Cover-Bild Meine Nachmittage mit Eva
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 23.10.2017
  • ISBN: 9783579086859
Bärbel Schäfer

Meine Nachmittage mit Eva

Über Leben nach Auschwitz
»Ich sehe ihre Nummer am Unterarm und möchte weinen.« (Bärbel Schäfer)

Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Erfahrungswelten: Bärbel Schäfer und die 85-jährige Eva Szepesi. Eva trägt eine tätowierte Nummer auf dem Unterarm. Sie war erst elf Jahre alt, als sie allein vor den Nazis fliehen musste und schließlich nach Auschwitz gebracht wurde ... Jeden Mittwoch besucht Bärbel Schäfer ihre Freundin, und die beiden sprechen über Gewalt, Schrecken und Angst, aber auch über Freundschaft, Toleranz, Geborgenheit und Respekt. Es geht in diesem Buch um eine der letzten Überlebenden eines Konzentrationslagers. Bärbel Schäfer gelingt es auf empathische Weise und literarisch brillant, ihre eigene Lebensgeschichte vor den Erzählungen Evas zu spiegeln und damit ihre erschütternden Erfahrungen ins Heute zu holen.



  • Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Welten
  • Bärbel Schäfers Leben im Spiegel des Lebens einer der letzten KZ-Überlebenden
  • Wider das Vergessen!
  • Literarisch brillant und voller Empathie


Ausstattung: Mit einem s/w Foto

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2021

Meine Nachmittage mit Eva

0

Inhalt:

Bärbel und Eva treffen sich mittags häufig zum Kaffee und reden darüber was Eva passiert ist, wie es ihr damit geht und was es noch Auswirkungen hat auf sie in der heutigen Zeit.

Erster Satz:

Als ...

Inhalt:

Bärbel und Eva treffen sich mittags häufig zum Kaffee und reden darüber was Eva passiert ist, wie es ihr damit geht und was es noch Auswirkungen hat auf sie in der heutigen Zeit.

Erster Satz:

Als meine Oma bei Hertie auf der Rolltreppe stürzte, war der Tag, als ich vom Krieg erfuhr.

Meine Meinung:

Als das Buch bei mir ankam, war ich schon sehr gespannt darauf, was mich erwarten wird, da ich finde das diese Zeit einfach nicht in Vergessenheit geraten darf.

Das Cover finde ich wirklich sehr passend zu dem Titel, da man sich so besser die Kaffee-Nachmittage vorstellen kann, aber auch die Präsenz des zweiten Weltkrieges durch das Foto.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und angenehm zu lesen.

Das Buch war wirklich sehr interessant zu lesen, obwohl es teilweise ein sehr unangenehmes Gefühl war zu wissen, dass sich wirklich alles so zugetragen hat und es macht einen auch wirklich traurig und es bedrückt einen.

Was Eva als Kind hat durchmachen müssen, wünscht man wirklich keinen. Ihr wurde nicht nur die Kindheit genommen, sondern auch das Vertrauen in die Menschheit. Ich persönlich wüsste z.B nicht wie ich damit hätte umgehen sollen und klar man wird zwar befreit aber mit dem erlebten trotzdem allein gelassen.

Allerdings muss ich leider auch sagen, dass ich mich als Leser teilweise sehr schwer tat nun rauszufinden wo wir nun gerade waren. In einer Erzählung von Eva oder nicht?

Ansonsten will ich auch nicht mehr an diesem Buch meckern, weil ich es wirklich bemerkenswert finde, das Eva überhaupt noch mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen ist und auch finde ich es interessant zu lesen wie die Autorin mit dem Erzählten umgeht, denn sie sieht ja auch noch die ganzen Emotionen der Erzählerin.

Alles in einem kann ich das Buch wirklich nur jedem empfehlen, der sich dafür interessiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2018

Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Erfahrungswelten.

0

„Dieses Buch soll eine Anregung sein, über eigene Identität, Humanität, Hoffnung, Ehrlichkeit, Freundschaft, Toleranz, Geborgenheit, Respekt nachzudenken. Werden wir nicht glücklicher, wenn wir Wärme und ...

„Dieses Buch soll eine Anregung sein, über eigene Identität, Humanität, Hoffnung, Ehrlichkeit, Freundschaft, Toleranz, Geborgenheit, Respekt nachzudenken. Werden wir nicht glücklicher, wenn wir Wärme und Liebe geben, statt Hass und Gewalt zu säen? Welche Welt und welche Werte wollen wir unseren Kindern vorleben?“

Eva Szepesi war elf, als sie nach Auschwitz musste. Sie ist eine der letzten Zeitzeugen dazu, was damals passiert ist. Eine der letzten Überlebenden eines Konzentrationslagers.

