Cover-Bild Die Feuerheilerin
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 13.01.2017
  • ISBN: 9783548288567
Ursula Neeb

Die Feuerheilerin

Oktober 1596: Das Antoniusfeuer breitet sich wie eine Epidemie aus. Auch die Heilerin Lovenita Metz, die mit ihrer Tochter zur Frankfurter Herbstmesse reist, ist besorgt. Auf der Messe trifft sie den sogenannten Propheten Albinus Mollerus, den Vater ihrer Tochter, der die Ängste schürt, indem er den Weltuntergang voraussagt. Er beschuldigt Lovenita, für den Ausbruch des Antoniusfeuers verantwortlich zu sein. Da taucht der Stadtphysikus Johannes Lonitzer auf und verliebt sich unsterblich in Lovenita. Er ist erpicht, die wahre Ursache der Krankheit herauszufinden. Wird er es schaffen, die Bevölkerung zu retten, und können er und Lovenita glücklich werden?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2017

Wunderbares Lesevergnügen mit Lerneffekt

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Die Geschichte führt den Leser nach Frankfurt im 16. Jahrhundert. Hier findet gerade wieder eine Buchmesse statt und auch andere Händler versuchen dies zum Verkauf ihrer Waren zu nutzen. So auch Lovenita ...

Die Geschichte führt den Leser nach Frankfurt im 16. Jahrhundert. Hier findet gerade wieder eine Buchmesse statt und auch andere Händler versuchen dies zum Verkauf ihrer Waren zu nutzen. So auch Lovenita Metz mit ihrer Tochter Clara, die hier ihre Heiltränke feilbietet….
Der Schreibstil der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen. Allerdings hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten zwischen dem Leben der Ziehmutter und dem Leben von Lovenita abzugrenzen und die Schicksale der beiden Frauen zu begreifen. Aber als ich das überwunden hatte, bin ich voll ins 16. Jahrhundert abgetaucht. Um den Leser langsam dieses Wissen zu vermitteln lässt die Autorin die Romanfiguren sich an Vergangenes erinnern, was immer die der >durch kursive Schreibweise< an einigen Stellen im Buch eingeblendet wird. Das hat mir sehr gut gefallen. Ein Satz in diesem Zusammenhang hat mich besonders bewegt: „Wie viel Wahrheit verträgt ein Mensch?“ Ja, diese Frage sollte man sich auch heute noch manchmal stellen.
Was mir ebenfalls gefallen hat und was ihn von anderen historischen Romanen abhebt ist, dass ich beim Lesen auch neue (alte) Dinge erfahren habe. Zum Beispiel war mir gar nicht bewusst, dass es die Frankfurter Buchmesse bereits seit mehr als 500 Jahren gibt und dass der im Buch vorkommende Arzt bzw. sein Vater bereits ein Kräuterbuch zu diesem Thema geschrieben hat. Ich finde daher, dass die Autorin sehr authentisch geschrieben hat, den Leser nicht nur ihre Fantasie vorstellt, sondern auch historisch belegtes wunderbar mit einfließen lässt. Von mir gibt’s daher 4 Lesesterne und für alle Liebhaber historischer Romane eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Lehreich und Interresant

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Die Feuerheilerin

Die Autorin Ursula Neeb, hat einen angenehmen Plastischen und flüssigen gut lesbaren Schreibstil . Die Handlung ist logisch aufgebaut, auch wenn man am Anfang mit der Herkunft von Lovenita ...

Die Feuerheilerin

Die Autorin Ursula Neeb, hat einen angenehmen Plastischen und flüssigen gut lesbaren Schreibstil . Die Handlung ist logisch aufgebaut, auch wenn man am Anfang mit der Herkunft von Lovenita und ihrer Tochter Clara fragt wo sie so plötzlich herkommen, und wo plötzlich die im Prolog vorkommend Violetta und ihr Pflegekind Undine geblieben sind. Aber diese offenen Fragen laufen am Ende zu einem großen und ganzen zusammen. Stellenweise war alles sehr verwirrend und ich brauchte etwas um mich in das geschehen hineinzufinden. Der Spannungsaufbau am Anfang war nicht so sehr hoch, er baute sich erst so richtig zur Mitte auf. Mit zwar vielen sehr Interessanten und lehrreichen Themen, zum Beispiel Arzneikräuter, die Buchmesse und ihren Heilkünsten die sehr Ausführlich beschrieben waren, sich aber in die Länge zogen. Ihre Figuren sind sehr Bildhaft beschrieben und sehr glaubwürdig dargestellt, besonders Lovenita mit ihrem dunkeln Geheimnis das sie ihrer Tochter Clara verschweigt, die Lüge die zwischen ihnen steht. Sehr gut ist auch dieser sogenannte Prophet Albinus Mollerus beschrieben, ein Wahnsinniger Fanatiker.
Die einzeln Charaktere ob gut, böse oder verschlagen sind gut herausgearbeitet.
Das historische Geschehen um 1596 in Frankfurt und Umgebung ist gut wiedergegeben. Das Leben in der Stadt, in den Straßen, die Bedeutung der Frankfurter Buchmesse, die Bedeutung des Medikus, der Stand der Frau. Interessant auch das Leben auf dem Land, der Kampf ums überleben der einfachen Menschen und Bauern. Wie leicht man Menschen damals beeinflussen konnte, ihren Aberglauben da durch noch mehr stärkte, wie durch diesen Albinus. Schnell wurden Menschen der Hexerei bezichtigt durch Krankheiten und Missernten. Sehr gut und Plausibel sind diese Verschwörungstheorien beschrieben. Auch das Leben der Clans bei dem Fahrenden Volk.
Fiktion, Mythen und Wahrheit sind gut miteinander verwoben.


