Cover-Bild Das Tor
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Ersterscheinung: 13.04.2020
  • ISBN: 9783641250393
Basma Abdel Aziz

Das Tor

Roman
Larissa Bender (Übersetzer)

Im post-revolutionären Orient bestimmt das Tor über das Schicksal der Menschen

Ein nicht näher benanntes Land im Nahen Osten: Seit der Niederschlagung der Revolution brauchen die Bürger für jede noch so kleine Kleinigkeit in ihrem Leben – sei es die Überweisung zum Arzt oder die Erlaubnis, Brot zu kaufen – die Genehmigung des Staates. Um die zu erhalten, müssen sie sich vor einem riesigen Tor anstellen, das angeblich jeden Tag nur einer gewissen Anzahl an Anträgen stattgibt. In Wirklichkeit aber öffnet sich das Tor niemals, und die Schlange der Menschen, die in der glühenden Hitze warten, wird länger und länger, ihre Verzweiflung immer größer. Und doch will keiner von ihnen die Hoffnung aufgeben, dass das Tor eines Tages aufgehen wird ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2021

Nicht alle warten gleich

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Das Buch ist in drei Handlungsstränge unterteilt. In jedem dieser Abschnitte treffen wir völlig unterschiedliche Menschen mit ihrer ganz persönlichen Geschichte. Im ersten Abschnitt begegnen wir einer ...

Das Buch ist in drei Handlungsstränge unterteilt. In jedem dieser Abschnitte treffen wir völlig unterschiedliche Menschen mit ihrer ganz persönlichen Geschichte. Im ersten Abschnitt begegnen wir einer jungen Frau mit, einer herrischen Mutter, die ihren leiblichen Vater sucht um sich selber besser kennenzulernen. Der zweite Teil handelt von einer Thailänderin die sich mit ihrer kleinen Tochter nach schrecklichen Erlebnissen ein neues Leben aufbaut. Im dritten Teil wird die Geschichte von zwei Männern erzählt, der eine Arzt der andere Architekt. Beide Geschichten laufen nebeneinanderher ohne große Berührungspunkte. Während bei dem einen das Leben völlig aus dem Ruder läuft, geht es bei dem anderen endlich langsam wieder aufwärts. Das wirklich Besondere an diesem Buch ist die Erzählweise. Alle Handlungsstränge laufen scheinbar unabhängig nebeneinander. Doch alle Geschichten finden im selben zeitlichen Rahmen dieser 221 Tage statt. Und alle Geschichten sind ganz zart miteinander verwoben. Gleich einem kostbaren Handarbeitstück oder einem Gemälde. Und so erscheint auch die Sprache in diesem Buch wie ein Kunstwerk. Die Beschreibungen sind unglaublich ausdrucksstark. Oftmals hat man das Gefühl man würde einen Film anschauen. Die Personen, und besonders die Veränderungen die in ihnen vorgehen wie auch die Veränderungen der Natur und des Wetters sind so großartig beschrieben, dass sie mir ganz deutlch vor Augen standen. Man hat fast selber das Gefühl Teil des Buches zu sein. Die Spannung wird in jedem Handlungsstrang gleichermaßn gut gehalten bis alles auf das eine große Finale zusammenläuft bei dem alle Personen aufeinandertreffen. Am Ende fügt sich alles zusammen zu einem Abschluß bei dem dem Leser klar wird, dass es kein Ende sein kann, weil das Leben dieser Mensschen weitergehen wird. Ein wirklich sehr sehr gutes Buch, dass man unbedingt gelesen haben muss. Ein Kunstwerk das berührt.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Beängstigend und sehr realistisch!

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Auf dieses Buch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Das Cover fand ich unglaublich toll und auch der Klappentext klang verdammt gut. Ich erhoffte mir eine außergewöhnliche Dystopie.

Der Einstieg ...

Auf dieses Buch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Das Cover fand ich unglaublich toll und auch der Klappentext klang verdammt gut. Ich erhoffte mir eine außergewöhnliche Dystopie.

Der Einstieg ins Buch war ehrlich gesagt nicht ganz so leicht, durch die vielen Namen musste ich mir erst einmal einen Überblick verschaffen.
Als mir das schließlich gelungen war hatte ich keinerlei Probleme der Handlung zu folgen.
Dieses Buch ist definitiv keine Leichte Kost. Es ist ein Buch welches Zeit braucht. Ein Buch welches man nicht nebenher einfach durchlesen kann.

Zwar handelt es sich hier um eine Dystopie doch diese ist so unglaublich realistisch. Sie zeigt die Folgen der Unterdrückung, sie zeigt die Folgen eines Regimes. Sie zeigt klar und deutlich auf was mit den betroffenen Menschen geschieht.

Tja und dann ist da noch das Tor. Für jede Kleinigkeit brauchen die Bürger eine schriftliche Bestätigung. Doch das Tor öffnet sich einfach nicht. Die Menschenmengen wachsen immens an und es scheint kein Ende in Sicht zu sein. Tagelang harren die Menschen in der brütenden Hitze aus in der Hoffnung das sich das Tor doch noch öffnet.

Das ganze nahm mich emotional sehr mit, die verschiedenen Schicksale der Menschen gingen mir sehr nahe. Es war fast zu viel. Ich konnte es kaum ertragen. Es war ein stetes hin und her zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit.

Dieses Buch ist eine Dystopie die ich so noch nie gelesen habe. Die ganze Thematik macht das ganze so unglaublich realistisch und beängstigend.
Dieses Buch ist keine Dystopie im eigentlichen Sinne, sie ist definitiv anders aber dennoch absolut lesenswert.

Das einzige was mir leider nicht allzu gut gefallen hatte war das Ende, denn es hörte einfach auf. Ich hatte aber noch einige Fragen und fand somit dieses Ende nicht ausreichend. Aber dennoch passte das Gesamtpaket einfach.
Deshalb kann ich euch dieses Buch nur empfehlen. Ich würde euch aber bitten vorher die Leseprobe zu lesen, denn der Stil der Autorin ist doch etwas gewöhnungsbedürftig und nicht alltäglich.

Fazit:

Mit "Das Tor" gelingt Basma Abdel Aziz eine außergewöhnliche Dystopie die sehr bewegend und emotional ist. Diese Dystopie ist unglaublich realistisch, das ganze ist durchaus vorstellbar und genau das macht sie so beängstigend.

Veröffentlicht am 02.05.2020

Eine etwas andere Dystopie

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Inhalt:

Seit der Niederschlagung einer Revolution benötigen die Bürger eines fiktiven, totalitären arabischen Staates für alles mögliche eine Genehmigung. Diese Genehmigung erhalten sie beim sogenannten ...

Inhalt:

Seit der Niederschlagung einer Revolution benötigen die Bürger eines fiktiven, totalitären arabischen Staates für alles mögliche eine Genehmigung. Diese Genehmigung erhalten sie beim sogenannten Tor. Dort stehen die Menschen in einer Warteschlange und warten auf das Öffnen des Tores. Dieses aber bleibt geschlossen. 

Meine Meinung:

Ich glaube, ich bin hier wohl mit komplett falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Aufgrund des Titels "Das Tor" hatte ich erwartet, dass ich mehr über die Hintergründe des Tores und auch die Hintermänner mitsamt dem Staatsonerhaupt erfahre. Jedoch war dem nicht so. Die Handlung konzentrierte sich komplett auf die Warteschlange und wie die Menschen die Zeit in der Warteschlange verbringen.

Einen Rahmen der Ereignisse bildet der Arzt Tarik gemeinsam mit seinem Patienten Yahya. Außer diesen beiden lernt man noch viele andere Menschen und Teile ihres Schicksales kennen, die den Weg von Tarik oder Yahya streifen.

Bei der Geschichte handelt es sich meiner Meinung nach eher um die Beschreibung eines Ausschnittes eines totalitären Regimes. Hier liegt der Fokus allein auf den Wartenden vor dem Tor. Eine tiefere Betrachtung des Systems habe ich leider vergebens gesucht. Dabei haben sich während des Lesens viele Fragen ergeben, die leider unbeantwortet blieben. 

Die Charaktere waren mit allesamt zu blau, ich konnte mit niemandem so richtig "warm werden". Ich fand die Charaktere einfach zu oberflächlich beschrieben, es fehlte einfach an Tiefe.

Auch konnte ich mich nur schwer an den Schreibstil gewöhnen. Oder lag es vielleicht an der Übersetzung? Der Schreibstil gleicht eher einem Sachbuch als einem Roman. Mir fiel es auch schwer, einige Abschnitte zeitlich einzuordnen, da wohl Rückblenden enthalten waren. Wann diese abwe endeten, ging nicht so einfach hervor.

Fazit:

Ich habe mich mit dem Buch sehr schwer getan, obwohl ich mich wirklich drauf gefreut habe. Aber meine Erwartungen und die Realität lagen wohl etwas auseinander. Hätte ich das Buch auch lesen wollen, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass es allein um die Menschen in der Warteschlange geht? Ich weiß es ehrlich nicht. 

Diese Dystopie mag sicherlich seine Liebhaber haben, ich gehöre allerdings nicht dazu.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Schweres Thema

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Stell dir vor, egal was du machen willst, du brauchst die Genehmigung deines Staates. Diese bekommst du nur, wenn du am Tor - welches angeblich einmal täglich einer bestimmten Anzahl von Antragstellern ...

Stell dir vor, egal was du machen willst, du brauchst die Genehmigung deines Staates. Diese bekommst du nur, wenn du am Tor - welches angeblich einmal täglich einer bestimmten Anzahl von Antragstellern geöffnet wird - an der Reihe bist. Doch was ist, wenn die Masse vor und um dich rum in Wirklichkeit gar nicht weniger wird?

Die Grundidee dieses Buches hat mich unglaublich angesprochen, aber leider war die Umsetzung gar nicht meins. Und trotzdem hat es mich sehr zum Nachdenken angeregt.
Die Charaktere waren alle sehr flach und für mich vor allem zu viele und zu ähnlich, sodass ich sehr schnell den Überblick verloren habe und somit natürlich noch weniger mitfühlen konnte. Was gut gelungen war, war der Zusammenhalt zwischen den Wartenden.
Auch die schnellen und abrupten Sprünge der Geschichte lassen den Lesefluss nicht gerade hochkommen.

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