Cover-Bild Frauen im Sanatorium
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 15.07.2025
  • ISBN: 9783498007324
Anna Prizkau

Frauen im Sanatorium

Roman | «Drei Frauen, die zusammenhalten und einander aufrichten. Ganz frisch und ohne Kopf-hoch-Kitsch.» Die Zeit

«Von Schicksalsschlägen lassen sich diese Frauen, die einander den Trost ihrer Gesellschaft schenken, nicht unterkriegen.» Die Zeit

Anna wollte nicht mehr. Und jetzt ist sie in einem Sanatorium. Dort lernt sie Elif kennen, die sich jeden Tag ein neues Märchen ausdenkt. Sie trifft Marija, die ständig Monologe über ihre tote Mutter hält. Sie begegnet der Soldatin Katharina, die jede Nacht Rotwein mit Wodka trinkt. Und dann ist da noch der Flamingo aus dem Kurpark, dem Anna von ihrer Emigration erzählt. Vor allem aber spricht sie mit ihrem Vogel tagtäglich über die Liebe. Denn die Liebe gibt es überall, gerade und sogar an einem so merkwürdigen Ort wie einer Klinik.

Elegant erzählt Anna Prizkau von Menschen, die das Glück suchen, ohne es wirklich finden zu wollen. Vom Fremden. Von den Verlorenen. Von Rollen und Erwartungen. Und dabei immer auch von der Kraft des Erzählens.

«Man muss einmal am Abgrund gestanden haben, wo es keine Illusionen mehr gibt, um zu begreifen, wie brüchig und verletzlich unser Gefühl von Glück ist und wie tief und bedeutsam für uns unsere  Liebe ist. Anna Prizkau schreibt genau darüber – die Liebe, die uns allen Unglück bringt. Und uns zugleich so glücklich macht.» Serhij Zhadan

«Grandios, wie Anna Prizkau von Liebe und Schmerz erzählt. Ich liebe dieses Buch.» Ronya Othmann

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2025

Welches Leben leben wir?

0

Welches Leben leben wir?

Die Idee hinter dem Buch hat mich sehr angesprochen und daher wollte ich das Buch gern lesen.
Denn Anna befindet sich in einem Sanatorium. Dort trifft sie auf ungewöhnliche Menschen. ...

Welches Leben leben wir?

Die Idee hinter dem Buch hat mich sehr angesprochen und daher wollte ich das Buch gern lesen.
Denn Anna befindet sich in einem Sanatorium. Dort trifft sie auf ungewöhnliche Menschen. Zum Beispiel Elif mit ihren täglichen Märchen, Marija mit den Monologen über ihre Mutter und die Soldatin Katharina mit ihren nächtlichen Trinkritualen. Sie vertraut sich außerdem einem Flamingo an und spricht mit ihrem Vogel über die Liebe, die selbst an diesem merkwürdigen Ort spürbar bleibt. Es ist eine Geschichte über Suchende, Fremde und Verlorene sowie über die Kraft des Erzählens.

Ich kann es gar nicht genau beschreiben, aber ich konnte mich in dieses Buch fallen lassen. Auch wenn ich selbst bisher “nur” auf einer Kur war, konnte ich so manches nachvollziehen. Man versucht irgendwie dem Alltag zu entkommen und doch ist er immer präsent.
Man weiß selbst als Leser nicht so genau, was wahr ist und was nicht. Denn das Tagebuch, das Anna von ihrer Mitinsassen bekommt, enthält viele Geschichten - doch was davon ist Fiktion und was Wirklichkeit?

Wir sind im Kopf von Anna und genauso fühlt es sich auch an. Gedanken, die springen. Erinnerungen und dann sind wir wieder in der Gegenwart. Aber das macht es zum Teil auch schwer zu verstehen und der Geschichte an sich gut folgen zu können. Es war ein Leseerlebnis, aber ein bisschen mehr Struktur hätte es meiner Meinung nach dennoch vertragen können.