Zum Inhalt:
Sehr gut ist das Leben der Menschen vor 500 Jahren beschrieben, besonders Lovenita die Heilerin und Seherin die vom fahrenden Volk großgezogen wurde mit der sie mit ihrer Tochter Clara lebt. Sie umgibt ein dunkles Geheimnis und zwischen ihr und Clara steht eine Lüge. Lovenita besitzt wirklich erstaunliche Kenntnisse in Sachen Heilkunst und Arznei, außerdem ist sie des Lesen und Schreibens mächtig, gaben die sie an ihre Tochter weiter gibt. Als sie zur Messe nach Frankfurt aufbricht um dort ihre Elixiere zu verkaufen, besucht sie auch die Buchmesse. Dieser Gang zur Büchermesse soll ihr später zum Verhängnisse werden, sie trifft auf Albinus Mollerus, eine erschreckende und unliebsame Begegnung. Etwas steht zwischen ihnen, eine dunkle Vergangenheit.
Albinus ist ein sehr unangenehmer und wahnsinniger Mensch, ein sogenannter Prophet, der vom Weltuntergang predigt. Dann bricht auch noch die Krankheit das Antoniusfeuer aus , das er zu seinen Gunsten ausnutzt um schreckliche Rache an Lovenita auszuüben , den schnell ist man als Heiler-und Seherin noch dazu aus dem fahrenden Volk als Hexe bezichtigt. Die einzigste Rettung ist da nur der Stadtphysikus Johannes Johannes Lonitzer, kann er die Bevölkerung aufhalten ?

Veröffentlicht am 21.02.2018

Historischer Groschenroman

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Frankfurt, 1596: Die Heilerin Lovenita Metz ist mit ihrer Tochter Clara unterwegs zur Frankfurter Herbstmesse, um dort ihre Heilmittel anzubieten. Unterwegs werden sie zu einer Edelfrau gerufen, die sich ...

Frankfurt, 1596: Die Heilerin Lovenita Metz ist mit ihrer Tochter Clara unterwegs zur Frankfurter Herbstmesse, um dort ihre Heilmittel anzubieten. Unterwegs werden sie zu einer Edelfrau gerufen, die sich von der „Ägyperin“ die Zukunft vorhersagen lassen will. Obwohl Lovenita ein ungutes Gefühl hat, kann sie sich der Anfrage nicht verweigern. Doch bald schon wird sie dies schwer bereuen.

In Frankfurt trifft gleichzeitig der Prediger Albinus Mollerus ein, ein selbsternannter Prophet, der den Weltuntergang prophezeit und dem die einfachen Menschen geradezu ekstatisch zujubeln. Nur wenige bleiben vernünftig, wie zum Beispiel der junge Stadtarzt Johannes Lonitzer.
Die Wege dieser Protagonisten kreuzen sich, erstaunliche Zusammenhänge aus der Vergangenheit kommen ans Licht und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Aus dem Prolog und Rückblenden erfährt der Leser mehr über Lovenitas Herkunft und wie es dazu kam, dass sie bei Zigeunern aufwuchs. So wird zwar einerseits erklärt, warum Lovenitas Tochter zu Depressionen neigt, aber nicht, warum Lovenita selbst über die gleichen Gaben verfügt wie ihre Ziehmutter, das bleibt ein erstaunlicher Zufall.

Die ganze Geschichte hat etwas von einem Groschenroman, es ist alles sehr vorhersehbar und ziemlich konstruiert. Die Figuren bleiben blass und agieren teilweise ziemlich sprunghaft, insbesondere das Mädchen Clara, deren schnellen Meinungswechseln ich kaum folgen konnte. Aber auch bei anderen Personen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, warum sie etwas tun, geschweige denn, dass ich mit irgendjemand in diesem Buch wirklich mitgefühlt hätte.

Das Thema Hexenverfolgung spielt natürlich eine große Rolle, von dieser Thematik bin ich allerdings etwas übersättigt, da in gefühlt jedem zweiten historischen Roman irgendeiner unschuldigen Frau die Daumenschrauben angelegt werden

Gegen Ende sträubten sich mir dann noch regelrecht die Haare, als mal eben im Schnelldurchlauf die Ursachen einer Krankheit herausgefunden und sogar bewiesen werden. Auch wenn das tatsächlich auf historischen Fakten beruht, wurde es für die Handlung hier im zeitlichen Ablauf zu sehr gestrafft und wirkt damit auf mich leider nicht glaubwürdig.

Mir bleibt leider wenig Gutes über das Buch zu sagen, außer dass es wenigstens schnell gelesen ist und keinen besonderen Anspruch an die Aufmerksamkeit des Lesers stellt.