Cover-Bild Die Spatzenmorde von Onikobe
Band 5 der Reihe "Kosuke Kindaichi ermittelt"
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 11.11.2025
  • ISBN: 9783351051341
Seishi Yokomizo

Die Spatzenmorde von Onikobe

Kriminalroman
Ursula Gräfe (Übersetzer)

Der Meisterdetektiv unmöglicher Verbrechen ist zurück

Japan in der Nachkriegszeit. Im abgelegenen Bergdorf Onikobe sorgen mysteriöse Todesfälle für Entsetzen: Die Opfer werden in grotesken Posen aufgefunden, als wären sie Teil eines makabren Spiels. Was hat es mit dem alten Kinderlied auf sich, zu dem die Spur Kosuke Kindaichi führt? Um dieses teuflische Rätsel zu lösen, muss der ebenso schrullige wie liebenswerte japanische Detektiv tief in die dunklen Geheimnisse des Ortes und seiner verfeindeten Familien vordringen. Wird es ihm gelingen, das tödliche Geheimnis zu entschlüsseln?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2025

Einer der besten Bände bisher

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Sommer, 1955. Eigentlich will Privatdetektiv Kosuke Kindaichi nur einige ruhige Tage auf dem Land verbringen, wozu er sich bewusst ein kleines Dorf mit einem Onsen, dem Schildkrötenbad, ausgesucht hat. ...

Sommer, 1955. Eigentlich will Privatdetektiv Kosuke Kindaichi nur einige ruhige Tage auf dem Land verbringen, wozu er sich bewusst ein kleines Dorf mit einem Onsen, dem Schildkrötenbad, ausgesucht hat. Doch schon bald geschehen dort furchtbare Dinge: der Dorfvorsteher verschwindet spurlos, eine Totgeglaubte wird mehrfach im Dorf gesehen und schließlich passiert der erste Mord. Kommissar Isokawa, ein alter Freund Kindaichis, vermutet sofort einen Zusammenhang zu einem über 20 Jahre alten, ungelösten Mordfall.

„Die Spatzenmorde von Onikobe“ ist bereits der fünfte, im Deutschen erschienene Band aus der Feder von Seishi Yokomizo. Die Übersetzung des ursprünglich 1957 im Original veröffentlichten Romans stammt von Ursula Gräfe. Die Handlung wird erneut von einem uns unbekannten, fiktiven auktorialen Erzähler geschildert und gibt sich so den Anschein, als würde ein guter Bekannter uns von den Vorfällen erzählen. Die Morde nehmen starken Bezug auf ein japanisches Volkslied über drei Spatzen (= drei Frauen), die getötet werden und dementsprechend ist auch der Roman gegliedert.

Im Zentrum der Vorfälle stehen drei Familien: Die Familie Yura, von Beruf Böttcher, die Nires, eine Waagenbauerfamilie und die Familie Bessho, von Beruf Schlosser. Sie stehen zueinander in Konkurrenz und wetteifern stets um den höchsten Status in Onikobe. Seit Chieko Bessho unter dem Namen Yukari Ozora eine bekannte Sängerin geworden ist und ihre Familie nun mit teuren Dingen beschenken kann, hat sich dies nur verstärkt. Etwas im Abseits bleibt dabei die Familie Aoike, die das Schildkrötenbad betreibt und deren Tochter sich vor den Blicken der Außenwelt verbirgt.

Für mich war dieser Fall Kosuke Kindaichis einer seiner besten. Der Detektiv ermittelt gewohnt zurückhaltend mit einer Kombination aus Recherchen und Gesprächen und präsentiert am Ende überraschend den Mörder. „Die Spatzenmorde von Onikobe“ sind dabei besonders spannend und bieten eine gelungene Mischung aus Folklore, Ermittlungsarbeit und komplexen zwischenmenschlichen Beziehungen. Zudem gewährt die Reihe einen tollen Einblick ins Japan der 50er Jahre.

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Veröffentlicht am 21.11.2025

Sehr atmosphärisch und spannend

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Dieser fünfte Fall aus der Reihe um Privatdetektiv Kosuke Kindaichi ist deutlich länger und komplexer als die bisherigen Bücher. Ich fand es sehr hilfreich, dass es am Anfang einen Plan des Dorfes und ...

