Cover-Bild Frauen und Bücher
22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DVA
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 08.10.2013
  • ISBN: 9783421045614
Stefan Bollmann

Frauen und Bücher

Eine Leidenschaft mit Folgen
»Lies, um zu leben!« – faszinierende Begegnungen mit berühmten Leserinnen

Wussten Sie, dass Marilyn Monroe eine passionierte Leserin war und eines ihrer Lieblingsbücher der »Ulysses« von James Joyce? Dass der Studienabbrecher Friedrich Gottlieb Klopstock 1750 die Dichterlesung erfand, als er einer Schar junger Frauen seine Oden vortrug und dafür Küsse kassierte? Dass Jane Austen nur Frauen für voll nahm, die Romane lieben? Oder dass vor 150 Jahren Eugenie Marlitt, eine entlassene Vorleserin, zur ersten Bestsellerautorin der Welt aufstieg?

Diese und eine Fülle anderer Begebenheiten lässt Stefan Bollmann in einem unterhaltsam geschriebenen Panorama lebendig werden, das von Klopstocks Zeit bis in die Gegenwart führt und von aktuellen Phänomenen wie Fanfiction und "Shades of Grey" berichtet. Zugleich erzählt er eine überraschend andere Geschichte des Lesens, seiner Macht und Magie. Lesen kann Leben und Lieben verändern. Ein Buch für Frauen, die leidenschaftlich gern lesen – und aus dem Männer erfahren, was ihre Frauen meinen, wenn sie sagen: »Jetzt nicht! Ich lese!«

Ausstattung: mit Abb.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2017

Frauen und Lesen...

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Stefan Bollmann untersucht in seinem Buch "Frauen und Bücher: Eine Leideschaft mit Folgen" die Entwicklung der weiblichen Leselust. Er beginnt dabei bei den Anfängen, die rund 300 Jahre zurückliegen. Zunächst ...

Stefan Bollmann untersucht in seinem Buch "Frauen und Bücher: Eine Leideschaft mit Folgen" die Entwicklung der weiblichen Leselust. Er beginnt dabei bei den Anfängen, die rund 300 Jahre zurückliegen. Zunächst war das Lesen eine männliche Domäne, die erst langsam in weibliche Hand übergehen wird.
Anstoß der weiblichen Leselust bildet dabei Gottlieb Friedrich Klopstock, der als Erfinder der Dichterlesung gilt und der mit besondere Vorliebe seine Werke einem weiblichen Publikum präsentierte, welche sein Können mit Küsse honuiert. Diesen Beginn legt Stefan Bollman damit in das Jahr 1750. Ab diesem Zeitpunkt entwickelt Stefan Bollmann die Geschichte des weiblichen Lesens chronologisch weiter, beschränkt sich aber dabei nicht nur auf Deutschland, sondern geht auch auf Geschichten aus anderen Ländern ein.
Stefan Bollmann geht dann weiter über die viele verschiedene Stationen. Diese führen ihn unter anderen in die USA, nach England und Frankreich bis hin zur Gegenwart.

Der Schreibstil von Stefan Bollmann ist fließend und angenehm. Das Buch fesselt den Leser, obwohl es eigentlich ein Sachbuch ist, dass sich an literaturhistorischen Fakten entlang hangelt. Die Stilistik zeigt aber auch, dass Stefan Bollmann ein studierter Germanistik ist, der sich mit der Sprache nicht nur viel auseinder gesetzt hat, sondern auch mit ihr umgehen kann wie ein miesterhafter Geiger mit seiner Geige.

"Frauen und Bücher" zeigt sehr gut auf, welche Faszination und Magie Bücher auf den Leser ausüben und wie sehr sich das Lesen über die Jahre verändert hat. Für mich als begeisterte Leserin eine tolle Lektüre über mein liebstes Hobby.

Fazit:
Ein tolles Buch, was die Entwicklung der weiblichen Leselust sehr schön aufarbeitet und so aufzeigt, dass die Leselust unter der Frauen nicht von ungefähr kommt, sondern das Ergebnis einer langen Entwicklung ist. Das Buch ist absolut leseswert für Menschen, die sich für literaturhistorische Fakten interessieren oder auch für die "Weiblichwerdung des Lesens".

Veröffentlicht am 14.12.2016

Was für eine Geschichte!!

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„Manchmal denke ich, der Himmel, das muss ein einziges fortwährendes unanstrengendes Lesen sein.“

(Virginia Woolf an Ethel Smith)

INHALT:

„Frauen und Bücher“ ist ein Sachbuch, dass einen durch ...

