Scanner"
8,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 27.02.2019
  • ISBN: 9783733504816
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Robert M. Sonntag

Die Gescannten

Ein hochbrisanter Near-Future-Thriller

2048. Die Menschen leben in einer hochdigitalisierten und vernetzten Stadt. Als der 15-jährige Jaro dort ankommt, ist er völlig fasziniert. Doch das alles hat seinen Preis: Der Konzern Ultranetz kontrolliert jeden bis in seine geheimsten Gedanken hinein. Nur Jaro kann sich gegen den Konzern auflehnen. Zusammen mit der gleichaltrigen Nana soll er geheime Informationen beschaffen. Doch Ultranetz ist ihnen auf der Spur, und sie sind in allerhöchster Gefahr …

Für Fans von ›Maze Runner‹ und Andreas Eschbach – vom Autor von ›Die Scanner‹

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2019

sehr beängstigende Vorstellung, ein bisschen mehr Fleisch wäre jedoch toll gewesen

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Im Jahr 2048 ist nichts mehr so, wie wir es heute kennen. Ultranetz hat ein Gerät -den Denker- entwickelt, der über eine Buchse im Hinterkopf alles und jeden vernetzt. Klingt im ersten Moment gut, ist ...

Im Jahr 2048 ist nichts mehr so, wie wir es heute kennen. Ultranetz hat ein Gerät -den Denker- entwickelt, der über eine Buchse im Hinterkopf alles und jeden vernetzt. Klingt im ersten Moment gut, ist aber leider nicht nur für eine Vernetzung gut, sondern wird eben auch zur Kontrolle der Menschen genutzt. Ein Ausschalten des Denkers ruft Fragen auf den Plan. Fragen, die man nicht wirklich beantworten möchte, denn die Fragensteller gehören nicht zur angenehmen Sorte.
Doch der Widerstand plant eine große Änderung. Jedoch muss dafür leider einer in die Höhle des Löwen…

Als großer Fan von Dystopien und ähnlichem, habe ich mich natürlich sehr auf diesen Near-Future-Thriller gefreut. Wie erwartet lebt auch diese Geschichte für meinen Geschmack von dem Wissen, dass die beschriebenen Dinge heutzutage gar nicht mehr so unvorstellbar erscheinen und stellenweise ja auch bereits umgesetzt werden. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Idee mit der personalisierten Werbung, die der Denker einspielt, zumindest so lange, bis das Teil dem Nutzer in Gänze gehört. Und wie sich das für die Werbung, Social Media usw. gehört, wird man auch immer gleich gefragt, wie einem etwas gefallen hat und ob man die Erfahrung weiterempfehlen würde zum Beispiel. Das kam mir dann doch schon recht bekannt vor und ich vermute, euch auch.
Daraus resultiert für mich eine ganz andere Dimension von beklemmenden Gefühlen, Spannung und Gefahr, da man mit den Ansätzen ja bereits vertraut ist. Hier hat Robert M. Sonntag für meinen Geschmack wirklich alles richtig gemacht, denn man ertappt sich wirklich beim Lesen oft beim Grübeln, wie es wohl wirklich 2048 so sein wird. Spannungsverlauf, Ideenreichtum und Atmosphäre haben mir jedenfalls sehr gut gefallen, ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen.
Okaaaaaay, jetzt könnte man ja sagen, dass das bei 192 Seiten jetzt ja auch nicht soooo schwierig sei. Und ja, da muss ich euch natürlich auch recht geben! Und auch da liegt mein größter Kritikpunkt am Buch. Der Autor bleibt doch recht oberflächlich. Es ist zwar komplett rund geschrieben, sodass man sich beim Lesen eigentlich nie fragt, warum jemand tut, was er gerade tut. Als ich jedoch die letzte Seite beendet hatte, sind einfach nach und nach immer mehr Fragen aufgetaucht. Ich könnte mir zwar sehr gut vorstellen, dass der Autor das absichtlich so gemacht hat, also storytechnisch eher an der Oberfläche kratzen, damit mehr Freiraum für die eigenen Gedanken bleibt – aber das ist reine Spekulation meinerseits. Einfach nur, weil die Geschichte es hergäbe.
Gleichzeitig muss ich jedoch sagen, dass mir persönlich einige Details doch zu oberflächlich blieben uns somit zu sprunghaft wirkten. Für meinen Geschmack hätten da gerne noch 100 Seiten mehr „Fleisch“ reindürfen;)

Alles in allem hatte ich jedoch viel Spaß beim Lesen, habe geschaudert, geschluckt, gegrübelt und uns -leider- an vielen Stellen wiedererkannt. Eine klare Leseempfehlung, da uns sehr deutlich vor Augen geführt wird, wohin wir uns als Menschheit entwickeln könnten, wenn wir es zuließen…

Veröffentlicht am 28.03.2019

Mit dem Kopf direkt ins Ultranetz

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Im Jahr 2048 ist Jaro aufgeregt und gespannt, als er in die Zentrale der Gilde gebracht wird, die sich ganz nah an der Stadt befindet. Seine Eltern gehören schon lange zur Gilde, einer Widerstandsorganisation. ...

