Cover-Bild Dreizehn bei Tisch
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 15.07.2015
  • ISBN: 9783455650297
Agatha Christie

Dreizehn bei Tisch

Ein Fall für Poirot
Giovanni Bandini (Übersetzer)

Die verwöhnte Schauspielerin Jane Wilkinson will sich von ihrem Ehemann Lord Edgware scheiden lassen und bittet Hercule Poirot um Beistand. Als ihr Gatte kurz darauf tot aufgefunden wird, scheint die Sachlage klar. Doch nach und nach tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf. Jane dinierte zur Tatzeit mit 12 Freunden, gleichzeitig gibt es Zeugen, die sie am Tatort gesehen haben wollen. Hercule Poirot braucht seinen ganzen detektivischen Spürsinn, um dem Komplott der Dreizehn bei Tisch auf die Schliche zu kommen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

Poirot in die Irre geführt

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Hercule Poirot kann es nicht glauben als Lady Edgware mit dem Ansinnen an ihn herantritt, dass er ihren Mann beseitigen soll. Nur einen Tag später ist Lord Edgware wirklich tot und Hercule Poirots Scharfsinn ...

Hercule Poirot kann es nicht glauben als Lady Edgware mit dem Ansinnen an ihn herantritt, dass er ihren Mann beseitigen soll. Nur einen Tag später ist Lord Edgware wirklich tot und Hercule Poirots Scharfsinn ist gefragt, denn die Lady hat dreizehn Zeugen, die beschwören, dass sie bei einem Dinner war, während ein anderer Augenzeuge beschwört, sie bei der Tat gesehen zu haben.

Ein sehr gewitzter Poirot-Krimi, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und in die Irre führt. Eine intelligente Geschichte mit überzeugendem Täter, Motiv und großartig gezeichneten Charakteren. Besonders faszinierte mich, dass der Leser genau wie Poirot bis zur letzten Seite ratlos bleibt und schließlich von der Auflösung völlig umgeworfen wird.

Hercule Poirot in Bestform. Ein genialer Agatha Christie-Roman, der beste Unterhaltung bietet.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Agatha at her best

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Mit "Dreizehn bei Tisch" hat Agatha Christie ein Meisterstück abgeliefert. Wir begleiten Poirot und Hastings auf eine verwickelte Mordermittlung. Die am Ort des Mordes gesehene Frau war anscheinend zur ...

Mit "Dreizehn bei Tisch" hat Agatha Christie ein Meisterstück abgeliefert. Wir begleiten Poirot und Hastings auf eine verwickelte Mordermittlung. Die am Ort des Mordes gesehene Frau war anscheinend zur gleichen Zeit bei einem Dinner und wurde dort von zwölf Personen gesehen. Wie kann das sein? Das ist nur der Anfang einer Geschichte, die mit immer neuen Wendungen daherkommt, uns immer neue potentielle Verdächtige präsentiert und uns gelungen zeigt, daß nichts so ist, wie es scheint. So gibt es einige, die ein Mordmotiv hätten, und immer wieder mal rückt jemand näher in den Fokus, doch ergeben sich immer wieder Punkte, die die jeweilige Theorie entkräften. Nach und nach deutet sich an, was geschehen sein könnte, doch fehlt für diesen Tathergang ein Motiv. Und so rätselt man sich voller Vergnügen durch dieses Buch und wird von Agatha Christie immer wieder überrascht und hinter's Licht geführt, jedenfalls ging es mir so. Zum Glück irrt sogar der brillante Poirot hier zwischendurch - wenn es ihm schon so geht, wie soll der normale Leser durchsteigen?

