Cover-Bild Ich an meiner Seite
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 09.03.2020
  • ISBN: 9783552059887
Birgit Birnbacher

Ich an meiner Seite

Roman
Der Roman der Bachmann-Preisträgerin von 2019: Humorvoll und empathisch erzählt Birgit Birnbacher vom jungen Arthur, der nach seiner Zeit im Gefängnis nur schwer eine neue Chance bekommt.

Arthur, 22, still und intelligent, hat 26 Monate im Gefängnis verbracht. Endlich wieder in Freiheit stellt er fest, dass er so leicht keine neue Chance bekommt. Ohne die passenden Papiere und Zeugnisse lässt man ihn nicht zurück ins richtige Leben. Gemeinsam mit seinem unkonventionellen Therapeuten Börd und seiner glamourösen Ersatzmutter Grazetta schmiedet er deshalb einen ausgefuchsten Plan. Eine kleine Lüge, die die große Freiheit bringen könnte ... Humorvoll und empathisch erzählt Bachmann-Preisträgerin Birgit Birnbacher davon, wie einer wie Arthur überhaupt im Gefängnis landen kann, und geht der großen Frage nach, was ein „nützliches“ Leben ausmacht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2020

Eine zweite Chance

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Arthur ist nach einem Gefängnisaufenthalt wieder in Freiheit und versucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Zusammen mit seinem unkonventionellen Therapeuten Konstantin „Börd“ Vogl tut Arthur ...

Arthur ist nach einem Gefängnisaufenthalt wieder in Freiheit und versucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Zusammen mit seinem unkonventionellen Therapeuten Konstantin „Börd“ Vogl tut Arthur alles, um seine zweite Chance zu nutzen. Doch es ist gar nicht so einfach, als ehemaliger Inhaftierter im „normalen“ Leben wieder Fuß zu fassen. Doch Arthur gibt nicht auf.

Birgit Birnbacher hat mit „Ich an meiner Seite“ eine präzise und interessante Studie der Lebensumstände eines Gestrauchelten vorgelegt. Dabei erzählt sie mit viel Humor von einem stillen und intelligenten Jungen, der sich strafbar machte, weil ihn die Lebensumstände dazu gebracht haben. Und weil Arthur kein böser Mensch ist, sondern irgendwie immer in alles reinstolpert, bleibt er für den Leser sympathisch und liebenswert.

Ich mochte Arthur, der in einer Familie aufwuchs, in der die Mutter und der Stiefvater arbeiten und die Söhne nicht weiter beachten. Sein Bruder verlässt früh das Haus und lässt nie wieder von sich hören, während Arthur versucht, seinen Weg zu machen. Vor allem seine Zuneigung zu der todkranken Schauspielerin Grazetta, die dem Jungen eine Art Ersatzmutter wird, ist sehr schön erzählt, auch weil sie ein so toller und liebenswerter Charakter ist, auch wenn sie etwas sperrig wirkt.

Das Buch hat mir gut gefallen. Arthur und seine zweite Chance sind sehr schön beschrieben und ließen mich mitfiebern. Ich wollte, dass Arthur es schafft, dass er ein neues Leben beginnen kann, in dem ihm sein Gefängnisaufenthalt nicht im Weg steht. Weil mir am Ende zu viele Sachen ungeklärt blieben, gebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.03.2020

Außergewöhnlicher Schreibstil, tolle Charaktere und berührende Geschichte

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Arthur ist 22 Jahre alt und hat 26 Monate im Gefängnis verbracht. Was er getan hat, um ins Gefängnis zu kommen, erfährt der Leser erst später. Arthur bekommt die Chance, an einer Therapie nach dem "Starring-Prinzip" ...

Arthur ist 22 Jahre alt und hat 26 Monate im Gefängnis verbracht. Was er getan hat, um ins Gefängnis zu kommen, erfährt der Leser erst später. Arthur bekommt die Chance, an einer Therapie nach dem "Starring-Prinzip" teilzunehmen und bekommt ein Zimmer in einer Haftentlassenen-WG. Nun soll er eine Hauptfigur erschaffen, der alles Gute und Schöne zuteil wird und der er nacheifern und das Beste aus sich machen soll. Doch Arthur hat sehr viel Pech und so wird ihm der Neustart alles andere als leicht gemacht.

Sein Vater verlässt die Familie, als Arthur noch ein Baby war und die Mutter wandert später mit einem neuen Mann an ihrer Seite, Georg, nach Andalusien aus. Sie hat einen Lebenstraum, ein Palliativinstitut im Luxussegment und das zieht sie mit Georg auch durch. Für Arthur und seinen älteren Bruder Klaus hat sie wenig Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit, da sie alles in ihr Institut steckt. Klaus verschwindet irgendwann, keiner weiß wohin.

Auch Arthur packt eines Tages seine Sachen und fährt, nachdem durch unglückliche Zufälle seine eigentlichen Pläne über Bord gingen, nach Wien. Der Neuanfang dort gestaltet sich schrecklich, er hat mehr Pech, als man sich vorstellen kann. In seiner Not kommt er leider auf eine sehr dumme Idee und dadurch landet Arthur dann auch im Gefängnis.

Birgit Birnbacher hat einen sehr eigenwilligen und ganz anderen Schreibstil, der mich sehr begeistert hat. Sie schreibt oft in kurzen Sätzen, lapidar kann man sagen. Aber man muss als Leser bei diesem Roman zwischen den Zeilen lesen, was einfach klasse war. Dadurch, dass sie nicht alles gleich in ihren Sätzen preisgab, entstand eine Spannung, weil man unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und warum Arthur nun ins Gefängnis musste. Es wurde in verschiedenen Zeitebenen erzählt, ebenso wurden Bandmitschnitte erwähnt, das "Schwarzsprechen", wie es der Therapeut Börd nannte.

Arthur erzählt von der schlimmen Zeit im Gefängnis und was er dort durchleiden musste. Als Leser war man einfach sehr entsetzt und Arthur hat mir schrecklich leid getan, so viel Leid ertragen zu müssen.

Der Aufbau des Buches war für mich perfekt gestaltet, die Charaktere, vom schrägen Therapeuten Börd bis zur älteren und kranken Schauspielerin Grazetta, waren authentisch dargestellt und haben mir sehr gut gefallen. Dieser Roman hat mich sehr begeistert.

Was mich vor allem noch überraschte, war die Danksagung am Ende des Buches. Dort erwähnt die Autorin die reale Vorlage für die Hauptfigur dieses Romans. Was dieses Buch noch berührender für mich machte, da es wirklich passiert ist.

Fazit:

Ein außergewöhnlicher Schreibstil, eine berührende Geschichte und tolle Charaktere. Dieser Roman hat mich sehr berührt und begeistert.

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