Cover-Bild Waidmannsruh
Band der Reihe "Sepp Flattacher"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 24.09.2020
  • ISBN: 9783740809096
Alexandra Bleyer

Waidmannsruh

Kriminalroman
Pechschwarz und herrlich bissig!

Wenn im Mölltal zwei Jäger um die Trophäe des Einserhirsches streiten, ist der ewig grantelnde Aufsichtsjäger Sepp Flattacher als Schlichter gefragt. Dabei ist Diplomatie nicht gerade seine Stärke. Aber ermitteln, das kann er! Und genau das muss er auch, als einer der Männer unfreiwillig in die ewigen Jagdgründe eingeht. Denn Sepp hat berechtigte Zweifel, dass das Motiv für die Tat zwingend in der Jägerei zu suchen ist ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2020

Horrido und Halali

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Ein kapitaler Einserhirsch sorgt im Mölltaler Revier von Aufsichtsjäger Flattacher für Aufregung. Vinzenz Hinteregger hatte ihn schon vor der Büchse, da kommt ihm ein Jäger zuvor, der ganz unwaidmännisch ...

Ein kapitaler Einserhirsch sorgt im Mölltaler Revier von Aufsichtsjäger Flattacher für Aufregung. Vinzenz Hinteregger hatte ihn schon vor der Büchse, da kommt ihm ein Jäger zuvor, der ganz unwaidmännisch den Hirsch aus dem Auto heraus erlegte. Aber wozu gibt es Handys, die wunderbar alles filmisch dokumentieren. Mit diesem Filmchen wird er Walter vor der Jägerschaft bloßstellen. Nur schlecht, dass Walter kurz danach ums Leben kommt und Vinzenz in Verdacht gerät.

Sepp Flattacher, nie ein diplomatisches Genie, fällt das Schlichten schwer, dafür läuft er beim Ermitteln zur Hochform auf. Für Martin Schober, dem örtlichen Postenkommandanten und sein Team, sind Sepps Einmischungen schon immer eine Heimsuchung gewesen, auch wenn er zugeben muss, dass Sepp schon mal den richtigen Riecher hat.

Das Mölltal und seine Jägerschaft sind ein idealer Hintergrund für die Kärntner Krimis von Alexandra Bleyer. Die urigen Typen, allen voran natürlich Sepp, bieten idealen Stoff für urkomische Szenen und Dialoge. Die sind übrigens oft im Kärntner Dialekt und dankenswerter Weise in einem sehr ausführlichen Glossar erläutert. Da komme ich schon manchmal in Versuchung ein paar Ausdrücke in meinen Wortschatz aufzunehmen Ihre Plots denkt sich die Autorin mit einem Augenzwinkern aus, spart dabei aber nie mit richtigen spannenden Krimiszenen. So hält sich der Humor mit dem Spannungsbogen gut die Waage und das macht für mich auch den Reiz dieser Krimiserie aus dem Emons Verlag aus.

Auch wenn Sepp Flattacher schon einige Male ermitteln durfte, bleibt jeder Fall in sich abgeschlossen und setzt keine Kenntnis der vorherigen Bände voraus. Aber besonderes Vergnügen macht es schon, wenn man die Ursachen der Kabbeleien zwischen Sepp und Piefke Heinrich kennt oder Sepps Reaktionen auf Jagdobfrau Irmi. Aber das kann man ja nachholen.

Für mich sind Alexandra Bleyers Krimis immer Lesespaß erster Güte und ich freue mich über jedes neue Abenteuer für Aufsichtsjäger Sepp.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Krimiunterhaltung vom Feinsten!

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Es ist Winter im Mölltal. Zeit für den Einser-Hirsch. Vinzenz sitzt an und PENG! Der Einser-Hirsch fällt. Allerdings völlig unsportlich von Walter Liebtegger, dem Besitzer des Baumarktes aus dem Auto heraus ...

Es ist Winter im Mölltal. Zeit für den Einser-Hirsch. Vinzenz sitzt an und PENG! Der Einser-Hirsch fällt. Allerdings völlig unsportlich von Walter Liebtegger, dem Besitzer des Baumarktes aus dem Auto heraus geschossen. Was ein passionierter Jäger ist, kann einen solchen Jagdfrevel nicht dulden! Mit seiner Rache düpiert Vinzenz nicht nur Walter, sondern blöderweise auch Sepp, den Aufsichtsjäger, der die ganze Sache lieber - wie unter echten Männern üblich - unter vier Augen geregelt hätte.