Bärbel Schäfer trifft sich jeden Mittwoch mit ihr und redet über all den Schrecken, der geschehen ist.

„Ich sehe ihre Nummer am Unterarm und möchte weinen.“

Ich habe bisher noch kein Buch in diese Richtung gelesen, kann es aber jedem direkt schon mal empfehlen. Die Gefühle, Gedanken und Momente, die man dadurch erlebt, sind überwältigend.

Allein der Buchrücken hat mich zu Beginn so neugierig gemacht, dass ich es unbedingt lesen wollte.
Schäfer und Szepesi nehmen einen in eine Welt mit, die man sich nicht vorstellen kann. Man lernt nicht nur Eva Szepesis Welt kennen, sondern auch die von Bärbel Schäfer. Durch diese beiden Geschichten wird man stark in die Geschichte mitgerissen und selbst, wenn es mal nicht so ausführlich beschrieben ist (die Umgebung, die Gefühle, …), kann man sich trotzdem unfassbar stark reinfühlen.

Ihre Kritik, die sie wie nebenbei immer erwähnt, hat mir gut gefallen! Vor allem das Kapitel 22 „Wehret den Anfängen“ hat mich begeistert und auch traurig gemacht. Es ist schade, wozu Menschen fähig sind, aber es ist gut, dass Frau Schäfer das nochmal hervorbringt.

Der Schreibstil von Bärbel Schäfer ist interessant. Sie hat kurze Sätze, sodass man das Buch leicht versteht und schnell durchliest. Manchmal fand ich es etwas verwirrend, wenn sie in ihren Gedanken gesprungen ist und auf einmal nicht die Geschichte ihrer Familie erzählt wurde, sondern Eva Szepesis Geschichte.

Dennoch konnte ich der Geschichte gut folgen. Ja, die Geschichte ist nicht chronologisch erzählt, aber das macht das Buch so besonders. Es kommt wirklich so rüber, als hätte Frau Schäfer immer ihre Gedanken und Gespräche mit Frau Szepesi aufgeschrieben und nicht erst lange darüber nachgedacht und alles sortiert.

Ich finde, dass auch Jugendliche dieses Buch lesen können. Dadurch wird einem nochmal näher gebracht, wie die Menschen sich gefühlt haben und was sie erlebt haben. Es hätte zwar manchmal etwas ausführlicher sein können, aber dadurch können auch etwas schwächere Gemüter das Buch lesen.

Mir hat das Buch gut gefallen, es zeigt einen Einblick in die grausame Welt von damals, die von vielen so „verschluckt“ wurde.

Veröffentlicht am 25.02.2018

....

0

Wow, ich habe überall Gänsehaut. Für dieses Buch habe ich mir eine gute Woche Zeit genommen, gerade aus dem Grund, dass es unmöglich ist, so viel auf einmal zu lesen und vor allem zu verkraften. Das Buch ...