Und auch wenn ich Cover oft nicht beurteile, muss ich hier sagen, ich liebe es. Dadurch bin ich zuerst auf es aufmerksam geworden.

ISBN: 978-3498007324
Autorin: Anna Prizkau
Verlag: rowolth
Veröffentlicht. 15.07.25
Umfang: 304 Seiten

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2025

Interessant

0

Anna ist in einem Sanatorium. Dort lernt sie Elif, Marija und Katharina kennen. Alle Frauen haben ihre eigene Geschichte und ihre Dämonen, gegen die sie kämpfen. Anna verbringt viel Zeit im Kurpark und ...

Anna ist in einem Sanatorium. Dort lernt sie Elif, Marija und Katharina kennen. Alle Frauen haben ihre eigene Geschichte und ihre Dämonen, gegen die sie kämpfen. Anna verbringt viel Zeit im Kurpark und erzählt dem Flamingo was sie so bewegt. Marija vergöttert ihre Mutter aber hat Schwierigkeiten mit der Tochter, Katharina ist mit einigen anderen Soldaten da und trinkt jeden Abend. Vier unterschiedliche Frauen, vier unterschiedliche Schicksale. Doch etwas vereint die Frauen, die Suche nach dem Glück und der Liebe.

Ruhig und fast nüchtern wird über den Alltag in der Klinik berichtet. Es gibt sehr viele Rückblicke, in denen wir von den Schicksalen der Frauen erfahren und Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle bekommen. Anna hatte es nicht leicht in ihrer Kindheit. Die Mutter depressiv, der Vater ging immer fremd. Sie musste sich oft um die Mutter kümmern, Früh Verantwortung übernehmen. Später glänzte sie durch gute Noten und Selbständigkeit. Leider ist das nur der äußere Schein. Innerlich gebrochen geht’s irgendwann nicht mehr weiter und sie landet in der Klinik. Die Rückblicke waren für mich manchmal etwas schwierig zu lesen. Da braucht es sehr viel Aufmerksamkeit. Die Schicksale der Frauen fand ich sehr interessant, doch hätte ich gern noch erfahren was da genau in der Klinik passiert ist um zu helfen. Der Klinikalltag blieb insgesamt recht undurchsichtig für mich. Auch die Diagnosen der Frauen hätten mich sehr interessiert. Die Sorgen und Ängste der Frauen waren dafür richtig gut eingefangen. Das Buch lebt mehr von den Rückblenden statt dem aktuellen Geschehen.

Insgesamt schon ein solider Roman, der mich emotional nicht komplett abholen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2025

Toller Schreibstil, Geschichte leider nicht überzeugend - 3,5⭐️

0

Nachdem ich die Erzählungen aus Anna Prizkaus Buch „Fast ein neues Leben“ sehr gut fand, war ich sehr gespannt auf ihren ersten Roman mit dem Titel „Frauen im Sanatorium“.
Hier geht es um Anna, die nach ...

Nachdem ich die Erzählungen aus Anna Prizkaus Buch „Fast ein neues Leben“ sehr gut fand, war ich sehr gespannt auf ihren ersten Roman mit dem Titel „Frauen im Sanatorium“.
Hier geht es um Anna, die nach einem etwas „verkappten“ Selbstmordversuch im Sanatorium landet.
Dort lernt sie Elif kennen, die sich jeden Tag ein neues Märchen ausdenkt; niemand weiß so recht, was an ihren Geschichten wahr ist und was nicht.
Dann ist da noch Marija, die permanent endlose Monologe über ihre tolte Mutter hält.
Und die Soldatin Katharina, die sich nach einem traumatisierenden Einsatz im Sanatorium jede Nacht betrinkt.
Anna redet jeden Tag mit dem Flamingo Pepik im Kurpark; ihm erzählt sie von ihrer Emigration und über redet über die Liebe.
Kann Anna wieder glücklich werden und in ihr altes Leben zurückkehren?

"Ich öffne im Telefon die Fotos. Die Frau, die ich da sah, war einmal ich gewesen. Sie schaute glücklich und verlogen. Das war mein schönes, falsches Leben früher: [...]
Ich wusste nicht, ob ich jemals wieder wie sie sein könnte und wie die Frau in meinem Telefon."