Diese ausgefeilte Geschichte ist zudem auch noch wundervoll erzählt. Viele Agatha-Christie-Bücher finde ich etwas zäh - sich ständig inhaltlich wiederholende Verhöre, erst nach der Hälfte des Buches geschehene Morde, arg behäbige Ermittlungen beeinträchtigen doch öfter mein Lesevergnügen. Hier geht alles flott daher. Kaum haben wir die interessanten Charaktere kennengelernt, wird auch schon eifrig gemordet. Die Ermittlungen sind abwechslungsreich und verlaufen in gutem Tempo. Durch die vielen Wendungen gibt es keine Wiederholungen, man wird in Atem gehalten. Hinzu kommt noch immer wieder durchblitzender Humor. Poirots liebenswerte Eitelkeit bietet dafür natürlich Raum, aber auch sonst gibt es viele witzige Einschübe. Und während ich über Poirot schmunzeln konnte, hat er mich oft durch seinen geschickten Umgang mit seinen Mitmenschen und seine psychologische Raffinesse beeindruckt. Auch die anderen Charaktere sind gut, lebendig gezeichnet.

Hier stimmt also wirklich alles - Erzählweise, Fall, Charaktere. Ein Rundum-Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 01.04.2018

„M. Poirot, auf die eine oder andere Weise muß ich meinen Gatten loswerden!“

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O: Lord Edgeware Dies 1933. Meine Version ist von 1986 bei Goldmann, übersetzt von Dr. Otto Albrecht van Bebber, schon für die deutsche Erstausgabe von 1934. von 2015 gibt es eine Neuübersetzung von Giovanni ...

O: Lord Edgeware Dies 1933. Meine Version ist von 1986 bei Goldmann, übersetzt von Dr. Otto Albrecht van Bebber, schon für die deutsche Erstausgabe von 1934. von 2015 gibt es eine Neuübersetzung von Giovanni und Ditte Bandini für den Hamburger Atlantik-Verlag. Im Buch erscheint Poirot zum siebten Male, Hastings zum fünften, Inspektor Japp zum vierten Male.

Bei einem Theaterbesuch erleben Poirot und sein treuer Hastings Parodien der Schauspielerin Carlotta Adams. Im Verlaufe des folgenden geselligen Beisammenseins verkündet eine andere bekannte Schauspielerin, Jane Wilkinson: „M. Poirot, auf die eine oder andere Weise muß ich meinen Gatten loswerden!“ S. 12 Ihr Gatte ist Lord Edgeware. Und Lord Edgeware wird tatsächlich ermordet. Fortan gilt es einen Wust an Zusammenhängen, Verwechslungen, zufälligen Kommentaren und Hintergründen zu durchwaten, um den wahren Täter aufzuspüren.

Ich habe das Buch zum letzten Male vor sehr langer Zeit gelesen und konnte mich kaum erinnern. Jetzt ist mir gerade fast schwindelig aufgrund der rasanten Lösung und Lösungssuche. Wenn ich mich nicht irgendwo habe geschickt von Agatha Christie einwickeln lassen, passt die Lösung – mir passt jedoch nicht die angeblich zwingende Logik einiger von Hercule Poirot geäußerter Zusammenhänge (ich sage nur Goldzahn und weltweite Gebräuche – der sollte sich einige Regionen Osteuropas ansehen). Dazu waren einige Zufälle zwingend erforderlich für den Erfolg des Mordplans: Das Döschen durfte nicht entdeckt worden sein bis nach dem zweiten Mord und das Gift durfte nicht auf dem Weg vom Hotel nach Hause wirken, sondern erst dort (keine Sorge: das versteht erst, wer das GANZE Buch gelesen hat). Direkt: es ist ein wenig konstruiert in der Herleitung, dazu einige Zufälle von parallelen Handlungen.


Trivia
„Ein guter Titel übrigens: Lord Edgeware stirbt. Würde sich fabelhaft auf einem Bücherstand machen.“ S. 88 So äußert es hier einer der Protagonisten – was für einen Schalk im Nacken die Autorin hatte! So lautet ja dann auch der Originaltitel – der in Deutschland verwendete Titel geht zurück auf eine Gesellschaft, die im Buch beschrieben wird.

Laut Wikipedia heißt Martin Bryan im Original Bryan Martin. Sinn? Keiner. Geschickt wurde hingegen die fehlende Ecke umgesetzt – das würde hier jedoch spoilern. Wer interessiert ist, lese NACH dem Buch bitte hier https://de.wikipedia.org/wiki/Dreizeh...