Wow, ich habe überall Gänsehaut. Für dieses Buch habe ich mir eine gute Woche Zeit genommen, gerade aus dem Grund, dass es unmöglich ist, so viel auf einmal zu lesen und vor allem zu verkraften. Das Buch ging unter die Haut und oft flossen mir so viele Tränen, dass ich unter dem Tränenvorhang nichts mehr erkennen konnte. Inhaltlich geht es in dieser Geschichte um ein jüdisches Mädchen, welches als eine der Wenigen, den Holocaust überlebt hat. Die Autorin des Buches, Bärbel Schäfer, nimmt sich Zeit für ihre Erzählungen und spiegelt sie vor ihrem eigenen Leben, ohne Krieg und Elend. Schon von Beginn an, war ich ein Teil der Geschichte. Der Schreibstil ist sehr gut an die Geschichte angepasst. Die Sätze sind sehr kurz, bestehen oft nur aus einem einzelnen Wort. So werden Emotionen und Gedanken unheimlich genau beschrieben. Dies wird besonders am Ende deutlich, als das KZ Auschwitz-Birkenau beschrieben wird. Ich konnte mir alles so erschreckend genau vorstellen. Bisher habe ich mit meiner Schulklasse nur das KZ in Bergen-Belsen besichtigt, dort sind aber nicht mehr so viele Überreste erhalten. Trotzdem war es ein unbeschreibliches Gefühl, an einem Ort zu stehen, der so vielen Menschen das Leben gekostet hat. Die Menschen wurden wie Tiere behandelt, Wächter frei von jeder Menschlichkeit. Nachwievor finde ich schwer vorstellbar, welches Elend unseren Großeltern und der früheren Generation zugestoßen ist. Dennoch versucht uns Eva das Ganze so nah wie möglich, zu bringen. Unsere Zeitzeugen, sie sind unsere kommunikatives Gedächtnis. Die letze Generation, die wirklich dabei war. Die die NS-Zeit miterlebt hat und nicht nur nachempfindet. Mit dieser Aussage kommt auch die Kernbotschaft von Bärbel: Die, des Erinnerns. Es ist einfach wichtig, dass diese schlimme Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Man muss aus der Zeit lernen, um in der Zukunft gleiche Fehler zu verhindert. Nicht erneut, darf man sich blenden und verführen lassen. Stundenlang könnte ich weiter über dieses Thema schreiben, denn dieses Buch regt zum Nachdenken an. Viele Fragen kommen auf. Ich frage mich nun, was der Part meiner Großeltern war? Ob sie mit mir darüber überhaupt reden wollen....Immer, wenn ich das Thema in der Vergangenheit angeschnitten habe, hat mein ein wenig erzählt und dann das Gesprächsthema gewechselt. Dabei möchte ich mir erfahren, am Liebsten alles. Es ist wichtig ins Gespräch zukommen. Es kann doch nicht sein, dass es Menschen gibt, die den Völkermord an den Juden leugnen, obwohl die Beweislage eindeutig ist...Am Ende des Buches befinden sich noch ein paar Anzeigen. Sie belegen, dass immer noch Menschen mit dem nationalsozialistischen Gedankengut unter uns weilen und das auch öffentlich zeigen. Wie Eva, kann ich dies einfach nicht verstehen. Um auf das Buch zurückzukommen. Ich finde es es wichtig , dass Bärbel einen Einblick in die jüdische Religion gibt. Sie lässt uns an einer Hochzeit teilhaben, sowie dem Ausflug mit einer jüdischen Jugendgruppe aus Deutschland. Abschließend kann man sich nur bei Eva bedanken. Dafür, dass sie den Mut hat zu reden und ich bin ihr so dankbar, dass sie auch an Schulen von ihrer Geschichte erzählt. Ein solches Projekt hatten wir auch einmal an unserer Schule und es war ergreifend. Dieses Buch kann ich euch nur empfehlen, obwohl es unglaublich traurig ist. Wer im Geschichtsunterricht gut aufgepasst hat, der Geschichte auch zeitlich perfekt folgen.
Zum Schluss möchte ich doch noch etwas kritisieren. Manche Kapitel ergeben für mich noch keinen direkten Sinn. Eines ist beispielsweise das Kapitel über die Orangen...wie gehört das in das Buch?!

Veröffentlicht am 15.02.2018

Gegen das Vergessen, etwas misslungen...

0

Wir werden hier mit einer Sprache umschmeichelt, die im starken Kontrast zu den Schrecken und Gedanken steht, die sich zwischen den Seiten befinden. Metaphorisch und weich berichtet Bärbel Schäfer von ...

Wir werden hier mit einer Sprache umschmeichelt, die im starken Kontrast zu den Schrecken und Gedanken steht, die sich zwischen den Seiten befinden. Metaphorisch und weich berichtet Bärbel Schäfer von ihren eigenen Gedanken und Evas Erfahrungen. Dieser Gegensatz erscheint einem so unpassend und doch macht grade er deutlich, dass wir selbst niemals das fühlen können, was Eva als 11-jähriges Mädchen fühlte...

Eva ist das Mädchen, das ohne Familie die Hölle überlebte.
- Seite 25


Auch werden wir nie nachempfinden können, was sie heute denkt und fühlt, wenn sie an diese Zeit zurückdenkt. Wir wissen nicht, wie sich der Schmerz im Herzen der 85-jährigen Frau anfühlt, die hier auf der anderen Seite des Buches auf uns wartet.