Im Jahr 2048 ist Jaro aufgeregt und gespannt, als er in die Zentrale der Gilde gebracht wird, die sich ganz nah an der Stadt befindet. Seine Eltern gehören schon lange zur Gilde, einer Widerstandsorganisation. Deshalb ist Jaro auf dem Land aufgewachsen, wo es kein Netz gibt und von dem die Stadtbewohner glauben, dass es sich um eine verseuchte Zone handelt. Niemand von ihnen würde auf die Idee kommen, nachzuschauen, denn dank Ultranetz finden sie es gut dort, wo sie sind. Nun wurde Jaro vom Gründer der Gilde ausgesucht, um in der Stadt eine wichtige Mission zu erledigen. Was wird er dort vorfinden?

Nachdem mir vor einigen Jahren die Dystopie „Die Scanner“ sehr gut gefallen hat, war ich neugierig auf diese Fortsetzung. Sie spielt ein gutes Jahrzehnt nach dem ersten Band. Der Megakonzern Ultranetz hat weiter an Macht gewonnen bestimmt das Leben der Stadtbewohner durch und durch. Über einen sogenannten Denker-Port am Hinterkopf sind sie inzwischen direkt mit dem Netz verbunden. So kann man mit allen Sinnen erleben, was man selbst – oder das Ultranetz – will. Der Konzern hat daraus ein umfassendes Geschäftsmodell gemacht. Für die Kontaktpflege und aufregende Erlebnisse muss man nicht mehr vor die Tür, sondern kann alles bequem von zu Hause erleben. Das kostet natürlich. Und wer nicht genug Geld hat, der muss eben regelmäßig Werbung schauen.

Jaro ist in einem netzfreien Gebiet aufgewachsen, denn seine Elterngehören zum Widerstand. Er weiß, warum diese das Ultranetz höchst kritisch sehen. Trotzdem stellt er sich für einen Einsatz in der Stadt gern zur Verfügung, da er das Ultranetz einfach mal erleben möchte. Aus seiner Perspektive erfährt man alles darüber, wie das Ultranetz funktioniert und welche Konsequenzen es hat. Viele Ideen klingen in der Tat im ersten Moment aufregend. Doch schnell wird klar, dass die Stadtbewohner sich komplett abhängig vom Ultranetz gemacht haben, das sie nahtlos überwacht und kontrolliert. Der Autor skizziert hier, was passieren könnte, wenn die Möglichkeiten nahtloser Überwachung und der Zugriff auf sämtliche persönliche Daten in die falschen Hände geraten. Kombiniert mit der futuristischen Funktion, seinen Kopf direkt ans Netz anzuschließen, ergibt sich eine dystopische Version der Zukunft, die in vielen Punkten erschreckt.

Jaro und Nana als Charaktere sind vor allem dazu da, den Leser die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu lassen. Aus der Handlung hätte man noch mehr machen können. Die Seiten sind vor allem mit Beschreibungen gefüllt, wie die dystopische Welt funktioniert, und nicht so viel Zwischenmenschlichem. Zum Ende hin gibt es noch einige überraschende Enthüllungen, die ins Nachdenken bringen und mir gut gefallen haben. Insgesamt ist „Die Gescannten“ wie sein Vorgänger eine gelungene Dystopie, die sich mit der zunehmenden Überwachung und der wachsenden Macht der Internetkonzerne beschäftigt.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Nicht mehr weit weg von der Realität - leider etwas kurz

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Inhalt:
2048. Die Menschen leben in einer hochdigitalisierten und vernetzten Stadt. Als der 15-jährige Jaro dort ankommt, ist er völlig fasziniert. Doch das alles hat seinen Preis: Der Konzern Ultranetz ...