Jedenfalls wird Walter, bevor noch zusätzliche Sanktionen neben dem Ausschluss aus dem Jagdverein verhängt werden, tot in seinem Haus aufgefunden. Es sieht so aus, als ob er beim Aufhängen der Jagdtrophäe von der Leiter gestürzt und von seinem unrechtmäßig erlegten Hirschen aufgespießt worden ist. Unfall oder doch Rache vom Hirsch? Oder hat hier jemand anderer, wie Manuela, seine Ehefrau, die Finger im Spiel?

Natürlich müssen Martin Schober und sein Team anrücken, dabei haben sie mit einer Diebstahl-Serie in den Hotels in der Umgebung ohnehin alle Hände voll zu tun, zumal nicht alle in Höchstform sind. Postenkommandant Treichel hat von seiner Frau eine strenge Diät verordnet bekommen und ist entsprechend gereizt. Und Kollegin Kerstin, nun ja, das wird man bald erfahren.

Schober & Co. ermitteln dem Flattacher wieder einmal zu langsam und außerdem hat die Polizei Vinzenz in Verdacht. Das wiederum glauben weder der Flattacher noch der Belten. Die halten Vinzenz für einfältig. Ja, den Vandalismusschaden an Walters Auto trauen sie ihm zu, aber Mord? Und so machen sich die beiden auf, wie weiland Sherlock Holmes und Dr. Watson, den Fall im Alleingang zu lösen.

Meine Meinung:

Alexandra Bleyer hat mit diesem fünften Krimi wieder ein meisterhaftes Werk hingelegt. Schon beim Lesen des Prologs, gibt es leichtes Herzrasen, denn der beginnt, nein das verrate ich jetzt nicht.

Flattacher und Belten bilden diesmal ein echtes Dream-Team und sind der Polizei wieder einen Schritt voraus. Allerdings, haben die ja mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und der Dieb, der die Hotels der Umgebung heimsucht ist nicht leicht zu finden. Erst seine „Jogging High, das Kultschuhwerk aus den 1980ern, bringt die Ermittler ans Ziel.

Die kauzigen Charaktere, allen voran Sepp Flattacher und sein kongenialer, aus Deutschland stammender, Nachbar Heinrich Belten sowie Postenkommandant Treichel, lassen die Leser lauthals auflachen, wenn sie ihre Einsätze haben. Treichel kann einem richtig leidtun. Nicht nur, dass er auf Diät ist, verstecken seine Mitarbeiter alles Essbare vor ihm und Diätberater rüffelt ihn, während seine Frau ein „Sternderl“ bekommt. Doch, wenn man Frau Autorin kennt, weiß, dass die Rache auf dem Fuß folgt.

Eine wirklich gut gelungene Figur ist Beppo, der Skilehrer, der mit seinem sportlichen Elan, nicht nur die Damenwelt begeistert. Immerhin ist er schon über 90 Jahre alt.

Herrliche Dialoge wie die folgenden erheitern die Leser:

"Du, ich hätte noch zwei Krapfen. Sind aber von gestern." (Sepp)
Belten prustete los. "Ach, von gestern sind wir doch auch." (S. 166)

oder ein wenig später, die Anspielung auf eine Partei, deren Logo in orange gehalten ist (S. 173)

"Die Hautfarbe ist mir scheißegal. Ich habe nur etwas gegen Idioten. Und die gibt's ja leider in jeder Tönung!"
"Wie in ORANGE."
"Ja, Orange ist eine Deppenliga für sich."

Doch die Krönung ist dann doch dieser: Belten und Flattacher streiten vor Martin Schober, der dann genervt eingreift.

„Entschuldigen Sie, aber Sie sind hier bei der Polizei und nicht bei einer Paartherapie.“ (S. 197)

Der Showdown spielt dann auch noch in einer eigenen Liga.
Also, rein in die Buchhandlung, das Buch kaufen und lesen!

Fazit:

Wieder ein gelungener Krimi, der mich bestens unterhalten hat. Schade, dass man nur 5 Sterne vergeben kann.