"[...] Ich bin das Kind, das immer stark sein musste. Dabei war ich nie stark. Ich war lange eine Träumerin, eher zart und schüchtern. Ich wurde erst stark in Auschwitz. Ich musste stark werden durch den Verlust der Liebe." (Eva Szepesi)
- Seite 49


"Dort habe ich alles verloren. Für diesen Verlust gibt es kein Fundbüro. Meine Kindheit. Meine Würde.
Mein Menschsein.
Mein Leben.
Mein Urvertrauen in Menschen." (Eva Szepesi)
- Seite 43


Und doch bricht der Schmerz immer mal wieder durch und brennt sich in unsere Herzen. Doch durch die Vermischung, die Vergleiche die Bärbel Schäfer zu ihrem Leben, ihren Verwandten zieht, brechen diese erdrückenden Gefühle in sich zusammen.
Jedes Mal, wenn man gespannt an Evas Lippen hängt, darauf wartet, ja innerlich drängt, weiter zu berichten, haut die Autorin hier dazwischen.
Die Ausführungen von Bärbel sind zwar sehr interessant, doch für mich waren sie zu massiv. Eva ging schon fast ein wenig unter, fand ich. Sie rückte etwas sehr in den Hintergrund...

Ich drehte die Schachtel in meiner Hand.
Das hier war echt. Kein Geschichtsbuch.
Das war nah, und das tat weh.
Das war meine Familie.
Jetzt waren es nicht mehr die anderen.
- Seite 19


Natürlich ist die Betrachtungsweise der Autorin durchaus interessant und auch das was sie berichtet, doch mir geht es hier im ersten Sinne doch um Eva, weshalb ich mit dem Buch in dieser Form leider nicht wirklich warm werden konnte. Und das trotz der wirklich tollen sprachlichen Umgebung zwischen den Wörtern.

Und doch liefert uns Eva ehrliche und wahre Worte. Gefühle, die wir nur bruchstückhaft erfassen können.
Bärbel zeigt uns ihre Welt, ihren Umgang mit dem "Vergessen" der älteren Generation.
Beide zeigen uns, dass nicht alles selbstverständlich ist...

"War der Schnee auch mal dein Freund, Eva?"
"Nur am Tag der Befreiung. Wie in Zeitlupe sehe ich noch heute, wie mich der Soldat in das Wintersonnenlicht trug. Zurück ins Leben. Zwischen Leben und Tod. Leicht wie eine Feder. Damals hat er mir Schnee unter die Nase gehalten, ich habe ihn vorsichtig gegessen."
- Seite 37


Veröffentlicht am 10.11.2017

#GegendasVergessen

1

„Wie oft dachte ich, heute schaffe ich es nicht. Wie oft dachte ich, der Tod ist besser als dieses Leben. […] Aber es gab diese andere Eva in mir. Die starke Eva, die Eva, die überleben wollte. […] Die ...

„Wie oft dachte ich, heute schaffe ich es nicht. Wie oft dachte ich, der Tod ist besser als dieses Leben. […] Aber es gab diese andere Eva in mir. Die starke Eva, die Eva, die überleben wollte. […] Die Schmerzen haben nie aufgehört, bis heute nicht. Noch heute kämpfe ich gegen Schmerzen an.“ (S.120)

„Vielleicht werde ich neunzig, innerlich bleibe ich das Kind, das seit dem elften Lebensjahr nicht mehr von seiner Mutter umarmt wurde.“ (S.49)

Dieses Buch ist nicht nur ein Zeitzeugenbericht, sondern auch die Verarbeitung der Geschichte und vor allem der Familiengeschichte der Autorin. Neben den Erzählungen von Eva gibt es viele Gedanken und Anekdoten von Bärbel Schäfer aus ihrem Leben und ihrer Familie. Sie verarbeitet nicht nur die Deutsche Geschichte, sondern auch das Schweigen ihrer Eltern und Großeltern. Sie versucht die Gründe zu verstehen, wie es damals zu Hitlers Machtergreifung kommen konnte und auch, warum es den Anschein hat, dass sich alles irgendwie wiederholt.
Der Schreibstil ist anstrengend. Die Autorin springt zwischen ihren Gedanken und den Erzählungen von Eva hin und her, und driftet manchmal etwas ab. Diese Sprunghaftigkeit stört mich sehr. Auch die Wortschöpfungen sind irgendwie nervig. Ich habe mir einen Zeitzeugenbericht vorgestellt, habe jedoch die Zweifel an der Familie der Autorin bekommen. Mir ist es noch nie so schwer gefallen, einen Zeitzeugenbericht zu lesen, doch dieses Buch konzentriert sich vor allem auf die Autorin. Nicht ganz das, was ich erwartet habe.