Cover-Bild Heimat im Gepäck
(4)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Athesia-Tappeiner Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 14.05.2025
  • ISBN: 9788868398521
Sabine Peer

Heimat im Gepäck

Wahre Geschichten von Südtiroler Auswanderern
Bis in die späten 1960er-Jahre war Südtirol ein bitterarmes Land, das vor allem jungen Menschen wenig Perspektiven bot. Gut bezahlte Arbeit und neuer Wohnraum blieben vielfach der italienischsprachigen Bevölkerung vorbehalten. Anders als im deutschsprachigen Ausland war eine adäquate Ausbildung in deutscher Sprache kostenpflichtig und daher oft unerschwinglich. Hinzu kam die prekäre politische Lage. Die Angst vor dem italienischen Militärdienst oder mit der „Feuernacht“ von 1961 in Verbindung gebracht zu werden, bewog viele junge Männer, ihre Heimat zu verlassen. Bei den jungen Frauen war es dagegen oft der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Die bewegenden Erfahrungen von zwei Frauen und zwei Männern im Zuge ihrer Auswanderung werden einfühlsam und fesselnd geschildert.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2025

Heimat

0


Heimat im Gepäck von Sabine Peer

Im Buch geht es um die Lebensgeschichten von jungen Südtiroler in den 1960 Jahre. Geboren wurden sie im und nach den 2. Weltkrieg. Sie gehören irgendwie nicht zu Italien ...


Heimat im Gepäck von Sabine Peer

Im Buch geht es um die Lebensgeschichten von jungen Südtiroler in den 1960 Jahre. Geboren wurden sie im und nach den 2. Weltkrieg. Sie gehören irgendwie nicht zu Italien sprechen zum teil auch gar nicht Italienisch. Arbeit und Perspektiven gibt es nicht so viel in den 1960 im Südtirol. Gut bezahlte Arbeit ist Mangelware und bezahlbare Wohnungen auch uns somit ziehen sie in Fremde nach Deutschland und Österreich. Man hat sie gerne weil sie es gewohnt sind hart anzupacken und zu Arbeiten. Und für die jungen Leute ist es manchmal die einzige Lösung, um ein besseres Leben zu beginnen. Auch Unterstützen sie mit ihrem Lohn die Familien zuhause.

Aber was bei allem bleibt ist die Verbindung zur Heimat Gewisse kommen in den Ferien nach Hause andere Heiraten und gründen Familien im Südtirol.

Interessante und Bewegende Geschichten von 4 Menschen aus dem Südtirol.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2025

Südtiroler Lebensgeschichten zwischen Aufbruch und Erinnerung

0

Sabine Peers Roman Heimat im Gepäck ist ein Zeugnis einer Epoche, in der Südtirol für viele junge Menschen kein Ort der Zukunft, sondern ein Ort des Aufbruchs war. Bis in die späten 1960er-Jahre war das ...

Sabine Peers Roman Heimat im Gepäck ist ein Zeugnis einer Epoche, in der Südtirol für viele junge Menschen kein Ort der Zukunft, sondern ein Ort des Aufbruchs war. Bis in die späten 1960er-Jahre war das Land von bitterer Armut, politischer Unsicherheit und mangelnden Perspektiven geprägt. Peer gibt in ihrem Werk genau diesen Lebensrealitäten eine Stimme.

Im Mittelpunkt stehen die Lebensgeschichten von zwei Frauen und zwei Männern, die aus sehr persönlichen, aber stets nachvollziehbaren Gründen Südtirol verlassen: Die Angst vor politischer Repression, der Zwang zum italienischen Militärdienst, aber auch der Wunsch nach Bildung und einem selbstbestimmten Leben.

Was besonders beeindruckt, ist die Authentizität des Erzählten. Nichts wirkt beschönigt oder dramatisiert. Jede Geschichte steht für sich, ist stimmig und historisch präzise recherchiert. Leser:innen bekommen einen lebendigen, teils schmerzhaften, aber auch hoffnungsvollen Einblick in ein kaum beachtetes Kapitel der Südtiroler Zeitgeschichte.

Heimat im Gepäck ist nicht nur literarisch überzeugend, sondern auch ein wichtiges Buch, das einen empathischen Blick zurück in eine Zeit wirft, die viele geprägt hat und bis heute nachwirkt. Ein stiller, aber nachhaltiger Beitrag zur Erinnerungskultur.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2025

Südtiroler Auswandergeschichten

1

Wahre Geschichten von Südtiroler Auswanderern erzählt Sabine Peer in ihrem sehr lesenswerten Buch „Heimat im Gepäck“. Es sind die Lebensgeschichten von vier jungen Südtirolern, die in ihrer Heimat keine ...

Wahre Geschichten von Südtiroler Auswanderern erzählt Sabine Peer in ihrem sehr lesenswerten Buch „Heimat im Gepäck“. Es sind die Lebensgeschichten von vier jungen Südtirolern, die in ihrer Heimat keine Zukunftsperspektiven haben.

Da ist Karl Fink aus Ritten, der 1942 hier geboren wurde. Der Hof, den seine Eltern bewirtschaften, gibt alles her, was sie zum Leben brauchen. Daneben betreiben sie eine Gastwirtschaft und auch eine Metzgerei gehört dazu. Karl findet in einer Druckerei einen Ausbildungsplatz, Zukunftschancen sieht er für sich hier dennoch nicht. 1962 verschlägt es ihn nach Stuttgart in einen modernen Druckereibetrieb.

„Ich will nicht zurück nach Bozen“ denkt Christiane Paugger Schanninger, die 1963 nach Ludwigshafen kommt. Herbert, den sie schon in Bozen kennengelernt hat und der schon länger weg ist, schwärmt davon, dass es in Deutschland reichlich Arbeit gibt, die auch noch gut bezahlt wird.

