Unglaublich berührend
Dieses Hörbuch hat mich in seinen Bann gezogen, ich habe jede Gelegenheit genutzt zu hören, weil ich so gefesselt und emotional involviert war. Und beim Kochen habe ich nicht nur geweint, weil ich währenddessen ...
Dieses Hörbuch hat mich in seinen Bann gezogen, ich habe jede Gelegenheit genutzt zu hören, weil ich so gefesselt und emotional involviert war. Und beim Kochen habe ich nicht nur geweint, weil ich währenddessen Zwiebeln geschnitten habe. Für den Post habe ich ein wenig in unseren alten Familienbildern gestöbert.
Wir begleiten Tom, einen bekannten Nachrichtensprecher, der plötzlich mit dem verwirrten Zustand seiner Mutter konfrontiert wird. Greta ist 84 und merkt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Eines Abends landet sie im Krankenhaus mit dem Verdacht auf Demenz. Und damit beginnt eine Erinnerungsreise in ihre Kindheit im Nationalsozialismus. Die Propaganda, der sie als junges Mädchen erst begeistert folgte. Die Flucht. Die Hungerjahre. Die Dinge, die Frauen in dieser Zeit erleben mussten. Und auch eine für die Zeit ungewöhnliche Liebe, die sie gefunden hat. Eine tragische Liebesgeschichte, die so viele Konsequenzen der Zeit mit sich getragen hat und die mich wirklich sehr berührt hat.
Ich fand die parallelen Zeitebenen richtig stark. 2015, mit den steigenden rechten Stimmen, der Flüchtlingskrise und Merkels „Wir schaffen das“ und daneben Gretas eigene Fluchtgeschichte aus dem Krieg.
Dieses Hörbuch ist voller Schicksalsschläge. Voller Schmerz und Hoffnung. Eine Kriegsgeschichte, eine Demenzgeschichte, eine tragische Liebesgeschichte, eine Suche nach Antworten, eine Geschichte über Familie und die Frage wer wir am Ende eigentlich sind. Ich habe so gerne zugehört und gleichzeitig oft geschluckt.
Das Nachwort der Autorin fand ich wunderschön, weil sie erklärt, warum sie diese Geschichte erzählen wollte und dass sie alten Menschen eine Stimme geben möchte. Das ist ihr absolut gelungen.
Ich freue mich jetzt richtig auf den zweiten Teil.