Cover-Bild Hundepark
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.01.2022
  • ISBN: 9783462300680
Sofi Oksanen

Hundepark

Roman | »Atemberaubend erzählt und spannend wie ein Krimi.« EMMA
Angela Plöger (Übersetzer)

»Ein rasanter Thriller über die Machtverhältnisse der Fruchtbarkeitsindustrie im Osten.« Aftonbladet.
Die preisgekrönte finnische Bestsellerautorin Sofi Oksanen führt uns in die Welt reicher Europäerinnen, die auf Kosten ärmerer Frauen aus dem Osten oder in den Entwicklungsländern, die in ihrer Not keine Wahl haben, ihren Kinderwunsch erfüllen. Ein Roman von großer politischer und moralischer Brisanz und literarischer Brillanz. Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall wiedererkennen, denn Olenka hat ihr Leben zerstört. Und gewiss ist sie gekommen, um Rache zu nehmen. Für einen kurzen Moment sind sie hier zusammen – und schauen ihren eigenen Kindern, die nichts von ihrer Existenz ahnen, beim Spielen zu.
Der Roman, der sich zwischen dem heutigen Finnland und der Ukraine nach dem Zusammenbruch der UdSSR bewegt, ist ein scharf beobachteter, temporeicher Text, der an der Schnittstelle zwischen Ost und West spielt und sich um ein Netz von Ausbeutung und die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers dreht. Sofi Oksanen erzählt mit psychologischer Schärfe die fesselnde Geschichte einer Frau, die der Sehnsucht nach ihrem verlorenen Kind nicht entkommen kann, und über die rücksichtslosen Mächte, die sie erbarmungslos jagen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2022

Ein leider nur allzu realistischer Roman

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Helsinki, 2016. Immer wieder sitzt sie auf derselben Bank im „Hundepark“ und beobachtet die Leute. Nun, nicht irgendwelche Leute, sondern stets diese eine Familie, die dort ihren Hund ausführt. Die adrette ...

Helsinki, 2016. Immer wieder sitzt sie auf derselben Bank im „Hundepark“ und beobachtet die Leute. Nun, nicht irgendwelche Leute, sondern stets diese eine Familie, die dort ihren Hund ausführt. Die adrette Mutter. Den engagierten Vater. Die entzückenden Kinder. Sie: Das ist Olenka, eine einst schöne, einst erfolgreiche junge Ukrainerin. Einst glaubte sie an eine glückliche Zukunft ohne Geldsorgen und mit einem geliebten Mann an ihrer Seite. Jetzt ist sie sichtlich vom Leben gezeichnet, auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, in Angst um ihr Leben. Und es soll noch schlimmer kommen, denn eines Tages sitzt Olenka nicht mehr allein auf ihrer Bank. Unvermittelt taucht Dana auf, genauso abgezehrt und heruntergekommen wie sie selbst. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass es Olenka war, die Dana ins Unglück stürzte. Und die scheint nun auf Rache aus zu sein …

„Hundepark“ mutet anfänglich wie ein Thriller an – und es gelingt Sofi Oksanen vortrefflich, die Spannung subtil aufrechtzuerhalten –, doch der Roman ist weit mehr als das. In Rückblenden zeichnet die Ich-Erzählerin Olenka ihr Leben bis zu dem schicksalhaften Wiedersehen mit Dana nach: ihre Kindheit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, die Versuche der Menschen, sich in der plötzlich veränderten politischen und gesellschaftlichen Ordnung zurechtzufinden, die alten Seilschaften und Mentalitäten, die sich nicht mit einem Handstreich wegwischen lassen – und die neuen „Geschäftsmodelle“, die sich unvermutet daraus ergeben.