Luzia P. aus dem Pustertal schlägt einen ganz anderen Weg ein. Hinaus aus dem engen Tal möchte sie schon lange, nur muss sie noch ihren Vater dazu bewegen, sie gehen zu lassen. Das Argument, dass in Österreich und in Deutschland die Ausbildung zur Krankenschwester keine Kosten verursacht, überzeugt ihn dann doch.

Auch der 1943 in Seis am Schlern geborene Eduard Wörndle hat – wie auch die Vorgenannten - eine beeindruckende Vita. Schon mit acht Jahren war er Hüterbub, später Knecht. Den wissbegierigen, technisch äußerst begabten Jungen zieht es dann arbeitsbedingt in die Welt hinaus.

Jede einzelne Lebensgeschichte ist beeindruckend, jede ist prall gefüllt mit Leben. Anhand dieser Einzelschicksale entsteht ein gutes Bild der Zeit, als die jungen Südtiroler weg mussten, denn ihre Heimat bot ihnen kein gesichertes Auskommen, Arbeit war Mangelware. Hatte eine Familie mehrere Kinder, war der erstgeborene Sohn Erbe, so es denn etwas zu erben gab. Die Mädchen wurden verheiratet und die jüngeren Buben mussten sich oftmals als Knecht oder Hilfsarbeiter verdingen. Dass ein junger Mensch dem entfliehen will, ist verständlich.

Sabine Peer gelingt es, die Konflikte zwischen den deutschsprachigen Südtirolern und den Italienern, die hier jede einzelne Familie hautnah spürt, mit einzubeziehen. Die zugesicherte Autonomie wird als Scheinautonomie verunglimpft, der Befreiungsausschuss Südtirol, kurz BAS, wird gegründet, Widerstand formiert sich. Und da ist der Militärdienst, dem die jungen Männer auch im Ausland nicht entkommen. Erst wenn sie das Entlassungspapier, Congedo genannt, vorweisen können, sind sie in dieser Hinsicht frei. Viele weitere Themen werden angesprochen und auch die für diesen Landstrich typischen Begriffe erklärt das Glossar am Ende des Buches.

Geschichten, die das Leben schreibt – es sind vier bewegende Lebensgeschichten, die von einer schweren Zeit, von einem bitterarmen Südtirol erzählen, die aber auch den Blick hinaus in die Welt richten. Die Alten mussten bleiben, wo sollten sie auch hin. Sabine Peer hat sich viel Zeit für die Gespräche davor genommen, jede einzelne Geschichte ist in sich stimmig, sie erzählt unaufgeregt und behutsam über den Mut, die Heimat zu verlassen und in der Fremde neu anzufangen - es ist ein fesselnder Blick zurück in die 1960er Jahre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2025

Ein Stück Heimat lebt in jedem Herzschlag

0

"Heimat im Gepäck" von Sabine Peer ist ein sehr feinfühliger und berührenden Einblick in vier Lebensgeschichten, die die Sehnsucht nach einem besseren Leben, freier Pesönlichkeitsentfaltung und dem Drang, ...

"Heimat im Gepäck" von Sabine Peer ist ein sehr feinfühliger und berührenden Einblick in vier Lebensgeschichten, die die Sehnsucht nach einem besseren Leben, freier Pesönlichkeitsentfaltung und dem Drang, etwas zu bewegen, auf jeder Seite nachfühlbar macht.

Die eindringliche Schilderung der Lebensumstände und der inneren Konflikte macht das Buch zu mehr als nur einer Beschreibung von Auswanderungsgeschichten – es ist eine Auseinandersetzung und zugleich ein Denkanstoß über die Begriffe Heimat, Identität und Zugehörigkeit. Wo hört Heimat auf und wo beginnt die Fremde? Diese Fragen stellen sich nicht nur Karl, Christine, Luzia und Eduard, sondern Peer schafft es mit jeder Zeile mehr die Leser:innen mit ins Boot zu holen, um die innere Zerrissenheit der Südtiroler Auswander:innen nachfühlbar und erlebbar zu machen.

Peer gelingt es, die individuellen Geschichten so zu erzählen, dass die Heimatfernen immer im Mittelpunkt stehen, ohne audgrindlich oder gekünstelt zu wirken. Die Empathie, die sie für ihre Interviewpartner:innen entwickelt, überträgt sich auf die Leser:innen und lässt sie mitfiebern, mitfühlen und manchmal auch mittrauern. Ihre Schilderungen sind voller Wärme und Sensibilität und bringen die Gefühle von Verlust, Sehnsucht und Hoffnung eindrucksvoll zum Ausdruck.

Jeder Lebensweg ist einzigartig, doch der gemeinsame Nenner – die Suche nach einem Platz in der Welt fern von Südtirol – verbindet sie auf eindringliche Weise. Die Schreibende lädt dazu ein, die Umbrüche der Vergangenheit nachzuvollziehen und dabei zu erkennen, wie wenig es manchmal braucht, um die Frage "Gehen oder bleiben?" mit Mut und Entschlossenheit beantworten zu können.

"Heimat im Gepäck" ist ein nachdenklich stimmendes und zugleich auch sehr positives Buch, das nicht nur die Vita derer erzählt, die gegangen sind. Das Buch trägt auch dazu bei, sich mit dem Gelesenen etwas näher zu befassen und die beliebte Urlaubsregion Südtirol mit anderen Augen zu sehen. Es regt dazu an, über unsere eigenen Wurzeln nachzudenken und zu hinterfragen, was Heimat, heimkommen und die eigene Identität für jeden Einzelnen von uns bedeutet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere