Cover-Bild Die Unbehausten
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20,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 12.06.2025
  • ISBN: 9783423446921
Barbara Kingsolver

Die Unbehausten

Roman | »Eine Wucht. Wer die USA verstehen will, muss Kingsolver lesen.« Brigitte
Dirk van Gunsteren (Übersetzer)

Davon, was es bedeutet, eine Zuflucht zu haben in der Welt
Von der gefeierten Autorin von ›Demon Copperhead‹: ein großer Roman über zwei Menschen, 150 Jahre voneinander entfernt, die sich auf ihre Weisen zurechtfinden müssen in einer aus den Fugen geratenen Welt.
Alles scheint um Willa Knox zusammenzubrechen: Als freie Journalistin steht sie ohne Aufträge da. Ihr Mann Iano verliert seine Professur, Sohn Zeke, als Harvard-Absolvent der große Hoffnungsträger der Familie, ist gerade Vater geworden – aber alleinerziehend. Und ihr schwerkranker Schwiegervater schwärmt vom »Megafon«, dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten.
Am selben Fleck, 150 Jahre zuvor, freundet sich ein Lehrer namens Thatcher mit seiner eigenbrötlerischen Nachbarin an. Die Naturforscherin Mary Treat steht in lebhaftem Austausch mit Charles Darwin, doch in der verschworenen Ortsgemeinschaft wird die Theorie von der Evolution als Sünde angeprangert.
Was verbindet diese Menschen über die Jahrhunderte hinweg? Ein viktorianisches Haus, das ihnen über dem Kopf einzustürzen droht – und eine Zeit, in der damals wie heute kein Stein auf dem anderen bleibt.
 Warmherzig, humorvoll und zutiefst menschlich erzählt Barbara Kingsolver von den Verwerfungen der Gegenwart, in denen gespenstisch vertraut die Vergangenheit anklingt.


Übersetzt von Dirk van Gunsteren


»Ein lebendig wimmelndes Haus der Literatur, raffiniert und fesselnd.« Meg Wolitzer
»Von enormer Aktualität, schmerzhaft vertraut und hinreißend geschrieben.« NPR
»So voller Witz und Lebensnähe, dass man meint, mit den Figuren am Küchentisch zu sitzen und um Rat in ihren Krisen gebeten zu werden.« The Times

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2025

Wenn neue Zeiten einen Wertewandel verlangen...

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"Die Unbehausten" von Barbara Kingsolver ist ein Buch, das mich außergewöhnlich beeindruckt hat. Die Lektüre ist bei mir nun schon mehrere Wochen her, und doch denke ich immer noch fast jeden Tag an dieses ...

"Die Unbehausten" von Barbara Kingsolver ist ein Buch, das mich außergewöhnlich beeindruckt hat. Die Lektüre ist bei mir nun schon mehrere Wochen her, und doch denke ich immer noch fast jeden Tag an dieses Buch... und nicht nur denke ich darüber nach, ich bin emotional eng damit verbunden. Denn es ist ein Buch, das für mich - obwohl es schon in den 2010er-Jahren von der Autorin verfasst und auf Englisch veröffentlicht wurde - gerade aufgrund seiner immer noch so starken Aktualität so stark berührt.

Wenn ich darüber nachdenke, was bei mir am stärksten nachschwingt, dann sind es die Diskussionen zwischen Antigone "Tig", der Tochter der Familie, in ihren 20er-Jahren und aufgrund ihrer bisherigen Lebenserfahrung sehr kritisch gegenüber dem nach wie vor vorherrschenden kapitalistischen Mainstream, und ihrer Mutter Willa, um die 60. Willa muss realisieren, dass der amerikanische Traum, nach dem es jede/r aus der Kraft eigener Leistung zu einem Leben in Glück und Wohlstand bringen könne, für sie und ihre Familie nicht ganz aufgegangen ist.

Auch nach Jahrzehnten fleißiger Arbeit, folgend auf ein Universitätsstudium, ist es ihr und ihrem Mann Iano nicht gelungen, ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Willa selbst verdient als freiberufliche Journalistin höchstens mittelmäßig und auch ihr Mann hat seine als sicher eingeschätzte Professorenstelle nach einer Universitätsschließung verloren und muss sich nun auch im höheren Lebensalter noch als schlechter bezahlter freier Dozent durchschlagen. Die Familie hat ein bruchfälliges Haus geerbt und für die Reparatur ist kein Geld da.

