Cover-Bild »Wir waren Heldinnen«
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Sport und Freizeit
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 08.05.2025
  • ISBN: 9783462004809
Torsten Körner

»Wir waren Heldinnen«

Wie Frauen den Fußball eroberten | Eine große Geschichte von Frauen, die ihren Traum leben - vom SPIEGEL-Bestseller-Autor

Wie Frauen sich gegen alle Widerstände den Fußball eroberten

Torsten Körner nimmt uns in »Wir waren Heldinnen« mit auf eine Zeitreise in die frühen Jahre der Bundesrepublik und entfaltet die faszinierende und teils schier unglaubliche Geschichte der Anfänge des Frauenfußballs. Er erzählt von Frauen, die – geprägt von dem »Wunder von Bern« – in den fünfziger Jahren inoffizielle Länderspiele austragen, von Pionierinnen, die dem Fußballverbot für Frauen die Stirn bieten, von der ersten Torschützin des Monats und bringt uns die Frauen nahe, die 1982 das erste offiziell anerkannte Länderspiel bestreiten.

König Fußball regiert die Welt, und der König war stets ein Mann. Jahrzehntelang galt: Frauen gehören an den Herd, nicht auf den Sportplatz. Bei kaum einer Sportart verteidigte die Männerwelt ihr Revier so unerbittlich wie beim Fußball. Bis 1970 war Frauenfußball offiziell in der Bundesrepublik verboten. Doch mutige Pionierinnen ließen sich nicht beirren und spielten trotzdem. Sie setzten sich gegen engstirnige Autoritäten durch, sie eroberten Fußballplätze, selbst wenn man sie davonjagte, mit Steinen bewarf, beschimpfte.

Das Buch erzählt die Lebensgeschichten dieser Pionierinnen, die im Fußball ihr größtes Glück fanden und dafür nicht selten familiäre oder private Erfüllung opferten. Mit leidenschaftlicher Hingabe kämpften die ersten Fußballerinnen gegen autoritäre Funktionäre, sexistische Vorurteile und dumpfe Rollenbilder. Das Buch erzählt mitreißende Geschichten, die weit über den Fußball hinaus zeigen, wie unfrei unsere Gesellschaft noch vor gar nicht allzu langer Zeit war.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2025

großartiges Buch, nicht nur für Fußballfans interessant

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Momentan läuft die Fußball-EM der Frauen. Passend dazu habe ich eine Leseempfehlung, aber diese spreche ich auch für Nicht-Fußball-Fans aus.

„Wir waren Heldinnen“ ist untertitelt mit „Wie Frauen den Fußball ...

Momentan läuft die Fußball-EM der Frauen. Passend dazu habe ich eine Leseempfehlung, aber diese spreche ich auch für Nicht-Fußball-Fans aus.

„Wir waren Heldinnen“ ist untertitelt mit „Wie Frauen den Fußball eroberten“ und im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen. Der Schriftsteller, Journalist und Regisseur Torsten Körner hat hier ein Buch über die Entwicklung des Damenfußballs geschrieben. Interessante Zahlen und Fakten wechseln sich mit kleinen Erlebnisberichten ab. Das Buch ist also nicht nur informativ, sondern auch sehr gut lesbar. Mit viel Feingefühl und einer Portion Charme ist die ernste und teilweise bestürzende Thematik dargestellt.

Im Juli 1955 wurde bei einer Bundestagssitzung Frauenfußball offiziell verboten. Tatsächlich war er dann bis 1970 in Deutschland verboten. Ich selbst habe danach sehr bald begonnen im Verein Fußball zu spielen. Allerdings gehöre ich nicht zu den Heldinnen, die sich damals dem Verbot widersetzt haben. Da gehörte schon sehr viel Mut dazu. Absolut interessant und beeindruckend war es, die Lebensgeschichten dieser Pionierinnen (z. B. Christa Kleinhans oder Bärbel Wohlleben) zu lesen. Ausgangspunkt von Torsten Körner waren 15 Interviews, die er für einen Film geführt hat. Es ist nicht nur alles sehr gut recherchiert und dokumentiert, es ist auch viel Bildmaterial enthalten.

Natürlich geht es auch um gesellschaftliche Themen wie Vorurteile, Rollenverständnis und Sexismus. Also ein Buch welches nicht nur für Fußballfans interessant ist, sondern weit darüber hinausgeht. Es geht um Gleichberechtigung und um die Achtung und Freiheit der Frau. „Die Leistungen von Frauen sind über Jahrhunderte unsichtbar gemacht worden, und dieser Befund gilt erst recht für den Fußball.“ (S. 30)

Fazit: Ein wertvolles und sozialkritisches Buch, welches ein Stück Historie vermittelt, die sicher nicht jedem Mann und jeder Frau bekannt ist. Torsten Körner hat perfekte Recherchearbeit geleistet. Ein interessantes, wichtiges und lesenswertes Buch, welches ich sehr empfehlen kann. Es regt zum Nachdenken an und liest sich trotzdem mit einer gewissen Leichtigkeit.