Dieser fünfte Fall aus der Reihe um Privatdetektiv Kosuke Kindaichi ist deutlich länger und komplexer als die bisherigen Bücher. Ich fand es sehr hilfreich, dass es am Anfang einen Plan des Dorfes und einen Personenübersicht gab, da man mit den ungewohnten Namen schnell durcheinander kommt. Der Fall ist sehr spannend und vermittelt durch die Handlung im ländlichen Nachkriegs-Japan und Rückblenden auf einen alten Fall sehr viele Details über die japanische Geschichte und teilweise vergangene Gebräuche und Sitten. Es ist faszinierend, wie die Morde ohne moderne Mittel gelöst werden, nur mit dem Fokus auf Möglichkeit und Motiv. Die psychologische Komponente ist entscheidend und dadurch erinnert die Reihe an die großen westlichen Krimi-Klassiker. Die Spatzenmorde werden am Ende absolut nachvollziehbar gelöst, aber ich habe die Auflösung nicht kommen sehen. Obwohl diese Bücher schon vor einigen Jahrzehnten geschrieben wurden, lassen sie sich auch heute hervorragend lesen – sicher auch dank der flüssigen Übersetzung. Es war eine spannende Unterhaltung mit Überraschungseffekt, die ich sehr gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 22.11.2025

Temari-Lieder

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Der Privatdetektiv Kosuke Kindaichi möchte im Sommer 1955 Urlaub machen und sein Freund Kommissar Isokawa empfiehlt ihm ein Badehaus in dem Bergdorf Onikobe. Vielleicht hatte der Kommissar einen kleinen ...

Der Privatdetektiv Kosuke Kindaichi möchte im Sommer 1955 Urlaub machen und sein Freund Kommissar Isokawa empfiehlt ihm ein Badehaus in dem Bergdorf Onikobe. Vielleicht hatte der Kommissar einen kleinen Hintergedanken, denn in Onikobe gab es vor etwas über zwanzig Jahren einen Mord, an dessen Ermittlungen der Kommissar beteiligt war. Mit dem Ergebnis der Ermittlungen hatte er sich nie wohl gefühlt. Er hofft deshalb, dass Kosuke, der als gewiefter Ermittler bekannt ist, nochmal einen neuen Blick auf die Sache wirft. Kurz nach Kosukes Ankunft verschwindet der alte Dorfvorsteher und damit werden die Ereignisse in Gang gesetzt.

Dies ist der fünfte Band der Reihe um den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi, der auf Deutsch veröffentlicht wird. Im japanischen Original ist die Reihe umfangreicher, da die Fälle in sich abgeschlossen sind, ist das eher unerheblich. Kosuke Kindaichi fühlt sich gleich angekommen in Onikobe, deshalb hilft der dem alten Dorfvorsteher auch beim Verfassen eines Briefes. Als der ältere Herr, der sich nach dem Versenden des Briefes auf Besuch freute, verschwindet, ist Kosukes Neugier geweckt. Er ist allerdings auch besorgt. Kosuke beginnt, sich über die Vergangenheit und die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Familien in Onikobe Gedanken zu machen.

Mit Kosuke Kindaichi haben wir einen klassischen Ermittler, dessen Erfinder Seishi Yokomizo leider bereits verstorben ist. Die Romane sind daher eher ruhig und der Ermittler muss sich auf seine Beobachtungsgabe, seine Kombinationsgabe und seine geschickte Fragestellung verlassen. Das macht Kindaichi ganz hervorragend. Und das wiederum macht die Lektüre sehr spannend. Gleichzeitig verschlägt es Kosuke Kindaichi häufig in unterschiedliche Gegenden Japans, so dass man beim Lesen auch etwas über die unterschiedlichen Landschaften, aber auch über Sitten, Gebräuche und Legenden erfährt. Auch hier geht es um Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Familien, die teils als höhergestellt gelten, teils auch nicht. Wie die Menschen selbst ihre Stellung empfinden führt manchmal zu Handlungen, die dann ungeahnte Konsequenzen haben. Den Verwicklungen zu folgen, macht sich Kosuke Kindaichi zur Aufgabe und damit sind die Berichte des Kommissars sehr unterhaltsam, informativ und fesselnd.