„Manchmal denke ich, der Himmel, das muss ein einziges fortwährendes unanstrengendes Lesen sein.“

(Virginia Woolf an Ethel Smith)

INHALT:

„Frauen und Bücher“ ist ein Sachbuch, dass einen durch die Teile „Die Leselust beginnt – Das 18. Jahrhundert“, „Die Macht des Lesens – Das 19. Jahrhundert“, „Bücherfrauen – Das 20. Jahrhundert“ bis hin zur „Gegenwart – weiter lesen“ führt. Dabei schafft es der Autor uns nicht nur durch, sondern in die Leben verschiedener Personen der jeweiligen Zeitalter zu führen. Er zeigt auf wie diese – auch geprägt durch Literatur – ineinander übergehen und sich dabei sowohl die Literatur, als auch die Leser/-innen und das Leben gegenseitig beeinflussen und verändern! Der Autor lässt in viele verschiedene Leben blicken an denen Bücher ihren Anteil haben: Von Vorleserinnen über Leserinnen, über Autorinnen und Buchhändlerinnen – und mit allen verbindet man selbst die Liebe zum Lesen!

An dieser Stelle kann ich es sonst nicht besser als die Inhaltsangabe und er Buchtrailer machen um Lust auf dieses Buch zu machen –also: Schnell reinlesen!!



EIGENE MEINUNG:

Dieses Buch ist meiner Meinung nach nicht dazu da, um sich nach dem Lesen an jedes Wort zu erinnern. Für mich ist es ein Buch, das einen Stauen lässt, Erinnerungen zurück holt, Anregungen für neue Lektüre bietet und auch nach dem Lesen weiterhin als spannendes Nachschlagewert dienen kann! Man sollte bedenken, dass nach diesem Buch die Wunschliste um einige Klassiker reicher sein wird!

Für mich ist „Frauen und Bücher“ durch sein traumhaftes Cover wunderschön und auch unter dem Umschlag ein wahrer Blickfang über den meine Finger immer wieder verzückt geglitten sind! Anmerken möchte ich auch die schönen Bilder, die an den richtigen Stellen eingestreut sind und immer mit einer Aussage zum Kapitel beitragen und sich schön mit ihm verbinden lassen! An einigen Stellen wuchs mein Wunsch mich auch mit den jeweiligen Künstlern näher zu beschäftigen, weil die Aussagen der Bilder so erstaunlich, so deutlich wurden!

Innerhalb des Buches war es mir auch sehr viel wert, dass das Buch zum Nachdenken, – und in der Leserunde an der ich zu diesem Buch teilnehmen durfte – zu Dankbarkeit für unser Leben, die Freiheit die wir erleben dürfen und vielen interessanten Diskussionen anregen konnte! Einen Kritikpunkt habe ich persönlich am Teil der „Gegenwart“ des Buches: Dieser Teil kam für mich im Vergleich zu den anderen zu kurz und war für mich zu sehr auf Fanfiction und das Buch „Shades of Grey“ fokussiert – oft mit für mich unangenehmen Tendenzen zur Ironie. Auch allgemein kann ich für mich sagen, dass das Thema Sex gegen Ende des Buches – wo es zu Beginn noch interessant und perfekt eingebracht war – zu viel an Gewicht gewonnen hat.

Vieles aus Frauen und Bücher kann ich mit dem Zitat zu Anfang meiner Rezension verbinden. Erstens ist es eines der vielen Zitate aus diesem Buch, die Eingang in meine Zitatesammlung gefunden haben! So viele Zitate gingen mir so sehr ans Herz oder trafen so genau in dieses, dass ich sie für mich festhalten musste!

Zweitens enthält dieses Zitat das Wort „unanstrengend“ und an dieser Stelle muss ich definitiv anmerken, dass ebendies dies für mich auf dieses Buch nicht passt. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Die Anspielung auf „anstrengend“ kommt nicht durch einen unschönen oder uninteressanten Schreibstil, sondern schlicht durch das hohe Niveau in dem das Buch geschrieben ist. Oft musste ich hierbei – vor allem in den ersten historischen Teilen – einige Sätze doppelt und dreifach lesen um ihren ganzen (oft umfangreichen) Sinn ganz aufzunehmen, wobei sich dies so gut wie immer lohnte!

Drittens möchte ich auf den „Himmel“ eingehen. Dieses Buch bringt in diesem Sinne verschiedene Welten zu einander. Wir empfinden oft das Lesen als ein himmlisches Geschenk, die vielen Protagonisten – oft Damen – innerhalb des Buches empfanden dies genauso, jedoch oft aus anderen Gründen und dies macht das Buch zu etwas Besonderem! Es verbindet die Generationen von Frauen und schweißt sie in ihrer Liebe zueinander – lässt sie sich gegenseitig verstehen! Es zeigt von jeder Generation auf was sie am Lesen liebten und warum das Lesen für sie das Leben bereicherte und bringt uns dabei so viele Lebensgeschichten nahe! Auch das fand ich im Buch wunderschön gemach: Das Hauptaugenmerk wird zwar auf die Verbindung der jeweiligen Person zu Büchern gelegt, jedoch wird das restliche Leben des Menschen miteinbezogen und als nicht weniger wichtig dargestellt! Ich habe viele interessante Personen und ihre nicht immer glücklichen Geschichten näher und viele ganz neu kennen gelernt. Eben dies gibt mir auch viel mehr Ansporn mich weiter mit diesen Charakteren zu beschäftigen, die vor mir so viele Bücher in Händen gehalten, mit ihnen gelacht, geweint, für sie und mit ihnen gelebt und teils viel für sie aufgegeben haben!