Ich mochte, wie schon in ihrem Erzählband, den Schreibstil von Anna Prizkau sehr!

"Wir waren in Deutschland. Die ersten Jahre waren schlecht. Meine Eltern redeten nicht mehr. Sie schrien. Ich wollte wieder in das andere Land, in unsere alte Stadt, in unsere kleine Wohnung. Sie hatte keinen Flur gehabt, zwei Zimmer und orangefarbene Tapeten. In Deutschland war die neue Wohnung groß, aber am Anfang leer. Es gab kaum Geld und deshalb wenig Möbel. Ich weinte jeden Tag, weil meine Eltern schrien und weil ich in der neuen Schule nichts verstand - die Sprache nicht, die Kinder nicht. Ich war mir sicher, dass auch mein Vater weinte Punkt denn seine Augen waren immer klein, geschwollen, und seine Nasenspitze war auf rot. Ich sah nie, wie er weinte. Ich sah, wie glücklich meine Mutter war. Schon nach ihrem zweiten Deutschkurs hatte sie eine Arbeit, die sie liebte. Sie mochte unser neues Leben. Doch es gefiel ihr nicht, wenn ich zu Hause weinte. Sie wollte es nicht sehen. Mein Vater musste mich dann immer in der Toilette ansperren, ohne Licht. Ich hatte Angst und schrie. Die Tür durfte er erst aufmachen, wenn ich ruhig geworden war. Er küsste mich danach auf meine Stirn, und seine kleinen Augen waren noch ein wenig kleiner - er wusste, was er tat. Manchmal gab er mir eine Taschenlampe, bevor er die Toilettentür zuschloss. Das waren die guten Tage.
Nach zwei oder drei Jahren hörte ich auf zu weinen, ich hatte es verlernt. Ich musste nicht mehr in den schwarzen Raum."

Leider konnte mich die Geschichte an sich nicht wirklich abholen. Etwa bis zur Hälfte des Buches war ich noch ziemlich begeistert, leider konnte sich das nicht bis zum Ende halten. Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück, mir fehlt hier der tiefere Sinn, so dass ich trotz des großartigen Schreibsstils leider nur 3,5 Sterne vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2025

Verloren im Sanatorium

0

Das Buch „Frauen im Sanatorium“ hat mit zuerst durch das zarte, wunderschöne Cover aus sich aufmerksam gemacht. Es hat etwas Weiches, Einladendes. Die Kommentare auf dem Buchrücken und im Schutzumschlag ...

Das Buch „Frauen im Sanatorium“ hat mit zuerst durch das zarte, wunderschöne Cover aus sich aufmerksam gemacht. Es hat etwas Weiches, Einladendes. Die Kommentare auf dem Buchrücken und im Schutzumschlag haben meine Neugier weiter geweckt. Hier ist von Liebe die Rede, die uns Menschen gleichzeitig unglücklich macht und beglückt und von der Zerbrechlichkeit des Glücks.
Die Autorin Anna Pritzkau erzählt von vier Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen in einem Sanatorium leben. Alle haben eine Vergangenheit, die Narben hinterlassen hat. Jede dieser Geschichten ist geprägt von einer bestimmten Form der Liebe – zur Familie, zum Kind, zu anderen Menschen, zu Worten oder zur Musik. Neben dieser Liebe ein alle Frauen auch, dass sie in ihrer Seele „brüchig“ geworden sind. Gerade dies sollen die Lesenden in dem Buch erfahren.
Doch leider konnte mich das Buch emotional nicht ganz erreichen. Es fällt mir schwer zu sagen, woran es genau liegt. Vielleicht daran, dass mir die Figuren alle recht unsympathisch blieben – obwohl ich selbst bereits einmal in der Psychiatrie gearbeitet habe und mit vielen Menschen in Kontakt war, die ich ins Herz geschlossen habe. Hier jedoch wirkten die Frauen distanziert, teils egoistisch und überhaupt nicht einfühlsam und sozial. Ich konnte nicht mit ihnen fühlen.
Hinzu kommt, dass sich mir der Sinn hinter dem Buch nicht ganz erschlossen hat. Es bleibt vieles vage. Es gibt kein Nachwort, keine Einordnung der Autorin, keine Reflexion darüber, was ihr besonders wichtig war. Die Geschichten berühren stellenweise und zeigen ganz gesellschaftliche Erwartungen und Zuschreibungen auf. Doch es fehlte mir die verbindende Botschaft, die mich als Leserin ergriffen hätte. Es bleibt alles eher oberflächlich.
Was ich dem Buch aber sehr zugutehalte, ist der Stil. Denn die Sprache ist ruhig und es ist beeindruckend, wie die Autorin in knappen Sätzen komplexe Lebensgeschichten andeutet. „Frauen im Sanatorium“ ist ein leises Buch mit subtiler Spannung. Vielleicht muss dieses Buch daher noch etwas nachhallen und findet dann seinen Wert bei mir erst im Nachklang.
Trotz meiner inhaltlichen Kritikpunkte ließ sich das Buch überraschend schnell weglesen. Am schönsten waren für mich die Szenen, in denen Anna mit dem Flamingo spricht, da dies etwas Tröstliches an sich hatte und sogar poetisch wirkt.

