Cover-Bild Monsieur Jean und sein Gespür für Glück
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 16.05.2017
  • ISBN: 9783455000917
Thomas Montasser

Monsieur Jean und sein Gespür für Glück

Unerwartet und unfreiwillig stolpert Monsieur Jean, Concierge in einem berühmten Zürcher Luxushotel, in den Ruhestand. Er fragt sich, was er mit dem Rest seines Lebens noch anfangen soll, bis er sein kleines Notizbuch in die Hand nimmt, in das er stets diskret die Wünsche und Geheimnisse der Hotelgäste und Angestellten notiert. Zu viele Dinge, die noch nicht an ein gutes Ende geführt wurden, warten auf jemand, der dies ändern könnte: Also greift Monsieur Jean mit dem ihm eigenen Gespür für Menschen in das
Schicksal jener ein, denen das besondere Talent für Glück bisher fehlte ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2018

Einfach zauberhaft

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Monsieur Jean wird plötzlich vom Grandhotel "Tour au Lac" in Zürich in den Ruhestand geschickt. Nach vierzig Jahren als Concierge im Nachtdienst ist das nicht so einfach! Was macht man den ganzen Tag? ...

Monsieur Jean wird plötzlich vom Grandhotel "Tour au Lac" in Zürich in den Ruhestand geschickt. Nach vierzig Jahren als Concierge im Nachtdienst ist das nicht so einfach! Was macht man den ganzen Tag? Zum Glück gibt es da noch sein Notizbuch, in das er alles Wichtige über die Gäste und Angestellten notiert hat.... da gibt es noch einiges, was getan werden kann. Beherzt spielt Monsieur Jean Schicksal - und auch sein eigenes Leben ändert sich dadurch.
Nach der Lektüre überlegt man, wie einfach man manchmal andere Menschen glücklich machen könnte - aber wer tut das? Vielleicht sollten wir alle manchmal so sein wie Monsieur Jean und die Welt würde ein Stückchen besser....
Dieses Buch hat mich verzaubert, ich konnte es nicht mehr weglegen.
Absolute Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Das kleine Notibuch des Monsieur Jean

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„Die wirklich wichtigen Fragen bleiben immer ein Geheimnis.“ Monsieur Jean

Als Monsieur Jean nach 43 Jahren Dienst als Concierge des Grandhotels „Tour au Lac“ in Zürich in den Ruhestand geschickt wird, ...

„Die wirklich wichtigen Fragen bleiben immer ein Geheimnis.“ Monsieur Jean

Als Monsieur Jean nach 43 Jahren Dienst als Concierge des Grandhotels „Tour au Lac“ in Zürich in den Ruhestand geschickt wird, weiß er zunächst nicht, was er mit all der neuen freien Zeit machen soll. Seine geliebte Marie ist schon verstorben und durch seine Nachtdienste hat er einen anderen Zeitrhythmus als seine Mitmenschen. Was hat er zu nächtlicher Zeit für Gästen kennengelernt. Mit all ihren besonderen Wünschen, Vorlieben und kleinen Geheimnissen. Und immer wusste Monsieur Jean was die Gäste wünschten. Manchmal schon, bevor diese es selbst wussten. Und warum sollte dies nicht auch jetzt noch so sein…

Mit „Monsieur Jean und sein Gespür für Glück“ erschafft Thomas Montasser einen wunderbaren Roman über das Glück der kleinen und großen Dinge, das passieren kann.

Monsieur Jean mit seinem kleinen Notizbuch, das so viele Geheimnisse und Wünsche kennt, ist einfach wunderbar zu lesen. Es sind keine großen Worte, die einem den Protagonisten ans Herz wachsen lassen, sondern die vielen kleinen Dinge, die er für seine Mitmenschen macht. Sei es der jungen Kellnerin Sophie mit dem schlechten Schuhwerk, die dadurch nicht gut arbeiten kann. Den beiden alten Damen im Obergeschoss des Hotels, die sich seit Jahrzehnten in der Wolle haben und eigentlich keiner mehr weiß warum. Dem Hotelbesitzer und seiner Frau, die glauben sich nicht mehr zu lieben, oder der jungen Ana, die aus dem alten Pub seines verstorbenen Freundes ein kleines Café zaubern möchte.

Monsieur Jean hilft als Unbekannter, was die Geschichte noch umso bezaubernder macht. Er verteilt kleine Zettelchen, schickt Sophie im Auftrag des Hotels zum Schumacher, um sich neue Schuhe fertigen zu lassen, kauft Fenster für das Café de Balzac, damit es pünktlich eröffnen kann. All diese Gesten sind stellvertretend für den bezaubernden, hilfsbereiten und warmherzigen Charakter des Monsieur Jean. Doch auch er hat Geheimnisse, die ihm im Laufe der Geschichte immer wieder einzuholen drohen.

Erzählt wird der Roman aus der 3. Person und Thomas Montasser schafft es durch seine Erzählkunst den Leser mit nach Zürich zu nehmen. Man selbst schlendert an der Limmat entlang, bestaunt das wunderschöne Tour au Lac, oder genießt einfach nur das Flair der Straßen von Zürich.

Ebenso zeigt der Autor auf, wie schwer es sein kann nach über 40 Jahren auf einmal im Ruhestand zu sein. Ohne Aufgabe oder Partner. Somit wäre es jedem Menschen zu wünschen, ein kleines Notizbuch mit Wünschen und Geheimnissen zu haben um ab und an darin zu stöbern. Auch wenn es nur die eigenen sind.

„Monsieur Jean und sein Gespür für Glück“ gehört mit zu den schönsten Büchern, die ich dieses Jahr gelesen habe. Ohne Kitsch, dafür ungemein ehrlich und bezaubernd!