Veröffentlicht am 08.10.2020

Spitzenregionalkrimi

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Im bereits 5. Fall lässt Alexandra Bleyer den knorrigen Sepp Flattacher im Mölltal in Jägerkreisen ermitteln. Zuerst nur im Fall eines unrechtmäßigen Abschusses eines Einserhirsches, dann aber in einem ...

Im bereits 5. Fall lässt Alexandra Bleyer den knorrigen Sepp Flattacher im Mölltal in Jägerkreisen ermitteln. Zuerst nur im Fall eines unrechtmäßigen Abschusses eines Einserhirsches, dann aber in einem Mord. Die Polizei wird auch kräftig auf Trab gehalten durch einen Serieneinbrecher. Gibt es hier etwa Zusammenhänge?

Meine Meinung
Sepp Flattacher ist einfach Kult. Die Schlagabtäusche, die er sich mit seinem Nachbarn oder auch dem netten Kriminaler Martin liefert, sind schon eine Nummer für sich. Überhaupt kommen in dem Krimi lauter Menschen aus Fleisch und Blut vor, mit Ecken und Kanten, mit Gefühlen und Launen, was die Geschichte sehr glaubwürdig und auch interessant macht. Auf jeden Fall sollte man auch die Vorgängerbände lesen!

Die Story an sich ist klasse erzählt. Auch wenn der Mord erst nach der Hälfte des Buches passiert, hat mich die Entwicklung bis dahin in Atem gehalten, auch durch die Nebenhandlung mit dem Einbrecher und den Problemen der Polizisten mit sich. Für mich habe ich einige Personen mit Mordmotiv gefunden, die Auflösung habe ich aber so nicht erwartet. Das Ende war wieder so typisch Flattacher, dass ich es wieder schade fand, dass das Buch zu Ende war. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung.


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Veröffentlicht am 04.10.2020

Wer hier nicht lacht, hat keinen Humor!

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„Der war und blieb ein gemeines, rücksichtsloses, gefühlloses Riesenarschloch. Der würde sich nie ändern.“ (S. 10) denken die anderen Jäger über Aufsichtsjäger Sepp Flattacher, aber dafür herrscht Sepps ...

„Der war und blieb ein gemeines, rücksichtsloses, gefühlloses Riesenarschloch. Der würde sich nie ändern.“ (S. 10) denken die anderen Jäger über Aufsichtsjäger Sepp Flattacher, aber dafür herrscht Sepps Revier auch Zucht und Ordnung! Zumindest, bis es unter zwei Jägern Streit um den Abschuss eines Einserhirsches geht, dem Prunkstück der Jagdsaison. Stundenlang hat Vinzenz Hinteregger in eisiger Kälte auf dem Hochsitz ausgeharrt, doch dann ist ihm Walther Liebetegger einfach dazwischen gegrätscht. Bei der jährlichen Hegeschau rächt sich Vinzenz öffentlich, der Streit eskaliert, auch dank ordentlich Alkohol, und letztendlich muss sogar die Polizei eingreifen. Kurz darauf ist einer der Kontrahenten tot und der andere dringend tatverdächtig. Für die Polizei ist klar, dass ers der andere Streithammel gewesen sein muss, doch Sepp sieht das anders, dabei hat er diesmal eigentlich gar keine Lust zu ermitteln. Doch ausgerechnet sein Nachbar Belten, die Nervensäge, hat Blut geleckt und langweilt sich: „Was haben wir denn Besseres zu tun? Sollen wir auf unsere alten Tage am warmen Ofen sitzen, Däumchen drehen und aufs Sterben warten?“ (S. 177)

