Cover-Bild Der Sommer mit Ellen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 30.04.2020
  • ISBN: 9783847900481
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Agnete Friis

Der Sommer mit Ellen

Roman
Thorsten Alms (Übersetzer)

Ein verschwundenes Mädchen und schweigsame Dorfbewohner - dunkle Abgründe in der dänischen Provinz


Als Jakob einen überraschenden Anruf erhält, weiß er, dass er sich seiner Vergangenheit stellen muss: Denn er soll nach Ostjütland kommen, auf die Farm seiner beiden betagten Onkel, um ihnen bei der Suche nach einer gewissen Ellen zu helfen. Jakob war nicht mehr auf dieser Farm, seitdem er als Teenager einen ganzen Sommer dort verbrachte. Seinen Sommer mit Ellen. Den er immer vergessen wollte. Und dessen tragische Geschehnisse ihn jetzt, vierzig Jahre später, wieder einholen.


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2020

Gut erzählt

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Jakob ist 50, Architekt und steckt gerade mitten in der Scheidung von seiner Exfrau Kirste.n. Da erhält er sehr überraschend einen Anruf seines Onkels Anton mit der Bitte, sofort zu dessen Hof nach Jütland ...

Jakob ist 50, Architekt und steckt gerade mitten in der Scheidung von seiner Exfrau Kirste.n. Da erhält er sehr überraschend einen Anruf seines Onkels Anton mit der Bitte, sofort zu dessen Hof nach Jütland zu kommen. Jakob soll Ellen finden. Die hat Mitte der siebziger Jahre bei Anton und Anders auf dem Hof gelebt. Inzwischen sind die Männer Anfang/Mitte 90 und es ist für Jakob unbegreiflich, warum er für sie nach Ellen suchen soll. Nach einem Streit mit ihrem damaligen Freund ist sie aus der Kommune, in der die beiden lebten, ausgezogen und hat sich bei den Brüdern einquartiert, bis sie spurlos verschwand.

Zu Beginn braucht die Geschichte etwas, bis sie anläuft. Der Leser wird ins kalte Wasser geworfen und muss erst einmal die verschiedenen Personen den Phasen in Jakobs Leben zuordnen. Dann lernt man den Protagonisten in zwei Versionen kennen: sein Teenie-Ich und sein erwachsenes Ich. Der Jakob, der den Sommer mit Ellen verbracht hat, ist anfangs schüchtern und dann heftig in die junge Frau verliebt. Gemeinsam mit seinem Kumpel Sten verbringt er die freie Zeit auf den Wiesen und Feldern. Sten ist anders als Jakob: grob und entschlossen, denjenigen zu finden, der seine Familie zerstört hat.

Der Jakob in der Gegenwart ist resigniert, und je weiter er in der Vergangenheit gräbt, desto mehr spürt er, dass auch ihn eine gewisse Verantwortung für die Ereignisse in diesem Sommer trifft. Und er stellt fest, dass man als Teenager und Jugendlicher nicht immer die besten Entscheidungen trifft. Das hört sich sehr kitschig an, doch die Story ist alles andere als das. Ich konnte die drückende Hitze beim lesen spüren, die flirrenden Farben, wenn die Mittagssonne auf die Felder scheint und den Staub in der Luft sichtbar macht. Auch die Charaktere sind authentisch. Durch die Erzählung auf zwei Zeitebenen nähert man sich Jakobs Erkenntnissen von beiden Seiten, was die Story ab der Hälfte dann sehr spannend macht.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Jugendsünden

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Die dänische Schriftstellerin Agnete Friis hat den Roman „Der Sommer mit Ellen“ flüssig geschrieben.
Die Geschichte ist etwas eigenwillig.
Auf einer Farm in Ostjüdland leben 2 Onkel von Jakob. Als er ...


Die dänische Schriftstellerin Agnete Friis hat den Roman „Der Sommer mit Ellen“ flüssig geschrieben.
Die Geschichte ist etwas eigenwillig.
Auf einer Farm in Ostjüdland leben 2 Onkel von Jakob. Als er als Teenager einen Sommer auf der Farm lebte., lernte er Ellen kennen
Sein Onkel bittet ihn jetzt Ellen zu suchen. In der Nähe gab es eine Kommune, wo es locker zuging und gehascht wurde. Jetzt möchte sein Onkel wissen, was aus Ellen wurde.