Die beiden erwachsenen Kinder, Tig und Zeke, haben in den Augen der Eltern mittlerweile leider auch so einige Probleme und leben temporär wieder mit den Eltern gemeinsam in dem bruchfälligen Haus. Tig wurde schon immer von der Mutter als klein und zart, gleichzeitig aber auch rebellisch und widerspenstig betrachtet, die Mutter-Tochter-Beziehung ist keine einfache, es gibt viel Reibung.

Zeke wurde lange von der Mutter idealisiert, war ihr Goldjunge, der "immer das Richtige tat", ein erfolgreiches Studium absolvierte und mit einer wunderschönen und erfolgreichen Anwältin vor kurzem Eltern eines kleinen Jungen geworden war. Doch nun hat die Anwältin sich suizidiert, Zeke alleine mit dem Baby zurückgelassen, dieser ist kurzfristig wieder ins Elternhaus zurückgezogen, und es stellt sich heraus, dass er außerdem auf einem riesigen Schuldenberg aufgrund der hohen Studiengebühren sitzt, die er für sein Studium an der prestigeträchtigen Eliteuni zahlen musste.

Beide Kinder sind Mitte bis Ende 20, doch bei weitem noch nicht so im Leben angekommen, wie die Eltern es sich erhofft hätten. Und nicht nur das, so teilt zumindest Tig auch überhaupt nicht die kapitalistisch geprägten Werte ihrer Eltern und deren Glauben an die Meritokratie, wie etwa diese Textstelle einer Unterhaltung zwischen Willa und Tig zeigt:

"Ich dachte, sagte sie, "wir könnten vielleicht irgendwann mal aufhören, uns Sorgen zu machen, und uns relativ bequem zur Ruhe setzen. Ihr würdet uns besuchen. Mit Enkelkindern. Und ihr würdet woanders einen Job und ein eigenes Haus haben."
"Oh, oh", sagte Tig. "Mom wird vom Geist der vergangenen kapitalistischen Fantasien heimgesucht."
"Ich finde, das ist nicht zu viel verlangt", sagte Willa gereizt.
"Niemand findet, dass er zu viel verlangt", gab Tig gereizt zurück. (S. 405)

Tig, wie so viele junge Menschen ihrer Generation, sieht die Seifenblase des Versprechens des immerwährenden Wachstums schon lange als geplatzt an. Mehr und mehr haben, mehr und mehr konsumieren, das ist eine Haltung, die sie nicht verstehen kann, und die in ihren Augen viel zu den Problemen beiträgt, mit denen unsere Welt gerade zu kämpfen hat. Hier eine Aussage Tigs dazu:

"So viele Menschen werden obdachlos werden. Nicht nur obdachlos, sondern heimatlos. Städte werden im Meer versinken, und dann? Man kann nicht in geschlossenen Räumen Schutz suchen, wenn es keine Räume mehr gibt." (S. 553)

Auch aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen in ihrer Kindheit, als sie jedes Mal ihre Freunde verlor, als die Eltern berufsbedingt mal wieder umziehen wollten, hat sie ein anderes Wertesystem als die ältere Generation entwickelt. Nicht nur sieht Tig großen Wohlstand für ihre Generation als schwer erreichbar an, sie will ihn gar nicht. Stattdessen kümmert sie sich liebevoll um ihren kleinen Neffen Dusty, der von seinem Vater, dem Goldjungen Zeke, im Stich gelassen wird, denn dieser will sich lieber um das Vorantreiben seiner Karriere kümmern.

Tig hingegen packt an, sie knüpft Verbindungen zu anderen engagierten jungen Leuten in der Umgebung, kümmert sich um ihren pflegebedürftigen Opa (obwohl dieser politisch eine ganz andere Meinung vertritt als sie und Obamacare und Medicaid selbst dann noch ablehnt, als er es dringend brauchen könnte - hilfsbedürftig sein widerspricht schließlich dem amerikanischen Traum von der Unabhängigkeit und Selbständigkeit), repariert gemeinsam mit ihren neuen Freunden Autos, wickelt Dusty in Stoffwindeln und kocht selbst Babybrei. Ein nachhaltiger Lebensstil ist ihr wichtig, und das predigt sie nicht nur, das lebt sie vor. Inspiration dazu hat sie unter anderem auf Kuba bekommen, wo sie einige Zeit gelebt hat. Es ist ihr wichtig, sich auf ursprünglich von manchen als überkommen angesehene, scheinbar "alte" Werte wie Bescheidenheit, Dankbarkeit und auf den Wert von Freundschaften zu besinnen, wie diese Unterhaltung mit ihrer Mutter zeigt:

"Es ist doch so, Mom: das Geheimnis des Glücks ist, nicht zu viel zu erwarten. Der Grabstein da ist eine Mahnung. Wenn du deinen Mann und deine Kinder nicht innerhalb eines Jahres verloren hast, dann freu dich! Du hast anderen was voraus."
"Ich staune. Das habe ich dir beigebracht? Nicht zu viel zu erwarten?"
"Was wolltest du mir denn beibringen?"
"Ich weiß nicht. Dass du alles sein kannst, was du willst. Dass du dir hohe Ziele stecken sollst und so. Das Übliche eben."
"Tig lächelte nicht. "Ich hab dir und Dad dabei zugesehen. Ihr habt euch das hohe Ziel einer Festanstellung gesteckt, und das war für mich nicht so toll. Für euch war Sicherheit so wichtig, dass ihr unsere langfristigen Freundschaften und Bindungen dafür geopfert habt." (S. 552)

Damit habe ich euch eine Hälfte des Buches in der Reihenfolge dargestellt, so wie sie mich am meisten emotional berührt hat und auch nach Wochen noch nachschwingt.

Nicht verschweigen möchte ich aber allen am Buch Interessierten, dass es sich um ein zweigeteiltes Buch handelt. Diese zutiefst berührende und emotionale Geschichte in den 2010er-Jahren in den USA, vor dem Hintergrund einer größer werdenden gesellschaftlichen Spaltung und des als unaufhaltsam scheinenden Aufstieg des "Megafons", der tatsächlich dann zwischen 2016 und 2020 und auch nun wieder Präsident wurde, und das mit Aussagen, die man früher als unvereinbar mit diesem Amt angesehen wurde... diese tiefgründige und komplexe Geschichte, die ich hier in meiner Rezension nur kurz angerissen habe, während man noch viel mehr dazu sagen könnte... ist tatsächlich nur etwa eine Hälfte des umfangreichen Buches, die abwechselnd mit einer zweiten Geschichte erzählt wird.

Die zweite Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts, hier steht der Naturwissenschaftslehrer und kritische Geist Thatcher im Mittelpunkt, der mit einer sehr statusinteressierten und konservativen Frau verheiratet ist, immer wieder mit dem kirchengläubigen Direktor wegen der Evolutionstheorie in Konflikt gerät, und sich mit seiner ebenfalls an Naturwissenschaften sehr interessierten und mit Charles Darwin in einem Briefwechsel stehenden Nachbarin anfreundet.

Auch das eine sehr interessante Geschichte, die viele Parallelen zu der Geschichte in der heutigen Zeit aufweist. Bei beiden geht es um nötige Paradigmenwechsel, gesellschaftlichen Wandel, den dadurch nötigen Wertewandel und die Menschen, die dessen Notwendigkeit erkennen und mit jenen zu kämpfen haben, die sich am Alten festhalten und gegen jegliche Veränderung stemmen wollen. Mich persönlich konnte dieser Vergangenheitsstrang etwas weniger emotional erreichen als der Gegenwartsstrang. Das heißt nicht, dass ersterer schlecht geschrieben wäre, er ist für sich auch sehr interessant, nur war zweiterer für mich persönlich spannender und ich habe mich emotional damit mehr verbunden gefühlt.

Beide Geschichten weisen viele Parallelen auf und interessanterweise beginnt jeweils der erste Satz eines neuen Kapitels aus dem jeweils anderen Zeitstrang mit wortgenau dem gleichen Satz aus dem Ende des einen Zeitstrangs. Insgesamt ist das Buch ein sehr klug komponiertes Werk, in dem sich viel Weisheit finden lässt, sowohl zu Themen, die die Zeiten überdauern, als auch zu den momentan wichtigsten Themen sowohl des ausgehenden 19. Jahrhunderts als auch der 2010er-Jahre und der jetzigen Zeit. Würde ich das Buch noch ein paar Mal lesen, würde ich sicher jedes Mal wieder neue Erkenntnisperlen darin entdecken, so tiefgründig und vielschichtig ist es.

Das Buch macht zutiefst nachdenklich über die Zeit, in der wir uns gerade befinden und über die verschiedenen Perspektiven, die man dazu einnehmen kann. Es eignet sich auch äußerst gut für tiefgehende Diskussionen über die Werte unterschiedlicher Generationen und Sozialmilieus, über die Träume, die uns vermittelt wurden und die wir selbst verfolgen, über alternative Wege und Sichtweisen und über das, was bleibt, wenn viele Gewissheiten nicht mehr halten und vermeintliche Sicherheiten gebröckelt sind, kein Haus uns mehr schützt.

Denn, ein Schlüsselsatz, der im Buch mehrmals vorkommt:

"Unbehaust stehen wir im hellen Licht des Tages" (S. 574)

Und was können wir da erkennen?

Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.07.2025

Alles in Auflösung

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Das marode Haus, das über der Journalistin Willa und ihrer Familie zusammenzustürzen droht, ist symbolisch für die Ungewissheiten und Zerfallserscheinungen in Barbara Kingsolvers Roman "Die Unbehausten": ...

Das marode Haus, das über der Journalistin Willa und ihrer Familie zusammenzustürzen droht, ist symbolisch für die Ungewissheiten und Zerfallserscheinungen in Barbara Kingsolvers Roman "Die Unbehausten": alles ist irgendwie in Auflösung. Beruflich, Privat und Politisch.

Denn Willa bekommt als Journalistin die Auswirkungen der Medienkrise zu spüren. Die einstige Zeitschriftenredakteurin muss nun als Freelancerin über die Runden kommen. Ihr Mann, ein Universitätsprofessor, hofft auch mit über 50 noch vergeblich auf eine Festanstellung. Tochter Tig, zu der Willa seit Jahren ein konfliktbeladenes Verhältnis hat, driftet scheinbar ziellos durchs Leben und ist gerade wieder in die Familie zurückgekehrt. Sohn Zeke, ehrgeiziger Harvard-Absolvent mit enormen Studienschulden, erlebt eine private Tragödie. Seine Freundin hat Suizid begangen, das gemeinsame Kind ist erst wenige Wochen alt. Zeke geht auf emotionale Distanz zu dem Baby, das in Willas Obhut kommt. Aus einem Provisorium wird ein Dauerzustand.

Dabei fordert bereits der schwerkranke Schwiegervater Zeit, Aufmerksamkeit und Pflege. Mit seiner nicht immer einfachen Persönlichkeit und seiner Vorliebe für einen populistischen, aggressiven Politiker, der nur als "Megafon" bezeichnet wird und an Donald Trump erinnert, ist der Schwiegervater für Willa mitunter schwer zu ertragen. Dass ein Handwerker das Haus als nicht mehr zu retten bezeichnet, ist ein zusätzlicher Schlag. Ist die Familie demnächst obdachlos?

Willa hofft auf historischen Wert des Gebäudes und Fördermittel für eine Renovierung. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf die Spur der Naturforscherin Mary Treat. Treat war eine ungewöhnliche Frau, die im Austausch mit Charles Darwin und anderen Wissenschaftlern stand, eine Autodidaktin, die in der Kleinstadtgesellschaft eher skeptische beäugt wird.

Hier setzt die zweite Erzählebene der "Unbehausten" ein, denn auf dem Grundstück, auf dem jetzt Willa und ihre Familie leben, lebte einst der Lehrer Thatcher mit seiner Ehefrau, Schwiegermutter und Schwägerin. Das Haus ist ähnlich marode und als Lehrer mit Einjahresvertrag kann Thatcher seiner Frau nicht den Lebensstandard bieten, an den sie in ihrer Jugend gewohnt war. Als Thatcher, der an der Schule wegen seiner Reformvorschläge und naturwissenschaftlichen Denkens im bibeltreuen Milieu isoliert ist, Mary Treat kennenlernt, findet er eines Geistesverwandte.

Die Handlung wechselt immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit und folgt den Protagonisten im Abstand von 150 Jahren durch eine Welt, in der es keine Gewissheiten mehr gibt beziehungsweise alles Neue abgelehnt wird. Dieser Wechsel ist reizvoll, wie auch der Kampf gegen Windmühlen Sympathien für die Romanfiguren weckt, die sich im Verlauf des Buches weiterentwickeln und an Tiefe gewinnen.

"Die Unbehausten" zeigt Welten voller Widersprüche und Ungewissheiten und den Versuch von Individuen, ihre Würde und Authentizität zu wahren angesichts widriger äußerer Umstände.

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Veröffentlicht am 29.06.2025

Im Verfall begriffen

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Ich habe „Demon Copperhead“ letztes Jahr so geliebt und mich auf diesen neuen Roman sehr gefreut. Für mich reicht der aber sowohl thematisch als auch vom Flair und Lesegefühl her nicht an den Erfolgsroman ...

Ich habe „Demon Copperhead“ letztes Jahr so geliebt und mich auf diesen neuen Roman sehr gefreut. Für mich reicht der aber sowohl thematisch als auch vom Flair und Lesegefühl her nicht an den Erfolgsroman heran.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, die Handlungsstränge verbunden durch den Schauplatz: ein Haus in Vineland in New Jersey. Es geht um Gesellschaft, Familie und ein Leben zwischen Geldsorgen, Stellung und Verpflichtung.