„Waidmannsruh“ ist bereits der 5. Band um den Aufsichtsjäger Sepp Flattacher und auch wenn man ihn theoretisch ohne Vorkenntnisse verstehen würde, empfehle ich unbedingt auch Teil 1 bis 4 – Euch würde sonst was entgehen. Autorin Alexandra Bleyer hat einen unvergleichlichen Humor, herrlich trocken und oft bitterböse – einfach genial. Außerdem sind mir die Protagonisten der Reihe inzwischen ans Herz gewachsen.
Sepp ist ein alter Grantler, der mit niemandem kann (und will), aber heimlich in Irmi, die Obfrau des Jagdvereins verliebt ist. Als ewiger Junggeselle hat er allerdings keine Ahnung, wie er sich ihr erklären soll. Ich leide schon eine ganz Weile mit ihm und hoffe, dass aus den Beiden was wird. Irmi kann nämlich hinter seine raue Schale sehen und mag ihn trotz allem ganz gern – und würde ihn sich garantiert zurechtstutzen. „Mit der Irmi konnte man schon Pferde stehlen. Und Verbrecher stellen.“ (S. 141)
Nachbar Belten, Sepps ehemaliger Intimfeind, hofft, dass aus ihnen doch noch echte Freunde werden. Außerdem findet er es spannend, im Leben anderer Leute rumzukramen und drängt Sepp regelrecht in die Ermittlungen. Dabei sind sie sich über ihre Methoden nicht immer einig und bekommen sich ordentlich in die Haare. „Entschuldigen Sie, aber Sie sind hier bei der Polizei und nicht bei einer Paartherapie.“ (S. 197) Nur bei einem sind sie sich einig, der Verdächtige ist zu doof und feige für einen Mord.

Auch auf der Polizeiinspektion herrscht dicke Luft. Postenkommandant Georg Treichel ist auf Diät, ständig hungrig und auf der Such nach Essen und dadurch noch cholerischer als sonst. Martins Kollegin Kerstin hat Liebeskummer und ruft sogar nachts bei ihm an – was seiner Freundin Betti natürlich nicht behagt. Außerdem macht ein sehr geschickter Dieb die Runde durch die umliegenden Hotels und ihnen das Leben schwer.
Da kommt ihnen der Unfall des Jägers – so sieht es nämlich lange aus – mehr als ungelegen. Aber die Ungereimtheiten und vor allem die Einmischungen von Sepp und Belten bringen dann doch einige sehr interessanten Fakten zu Tage.

Alexandra Bleyer hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Der Krimi ist sehr lustig, trotzdem extrem spannend, wartet mit einem filmreifen Showdown und einem fiesen Cliffhanger auf, der dann zum Glück doch noch aufgeklärt wird. Es gibt wieder jede Menge Tatverdächtige und Motive und man kann herrlich miträtseln.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Wenn ein Geweih zwei entzweit!

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Sepp muß wieder erleben, wie die Jagdgründe mörderisch werden. Wer und warum muß das Geweih abgeben? Sepp - noch grantiger als gewohnt!

Vinzenz wollte den kapitalen Sechzehnender abschießen, aber Walter ...

Sepp muß wieder erleben, wie die Jagdgründe mörderisch werden. Wer und warum muß das Geweih abgeben? Sepp - noch grantiger als gewohnt!

Vinzenz wollte den kapitalen Sechzehnender abschießen, aber Walter kam ihm frecherweise zuvor. Vinzenz ist stinksauer. Walter wird aus der Jagdgenossenschaft ausgeschlossen. Zuhause stirbt Walter, weil er von der Leiter fällt. "Nur" ein Unfall? Vinzenz wird trotzdem verdächtigt. Die Polizei ist voll auf Achse.

Obendrein geht noch ein Hoteldieb um. ( keine Sorge, die Hotels stehen noch, aber einiges Wertvolle fehlt; genauso wie Ladendiebstahl: Wo ist der Nettoladen hin? Ein Ladendieb hat ihn geklaut! ).

Sepp und Belten versuchen Dinge herauszubekommen. Vinzenz scheint als potentieller Täter zu offensichtlich zu sein. Sepp hat noch seinen große Aua - Offenbarung. Werden sie den Fall lösen? Wird auch der Hoteldieb geschnappt?

Viel Lokalkolorit mischt sich mit einer spannenden Suche, aber diesesmal war Sepp leider nicht ganz so unterhaltsam wie das letzte Mal. Humor ist jedoch nichtsdestotrotz vorhanden. Ein lockerer, gleitender Erzählstil schleust einen schnell durch diese Geschichte. Bekommt Sepp endlich seine Irmi? Ja, ja, die Kärntner! Haben es faustdick hinter ihren austrischen Ohren.

Es gibt auch wieder ein Glossar für ausländische Leser. 😁

Warum verwechseln englischsprechende Personen eigentlich Austria mit Australia?

Es macht jedenfalls auch diesmal großen Spaß, vom Anfang bis zum Ende in Kärnten dabei zu sein.

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