Der Roman wechselt lebhaft und sprunghaft von der Jugendzeit 1978 mit ihren Erwartungen und Träumen und der heutigen Zeit. Damals passierten einige Untaten, die nie aufgeklärt wurden. Es waren raue Personen.

Die Autorin gibt dem Roman eine interessante Atmosphäre. Ich brauchte eine Zeit, bis ich in dem Roman war, aber dann gefiel er mir.
Die Sprache ist direkt und gut. Der Roman hat mich immer mehr gefesselt.


Veröffentlicht am 02.05.2020

Agnete Friis - Der Sommer mit Ellen

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Vierzig Jahre ist es her, dass Jakob Errbo den Sommer in Ostjütland auf dem Bauernhof seines Onkel Anton und dessen seltsamen Bruder Anders verbracht hat. Als Fünfzehnjähriger entdeckten er und sein Freund ...

Vierzig Jahre ist es her, dass Jakob Errbo den Sommer in Ostjütland auf dem Bauernhof seines Onkel Anton und dessen seltsamen Bruder Anders verbracht hat. Als Fünfzehnjähriger entdeckten er und sein Freund Sten die Mädchen, waren fasziniert von den Freigeistern der kleinen Kommune und bewunderten vor allem Ellen. Die ungewöhnliche Frau, die zur Kommune gehörte, aber dann bei den Onkeln einzog und so anders war als all die Mädchen, die sie kannten. Doch dann geschieht ein Mord im kleinen Ort und das Gleichgewicht der Bewohner gerät aus der Balance. Verdächtigungen, Vorurteile – nicht ist mehr wie zuvor und wird es auch nicht mehr sein. Jetzt, vier Dekaden danach, will Jakob für sich und die Onkel Gewissheit haben und Ellen wiederfinden, sie scheint der Schlüssel zur Antwort vieler Fragen zu sein.

Agnete Friis verbindet in ihrem Roman unterschiedliche Genre zu einer ungewöhnlichen Geschichte. Diese ist ebenso Kriminalfall – ein Mädchen tot, eine junge Frau verschwunden – wie sie dem sozialen Realismus zugeordnet werden kann, schildert sie doch die harten Arbeits- und Lebensbedingungen der Landwirte in den 70er Jahren sehr eindringlich und ungeschönt, insbesondere die Dynamiken der Dorfgemeinschaft, als der Druck groß wird, sind leicht nachvollziehbar. Auf zwei Zeitebenen nähert man sich der Wahrheit, mit dem jungen Jakob erlebt man die Zeit 1978 durch die Augen des verliebten und verunsicherten Teenagers, in der Gegenwart begleitet man einen Mann, der gerade eine schmerzliche Trennung hinter sich hat und sich lange verdrängten Erlebnissen stellen muss.

„Der Sommer mit Ellen“ ist kein Wohlfühlroman, ganz im Gegenteil, es liegt eine unangenehme, unbehagliche Grundstimmung über der Geschichte, ebenso wie Jakob sich in seiner Haut und auf dem Hof selten wohl fühlt, bleibt auch bei dem Leser eine gewisse Distanz, da man sich gar nicht zu nah herantrauen möchte. Eben dieses kaum zu fassende, aber doch störende Gefühl zeigt, wie gut es Friis gelingt, die Atmosphäre literarisch zu erschaffen und die unausgesprochenen Dissonanzen zwischen den Figuren spürbar zu machen. Sie bleiben zum Teil vage, was aber an Jakobs Alter liegen mag und gut zu seiner noch vorhandenen Naivität passt. Besonders stark wirkt jedoch das Entsetzen des Jungen, als er förmlich am eigenen Leib erlebt, wozu ein Mensch in der Lage ist und sich selbst nicht wiedererkennt.

Die Journalistin und Autorin stand mit dem Roman 2018 auf der Shortlist für den dänischen Literaturpreis für den besten Roman des Jahres. Ohne Frage eine herausfordernde Erzählung, die in vielerlei Hinsicht viel Stoff zum Nachdenken liefert.