Und damit eröffnet sich der eigentliche Themenkomplex des Romans, denn in ein solches „Geschäftsmodell“ gerät unversehens Olenka, das erfolglose Model, das zwar keine nennenswerte Ausbildung besitzt, dafür aber über etwas anderes verfügt: gesunde Eizellen. Ein Gut, für das wohlhabende europäische Paare, deren Kinderwunsch bislang unerfüllt blieb, bereit sind, sehr viel Geld zu zahlen. Und das ansonsten chancenlosen jungen Frauen eine vermeintliche Perspektive bietet. Doch wo große Umsätze locken, ist gemeinhin die Ausbeutung nicht fern, wird aus der Medizin eine Industrie. Mit Gewinnern auf der einen – und Verliererinnen auf der anderen Seite.

Bis ich „Hundepark“ von Sofi Oksanen (aus dem Finnischen von Angela Plöger) vor einigen Wochen las, war mir nicht bekannt, dass die Ukraine eines der wenigen Länder ist, in denen eine kommerzielle Leihmutterschaft gesetzlich erlaubt ist. Noch hätte ich vermutet, was diese Kommerzialisierung für die Leihmütter mitunter bedeuten kann. Und am allerwenigsten hätte ich geahnt, wie grundlegend und dramatisch sich die Situation in der Ukraine kurz nach meiner Lektüre ändern sollte. Ein brutaleres Zusammentreffen von Fiktion und Realität ist kaum vorstellbar, denn natürlich sind auch die ukrainischen Leihmütter von dem Angriffskrieg betroffen (in den Medien finden sich wiederholt Beiträge und Berichte zu ihrer Situation).

Eine Leseempfehlung ist in diesem Kontext für mich nur schwer uneingeschränkt auszusprechen, doch möchte ich betonen, dass das ausschließlich an der grausamen Lebenswirklichkeit liegt, und keineswegs an dem Roman. Der ist in ganz besonderem Maße lesenswert!

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Veröffentlicht am 16.02.2022

De fesselnde Geschichte einer Frau, die der Sehnsucht nach ihrem verlorenen Kind nicht entkommen kann.

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Dieser Roman rund um die Fruchtbarkeitsindustrie, hier insbesondere um die Ausbeutung und Kommerzialisierung des weiblichen Körpers, handelt von armen Frauen aus der Ukraine, die sich als Ziehmutter zur ...

Dieser Roman rund um die Fruchtbarkeitsindustrie, hier insbesondere um die Ausbeutung und Kommerzialisierung des weiblichen Körpers, handelt von armen Frauen aus der Ukraine, die sich als Ziehmutter zur Verfügung stellen, um den Kinderwunsch reicher Leute weltweit zu erfüllen. Das ganze Szenarium spielt sich ab zwischen dem heutigen Finnland und der Ukraine nach dem Zusammenbruch der UdSSR. Moralische, aber auch politische Brisanzpunkte neben der ärmlichen, gefährlichen Alltagssituation in der Ukraine werden ausgiebig behandelt.
Der als Titel gewählte ‚HUNDEPARK‘ befindet sich in Helsinki, Finnland, und Olenka sitzt dort 2016 auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie mit zwei Kindern nebst Hund. Erst als sich eine junge Frau neben sie setzt und diese ebenso dem Spielen dieser Kinder, nämlich ihren eigenen Kindern, zusieht, fürchtet Olenka um ihre Anonymität und Sicherheit in Finnland.

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Veröffentlicht am 25.01.2022

2,5 Sterne

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Klappentext:

„Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall ...

Klappentext:

„Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall wiedererkennen, denn Olenka hat ihr Leben zerstört. Und gewiss ist sie gekommen, um Rache zu nehmen. Für einen kurzen Moment sind sie hier zusammen – und schauen ihren eigenen Kindern, die nichts von ihrer Existenz ahnen, beim Spielen zu.“