Was ich aus dem Buch mitnehme, ist vor allem der Gedanke, dass wir oft viel zu schnell über Menschen urteilen. Wir bewerten Verhalten, ohne dessen Ursprung zu kennen. „Frauen im Sanatorium“ erinnert daran, dass hinter jedem Menschen eine Geschichte steckt und dass jedes Verhalten seine Gründe hat. Vielleicht liegt darin die eigentliche Botschaft.
Insgesamt würde ich dem Buch 3,5 Sterne geben. Es ist sprachlich schön und atmosphärisch, aber emotional hat es mich leider nicht so tief erreicht, wie ich es erhofft hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2025

Schrecklich und schön!

0

FRAUEN IM SANATORIUM
Anna Prizkau

Darf ich heute mal anders beginnen – und zwar mit dem Fazit?
Danke

Fazit:
Selten hat mich ein Buch so zwiegespalten fühlen lassen wie das Debüt von Anna Prizkau.
Wie ...

FRAUEN IM SANATORIUM
Anna Prizkau

Darf ich heute mal anders beginnen – und zwar mit dem Fazit?
Danke

Fazit:
Selten hat mich ein Buch so zwiegespalten fühlen lassen wie das Debüt von Anna Prizkau.
Wie kann etwas so zart und schön daherkommen - das Cover, die Sprache – und gleichzeitig so brutal und schonungslos sein? Unsere Protagonistin war mir so unfassbar unsympathisch, und doch hing ich an ihren Worten wie eine Süchtige an der Nadel.
Erzählte Märchen enden hier in Albträumen.
Aber ist das Leben immer fair? Und tut es nicht auch mal gut, von denen zu lesen, deren Realität nicht aussieht wie ein Bilderbuch?

Anna wird nach einem traumatischen Ereignis in ein Sanatorium eingewiesen.
Dort trifft sie auf ganz unterschiedliche Menschen, die eines gemeinsam haben: Sie brauchen Hilfe.
Wir begleiten Anna in den Kurpark, an den See, zu einem blassen Flamingo namens Pepik, und lauschen ihren Geschichten zwischen Therapiesitzungen und fadem Kantinenessen.
Sie beobachtet, hört zu, erzählt – von Marija, die so stolz auf ihre Tochter ist, es ihr aber nie zeigen kann und sie diese ausschließlich kritisiert.
Von Elif, die sich lieber Geschichten ausdenkt, als die Wahrheit zu erzählen.
Und von Katharina, einer Soldatin, die ihre Wahrheiten in Wodka und Wein ertränkt.

Kein Wohlfühlbuch – aber läuft das Leben immer nach Plan?
Sehr lesenswert.
3½/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere