Cover-Bild Die Entmieteten
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: SATYR Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783947106318
Synke Köhler

Die Entmieteten

Ein vom Abriss bedrohtes Mietshaus im Osten Berlins. Der Immobilienmarkt trifft auf eine eigenwillige und wehrhafte Haus- und Schicksalsgemeinschaft. In ihrem klugen, spannenden sowie hochaktuellen Debütroman schlägt Synke Köhler eine thematische Brücke von der Vorwendezeit ins moderne, durchgentrifizierte Berlin. Dinge laufen aus dem Ruder. Bäume werden gefällt. Der Müll wird nicht mehr abgeholt. Die Keller werden gegen den Willen der Mieter geräumt. Die Marner Straße war immer eine Insel der Alteingesessenen im längst gentrifizierten Prenzlauer Berg. Aber jetzt sind auch sie an der Reihe. Dieter Sonntag organisiert den Widerstand, seine Frau träumt dagegen von einer Wohnung mit Balkon. Die Schweizers treffen sich heimlich mit der Hausverwalterin, Markus Amreiter, der Journalist, hat schon eine Exit-Strategie parat. Und die Studentin Kathleen will sich aus allem raushalten. Nur Grozki, der einstige DDRRockstar, bringt mit seinen anarchistischen Aktionen alle richtig auf Touren. Am Ende liegt ein Haus in Trümmern und eine Leiche im Schutt. Synke Köhler nähert sich den Figuren mal mit Empathie, mal mit tragikomischer Distanz. Ihr Roman ist bissig, hintergründig, melancholisch und stellt eine alte Frage neu: Wie wollen wir leben?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2019

Rausverkauf im Wohnungsmarkt

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In diesem Buch geht es um ein Mietshaus in Berlin, Prenzlauer Berg, bzw. die Mieter dieses Hauses. Die sollen nämlich raus, mit fast allen Mitteln.
Wir lernen einige der Mieter und ihre Geschichten näher ...

In diesem Buch geht es um ein Mietshaus in Berlin, Prenzlauer Berg, bzw. die Mieter dieses Hauses. Die sollen nämlich raus, mit fast allen Mitteln.
Wir lernen einige der Mieter und ihre Geschichten näher kennen, dieser Teil des Buches hat mir wirklich sehr gut gefallen. Eine sehr interessante Persönlichkeit ist ein Musiker aus DDR-Zeiten, der in Rückblicken auch einiges zu erzählen hat. Andere der Mieter bleiben etwas farblos.
Nach ziemlich schnellem Auszug der ersten Mietparteien bildet sich beim Rest ein Widerstand heraus, den wir als Leser sehr schön begleiten können. Den Mietern wird das Leben jetzt auch schwer gemacht, die Keller werden ausgeräumt, Gas und Wasser abgestellt, Fenster und Türen in leeren Wohnungen zerstört, man bekommt den Zerfall und die Ungemütlichkeit hautnah mit.
Die Gegenpartei, in Form der Mieterberaterin Verena, begleiten wir auch eine Zeit lang und sehen ihre Motivation, ihre Interessen.
Eine Eskalation erscheint unausweichlich und das Buch bietet auch ein überraschendes Ende, das mich als Leser sehr nachdenklich zurückläßt.
Kann dieses Buch weiter empfehlen, mir persönlich hat es sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 17.11.2019

Alles umsonst

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Die Handlung der Geschichte und ihr meist unguter Ausgang für die meisten der Hausbewohner eines alten Mietshauses in Berlin machen schon wütend und lassen den Leser eher ratlos zurück.

Bedauerlicherweise ...

Die Handlung der Geschichte und ihr meist unguter Ausgang für die meisten der Hausbewohner eines alten Mietshauses in Berlin machen schon wütend und lassen den Leser eher ratlos zurück.

Bedauerlicherweise ist das Beschriebene bittere Realität in diesem reichen, angeblich so sozialen Staat. Wo ist er denn, wenn ihn seine Bürger mal wirklich brauchen? In einer Gesellschaft, wo nur das Geld regiert, gerät schon der Durchschnittsverdiener schnell unter die Räder. Wohnen wird allmählich zum Privileg der Reichen. Man fragt sich, wohin diese Entwicklung noch führen soll.

Hier wird die ganze Hilflosigkeit, das Ausgeliefertsein, die Angst vor einer neuen, aber überteuerten Wohnung, sehr gut beschrieben. Die Bewohner kämpfen, halten mehr zusammen und kürzer oder länger durch. Letztendlich nützt alles nichts. Kapitulation, um bedrohlichen Situationen endlich zu entkommen. Es ist deprimierend.

Man kann nur hoffen, dass dieses Beispiel nicht noch mehr Schule macht. Das Ende lässt den Leser sehr betroffen und nachdenklich zurück.

Die Autorin schneidet ein sehr aktuelles Thema an und zeigt die volle Ausweglosigkeit in solch einer Situation auf. Trotz allem lohnt es sich, erst einmal zu kämpfen, bevor es irgendwann sinnlos wird.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Auszug

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Die Autorin erzählt die Geschichte der Bewohner eines Mietshauses am Prenzlauer Berg in Berlin. Das Haus steht zur Entmietung und zum Verkauf an.

Wir lernen die Bewohner dieses Hauses kennen. Einige scheinen ...

Die Autorin erzählt die Geschichte der Bewohner eines Mietshauses am Prenzlauer Berg in Berlin. Das Haus steht zur Entmietung und zum Verkauf an.

Wir lernen die Bewohner dieses Hauses kennen. Einige scheinen im Zentrum des Interesses zu stehen, während andere eher im Hintergrund bleiben. Eine der interessanten Persönlichkeiten ist ein Musiker aus DDR Zeiten. Er erzählt in Rückblicken einiges aus seinem Leben.

Die ersten Mietparteien verlassen das Haus sehr schnell. Da bildet sich bei den anderen Widerstand heraus. Als Leser ist man jetzt mitten im Geschehen. Jetzt haben die restlichen Mieter nicht mehr viel zu lachen. Ihnen wird das Leben schwer gemacht. Ihre Keller werden ausgeräumt, Gas und Wasser wird abgestellt, in den leeren Wohnungen werden die Fensterscheiben zerstört, Vandalismus greift einfach um sich.

Die gegnerische Seite schickt eine Mietberaterin ins Haus. Verena, die Mietberaterin, wird Teil des Geschehens. Als Leser erfahren wir von ihrem Bemühen die restlichen Bewohner zum Aufgeben zu bewegen.

Wie mag da die Entwicklung weiter gehen...................