Autorin Sofi Oksanen hat den Roman „Hundepark“ verfasst und bohrt dabei sehr tief in der (vielleicht immer noch stummen, klaffenden) Wunde nach dem Zusammenbruch der UdSSR zwischen den Ländern und Landstrichen zwischen Finnland und der Ukraine. An einer politischen Wertung kommen die Leser hier nicht vorbei und es wird genügend Leser geben, die nichts von diesen „Taten“ gewusst haben. Um was es hier in der Geschichte geht? Um die Ausbeutung und Kommerzialisierung der Frauen. Eizellenspenden (Raub trifft es eher) von Frauen gegen Geld, Kinder wurden anderswo geboren und ihren Müttern weggenommen und „weiter gegeben“ an Familien, die Kinder gerne wollten…Klingt hart, ist es auch. „Menschenhandel“ (auch bei Eizellen) der anderen Art trifft es am besten. Oksanen ist dabei keineswegs zimperlich. Hier Ton ist oft erbarmungslos und kalt. Ihre Worte sind zielgenau und treffen den Leser. Ich konnte dennoch nicht ganz warm werden mit dem Buch, der Geschichte, der Autorin…Solche Geschichten sind mir nicht fern und ich wusste das es solche „Praktiken“ in diesen Ausmaßen gab…Dennoch waren einige Zeitenwechsel zu verwaschen, zu verworren. Olenka ist ein recht simpler Charakter und so ganz traut man ihr die im Buch beschriebene Tätigkeit eigentlich nicht zu. Hat sie überhaupt ein Gewissen? Und dann ist da noch diese Geschichte mit der Rache. Vieles schien mir hier zu überladen, zu gewollt, zu erzwungen. Oft gerät das eigentlich Thema in den Hintergrund, manches Mal taucht es unerwartet auf. Nein, so ganz war das nicht mein Buch - 2,5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 12.01.2022

Hat mich leider nicht gepackt

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Die Ich-Erzählerin Olenka sitzt 2016 auf einer Parkbank im Hundepark von Helsinki und beobachtet eine Familie: Eltern und zwei Kinder.

Was niemand weiß, die beiden Kinder stammen aus einer Wunschkind-Klinik, ...

Die Ich-Erzählerin Olenka sitzt 2016 auf einer Parkbank im Hundepark von Helsinki und beobachtet eine Familie: Eltern und zwei Kinder.

Was niemand weiß, die beiden Kinder stammen aus einer Wunschkind-Klinik, in der jungen, schönen Ukrainerinnen mehr oder weniger freiwillig Eizellen entnommen und zahlungskräftigen, aber unfruchtbaren Frauen aus dem Westen eingesetzt worden sind. Olenka ist eine jener Ukrainerinnen. Doch nicht nur das. Sie hat an diesen mafiös anmutenden Machenschaften eine gewisse Zeit lang sehr gut verdient.

Als sich dann eine Frau, Daria, zu Olenka auf die Parkbank setzt, steigt Panik bei ihr auf, denn sie hat Darias Leben zerstört. Doch für einen kurzen Moment sitzen die beiden Frauen einträchtig nebeneinander und sehen ihren Kindern beim Spielen zu ...

Meine Meinung:

Die finnische Bestsellerautorin Sofi Oksanen greift in ihrem Roman ein Tabu auf: Die Eizellenspenden von mittellosen Frauen und Mädchen, die aufgrund ihrer Armut mehr oder weniger gezwungen sind, ihren Körper zu verkaufen.

So wirklich gefangen hat mich dieser Roman nicht. Ich habe sehr viel Selbstmitleid von Olenka heraus gelesen. Die anderen Frauen wie Daria kümmern sie wenig. Verständlich ist der Wunsch, die Tristesse der herunter gewirtschafteten ehemaligen Länder der Sowjetunion, zu verlassen.

Die Autorin macht es ihren Lesern nicht leicht. Sie pendelt zwischen Orten und Zeiten. Die meisten Figuren haben wenig Liebenswürdiges an sich. Alles wirkt depressiv und grau. Vermutlich wird das der Lebensrealität in der Ukraine entsprechen.

Fazit:

Leider hat mich dieser Roman nicht gepackt, daher erhält das Buch nur 2 Sterne.