Poirot liegt lange falsch, doch das hindert ihn nicht an Bemerkungen wie: „Sie, Hastings, kommen diesem hundertprozentig normalen Menschen jedenfalls so nahe wie möglich. Sie haben glänzende Momente, in denen Sie sich über den Durchschnitt erheben, und wiederum solche, in denen Sie – ich hoffe, Sie verzeihen mir! – in merkwürdige Tiefen der Stumpfheit und Blödheit hinabsteigen; doch alles in allem sind sie erstaunlich normal.“ S. 96 sowie „Im übrigen könnten sie genausoviel wissen wie ich, wenn sie den Verstand, den Ihnen der liebe Gott mitgegeben hat, gebrauchen würden. Manchmal freilich, mein guter Hastings, bin ich versucht zu glauben, daß er Sie aus Versehen bei der Verteilung überging…“S. 112 Also, ich persönlich würde ja auf solche Freunde verzichten – an Hastings Stelle.

Hastings ist verheiratet und lebt mit seiner Frau auf der gemeinsamen Ranch in Südamerika – aber ist immer wieder ziemlich lange bei Poirot in London, anscheinend nicht unbedingt aus geschäftlichen Gründen. Ich fände das nicht so toll, wäre ich Mrs. Hastings.

Es gibt einige Referenzen zu anderen Werken:
Es wird des Elisabeth-Canning-Falls erinnert in Kapitel 7, S. 50. Wikipedia vermutet einen Hinweis auf „Murder on the Links“ von 1923, deutsch „Mord auf dem Golfplatz“; wobei die Maße des Hinweises nicht stimmen – hier 4 Fuß, dort nur 2 Fuß Länge.
Ein Verweis folgt auf einen Fall mit Lady Yardly S. 121
Da untersucht Poirot das Verschwinden der Stiefel eines Diplomaten – ein Kokainschmuggel S. 153 – laut Wikipedia identisch mit einem Fall von Tommy und Tuppence in „Partners in Crime“ von 1929, deutsch „Die Büchse der Pandora“. Die Haarfarbe der Täterin stimmt nicht überein.


Zeitgeist
Schwer verwirrt las ich dieses hier als zweites: „Sie war ein ausgeglichenes junges Mädchen mit einer angenehm weichen Stimme. …Ein vornehmer Charme umgab sie. Ihr fehlte vollkommen jedwede mißtönende, unangenehme oder kreischende Note. Wie ein menschgewordener sanfter Gleichklang erschien sie mir mit ihrem dunklen Haar, den ziemlich farblosen blauen Augen, dem blassen Gesicht und dem beweglichen, empfindsamen Mund. Ein Gesicht, das einem gefiel… S. 17, die schwärmerische Beschreibung von Carlotta Adams durch Hastings. Ich nenne das positiv.
Und zuvor hatte die Autorin ihren beiden Protagonisten folgendes in den Mund gelegt. Poirot: „Aber was Ihre Frage betrifft, so glaube ich, daß Miss Adams Erfolg beschieden sein wird. Sie ist schlau und noch etwas mehr. Zweifellos haben Sie bemerkt, daß sie Jüdin ist?“
Bisher hatte ich es zwar nicht bemerkt, aber nun, da mein Freund es erwähnte, sah auch ich die schwachen Spuren semitischer Vorfahren.
„Und da wir von Gefahren sprechen, so könnte für sie die Liebe zum Geld gefährlich werden. Liebe zum Geld lenkt solche einen Menschen oft vom klugen und vorsichtigen Pfad ab.“ S. 9f
Nun, es gibt in der Literatur über sie durchaus auch den Hinweis auf (mindestens) die Möglichkeit antisemitischer Strömungen. MEINE Lieblingsautorin? Ja, es gibt einen Passus wie den zweiten erwähnten (der zuerst im Buch auftaucht). Es gibt aber auch die Beschreibung der jungen Frau aus der Sicht von Hastings, die sehr positiv ist. Einfach nur Zeitgeist, eine damals übliche Bemerkung, wie das auch im Buch oft kolportierte Misstrauen gegenüber allem „Unenglischen“, Ausländern, sehr gepflegten Männern, Linken? Ich lasse das an dieser Stelle im Raum stehen - halte da aber ein deutlicheres Augenmerk darauf.

