Verstörend gut
Die Geschichte wird aus der Perspektive Jessicas erzählt, die aus der Region stammt und den Vergnügungspark sehr gut kennt. In gut eingestreuten Rückblenden erzählt sie ihre Lebensgeschichte und die ihrer ...
Die Geschichte wird aus der Perspektive Jessicas erzählt, die aus der Region stammt und den Vergnügungspark sehr gut kennt. In gut eingestreuten Rückblenden erzählt sie ihre Lebensgeschichte und die ihrer Kollegen, die Geschichte des Parks und wie er als einziger, großer Arbeitgeber die Region verändert hat. Dabei kommen die Abgründe des Vergnügungsparks ans Licht, in einem sachlichen Ton wird eine Zustandsbeschreibung gegeben, die unterschwellig Konsum- und Sozialkritik transportiert und die Gehirnwäsche großer Marken aufzeigt. Ab dem Beginn ist die Stimmung bedrohlich und unangenehm, aber wenn man sich einmal damit angefreundet hat, dann nimmt einen die Geschichte gefangen. Die Sprecherin hat ihre Aufgabe sehr gut gemacht. Man konnte ihr gut zuhören und mit der ansteigenden Spannung wurden auch die Variationen in der Betonung und Lautstärke intensiver. Das Ende hat mir gut gefallen, vom anfänglichen Unverständnis über die Sabotage wird man dazu geführt, dass man die Zerstörung gut findet und mit den instrumentalisierten Unterdrückten fühlt. Danach hat man allerdings keine Lust auf Fast Food oder Besuchen in Vergnügungsparks...