Cover-Bild Ich komme mit
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  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Tod, Trauer, Verlust
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 16.09.2019
  • ISBN: 9783442489688
Angelika Waldis

Ich komme mit

Roman
»Leben ist, wenn man Sterben das Letzte findet.«

Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels 2019
Seit 42 Jahren wohnt Vita in dem Haus in der Torstraße 6. Für den Studenten Lazy, ist Vita nur die Alte von oben, denn Lazy hat ausschließlich Augen für seine Freundin Elsie. Doch so plötzlich, wie die Liebe kam, kommt die Krankheit. Sie verscheucht Elsie und die Zukunft. Im Treppenhaus liest Vita den mageren, erschöpften Lazy auf, nimmt ihn zu sich und päppelt ihn mit Wurstbroten wieder auf. Eine ungewöhnliche, lustige und seltsam innige Freundschaft entsteht. Dann aber macht ein neues Blutbild die Zuversicht zunichte. »Ich steige aus«, sagt Lazy. »Ich komme mit«, sagt Vita. Und so begeben sich die beiden auf eine verrückte letzte Reise.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2021

Leben ist, etwas hinter und etwas vor sich haben

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Man erfährt den Fortgang der Geschichte in kurzen Kapiteln, immer abwechselnd aus Vitas und Lazys Sicht. Vitas Handlungen, Gedanken und Erinnerungen werden in der 3. Person erzählt, während Lazy in seinen ...

Man erfährt den Fortgang der Geschichte in kurzen Kapiteln, immer abwechselnd aus Vitas und Lazys Sicht. Vitas Handlungen, Gedanken und Erinnerungen werden in der 3. Person erzählt, während Lazy in seinen Kapiteln der Ich-Erzähler ist. Auch der Schreibstil wechselt. Während Vitas Kapitel eher ruhig, gemächlich, von Erinnerungen gefüllt und manchmal ein wenig lebenssatt sind, erzählt Lazy in kurzen, manchmal bruchstückhaften Sätzen, als würde ihm die Zeit und die Kraft fehlen, sie zu vollenden. Als die Hoffnungslosigkeit der Krankheit über ihn herein bricht, ist plötzlich Vita da, die alte Nachbarin, die er bisher weder beachtet noch gemocht hat. Das mit dem Mögen beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, wie man bereits im Prolog erfährt. Doch nun ist alles anders. Vita kümmert sich um ihn, und sie nähern sich immer mehr an. Mit der Zeit entsteht eine ganz besondere Freundschaft. Die Protagonisten werden wichtig füreinander.
Der Roman hat mich ziemlich beschäftigt und geht mir immer noch im Kopf herum. Man wird sehr stark mit Lazys Krankheit und seinen Befindlichkeiten konfrontiert. Ich muss gestehen, dass ich mit schweren Krankheiten schlecht umgehen kann, entsprechend schwierig war die Lektüre teilweise für mich. Aber die schöne Schreibweise hat mich dann doch immer wieder dazu gebracht, das Schicksal der beiden Protagonisten weiter zu verfolgen. Vita und Lazy machen sich viele Gedanken und philosophieren über das Leben. Es wird fast ein Spiel daraus, wenn immer wieder Sätze fallen wie „Leben ist ein Geschenk. Man kann‘s nur einmal auspacken.“ oder „Leben ist, es in die Hand zu nehmen“.
Die Autorin schreibt sehr bildhaft und schmückt ihre Schilderungen mit Metaphern und interessanten, kreativen Wortschöpfungen aus. Und so liest sich das Buch leicht, obwohl die Handlung alles andere als das ist. Es ist rührend, wie Vita für den totkranken Lazy sorgt, und sie begleitet ihn zu einem Sehnsuchtsort, in die Türkei zur Ausgrabungsstätte Göbekli Tepe, wo es einen kleinen Fuchs als Wandrelief gibt, zu dem Lazy eine besondere Verbindung hat.
Die letzte große Reise wollen sie gemeinsam angehen, und sie bereiten den Abschied bewusst und gründlich vor. Schweren Herzens habe ich diese Passagen gelesen. Das Ende ist dann ganz anders als gedacht. Ich sehe es nicht als Happy End, denn als solches ist es wohl auch nicht gedacht, aber es ist in alle Richtungen offen. Man kann die Fäden hoffnungsvoll oder auch mutlos weiterspinnen. Obwohl mich der außergewöhnliche Schreibstil und die Dialoge verzaubert haben, kann ich nicht sagen, dass mir das Buch „gefallen“ hat, dafür war die Handlung zu leidvoll und die dadurch gegebene Stimmung zu schwermütig. Aber es hat mich tief beeindruckt, bewegt und nachdenklich gemacht und sich dadurch fünf Sterne redlich verdient.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Leben ist...

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… sich auf ungewöhnliche Freundschaften einlassen.
… scheitern, lieben, hoffen - immer wieder aufs neue.

Das Cover ist schlicht, aber sehr passend zum Inhalt des Buchs.
Jedoch ist es kein Cover, das einem ...