Veröffentlicht am 02.05.2020

Ein beklemmender Roman

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Autorin Fris hat mit diesem Buch ein Werk erschaffen, welches keine leichte Kost ist. Kein Buch, um es mal „eben so“ oder „zwischendurch“ zu lesen. Warum? Das verrate ich euch huete.

Jakob Errbo hat einst ...

Autorin Fris hat mit diesem Buch ein Werk erschaffen, welches keine leichte Kost ist. Kein Buch, um es mal „eben so“ oder „zwischendurch“ zu lesen. Warum? Das verrate ich euch huete.

Jakob Errbo hat einst seinen Sommer in Ostjütland erlebt. Dort wohnte er auf dem landwirtschaftlichen Anwesen seines Onkels. Mit ihnen lebte dort der strange Anders. Jakob lernt dort das Leben eines Teenagers kennen. Er freundet sich mit Sten an, gemeinsam machen sie ihre ersten Erfahrungen mit den Mädchen und befassen sich genauer mit den Mitgliedern einer kleinen Kommune in der Nähe. Eine Frau tut es den Beiden extrem an: Ellen. Sie ist Teil der Kommune und zieht irgendwann auf dem Bauernhof ein. Die Männer sind fasiziniert von ihr- bis plötzlich in der kleinen Gemeinde, in welcher der Bauernhof liegt, ein schrecklicher Mord geschieht. Von da an stehen polizeiliche Ermittlungen und Verdächtigungen an der Tagesordnung. Das gewohnte Leben ist vorbei.
Vierzig Jahre später reist Jakob zurück. Er hat viele Fragen und will endlich die Antworten erhalten- dafür muss er Ellen auffinden.

Nein, „Der Sommer mit Ellen“ ist kein gewöhnlicher Krimi. Es geht zwar um einen Mord, jedoch befasst sich die Autorin mit den sozialen Problemen der 70er, sowie dem schweren Arbeitsleben der Landwirtschaft damals. Wir tauchen ein in eine ganz eigenwillige Atmosphäre des kleinen Dorfes. Wir werden Zeuge, wie ein Mordfall alles verändert. Die Autorin agiert auf zwei Zeitabschnitten. Zum einem begleiten wir den jungen Jakob durch seine Welt, zum anderen geht es um die Gegenwart und um einen gealterten Mann, der sich seiner Vergangenheit stellen muss, die sehr schmerzhaft ist.

Nein, dieses Buch eignet sich nicht als Lektüre für zwischendurch. Es umfasst eine besondere, irgendwie bedrückende Stimmung, die ganz schön nahe gehen kann. Und irgendwie hat man als Leser niemals das Gefühl, den Protagonisten Jakob ganz durchschauen zu können.

Für Leser von tiefgehenden, schwierigen Geschichten sicherlich ideal. Für mich bleibt eine seltsame Stimmung nach der Lektüre zurück.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Leider hat mich die Geschichte nicht einfangen können.

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Ich gebe auf.
Dreimal Anlauf genommen, dreimal Lesezeit investiert, dreimal versucht in diese Geschichte hineinzukommen - dreimal gescheitert.
Jetzt möchte ich einfach keine Zeit mehr dafür aufwenden ...

Ich gebe auf.
Dreimal Anlauf genommen, dreimal Lesezeit investiert, dreimal versucht in diese Geschichte hineinzukommen - dreimal gescheitert.
Jetzt möchte ich einfach keine Zeit mehr dafür aufwenden und lege das Buch nun zur Seite.
Es war nicht meins. Der Schreibstil ist schwer zu beschreiben, aber ich kam mit ihm nicht zurecht. Ich hatte das Gefühl, man schleppte sich schwerfällig durch den Text und suchte das Spannende, das Interessante und die Charaktere, die eine Geschichte tragen. Ich fand jedoch nichts. Nichts, was mich gefesselt oder begeistert hätte. Die Charaktere waren so rauh und kühl, unnahbar und dadurch wenig greifbar für mich. Und nach gut 80 Seiten war meine Laune am Boden, die Leselust auch und die Ellen war mir (sorry dafür) ziemlich egal.

Kein Buch für mich, leider, denn der Klapptext versprach einiges.

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