Mir hat vor allem der Handlungsstrang rund um die Naturforscherin Mary Treat und ihre Freundschaft zu ihrem Nachbarn Thatcher gut gefallen. Mrs Treat war ihrer Zeit voraus und ihre Ausführungen über ihre Forschungen fand ich super interessant und unterhaltsam.

Die Gegenwartshandlung mutete dagegen für mich etwas blasser an, zog sich mit den aneinandergereihten Schicksalsschlägen als Odyssee des Unglücks stellenweise etwas dröge dahin. So richtig bin ich in diesen Handlungsstrang nicht reingekommen, obwohl er das Gesellschaftsbild durchaus gut widerspiegelte.

Das Buch liest sich wieder wort- und bildgewaltig. Es wird viel über die Lebensverhältnisse und gesellschaftlichen Zustände erzählt, was interessant anmutet. Das Buch ist wieder durchaus lesenswert. Mir hat aber dieses Mal dieser Funke gefehlt, der mich bei Demon Copperhead so berührt hat.

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Veröffentlicht am 19.06.2025

lesenswert

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Seit Demon Copperhead ist die US-Amerikanische Autorin Barbara Kingsolver ein Literaturstar und so erschien von ihr jetzt auch ein älterer Roman aus dem Jahr 2018.

Es ist ein Familienleben in 2 Zeitebenen, ...

Seit Demon Copperhead ist die US-Amerikanische Autorin Barbara Kingsolver ein Literaturstar und so erschien von ihr jetzt auch ein älterer Roman aus dem Jahr 2018.

Es ist ein Familienleben in 2 Zeitebenen, die Gegenwart und Vergangenheit der USA miteinander verbinden.

Willa Knox und ihre Familie sind finanziell in Schwierigkeiten, vor allen auch ist ihr Haus nicht mehr in einem gute Zustand. Zudem muss Willa sich nach dem Tod ihrer Schwiegertochter um deren Baby kümmern und der pflegebedürftige Schwiegervater macht es auch nicht leichter.
Barbara Kingsolver zeigt mit ihren sozialkritischen Ansatz den schwierigen amerikanischen Alltag, der für viele gilt.

Der historische Part 150 Jahre zuvor zeigt mit Mary Treat eine reale Person. Sie war Biologin und stand in Kontakt mit Charles Darwin.

Wie so oft, empfinde ich in Büchern mit mehreren zeitlich versetzten Handlungssträngen einen stärker als den anderen. Bei mir war es hier so, dass ich den zeitgenössischen Part interessanter fand. Aber ich verstehe, warum auch die Vergangenheit eine große Rolle für die Gegenwart spielt.

Es gibt viele brillante Passagen, manchmal auch ein wenig Leerlauf. Man kann aber sagen, dass Demon Copperhead mehr Energie hatte. Dennoch ist auch Die Unbehausten unbedingt lesenswert, da die Autorin es schafft, dass man dieser Familie des Romans nahekommt.

Veröffentlicht am 20.07.2025

Teilweise zu langatmig

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Rezension zu Die Unbehausten von Barbara Kingsolver
Teilweise zu langatmig
von Mirja103 vor ein paar Sekunden


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Mirja103vor ein paar Sekunden
Im Wechsel werden die Geschichten aus Gegenwart und Vergangenheit erzählt. Das Ende des Kapitels dient als Überschrift für das nächste Kapitel, so dass beide Geschichten miteinander verknüpft sind. Immer wieder zeigen sich Parallelen in den beiden Geschichten. Dies ist sehr gut gemacht. Für mich gab es aber immer wieder Längen in dem Buch und Probleme/ Schwierigkeiten, die wiederholt beschrieben wurden. Die Geschichte aus der Gegenwart hat mir deutlich besser gefallen. Dort konnte ich mich eher mit den Personen identifizieren. Die Kapitel aus der Vergangenheit hatten für mich einen leicht anderen Schreibstil, der vielleicht die Unterschiede zwischen den Epochen verdeutlichen soll. Die Charaktere aus der Vergangenheit konnten mich nicht so fesseln und ich habe mich immer auf das nächste Kapitel aus der Gegenwart gefreut. In den Abschnitten waren für mich auch die Szenen, bei denen ich schmunzeln musste.

Aus meiner Sicht wären ein paar Seiten weniger besser gewesen. Das Buch lässt sich gut lesen, ist für mich aber kein Highlight gewesen.

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