… sich auf ungewöhnliche Freundschaften einlassen.
… scheitern, lieben, hoffen - immer wieder aufs neue.

Das Cover ist schlicht, aber sehr passend zum Inhalt des Buchs.
Jedoch ist es kein Cover, das einem direkt ins Auge springt und dadurch wohl häufiger übersehen bleibt.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und wunderschön, wenn auch zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Es wird nicht lange um den heißen Brei geredet, sondern alles perfekt beschrieben. Man kann sich so perfekt in die Geschichte und alle Protagonisten hineinversetzen.

Der Inhalt ist sehr berührend und liegt irgendwo zwischen traurig und hoffnungsgebend.
Die Freundschaft zweier sehr ungleicher Menschen wird toll dargestellt.

Alles in allem ein toller Roman für junge Erwachsene oder auch schon etwas ältere.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Zwei unterschiedliche Reisende

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Lazy, ein junger Student und die alte Vita wohnen in einem Mietshaus. Dann wird Lazy schwer krank und so kommen er und Vita zusammen. Vita kümmert sich um ihn, es entwi-ckelt sich eine Freundschaft und ...

Lazy, ein junger Student und die alte Vita wohnen in einem Mietshaus. Dann wird Lazy schwer krank und so kommen er und Vita zusammen. Vita kümmert sich um ihn, es entwi-ckelt sich eine Freundschaft und sie begeben sich auf eine Reise. Vielleicht ihre letzte, da sie beide nichts mehr zu verlieren haben?
Dieses Thema als interessant zu bezeichnen passt nicht, doch es hat mich sehr angespro-chen und war gespannt auf die Geschichte zwischen Vita und Lazy. Wie ergeht es Beiden, was passiert zwischen ihnen?
Leider konnte mich die Geschichte, trotz des intensiven Inhalts nicht mitnehmen. Der Schreibstil passte einfach nicht zu mir. Ich finde es sehr schade, dass ich nicht wirklich mit-fühlen konnte.
Bei der Vorstellung der Autorin gefiel mir sehr, dass sie zwar Jahrgang 1940 ist, aber sie halt meint nicht alt zu sein. Das ist prima.

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Leben ist eine Ansammlung von Reisen

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Lazy ist ein junger Student mit Bock aufs Leben und vor allem Bock auf seine Freundin Elsie.
Vita ist eine alte Frau, die sich ihre Routinen mühsam zusammenklaubt, um ihre Tage zu füllen.
Beide sind das ...

Lazy ist ein junger Student mit Bock aufs Leben und vor allem Bock auf seine Freundin Elsie.
Vita ist eine alte Frau, die sich ihre Routinen mühsam zusammenklaubt, um ihre Tage zu füllen.
Beide sind das Gegenteil voneinander, jung und alt, Leben und Sterben, gemeinsam ist ihnen nur, dass sie im selben Haus in der Torstraße wohnen und kein Interesse aneinander haben.

Sie hören auf Gegenteile zu sein und desinteressiert aneinander zu sein, als das Leben dem Sterben weicht; Lazy erhält die Diagnose Leukämie. Vita sieht ihn hin und wieder im Treppenhaus, abgemagert, haarlos und leichenblass.
Lazy wurde von Elsie verlassen und macht sich auf eine Reise nach Mexiko, wo er eine junge Frau kennenlernt. Bei Blanka wäre er gerne geblieben, doch dann wird er erneut krank und beginnt eine weitere Chemo. Erneut begegnen sich Vita und Lazy im Treppenhaus. Vitas ständige Suche nach Beschäftigung hat sie eine Neugier an Lazy entwickeln lassen und so lädt ihn zum Essen in ihre Wohnung ein, von da an bekocht sie ihn täglich, obwohl er kaum etwas herunterbekommt. Auf ihr Angebot hin zieht er bei ihr ein. Vita, die von Lazy eigentlich nur Maier genannt wird, und der Kranke werden Kumpels.
Als die Chemo erneut nicht anschlägt, entschließt Lazy sich von der Welt zu scheiden, solange er noch die Kraft hat seinen Abgang selbst zu planen. Meier entscheidet sich mitzukommen. Vorher bereisen sie jedoch noch die Türkei, wo sie eine alte Ausgrabungsstätte besichtigen. Lazys letzter Wunsch. Hier lernt Lazy die junge Frau Aydan kennen. Bei Aydan wäre er gerne geblieben, aber es hat keinen Sinn und Lazy entsagt ihr und dem Leben.

Zurück in Deutschland planen Maier und Lazy gemeinsam ihr Verlassen von der Welt.
Es kommt jedoch anders, und mit von Meier geführter Hand greift Lazy erneut nach dem Leben.

Ich muss sagen, dass mir das Ende nicht so gut gefallen hat. Plötzliches, unpssendes Happy End, und dann so vage erzählt wie im letzten Moment unentschieden. Eigentlich ein gutes Buch mit allerdings einem höchst schwachem Ende. Man muss auch mal Mut zur Tragik haben, die man über so viele Seiten aufgebaut hat. Konnte mich dann durch den Schluss dann leider überhaupt nicht überzeugen.