Veröffentlicht am 25.07.2017

Monsieur Jean und die Liste der Träume

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Dieser zauberhafte Roman "Monsieur Jean und sein Gespür für Glück" von Thomas Montasser erschien als TB im Atlantik-Verlag; Gruppe Hoffmann & Campe. Das verführerische Cover symbolisiert bereits, worum ...

Dieser zauberhafte Roman "Monsieur Jean und sein Gespür für Glück" von Thomas Montasser erschien als TB im Atlantik-Verlag; Gruppe Hoffmann & Campe. Das verführerische Cover symbolisiert bereits, worum es in dieser Geschichte geht: Um das Finden eines "Häppchens vom Glück", das sich jeder Mensch wünscht...

"Monsieur Jean", wie ihn alle nennen, hat 43 Jahre als Nachtportier oder Concierge im Nobelhotel "Tour du Lac" in Zürich/Schweiz gearbeitet, als er in den Ruhestand entlassen wird...
Er ist ein ausgesprochener Menschenfreund und -kenner, einfühlsam und er erkennt die Wünsche der Gäste, bevor diese sie geäußert haben. Er beschließt nun, seit Kurzem in Pension, sein Notizbüchlein zu Rate zu ziehen, in dem er die Wünsche aufgeschrieben hat und wie zuvor auch, anderen Menschen eine Freude zu machen und ihrem Glück einen kleinen "Anschub" zu geben...

So freut sich z.B. die Concierge des Hauses, in dem er wohnt, "Madame Fuchs", über auf ihrer Fensterbank abgelegten Moosröschen; Sophie, die fleißige und strebsame Mitarbeiterin im Service des Hotels, die jedoch oft unter schmerzenden Füßen leidet; Anastasia Beljanina, die das kleine Bistrot übernimmt, in dem vormals Jaques, ein guter Freund von Monsieur Jean, seine Gäste bediente - und weitere Figuren, denen wir im Roman begegnen. Eine Person wird sogar neu in das Notizbuch aufgenommen, da es Monsieur Jean sehr an ihn selbst in jungen Jahren erinnert, als er von Frankreich in die Schweiz einreiste... einen jungen Taschendieb, dessen Schicksal sich ebenfalls wenden sollte, nachdem Jean Picard ihm eine Lektion fürs Leben erteilte...

Besonders charmant sind die Zettel, die der nette alte Herr verteilt und so dafür sorgt, dass zwei alte Ballerinas, die beide im Hotel wohnen und seit Jahrzehnten kein Wort miteinander sprachen, wieder "zu reden haben" ;) Madame Dupont und Marlene Weiß...

Mit sprachlich unerhörter und dennoch sehr sensibler Kraft und Ausdrucksstärke beschreibt Thomas Montasser auch die Gegensätze des Lebens bei Nacht, in der Monsieur Jean ja lebte und arbeitete - und seinen Wechsel zum Tag, der wesentlich lauter, hektischer und aufdringlicher ist; der aber auch ungewohnte Klänge in sich birgt, die ihm neu sind: Kinderlachen beispielsweise... Er liebt auch die Musik und die Oper, die er in seiner Kindheit kennenlernte und legt sich beim Zeitunglesen gerne Puccini oder Rossini auf, da die Oper für ihn der Inbegriff des Ausdrucks menschlicher Gefühle ist...

Der Roman liest sich auch wie ein Spaziergang durch Zürich, in dem man immer wieder auf Bekannte trifft, "in dem eigentlich aber nur der eine Chance hat, der es bereits geschafft hat" und man lernt natürlich die Orte kennen, die Monsieur Jean so sehr liebt, z.B. den Blumenmarkt. Unser (oft sich selbst unsichtbar machender) Held hat eine Gabe, anderen Menschen Mut und Selbstvertrauen zu geben, sie dahingehend zu motivieren, an ihren Zielen festzuhalten, dass es eine Freude ist. Man kann nicht anders, als vor ihm den Hut zu ziehen und ihn sehr zu mögen.

Zentrale Themen dieses wirklich bezaubernden Romans sind Freundschaft, Liebe, Hilfsbereitschaft, Loyalität, aber auch Poesie und Menschlichkeit, die Jean Picard oder Giacomo Picolli anderen Menschen zuteil werden lässt und versucht, durch ein kleines "Anschubsen" deren Glück möglicher zu machen. Wen wundert es, dass derart Beschenkte diesem alten Herrn ebenfalls sehr gerne "aus der Patsche" helfen? Am Ende fügt sich das meiste in einem großen Fest in Anas Café - sehr zur Freude der Anwesenden und natürlich des Gönners, Monsieur Jean.

Der Schreibstil des Autors ist wie die Geschichte selbst, beschwingt und heiter, dennoch auch mit melancholischen Untertönen besetzt, die jedoch das farblich-sprühende Gesamtbild wie einen Blumenstrauß, den man betrachtet, nicht zu verdunkeln vermag. Den Stil zeichnet auch für mich sehr positiv aus, dass Thomas Montasser es vermag, knappe Schilderungen bedeutsamer Taten eine starke Emotionalität zu geben, die diesen Taten innewohnt.

Fazit:

Eine zauberhafte Geschichte über einen sehr netten älteren Herrn, der es sich zur Aufgabe macht, andere Menschen zu ihrem Glück zu verhelfen und mit der ich schöne Lesestunden genoss: Man kann sich nur wünschen, dass es viele "Monsieur Jeans" geben sollte, womöglich würde die Zahl glücklicher Menschen rapide ansteigen! Mit einem augenzwinkernden Dankeschön vergebe ich die volle Punktezahl und 5*.