Inhalt:
2048. Die Menschen leben in einer hochdigitalisierten und vernetzten Stadt. Als der 15-jährige Jaro dort ankommt, ist er völlig fasziniert. Doch das alles hat seinen Preis: Der Konzern Ultranetz kontrolliert jeden bis in seine geheimsten Gedanken hinein. Nur Jaro kann sich gegen den Konzern auflehnen. Zusammen mit der gleichaltrigen Nana soll er geheime Informationen beschaffen. Doch Ultranetz ist ihnen auf der Spur, und sie sind in allerhöchster Gefahr …

Meinung:
Im Jahr 2048 leben die Menschen in einer dystopischen Welt. Die Technik ist weit vorangeschritten und der Konzern Ultranetz hat anhand ihrer fortschrittlichen Technologien die komplette Kontrolle über die in der Stadt lebenden Menschen. Der 15-jährige Jaro ist außerhalb der Stadt groß geworden und sehnt sich nach einem Leben in der Stadt. Doch seine Eltern, die vor etlichen Jahren gegen Ultranetz gekämpft haben, warnen Jaro immer wieder vor dem Leben in der Stadt. Doch dann bekommt Jaro von einer Rebellengruppe die Aufgabe sich in die Stadt zu schmuggeln, um eine wichtige Missionzu erledigen.

Vor etlichen Jahren ist der Vorgängerband „Die Scanner“ erschienen. Schon damals hatte mich das gesamte Thema rund um eine hoch technologisierte Menschheit sehr interessiert. Leider habe ich nie die Zeit dazu gefunden „Die Scanner“ zu lesen. Nun etliche Jahre später hat der Autor mit „Die Gescannten“ für Nachschlag gesorgt und endlich wollte ich mir selbst einen Einblick über die Geschichte verschaffen.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt dabei sehr gut. Man muss definitiv nicht „Die Scanner“ gelesen haben, um den Vorgängen innerhalb der Geschichte folgen zu können, da auf die Geschehnisse von vor über 13 Jahren so gut wie gar nicht eingegangen wird. Sicherlich ist es dennoch nett, die Vorgeschichte zu kennen. Denn immer wieder treffen wir auf Personen, die bereits eine wichtige Rolle im ersten Band gespielt haben dürften. Ich denke, man kann aber auch perfekt nach diesem Buch noch „Die Scanner“ einschieben, da man nicht extrem gespoilert wird, was die Handlung von Teil 1 angeht.

Wir tauchen in diesem Buch in die Geschichte der Jugendlichen Jaro und Nana ein. Die beiden sind total unterschiedlich aufgewachsen. Jaro kommt von außerhalb der Stadt und hat bisher wenig mit Technik am Hut. Dennoch fasziniert ihn diese Technik immer wieder aufs Neue und sein größter Wunsch ist es, eines Tages in die Stadt zu gelangen.

Nana ist in der Stadt groß geworden und ist daher mit der gesamten Technik vertraut. Und die Technik ist wirklich weit vorangeschritten. So gibt es einen sogenannten „Denker“ der sich in die Haut der Menschen perfekt transplantieren ist. Dieser zeichnet jeden Schritt der Menschen auf, ermöglicht jedoch auch die Kommunikation per Gedanken.

Die Idee hinter allem finde ich wahnsinnig faszinierend. Sie regt aber auch zum Nachdenken an. Ein System was alles über einen weiß und was dieses Wissen gegen einen verwenden kann, finde ich doch sehr beängstigend. Dennoch ist diese Idee für mich absolut nicht abwegig, da es bereits in der heutigen Welt ähnliche Vorgehen gibt (bestes Beispiel ist hier wohl Siri).

Die Geschichte lässt sich schnell und flüssig lesen und man ist zügig durch die knapp 200 Seiten.
Mir war es an mancher Stelle einfach zu schnell. So bietet das Buch keinen großen Platz um Jaro und Nana auch unter der Oberfläche ein wenig näher kennenzulernen.
Zudem erschlossen sich stellenweise für mich manche Situationen nicht so ganz, da sie ein wenig konstruiert wirkten. Vieles wird schnell abgehandelt und oftmals hätte ich mir einfach mehr Seiten gewünscht, damit sich die Geschichte in Ruhe hätte entfalten können.

Fazit:
Eine Idee die fasziniert aber auch erschreckt, da sie einfach gar nicht mehr so weit weg von der heutigen Realität ist. Mir hat die Geschichte ordentlich Spaß gemacht, dennoch hätte ich mir einfach mehr Seiten gewünscht, damit die Geschichte Zeit gehabt hätte sich zu entfalten. Gerade die beiden Charaktere blieben doch arg blass. Von mir bekommt die Geschichte daher 4 von 5 Hörnchen.