FAZIT:

Ein Buch für Menschen in deren Herzen Bücher einen Platz haben, für die Bücher zum Leben, Leiden und Lieben gehören. Für Leser, für die die Menschen die vor uns gelebt und unsere Bücherwelt geprägt haben, wertvoll sind! Für alle, die die „Macht des Lesens“ schon am eigenen Leib gespürt haben!

Veröffentlicht am 30.12.2017

Das weibliche Leseverhalten im Wandel der Jahrhunderte

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...wird hier von Autor Stefan Bollmann, keineswegs ein Neuling auf diesem Themengebiet, dokumentiert. Ein wunderschöner Band, veredelt mit Bildern und Zitaten verschafft dem Leser - oder vielmehr in den ...

...wird hier von Autor Stefan Bollmann, keineswegs ein Neuling auf diesem Themengebiet, dokumentiert. Ein wunderschöner Band, veredelt mit Bildern und Zitaten verschafft dem Leser - oder vielmehr in den meisten Fällen wohl der Leserin - Begegnungen mit so prominenten Literaturrezipientinnen vergangener Tage wie Jane Austen, Virginia Woolf und Susan Sontag - den meisten von uns bisher hauptsächlich als Autorinnen bekannt, aber auch mit etwas weniger bekannten wie Meta Klopstock und Caroline Schlegel. Desweiteren geht es um die Rezeption bekannter Werke im Wandel der Zeiten - hier stehen so bekannte Bücher wie "Die Leiden des jungen Werther" und "Ulysses" im Fokus, aber auch wesentlich Unbekanntere, deren Popularität dem Wandel des Zeitgeists nicht standhalten konnte.
Unterhaltsam und informativ - für die historisch begeisterte Leserin jedoch einerseits mit Längen, andererseits mit - natürlich schlecht vermeidbaren - Lücken. Was war mit den Frauen im Deutschland der Weimarer Republik, der wilden 1920er jahre? Wie rezipierten Französinnen ihre großen Autoren Zola und Proust zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Diese und viele, viele weitere Fragen stellten sich mir während des Lesens - eigentlich ja sehr positiv, denn Lesen soll zum Weiterdenken anregen.
Klug und zumeist geistreich stellt Autor Bollmann den Zusammenhang zwischen Lesen und Schreiben, zwischen Lesen und der Gesellschaft, zwischen Lesen und der Politik dar, aber eines bleibt auf der Strecke - wie verlief die Entwicklung der lesenden Frauen im Vergleich zu der der Männer? Dass ihr Anteil zunahm, dass sie differenzierter und aktiver in den Lesebetrieb eingriffen - keine Frage! Aber was war mit dem Werk unseres Freundes Joyce, dem der Autor ein ganzes Kapitel widmet, aus weiblicher Sicht eigentlich anders? So richtig kommt dieser Aspekt an einigen Stellen leider für mich nicht rüber.
Anderseits verliert sich der Autor zeitweise in Kleinigkeiten - ich zumindest musste mich immer mal wieder zusammenreißen, um am Ball zu bleiben, trotz meiner grundsätzlichen Begeisterung.
Diese schwand dann endgültig zum Ende des Buches, wo Bollmann - in der Gegenwart angekommen - zunächst ein ganzes Kapitel der Fanfiction widmete, ohne groß auf Parallelentwicklungen wie Online-Lesekreise zu den verschiedensten Themen und die dadurch bedingte neuartige Einflussnahme der Leser auf die Autoren, Open Innovation im Literaturbetrieb also, einzugehen. Desweiteren erschlossen sich mir hier die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen der Fanfiction frönenden Lesern wiederum nicht. Und zum Schluss kam es dann ganz dicke: als einziges Beispiel für die Gegenwart diente "Shades of Grey" , ein Werk, das ich mit Sicherheit niemals lesen werde und das für mich nicht charakteristisch für das Lese- und Schreibverhalten der Gegenwart ist, zumindest nicht als alleinige, isoliert stehende Darstellung.
Mein Fazit - man erfährt vieles in diesem Buch, vieles - möglicherweise noch viel mehr - erfährt man jedoch nicht. Ein roter Faden zum Leseverhalten der Frauen im Wandel der Jahrhunderte zieht sich zu meinem Bedauern nicht durch das Buch, so dass es für mich wahrscheinlich eine Momentaufnahme ohne allzugroßen Erinnerungswert bleiben wird.