Der Begleiter von Carlotta - verwechselt Hastings: „Wenn wir eine Horde Chinesen wären, würden wir uns gegenseitig überhaupt nicht mehr erkennen.“ S. 18 und weiter, der gleiche „Jedenfalls bin ich kein verflixter Nigger!“ S. 19

Da gibt es einen Butler, schön wie ein griechischer Gott und mit weicher weiblicher Stimme – Hastings misstraut ihm. Später wird über den Butler berichtet „Scheint in ein paar der anrüchigsten Nachtclubs verkehrt zu haben – nicht etwa die landläufigen Lokale dieser Art. Nein, etwas viel Widerlicheres und Schmutzigeres, und deshalb von einer gewissen Menschengattung sehr gesucht.“ S. 108 Ich frage mich, ob das 1933 die Umschreibung für ein Bordell oder eine Schwulenbar sein sollte (nein, ich erkenne hier keine Homophobie bei Christie, eindeutig nur bei der Polizei und bei Hastings – und der lebt immerhin immer wieder mit Poirot zusammen, auch darüber ist irgendwo etwas geschrieben worden…)

Ausdrücke, die mich belustigten waren S. 53 „Heutigentags“ und „schwergehalten“ in S. 114 „Es hat schwergehalten“, sagte er, „aber etwas sind wir doch vorwärtsgekommen.“ sowie S. 120 altfränkisch – das hatte ich lange nicht mehr gehört. Dazu scheint mit einer „Droschke“ ein Taxi gemeint zu sein (man klopft an die Scheibe und der Droschkenkutscher hält das Taxi an S. 126).


Also: deutliche Schwächen, einige (mindestens sprachliche) Griffe deutlich daneben - ich verstand auch zunehmend nicht, was Hastings an Poirots Seite hielt.
Unterhaltsam. 3 ½ Sterne

Veröffentlicht am 09.09.2021

Zu ausschweifend erzählt

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Lady Jane Wilkinson soll ihren Gatten, den 4. Lord Edgeware, getötet haben. Doch wie sich herausstellt hat sie ein Alibi für die Tatzeit. Sie war an jenem Abend mit Zwölf anderen Personen auf einem Empfang. ...

Lady Jane Wilkinson soll ihren Gatten, den 4. Lord Edgeware, getötet haben. Doch wie sich herausstellt hat sie ein Alibi für die Tatzeit. Sie war an jenem Abend mit Zwölf anderen Personen auf einem Empfang. Und alle Dreizehn bei Tisch können beschwören, dass Lady Jane tatsächlich da war. Während Scotland Yard als bald eine Erklärung für diesen Fall hat kann sich Hercule Poirot nicht zurückhalten, gefällt ihm diese Lösung doch so gar nicht, und beginnt genauer hinzuschauen und präzise Fragen zu stellen.
Auch hier wird wieder das Zusammenspiel Poirot/Hastings sehr genau beleuchtet. Ein ums andere Mal erhält Hastings eine unliebsame Belehrung seitens Poirots, was wiederum dem Leser neue Ansichten in Bezug auf Motiv und Täterschaft offenbart. Denn das Mitraten ist ja faktisch ein Muss bei einem Poirot-Krimi. Wie immer gibt es eine Vielzahl von Verdächtigen und Motiven. Aber für meinen Geschmack war es eben von allem ein wenig zu viel. Dadurch hatte ich das Empfinden, dass die Geschichte zu ausschweifend erzählt war. Die Aufklärung durch Poirot war dann natürlich logisch und folgerichtig.
Fazit: Wie immer ist auch „Dreizehn bei Tisch“ ein typischer Hercule-Poirot-Krimi, der allerdings für meinen Geschmack ein paar Wendungen und falsche Fährten zu viel hatte. Deshalb von mir nur 3 von 5 Sterne.