Veröffentlicht am 26.05.2025

ein großartiges Buch über bemerkenswerte Frauen

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„Wenn ich doch nur einmal Fußball spielen könnte wie die Männer, dachte sie dann, so mit einem Trikot in Gelb oder Blau, mit Stutzen und richtigen Schuhen, mit großen Toren und einem Netz dahinter.“ (S.11)

Mit ...

„Wenn ich doch nur einmal Fußball spielen könnte wie die Männer, dachte sie dann, so mit einem Trikot in Gelb oder Blau, mit Stutzen und richtigen Schuhen, mit großen Toren und einem Netz dahinter.“ (S.11)

Mit diesem Wunsch ist Christa Kleinhans, geboren 1937 in Dortmund, nicht allein – jedoch ist ihr Weg, bis sie 2022 in die „Hall of Fame des deutschen Fußballs“ aufgenommen wird, voller Hürden, Willkür und alter Männer, die ihr statt eines Balls vor den Fuß lieber Steine in den Weg gelegt haben.

30. Juli 1955. In der Sitzung des Bundestags des DFB findet sich „Frauenfußball“ in dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“. Für das natürlich ausschließlich männlich besetzte Gremium eine einfache Frage, in einer flotten Abstimmung entscheiden die Herren, dass Fußball kein Frauensport sein kann und damit nur ja niemand auf die Idee kommt, sich dieser Entscheidung zu widersetzen,

„…untersagte der mächtige DFB seine Vereinen Frauenfußball anzubieten, ihm Plätze zur Verfügung zu stellen oder gar Schiedsrichter dafür abzustellen. Den Vereinen drohten empfindliche Strafen, wenn sie dieses Verbot nicht befolgten.“ (S.13)

Zack, erledigt, bitte keine Widerworte und flott zurück von der Kabine in die Küche.
Nee, ganz so war’s dann nämlich doch nicht, denn es gab viele begeisterte und talentierte Frauen, die sich das Fußballspielen nicht verbieten ließen und trotz Verbot und Widerstand Vereine gegründet und (Länder)Spiele organisiert haben.


Der DFB hat das Frauenfußball-Verbot am 31.10.1970 aufgehoben, eine Anerkennung der Leistungen von Frauen wie Christa Kleinhans oder Bärbel Wohlleben, die im Oktober 1974 als erste Frau für das „Tor des Monats“ ausgezeichnet worden ist, ging mit der Aufhebung des Verbotes jedoch nicht einher. Lange hielt sich hartnäckig die Frage:

„Ist das nun Sport oder Show?“ (S.78)

und Spielberichte in den Medien zeichneten sich überwiegend durch Spott und S*xismus und nicht durch Anerkennung der sportlichen Leistung aus.

Torsten Körner beschreibt in seinem Buch eine Szene aus „Wetten, dass…?“ in dem Paul Breitner von einer Kandidatin zum Torwandschießen herausgefordert wird und dieser die Gelegenheit vor dem großen Publikum nutzt, um seine Ansicht, dass er „Damenfußball absolut unästhetisch findet“ kundzutun. Geholfen hat es ihm nicht, er hat die Wette verloren.

„Wir waren Heldinnen“ ist alles andere als nur die Geschichte, wie Frauen den Fußball eroberten, es ist ein Buch über eine Gesellschaft im Wandel, über alte Männer und Männer mit altem Denken, über Gleichberechtigung und Völkerverständigung, zu der die deutschen Fußballfrauen mit ihren Spielen gegen die Niederlande einen wichtigen Beitrag geleistet haben.

„Ihr Herz schlug stetig und tapfer für den Ball, und es war rund.“ (S.14)

Durch Gespräche mit Zeitzeuginnen, Zeitungsartikel sowie Radio- und Fernsehberichte und Fotos wird das Buch zu einem lebhaften Leseerlebnis – und natürlich darf dabei auch nicht die Geschichte vom Kaffeeservice, dass der DFB den Spielerinnen 1989 zur Europameisterschaft geschenkt hat, fehlen.

Ergänzend gibt es im Anhang Literaturtipps und ein Personenregister.

Torsten Körner erzählt in diesem großartigen Buch die Geschichte des Frauenfußballs beginnend in den frühen 50er Jahren bis zum ersten offiziellen Länderspiel am 10.11.1982. Ich habe eine Menge über Fußball erfahren, riesig viel Respekt vor den Frauen, die sich nicht haben unterkriegen lassen, ich war unfassbar wütend auf den DFB und allen, die den Frauen, dass Spielen verboten haben - das Buch hat mich wirklich begeistert, es ist eine wunderbare Hommage an bemerkenswerte Frauen!

Ganz große Leseempfehlung!

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